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#1
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 13.01.2005 01:46von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
Rauschgewand aus Seide
bauscht Wellen in die Nacht.
Morgenkuss der Weide
im Dämmerhauch erwacht.
Wilder Tanz im Reigen
schallend schillernd schöne,
sirrend schmettern Geigen
donnertosend' Töne.
Trägt auf widerhallend
und tumbes Wehgeschrei.
Trägt wunschbrisenwallend
Vergessensein vorbei.
Grundton aller Klänge
die höchste Harmonie.
Haucht er in die Hänge
wortlose Poesie.
Flüsternd in die Wiege
summt er Geborgenheit.
Stillt was sonst erläge
der hohlen Nimmerzeit.
Sangesklanges Stille
starre Wanderungen.
Erschallender Wille
klingend abgeklungen.
Das Atman auf Reisen
das ew'ge Seelenwort.
In raunenden Kreisen
taub fliessend immerfort.
Rauschgewand aus Seide
bauscht Wellen in die Nacht.
Morgenkuss der Weide
im Dämmerhauch erwacht.
Wilder Tanz im Reigen
schallend schillernd schöne,
sirrend schmettern Geigen
donnertosend' Töne.
Trägt auf widerhallend
und tumbes Wehgeschrei.
Trägt wunschbrisenwallend
Vergessensein vorbei.
Grundton aller Klänge
die höchste Harmonie.
Haucht er in die Hänge
wortlose Poesie.
Flüsternd in die Wiege
summt er Geborgenheit.
Stillt was sonst erläge
der hohlen Nimmerzeit.
Sangesklanges Stille
starre Wanderungen.
Erschallender Wille
klingend abgeklungen.
Das Atman auf Reisen
das ew'ge Seelenwort.
In raunenden Kreisen
taub fliessend immerfort.
hallo willi.
hat ja lange genug gedauert. heute habsch dann ein paar viertel stunden mir genommen.
str1: die erste frage, die ich mir stellte: woher kommt das gewand? was stellt es dar? daß es aus seide könnte als hinweis auf den ort, aber doch vielmehr als metaphorische umschreibung für die zartheit und wärme, die seide nach einer kleinen zeit ausübt. bewegung ist wahrnehmbar (--> "bauscht wellen in die nacht") und daß dies alles in der nacht passiert. mein erster gedanke ging in richtung liebesnacht. die nächsten 2 verse zeigen m.E. das aufwachen, die güte des morgens hauchhaft, fast noch traumhaft. einzig die weide läßt mich ein wenig mehr überlegen? mir fällt da nur die trauerweide - als bestimmte weidenart - ein. kann also mit der metapher nicht so viel anfangen.
str2: die bewegung wird wilder und rhythmischer (--> "wilder tanz im reigen"). es ist ein gefühl des frühlings, ein emotionaler höhenflug, der dann in vers2-4 eine komponente erhält, die ihn fast schon kampfartig erscheinen läßt (--> schallend/schmetternd/donnertosend'). die geigen, welche normalerweise eine harmonische melodie im hintergrund beschreiben sollten (vgl. himmel voller geigen - verliebheitsbild), werden hier zum instrument der wildheit. unterstrichen wird diese wortgewalt durch die alliterationen. die abkürzung von "donnertosend" mag mir nicht gefallen.
str3: verse 1 und 2 sind ein stolperstein, finde ich. entweder müßte es heißen: "trägt widerhallend auf/ und tumbes wehgeschrei.." (dann müßte es noch weitergehen) oder "trägt widerhallend tumbes wehgeschrei auf". also die wortstellung ists, so denke ich, die mir hier nen strich durch die rechnung macht. ich nehme an, daß das subjekt die töne von str2 sind, die jetzt das versteckte lyr. ich zu dummen oder auch wahrnehmungslosen geheule antreibt. oder vielmehr sind sie ja träger des geschreies, welches in den versen 3 und 4 "vergessen" erfleht. mir gefällt hier "wunschbrisenwallend" sehr gut. es zeigt sowohl exzellent diese kraft des wunsches, als auch das stete. wahrscheinlich sind str1-2 nunmehr erinnerungen, die anlaß für str3 sind.
str4: jetzt wird nciht mehr, wie in str3 das leid in schwungvoller manier vorgetragen - nein, es ist der "grundton aller klänge", der nun das geschehen bestimmt. nach dem emotionalen ausbruch nun das stille wimmern oder seufzen. während zuvor höchstwahrscheinlich noch mit worten um sich geschmissen wurde, herrscht nun die nonverbale zärtlichkeit (--> "hauch") der traurigkeit. es ist ein stilles leiden.
was mich noch fragen läßt: welche hänge sind gemeint, in die das lyr. ich (zum ersten mal aufgetaucht) diese leidenspoesie hinhaucht? vielleicht sind dies ganz einfach orte, wo man seine traurigkeit wahrnehmen soll.
str.5: der ort der hinwendung wechselt von den hängen zur wiege. damit verbinde ich immer etwas neues, kleines (vielleicht auch), daß die emotionale hingabe braucht, um zu wachsen. das summen ist wieder ein anzeichen von zärtlichkeit und harmonie. es ist nunmehr kein grundton mehr, sondern eine melodie. es hat etwas belebendes, da auch etwas am leben erhalten werden soll - die geborgenheit. man möchte also dem emotionalen stillstand entgehen oder vorbeugen.
str6: die melodie - die es vielleicht schon zum sangklang gebracht hat - verstummt. das fortschreiten des charakters ist nicht mehr lebendig, sondern "starr". vielleicht bewegt sich das lyr. ich (welches ab dieser strophe nicht mehr auftaucht) wie im traum - ein schlafwandler vielleicht. ein "wille", der einst laut hervorgebracht wurde, ist nun abgeebbt - dies aber nich abruppt, sondern bewegt, federnd, hallhaft. was der wille war, kann hier nur spekuliert werden. vielleicht war es der wunsch nach vergessen, welches jetzt erreicht ist. vielleicht war es aber auch das verlangen nach dem rauschen des gewandes, nach dem morgenkuss, den tönen - kurz: das aufleben der erinnerungen.
