Vielleicht hättest du regelmäßiger im Metrikschema bleiben sollen, um eine deutlichere Wirkung zu erzielen. So wirkt dein Gedicht mit seinen ungleichmäßig langen Silbenzahlen und den (un)Betonungsstolpern ein wenig unbeholfen.
Einige inhaltliche Fragen:
1. Strophe: Wer treibt wen wohin? Die wallenden Winde die Baumsterne sehr farbenfroh? Oder treiben geschwinde Baumsterne sehr farbenfroh ins Nirgendwo? Sehr verquere Angelegenheit. Entweder setzt du ein paar Satzzeichen, damit der Rezipient weiß, wo ein Gedanken aufhört, oder du fügst noch ein Objekt ein, damit man weiß, was sich auf wen bezieht. Im Moment könnte man in jedem Vers ein Enjambement lesen.
3. Strophe: Laut klopfendes Hallen? Scheint mir ein Pleonasmus zu sein. Wenn etwas schon hallt, wieso klopft es dann noch laut? Reicht nicht eines von beiden? Ich mein, es kann etwas laut hallen oder laut klopfend sein, aber ein laut klopfendes Hallen? Mmhhh...
Letzer Vers: Du spinnst aus Vogeltränken Baumsterne? Natürlich ist das eine Metapher, aber für mich etwas sehr weit hergeholt. Da das gesponnen am Ende des Verses steht, könnte man meinen, du hättest es des Reimes wegen "gesponnen". War es so?
Ansonsten ist deine Naturbeschreibung recht nett, aber doch irgendwie unindividuell. Wenn du schon auf affektiver Ebene berühren möchtest, solltest du deine Naturbilder auf sichere Füße stellen und nicht über so viele Verse gehen und nicht so ausschweißen lassen. Ich stolpere öfter bei deinem Gedicht, als dass ich in einen Lesefluss komme.
Grüßlie
Hojaro