#1

1.Mai (Tagesgedanken)

in Natur 01.05.2005 13:37
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Wallende Winde
Treiben geschwinde
Baumsterne sehr farbenfroh
Federsanft ins Nirgendwo

Viele Wolken, sie schmollen
zuckende Blitze grollen
ein schönes Gedenken
Erde zu beschenken

Dicke Tropfen fallen
Laut klopfendes Hallen
Vogeltränke liebgewonnen
Aus Baumsternen gesponnen.


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#2

1.Mai (Tagesgedanken)

in Natur 02.05.2005 18:56
von Hojaro (gelöscht)
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Vielleicht hättest du regelmäßiger im Metrikschema bleiben sollen, um eine deutlichere Wirkung zu erzielen. So wirkt dein Gedicht mit seinen ungleichmäßig langen Silbenzahlen und den (un)Betonungsstolpern ein wenig unbeholfen.

Einige inhaltliche Fragen:

1. Strophe: Wer treibt wen wohin? Die wallenden Winde die Baumsterne sehr farbenfroh? Oder treiben geschwinde Baumsterne sehr farbenfroh ins Nirgendwo? Sehr verquere Angelegenheit. Entweder setzt du ein paar Satzzeichen, damit der Rezipient weiß, wo ein Gedanken aufhört, oder du fügst noch ein Objekt ein, damit man weiß, was sich auf wen bezieht. Im Moment könnte man in jedem Vers ein Enjambement lesen.

3. Strophe: Laut klopfendes Hallen? Scheint mir ein Pleonasmus zu sein. Wenn etwas schon hallt, wieso klopft es dann noch laut? Reicht nicht eines von beiden? Ich mein, es kann etwas laut hallen oder laut klopfend sein, aber ein laut klopfendes Hallen? Mmhhh...

Letzer Vers: Du spinnst aus Vogeltränken Baumsterne? Natürlich ist das eine Metapher, aber für mich etwas sehr weit hergeholt. Da das gesponnen am Ende des Verses steht, könnte man meinen, du hättest es des Reimes wegen "gesponnen". War es so?

Ansonsten ist deine Naturbeschreibung recht nett, aber doch irgendwie unindividuell. Wenn du schon auf affektiver Ebene berühren möchtest, solltest du deine Naturbilder auf sichere Füße stellen und nicht über so viele Verse gehen und nicht so ausschweißen lassen. Ich stolpere öfter bei deinem Gedicht, als dass ich in einen Lesefluss komme.

Grüßlie

Hojaro

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#3

1.Mai (Tagesgedanken)

in Natur 11.05.2005 20:51
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hi!

Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen: Dein Gedicht, das sich auf den ersten Blick ganz nett liest, bleibt leider sehr allgemein und lässt das Individuelle, Besondere vermissen. Außerdem stören mich ein wenig die "wallenden Winde" zu Beginn, da diese Anapher schon sehr abgegriffen ist (--->R.Wagner). Aus dem Bild der "Baumsterne" hätte man durchaus mehr machen können.Du solltest versuchen, deinen Gedichten das Einzigartige mitzugeben, das die genaue Naturbetrachtung auszeichnet und in ganz besonderen Metaphern und Vergleichen seinen Niederschlag findet.
lg Angel of Berlin

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#4

1.Mai (Tagesgedanken)

in Natur 12.05.2005 11:33
von DOCC (gelöscht)
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Eigentlich ist alles gesagt, hier noch mein Senf:
"Baumsterne" (kommt ja zweimal vor) erinnert mich penetrant an den ersten Teil von "In einem Land vor unserer Zeit" [kleine Dinos auf der Suche nach dem Großen Tal mit vielen, vielen saftigen Baumsternen...]
Liebe Grüße
DOCC

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