str7: "atman" stört mich ein wenig. laut duden kommt es aus der indischen philosophie. ich fragte mich, was den text mit der indischen philosophie noch verbindet. kam aber - bis auf den titel - auf kein ergebnis. ein großteil des grundes mag wohl darin liegen, daß ich mich mit eben dieser nicht auskenne. str7 stellt für mich die verstummng der seele dar - also das geistige ableben, auch das sich-aufgeben. das (unentdeckt bleibend wollende) lyr. ich ist in den kreisen (teufelskreisen?), in denen es aus sich selbst heraus nicht mehr kann - abgeschottet von der umwelt und allein mit sich.
interpretation der strophen:
für mich könnte dies alles auch ein drogenkonsum darstellen. die vorfreude - die wucht des erlebnisses, des reinschmeißens - die harmonie - das aufhören der harmonie/des sanges - der anschließende unwille, von der droge zu lassen - und schließlich die vollkommende abhängigkeit/die umwelt als raunen im hintergrund - mehr nicht.
beim titel hätte ich sofort auf die band "nirvana" getippt. man könnte also hier durchaus das drogengebare von kurt cobain vermuten. da mrs. courtney love ja auch ein kind von ihm erwartete (oder hatten sie schon eines?), kann man die wiege hier gut hineinbringen. dann lassen sich auch die letzten beiden verse ein wenig umdeuten: der tod von cobain und das raunen von menschen, wenn sie von ihm hören oder sprechen.. ihn aber alsbald wieder vergessen.
ich persönlich würde aber gerne diesen text losgelöst von k. cobain sehen. denn dann gewinnt er eine höhere ebene.
auffällig ist, so finde ich, das spiel mit den tönen, klängen, sängen usw. usf. auf der einen seite und der bewegung/stillstand auf der anderen. beides ist aufeinander bezogen und auch abhängig vom jeweils anderen. schön herausgearbeitet. auch die sprache ist zumeist dem inhalt angepaßt. nur beim stillstand hätte ich mir auch eine einfachere sprache gewünscht. ("sangesklanges stille" und "klingend abgeklungen" sind zwar interessante wortkombinationen - jedoch bringen sie die einfachheit des stillstandes und der willenlosigkeit nicht zur geltung.)
letzte anmerkung:
in dem stadium der harmonie hätten sicherlich paarreime eine größere wirkung erzielt.
soweit, erst einmal.
grüße.
arno.
hat ja lange genug gedauert. heute habsch dann ein paar viertel stunden mir genommen.
str1: die erste frage, die ich mir stellte: woher kommt das gewand? was stellt es dar? daß es aus seide könnte als hinweis auf den ort, aber doch vielmehr als metaphorische umschreibung für die zartheit und wärme, die seide nach einer kleinen zeit ausübt. bewegung ist wahrnehmbar (--> "bauscht wellen in die nacht") und daß dies alles in der nacht passiert. mein erster gedanke ging in richtung liebesnacht. die nächsten 2 verse zeigen m.E. das aufwachen, die güte des morgens hauchhaft, fast noch traumhaft. einzig die weide läßt mich ein wenig mehr überlegen? mir fällt da nur die trauerweide - als bestimmte weidenart - ein. kann also mit der metapher nicht so viel anfangen.
str2: die bewegung wird wilder und rhythmischer (--> "wilder tanz im reigen"). es ist ein gefühl des frühlings, ein emotionaler höhenflug, der dann in vers2-4 eine komponente erhält, die ihn fast schon kampfartig erscheinen läßt (--> schallend/schmetternd/donnertosend'). die geigen, welche normalerweise eine harmonische melodie im hintergrund beschreiben sollten (vgl. himmel voller geigen - verliebheitsbild), werden hier zum instrument der wildheit. unterstrichen wird diese wortgewalt durch die alliterationen. die abkürzung von "donnertosend" mag mir nicht gefallen.
str3: verse 1 und 2 sind ein stolperstein, finde ich. entweder müßte es heißen: "trägt widerhallend auf/ und tumbes wehgeschrei.." (dann müßte es noch weitergehen) oder "trägt widerhallend tumbes wehgeschrei auf". also die wortstellung ists, so denke ich, die mir hier nen strich durch die rechnung macht. ich nehme an, daß das subjekt die töne von str2 sind, die jetzt das versteckte lyr. ich zu dummen oder auch wahrnehmungslosen geheule antreibt. oder vielmehr sind sie ja träger des geschreies, welches in den versen 3 und 4 "vergessen" erfleht. mir gefällt hier "wunschbrisenwallend" sehr gut. es zeigt sowohl exzellent diese kraft des wunsches, als auch das stete. wahrscheinlich sind str1-2 nunmehr erinnerungen, die anlaß für str3 sind.
str4: jetzt wird nciht mehr, wie in str3 das leid in schwungvoller manier vorgetragen - nein, es ist der "grundton aller klänge", der nun das geschehen bestimmt. nach dem emotionalen ausbruch nun das stille wimmern oder seufzen. während zuvor höchstwahrscheinlich noch mit worten um sich geschmissen wurde, herrscht nun die nonverbale zärtlichkeit (--> "hauch") der traurigkeit. es ist ein stilles leiden.
was mich noch fragen läßt: welche hänge sind gemeint, in die das lyr. ich (zum ersten mal aufgetaucht) diese leidenspoesie hinhaucht? vielleicht sind dies ganz einfach orte, wo man seine traurigkeit wahrnehmen soll.
str.5: der ort der hinwendung wechselt von den hängen zur wiege. damit verbinde ich immer etwas neues, kleines (vielleicht auch), daß die emotionale hingabe braucht, um zu wachsen. das summen ist wieder ein anzeichen von zärtlichkeit und harmonie. es ist nunmehr kein grundton mehr, sondern eine melodie. es hat etwas belebendes, da auch etwas am leben erhalten werden soll - die geborgenheit. man möchte also dem emotionalen stillstand entgehen oder vorbeugen.
str6: die melodie - die es vielleicht schon zum sangklang gebracht hat - verstummt. das fortschreiten des charakters ist nicht mehr lebendig, sondern "starr". vielleicht bewegt sich das lyr. ich (welches ab dieser strophe nicht mehr auftaucht) wie im traum - ein schlafwandler vielleicht. ein "wille", der einst laut hervorgebracht wurde, ist nun abgeebbt - dies aber nich abruppt, sondern bewegt, federnd, hallhaft. was der wille war, kann hier nur spekuliert werden. vielleicht war es der wunsch nach vergessen, welches jetzt erreicht ist. vielleicht war es aber auch das verlangen nach dem rauschen des gewandes, nach dem morgenkuss, den tönen - kurz: das aufleben der erinnerungen.
str7: "atman" stört mich ein wenig. laut duden kommt es aus der indischen philosophie. ich fragte mich, was den text mit der indischen philosophie noch verbindet. kam aber - bis auf den titel - auf kein ergebnis. ein großteil des grundes mag wohl darin liegen, daß ich mich mit eben dieser nicht auskenne. str7 stellt für mich die verstummng der seele dar - also das geistige ableben, auch das sich-aufgeben. das (unentdeckt bleibend wollende) lyr. ich ist in den kreisen (teufelskreisen?), in denen es aus sich selbst heraus nicht mehr kann - abgeschottet von der umwelt und allein mit sich.
interpretation der strophen:
für mich könnte dies alles auch ein drogenkonsum darstellen. die vorfreude - die wucht des erlebnisses, des reinschmeißens - die harmonie - das aufhören der harmonie/des sanges - der anschließende unwille, von der droge zu lassen - und schließlich die vollkommende abhängigkeit/die umwelt als raunen im hintergrund - mehr nicht.
beim titel hätte ich sofort auf die band "nirvana" getippt. man könnte also hier durchaus das drogengebare von kurt cobain vermuten. da mrs. courtney love ja auch ein kind von ihm erwartete (oder hatten sie schon eines?), kann man die wiege hier gut hineinbringen. dann lassen sich auch die letzten beiden verse ein wenig umdeuten: der tod von cobain und das raunen von menschen, wenn sie von ihm hören oder sprechen.. ihn aber alsbald wieder vergessen.
ich persönlich würde aber gerne diesen text losgelöst von k. cobain sehen. denn dann gewinnt er eine höhere ebene.
auffällig ist, so finde ich, das spiel mit den tönen, klängen, sängen usw. usf. auf der einen seite und der bewegung/stillstand auf der anderen. beides ist aufeinander bezogen und auch abhängig vom jeweils anderen. schön herausgearbeitet. auch die sprache ist zumeist dem inhalt angepaßt. nur beim stillstand hätte ich mir auch eine einfachere sprache gewünscht. ("sangesklanges stille" und "klingend abgeklungen" sind zwar interessante wortkombinationen - jedoch bringen sie die einfachheit des stillstandes und der willenlosigkeit nicht zur geltung.)
letzte anmerkung:
in dem stadium der harmonie hätten sicherlich paarreime eine größere wirkung erzielt.
soweit, erst einmal.
grüße.
arno.
#3
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 29.01.2005 16:15von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hab dank für deine umfassende Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Ich finde deine Gedankenflut schmeichelhaft, und möchte sogleich darauf eingehen.
Das Rauschgewand, wie du es auch erkennst nur nicht aussprichst, stellt eine zarte Bewegung dar. Die Weide kann man als Baum oder aber als eine ganz normale Wiese sehen.
Strophe 2 finde ich vortrefflich interpretiert vor und zwar in dem Sinne, dass sie genau so gedacht war.
Betreff fragliche Strophe 3 ja es klingt wohl etwas holprig, aber anders ging es leder nicht. Trägt auf widerhallend ist hier im Sinne von auftragen, decken gemeint. Ich finde es interessant das du hier ein lyrisches Ich vermutest. Vielleicht ist aber auch durchgehend nur ein "Etwas" gemeint.
Zu Str. 4 u. Str. 5
Die Hänge sind vielleicht nur wie die Weiden ein Hinweis auf die Natur. Tatsächlich kehrt Beruhigung ein, aber eher ein stilles Rauschen als ein Wimmern. Das dein Zug Richtung Drogen fährt wird merklich, und ich finde es höchst amüsant^^
Deine Sicht von Str. 5 nähert sich wieder stark meiner Auffassung des Ganzen.
Zu Str 6. Ja, in der indischen Philosophie muss man allen Willen ablegen um das Atman, das tiefste Innere des eigenen Ichs zu erreichen.
Deine Interpretation von Strophe 7 wiederum gefällt mir ausserordentlich, da du hier den Kreis aus deiner Sicht viel klarer darstllst als ich ihn mir ausdenken konnte.
Es gibt gibt übrigens original-abbildungen von Cobaines Gehirnfetzen zum auf die Jeans aufbügeln^^ also damit hat es ehrlich nichts zu tun nein^^
Ja paarreime in den harmoniestadien wären sicherlich besser gewesen, daran habe ich gar nicht gedacht. Danke für den hinweis aber ich möchte nicht mehr dran rumdoktorn
Grüßle vom Willi alias Schorschen
Das Rauschgewand, wie du es auch erkennst nur nicht aussprichst, stellt eine zarte Bewegung dar. Die Weide kann man als Baum oder aber als eine ganz normale Wiese sehen.
Strophe 2 finde ich vortrefflich interpretiert vor und zwar in dem Sinne, dass sie genau so gedacht war.
Betreff fragliche Strophe 3 ja es klingt wohl etwas holprig, aber anders ging es leder nicht. Trägt auf widerhallend ist hier im Sinne von auftragen, decken gemeint. Ich finde es interessant das du hier ein lyrisches Ich vermutest. Vielleicht ist aber auch durchgehend nur ein "Etwas" gemeint.
Zu Str. 4 u. Str. 5
Die Hänge sind vielleicht nur wie die Weiden ein Hinweis auf die Natur. Tatsächlich kehrt Beruhigung ein, aber eher ein stilles Rauschen als ein Wimmern. Das dein Zug Richtung Drogen fährt wird merklich, und ich finde es höchst amüsant^^
Deine Sicht von Str. 5 nähert sich wieder stark meiner Auffassung des Ganzen.
Zu Str 6. Ja, in der indischen Philosophie muss man allen Willen ablegen um das Atman, das tiefste Innere des eigenen Ichs zu erreichen.
Deine Interpretation von Strophe 7 wiederum gefällt mir ausserordentlich, da du hier den Kreis aus deiner Sicht viel klarer darstllst als ich ihn mir ausdenken konnte.
Es gibt gibt übrigens original-abbildungen von Cobaines Gehirnfetzen zum auf die Jeans aufbügeln^^ also damit hat es ehrlich nichts zu tun nein^^
Ja paarreime in den harmoniestadien wären sicherlich besser gewesen, daran habe ich gar nicht gedacht. Danke für den hinweis aber ich möchte nicht mehr dran rumdoktorn
Grüßle vom Willi alias Schorschen
Hallo Willie !
Ich weiß nicht, wie lange ich mich jetzt schon mit deinem Werk herumschlage, weil ich ums Verrecken eine konkrete Geschichte hineinbekommen wollte ...
Zuletzt habe ich aufgegeben und muß einsehen, dass dir hier ein im Prinzip sehr schönes Assoziativgedicht gelungen ist, welches in wunderbar moderner Tradition Symbole aneinanderreiht, um den tieferen Sinn zu offenbaren (hätte also dein Wettbewerbsbeitrag sein können). Gerade im Zusammenhang mit deinem Thema empfinde ich das als äußerst gelungene Herangehensweise. Auch sprachlich bist du sehr stark, schaffst einprägsame Bilder und wunderbare Assoziationen. Zum Ende hin ist die das Erlöschen, das Verwehen, der Austritt aus dem Zirkel der Wiedergeburten für meine Begriffe sprachlich gut gelöst ...
... aber , na klar aber, was hast du gedacht ? , dein Metrum zum Schluß stört mich sehr. Gerade im Nirvane kann ich solche Holperer nicht gebrauchen. Ich meine, dass in diesem besonderen Fall unbedingt Gleichmaß her muss, egal, ob du nun noch basteln willst oder nicht.
Zweiter Kritikpunkt, den Arno für meine Begriffe auch hat anklingen lassen: Das lyrische Ich (hier als "er" auftauchend) stört mich ungemein. Ich finde es nicht nur unpassend, sondern auch überflüssig. Ginge es nach mir, würde ich es einfach streichen. Das scheint mir eine Überlegung wert, da du auch in Strophe 2 metrisch abweichst, indem du auf die Enjambements verzichtest und dafür alle Reime weiblich ausklingen lässt. Ich würde versuchen, den Trochäus durchgehend ohne Auftakt einzusetzen (der Verzicht auf "er" und "und" erleichtert die Übung). Ist aber nicht so wichtig, wie die Reparatur der letzten beiden Strophen:
XxXxXx
XxXxXx
xXxxXx
XxXxXx
xXxXXx (xxXxXx ?)
xXxXxX
xXxxXx
XXxXxX
Vielleicht täusche ich mich ja auch aber ich bekomme es nicht hin.
Aber bitte nicht verdrießen lassen: Sprachlich schließe ich mich Arnos Lob vorbehaltlos an.
Digitally Yours
muh-q wahn
Ich weiß nicht, wie lange ich mich jetzt schon mit deinem Werk herumschlage, weil ich ums Verrecken eine konkrete Geschichte hineinbekommen wollte ...
Zuletzt habe ich aufgegeben und muß einsehen, dass dir hier ein im Prinzip sehr schönes Assoziativgedicht gelungen ist, welches in wunderbar moderner Tradition Symbole aneinanderreiht, um den tieferen Sinn zu offenbaren (hätte also dein Wettbewerbsbeitrag sein können). Gerade im Zusammenhang mit deinem Thema empfinde ich das als äußerst gelungene Herangehensweise. Auch sprachlich bist du sehr stark, schaffst einprägsame Bilder und wunderbare Assoziationen. Zum Ende hin ist die das Erlöschen, das Verwehen, der Austritt aus dem Zirkel der Wiedergeburten für meine Begriffe sprachlich gut gelöst ...
... aber , na klar aber, was hast du gedacht ? , dein Metrum zum Schluß stört mich sehr. Gerade im Nirvane kann ich solche Holperer nicht gebrauchen. Ich meine, dass in diesem besonderen Fall unbedingt Gleichmaß her muss, egal, ob du nun noch basteln willst oder nicht.
Zweiter Kritikpunkt, den Arno für meine Begriffe auch hat anklingen lassen: Das lyrische Ich (hier als "er" auftauchend) stört mich ungemein. Ich finde es nicht nur unpassend, sondern auch überflüssig. Ginge es nach mir, würde ich es einfach streichen. Das scheint mir eine Überlegung wert, da du auch in Strophe 2 metrisch abweichst, indem du auf die Enjambements verzichtest und dafür alle Reime weiblich ausklingen lässt. Ich würde versuchen, den Trochäus durchgehend ohne Auftakt einzusetzen (der Verzicht auf "er" und "und" erleichtert die Übung). Ist aber nicht so wichtig, wie die Reparatur der letzten beiden Strophen:
XxXxXx
XxXxXx
xXxxXx
XxXxXx
xXxXXx (xxXxXx ?)
xXxXxX
xXxxXx
XXxXxX
Vielleicht täusche ich mich ja auch aber ich bekomme es nicht hin.
Aber bitte nicht verdrießen lassen: Sprachlich schließe ich mich Arnos Lob vorbehaltlos an.
Digitally Yours
muh-q wahn
#5
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 07.03.2005 22:04von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ich glaube nicht das ich das noch gebacken kriege Ich gebe zu ich hab es etwas vermurkst, was ihr ja auch erkannt habt. Die metrischen Fehler sind so mannigfaltig, hach, ich glaube nicht das ich das noch zurechtschustern kann.
Ich finde es aber sehr nett von dir das du es noch einmal aus der Versenkung geholt hast
Ich merke gerade da sind schon Abschnitte die metrisch ok sind, aber darin liegt keine Absicht hinsichtlich der Aussage, leider (Ich wünsche mir immer es wäre so )
Der Wind ist mein liebstes Element, ich werde mich der Thematik also in zukünftigen Mußestunden neu annehmen, ja ich glaube ich nehme das hier als Grundlage und flickschustere etwas neues. Im moment aber fehlen mir sowohl Muße als auch Zeit
Achso, es existiert kein lyrisches er oder Ich Die ganze Zeit wird ein und derselbe angesprochen Nur eben aus verschiedenen Perspektiven, mal allgemein, mal personalisiert. Und es ist immer der Wind Als Atem, Sturm, Brise, Rauschen... So auch der Bezug zum Atman. Ich habe es nämlich geschrieben nachdem ich Siddharta von Herman Hesse gelesen habe, danach erreichte Buddha die Erleuchtung in dem er zur Hälfte in seinem Inneren und zur anderen Hälfte in der Sinneswelt horchte, um das Innere mit der Welt um ihn herum zu verbinden. Das Trägerelement ist hier aber kein Fluss, sondern der Wind. Ich war einfach fasziniert von dem gedanken und bin es noch immer. Aber jetzt erstmal das Wettbewerbsgedicht...
Auf jeden Fall noch mal vielen Dank für deine Ratschläge, die mir dahingehend Stein des Anstoßes sein sollen, als dieses Gedicht es wert zu sein scheint veredelt zu werden.
Ich finde es aber sehr nett von dir das du es noch einmal aus der Versenkung geholt hast
Ich merke gerade da sind schon Abschnitte die metrisch ok sind, aber darin liegt keine Absicht hinsichtlich der Aussage, leider (Ich wünsche mir immer es wäre so )
Der Wind ist mein liebstes Element, ich werde mich der Thematik also in zukünftigen Mußestunden neu annehmen, ja ich glaube ich nehme das hier als Grundlage und flickschustere etwas neues. Im moment aber fehlen mir sowohl Muße als auch Zeit
Achso, es existiert kein lyrisches er oder Ich Die ganze Zeit wird ein und derselbe angesprochen Nur eben aus verschiedenen Perspektiven, mal allgemein, mal personalisiert. Und es ist immer der Wind Als Atem, Sturm, Brise, Rauschen... So auch der Bezug zum Atman. Ich habe es nämlich geschrieben nachdem ich Siddharta von Herman Hesse gelesen habe, danach erreichte Buddha die Erleuchtung in dem er zur Hälfte in seinem Inneren und zur anderen Hälfte in der Sinneswelt horchte, um das Innere mit der Welt um ihn herum zu verbinden. Das Trägerelement ist hier aber kein Fluss, sondern der Wind. Ich war einfach fasziniert von dem gedanken und bin es noch immer. Aber jetzt erstmal das Wettbewerbsgedicht...
Auf jeden Fall noch mal vielen Dank für deine Ratschläge, die mir dahingehend Stein des Anstoßes sein sollen, als dieses Gedicht es wert zu sein scheint veredelt zu werden.
Erst jetzt habe ich dein Werk hier entdeckt. Da wir momentan gerade den Hinduismus durchnehmen, möchte ich einige Anmerkungen machen. Ich hoffe, es sei gestattet.
Atman:
Beispiele:
Das unsichtbare Salz ist im Meer überall und doch nicht sichtbar.
Der unsichtbare Feigenkern enthält den ganzen Baum.
Dem Atman gegenüber steht das Brahman.
Nach diesen Erklärungen aber zurück zur Unlogik deines Gedichtes:
Du nennst es Nirvana, beschreibst die Erlösung (oder zumindest vergreifst du dich an diesem Begriff) und sprichst vom Atman. Die Erlösung bei den Hinduisten vom Kreis der Reinkarnation aber heisst Moksha (oder Mukti). Hergeleitet vom Wort muc, was befreien und erlösen bedeutet.
Also entweder benennst du dein Gedicht um oder du beschreibst Buddhistische Grundzüge und bedienst dich auch buddhistischen Fachbegriffen.
Das zeigt für mich, dass du dich nicht hinreichend mit den Grundlagen dieser Religion befasst hast, obwohl du dich eines religiösen Begriffs bedient hast.
Ansonsten eigentlich ein schönes Werk.
Liebe Grüsse,
olaja
Atman:
- Atman ist das wahre Selbst, das der bewussten Persönlichkeit, dem Leid und der Erscheinungswelt zugrunde liegt.
- Alles, was Mensch von sich weiss und sagt unterliegt dem Wandel und der Veränderung. Das Atman jedoch ist ewig und unwandelbar.
- Es liegt jenseits von Zeit und Raum und ist weder messbar noch sichtbar.
- Das Atman ist vergleichbar mit dem, was wir als Seele bezeichnen, aber es ist weder die veränderliche Psyche (mit Gedanken, Gefühlen und Bewusstsein) noch das Gehirn noch die Person (der menschliche Geist).
- Das Atman ist unsichtbar und der Schöpfer.
- Das Kleine ist der Ursprung des Grossen, es enthält das Grosse: Die Innenwelt beinhaltet die Aussenwelt.
Beispiele:
Das unsichtbare Salz ist im Meer überall und doch nicht sichtbar.
Der unsichtbare Feigenkern enthält den ganzen Baum.
Dem Atman gegenüber steht das Brahman.
Nach diesen Erklärungen aber zurück zur Unlogik deines Gedichtes:
Du nennst es Nirvana, beschreibst die Erlösung (oder zumindest vergreifst du dich an diesem Begriff) und sprichst vom Atman. Die Erlösung bei den Hinduisten vom Kreis der Reinkarnation aber heisst Moksha (oder Mukti). Hergeleitet vom Wort muc, was befreien und erlösen bedeutet.
Also entweder benennst du dein Gedicht um oder du beschreibst Buddhistische Grundzüge und bedienst dich auch buddhistischen Fachbegriffen.
Das zeigt für mich, dass du dich nicht hinreichend mit den Grundlagen dieser Religion befasst hast, obwohl du dich eines religiösen Begriffs bedient hast.
Ansonsten eigentlich ein schönes Werk.
Liebe Grüsse,
olaja
#7
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 06.04.2005 00:35von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Du solltest mal Siddharta lesen Da sagt Buddha selbst er sucht das Athman in seinen Jungendjahren in sich. (Er meditiert, fastet und wird Bettelmönch)
Dann sucht er es nur in der Sinneswelt...(Er wird reicher Kaufmannsgehilfe und lernt die Kunst der Liebe von einer Kurtisane) als er nicht weiter kommt und verschiedene Schicksalsschläge ihn treffen will er sich selbst schon aufgeben, doch an dem Fluss, den er genau zu Mitten seines Lebens durchwandert hatte (Trennung Innere/Äussere Welt) trifft er einen alten Fährmann, der, wie der noch auf Erden wandelnde Buddha (bei Hesse erlangt ein anderer vor Buddha scheinbar die Erleuchtung) den Kreis der Wiedergeburten durchbrochen hat, und zwar ohne ein Brahmane zu sein oder Vorbildung genossen zu haben. Bei dem alten Mann schliesslich erkennt Siddharta was für ein Narr er war, lauscht still dem Fluss und seinem inneren Selbst bis auch er endlich Erleuchtung erlangt.
Wenn in diesem Buch von Erleuchtung gesprochen wird, dann immer auch vom Athman von dem es heisst es sei Ursprung der eigenen Seele, und der Weg dorthin sei der Pfad der Erleuchtung. Von Moksha ist in dem Buch nicht einal die Rede. Ich kann nur von Seiten des Buches her argumentieren, da ich mich sonst, ausser kurz in der Schule, nicht sonderlich mit dem Thema befasst habe. Aber so falsch kann es Hesse doch nicht ausgelegt haben, oder ?
In den Punkten die du genannt hast liegt doch eigentlich schon die Antwort:
-Atman ist das wahre Selbst, das der bewussten Persönlichkeit, dem Leid und der Erscheinungswelt zugrunde liegt.
-Alles, was Mensch von sich weiss und sagt unterliegt dem Wandel und der Veränderung. Das Atman jedoch ist ewig und unwandelbar.
-Es liegt jenseits von Zeit und Raum und ist weder messbar noch sichtbar.
Erleuchtung bedeutet die eigene Seele aus dem Teufelskreis der Leiden zu befreien und nach dem Tode ins Nirvana zu gelangen, wo kein Leid mehr existiert. Ich sehe da eigentlich keine Widersprüche, da musst du mich schon mehr aufklären warum ich falsch liege.
Dann sucht er es nur in der Sinneswelt...(Er wird reicher Kaufmannsgehilfe und lernt die Kunst der Liebe von einer Kurtisane) als er nicht weiter kommt und verschiedene Schicksalsschläge ihn treffen will er sich selbst schon aufgeben, doch an dem Fluss, den er genau zu Mitten seines Lebens durchwandert hatte (Trennung Innere/Äussere Welt) trifft er einen alten Fährmann, der, wie der noch auf Erden wandelnde Buddha (bei Hesse erlangt ein anderer vor Buddha scheinbar die Erleuchtung) den Kreis der Wiedergeburten durchbrochen hat, und zwar ohne ein Brahmane zu sein oder Vorbildung genossen zu haben. Bei dem alten Mann schliesslich erkennt Siddharta was für ein Narr er war, lauscht still dem Fluss und seinem inneren Selbst bis auch er endlich Erleuchtung erlangt.
Wenn in diesem Buch von Erleuchtung gesprochen wird, dann immer auch vom Athman von dem es heisst es sei Ursprung der eigenen Seele, und der Weg dorthin sei der Pfad der Erleuchtung. Von Moksha ist in dem Buch nicht einal die Rede. Ich kann nur von Seiten des Buches her argumentieren, da ich mich sonst, ausser kurz in der Schule, nicht sonderlich mit dem Thema befasst habe. Aber so falsch kann es Hesse doch nicht ausgelegt haben, oder ?
In den Punkten die du genannt hast liegt doch eigentlich schon die Antwort:
-Atman ist das wahre Selbst, das der bewussten Persönlichkeit, dem Leid und der Erscheinungswelt zugrunde liegt.
-Alles, was Mensch von sich weiss und sagt unterliegt dem Wandel und der Veränderung. Das Atman jedoch ist ewig und unwandelbar.
-Es liegt jenseits von Zeit und Raum und ist weder messbar noch sichtbar.
Erleuchtung bedeutet die eigene Seele aus dem Teufelskreis der Leiden zu befreien und nach dem Tode ins Nirvana zu gelangen, wo kein Leid mehr existiert. Ich sehe da eigentlich keine Widersprüche, da musst du mich schon mehr aufklären warum ich falsch liege.
Als allererst möchte ich dich darauf aufmerksam machen: Das Nirwana
Buddha war zuerst ein Hinduist, wie alle Bewohner in der Region Indiens. Er suchte die Wahrheit im Atman, findet sie allerdings nicht. Er kritisierte das Kastenwesen in Indien und die Lebensweise der Brahmans. Erst allmählich löst er sich von seinen bisherigen Vorstellungen und stellt diverse Grundtheorien auf (es ist übrigens umstritten, ob man den Buddhismus überhaupt als Religion bezeichnen kann, zumindest der frühere Buddhismus wird von westlichen Kennern eher als Philosophie gehalten): Die vier edlen Wahrheiten (1. Alles Dasein ist Leid, 2. Ursprung des Leidens, 3. Aufhebund des Leids, 4. Weg zur Aufhebung des Leids, beinhaltet den achtteiligen Pfad). Atman gehört meiner Meinung (gestützt auf meine fundierten Quellen) eindeutig zum Hinduismus und nicht zum Buddhismus.
Das Dharma hingegen wird in beiden Religionen gelehrt (so weit ich weiss).
Vom Moksha ist in deinem Buch keine Rede, da das Moksha die Erlösung beim Hinduismus bezeichnet. Du aber bist beim Buddhismus.
Liebe Grüsse,
olaja
Buddha war zuerst ein Hinduist, wie alle Bewohner in der Region Indiens. Er suchte die Wahrheit im Atman, findet sie allerdings nicht. Er kritisierte das Kastenwesen in Indien und die Lebensweise der Brahmans. Erst allmählich löst er sich von seinen bisherigen Vorstellungen und stellt diverse Grundtheorien auf (es ist übrigens umstritten, ob man den Buddhismus überhaupt als Religion bezeichnen kann, zumindest der frühere Buddhismus wird von westlichen Kennern eher als Philosophie gehalten): Die vier edlen Wahrheiten (1. Alles Dasein ist Leid, 2. Ursprung des Leidens, 3. Aufhebund des Leids, 4. Weg zur Aufhebung des Leids, beinhaltet den achtteiligen Pfad). Atman gehört meiner Meinung (gestützt auf meine fundierten Quellen) eindeutig zum Hinduismus und nicht zum Buddhismus.
Das Dharma hingegen wird in beiden Religionen gelehrt (so weit ich weiss).
Vom Moksha ist in deinem Buch keine Rede, da das Moksha die Erlösung beim Hinduismus bezeichnet. Du aber bist beim Buddhismus.
Liebe Grüsse,
olaja
#9
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 07.04.2005 14:14von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hm hm. Ich sitz hier gerade in der Körperbehindertenschule... also das Nirwana werde ich heut sofort noch korrigieren, und nur noch schnell sagen, das die Durchmischung und Verbindung zwischen Buddhismus und Hinduismus in der damaligen Zeit sicherlich der ideale Ausgangspunkt für Hessens Intention : Die Gemeinsamkeiten der Religionen zu betonen. Ich schau mir das nochmal an aber jetzt heissts wieder: schaffe!
Gut, an den Ausgangspunkt beider Religionen habe ich nicht gedacht. Es ist bekannt, dass sich der Hinduismus immer wieder wandelt und es auch unzählige Unterformen (Sekten) gibt. Trotzdem glaubte ich bisher (und ich konnte auch in meinem Buch: "Die Weltreligionen, Wege zum Licht von Werner Trutwin" nichts dazu finden), dass das Atman klar zum Hinduismus gehört und es auch keine Mischform beider Religionen gibt/gab. Nun, ich studiere keine Theologie oder Religionen. Ich sitze nur einmal pro Woche eine Lektion in einem Religionskundeunterricht und habe ein 500 seitiges Buch zur Hand eines Religionswissenschaftler, aber auch der und das Buch sind nicht allwissend.
Liebe Grüsse,
olaja
Liebe Grüsse,
olaja
#11
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 08.04.2005 15:28von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Bei der Schreibweise des Nirwana ging ich mal davon aus sie sei identisch mit der der Rock-Band
Nun Buddha war ja geborener Brahmane und der Buddhismus entstand so in einer hinduistischen Welt. Sicherlich gab es da Durchmischungen, aber inwieweit entzieht sich meiner Kenntnis. Zumindest lebten Buddhisten und Hindus damals recht friedlich miteinander, ganz im Gegensatz zu Christen/Juden und Muslimen/Christen/Juden.
Ich glaub dir das einfach mal bei mir ist Reli-Unterricht einfach zu lange her
Nun Buddha war ja geborener Brahmane und der Buddhismus entstand so in einer hinduistischen Welt. Sicherlich gab es da Durchmischungen, aber inwieweit entzieht sich meiner Kenntnis. Zumindest lebten Buddhisten und Hindus damals recht friedlich miteinander, ganz im Gegensatz zu Christen/Juden und Muslimen/Christen/Juden.
Ich glaub dir das einfach mal bei mir ist Reli-Unterricht einfach zu lange her
Heute bin ich auf den eindeutigen Beweis gestossen:
Leugnung des Ich - Bedingtes Entstehen (Buddhismus)
Im Zusammenhang mit der Lehre vom Leid hat Buddha eine andere Grundlehre entworfen, die man als zweiten Pfeiler des Buddhismus bezeichnen kann. Es ist die Lehre von den "fünf Daseinsfaktoren", die den Menschen in seiner Eigenart bestimmen, und die Lehre vom "bedingten Entstehen" aller Dinge.
Was ist der Mensch? Die Antwort, die der Buddha auf diese Frage gegeben hat, besteht in der Aufzählung der fünf Daseinsfaktoren ("Skandhas"). Wie ein Karren aus seinen Teilen besteht, so besteht das komplexe Wesen Mensch aus fünf Daseinsgruppen. Es sind die folgenden:
(1) Der Körper [...]
(2) Die Empfindung [...]
(3) Die Wahrnehmung [...]
(4) Die Willensregung [...]
(5) Das Bewusstsein [...]
Das Entscheidende dieser Lehre besteht darin, dass diese fünf Daseinsfaktoren weder in sich selbst noch in ihrere Kombination für längere Zeit Bestand haben. Sie unterliegen einem ständigen Wechsel. Jede dieser fünf Gruppen ist unbeständig und rasch vergänglich. Darum ist auch der Mensch in seiner Komplexität unberständig und rasch vergänglich. Er ist ein dauernd wechselnder Prozess und keine dauerhafte Substanz. Man kann den Menschen daher am ehesten mit den Wogen des Meeres vergleichen, die nie eine feste Form haben und sich beständig bewegen und ändern.
Das bedeutet, dass der Mensch nicht, wie in den biblischen Religionen und in den europäischen Philosophie, ein "Ich" ist, das sich im Wechsel der Erscheinungen durchhält. Der Buddha leugnet jede Ich-Substanz und damit jeden bleibenden Kern im Menschen. Es gibt kein Subjekt, das agiert und reagiert. Der Mensch ist ein Nicht-Selbst, bestenfalls eine rein empirische Person, nichts Wesenhaftes. Die ständig sich verändernde Daseinsfaktoren führen nur zu stets neuen Zuständen, die sich auch weider rasch ändern. Damit stellt sich der Budddha in entschiedenen Gegensatz zu der indischen Lehre der Upanishaden, wonach es ein "Ich" ("Atman", -> S.285) gibt, das mit dem letzten Weltprinzip ("Brahman") identisch ist. Seine Lehre vom Menschen gipfelt in dem entgegengesetzten Begriff "Anatman", d.h. der Nichtsubstanzialität des Ich. Das bedeutet auch, dass der Mensch keine unsterbliche Seele hat. Alles an ihm ist vergänglich. Kein anderer Religionsstifter war so von der Vergänglichkeit des Menschen und aller Wesen durchdrungen wie der Buddha.
Quelle: Die Weltreligionen, Werner Trutwin
Liebe Grüsse,
olaja
Leugnung des Ich - Bedingtes Entstehen (Buddhismus)
Im Zusammenhang mit der Lehre vom Leid hat Buddha eine andere Grundlehre entworfen, die man als zweiten Pfeiler des Buddhismus bezeichnen kann. Es ist die Lehre von den "fünf Daseinsfaktoren", die den Menschen in seiner Eigenart bestimmen, und die Lehre vom "bedingten Entstehen" aller Dinge.
Was ist der Mensch? Die Antwort, die der Buddha auf diese Frage gegeben hat, besteht in der Aufzählung der fünf Daseinsfaktoren ("Skandhas"). Wie ein Karren aus seinen Teilen besteht, so besteht das komplexe Wesen Mensch aus fünf Daseinsgruppen. Es sind die folgenden:
(1) Der Körper [...]
(2) Die Empfindung [...]
(3) Die Wahrnehmung [...]
(4) Die Willensregung [...]
(5) Das Bewusstsein [...]
Das Entscheidende dieser Lehre besteht darin, dass diese fünf Daseinsfaktoren weder in sich selbst noch in ihrere Kombination für längere Zeit Bestand haben. Sie unterliegen einem ständigen Wechsel. Jede dieser fünf Gruppen ist unbeständig und rasch vergänglich. Darum ist auch der Mensch in seiner Komplexität unberständig und rasch vergänglich. Er ist ein dauernd wechselnder Prozess und keine dauerhafte Substanz. Man kann den Menschen daher am ehesten mit den Wogen des Meeres vergleichen, die nie eine feste Form haben und sich beständig bewegen und ändern.
Das bedeutet, dass der Mensch nicht, wie in den biblischen Religionen und in den europäischen Philosophie, ein "Ich" ist, das sich im Wechsel der Erscheinungen durchhält. Der Buddha leugnet jede Ich-Substanz und damit jeden bleibenden Kern im Menschen. Es gibt kein Subjekt, das agiert und reagiert. Der Mensch ist ein Nicht-Selbst, bestenfalls eine rein empirische Person, nichts Wesenhaftes. Die ständig sich verändernde Daseinsfaktoren führen nur zu stets neuen Zuständen, die sich auch weider rasch ändern. Damit stellt sich der Budddha in entschiedenen Gegensatz zu der indischen Lehre der Upanishaden, wonach es ein "Ich" ("Atman", -> S.285) gibt, das mit dem letzten Weltprinzip ("Brahman") identisch ist. Seine Lehre vom Menschen gipfelt in dem entgegengesetzten Begriff "Anatman", d.h. der Nichtsubstanzialität des Ich. Das bedeutet auch, dass der Mensch keine unsterbliche Seele hat. Alles an ihm ist vergänglich. Kein anderer Religionsstifter war so von der Vergänglichkeit des Menschen und aller Wesen durchdrungen wie der Buddha.
Quelle: Die Weltreligionen, Werner Trutwin
Liebe Grüsse,
olaja
#13
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Nirwana
in Natur 03.05.2005 17:31von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Bitte, bitte. Ich war selbst heute sehr überrascht, endlich die Antwort gefunden zu haben. So ganz sicher war ich mir zu Ende nicht mehr, da ich auch keine Expertin auf dem Gebiet Hinduismus - Buddhismus bin.
Tja, Hesse hat es sich wohl zu leicht gemacht.
Tja, Hesse hat es sich wohl zu leicht gemacht.
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