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Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 19.01.2005 02:55von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 19.01.2005 16:08von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
ein hübsches Versmaß, es liest sich sehr gut. Insbesondere die ersten beiden Strophen haben es mir angetan, die kommen sehr beschwingt daher (auch wenn ich mich ein wenig am "Hellwacht" störe). Einige Worte (z.B. "rauhreifbeträufelte" oder "Tropfperlenbenetzte") sind mehr als gelungen.
Bei den letzten beiden Strophen empfinde ich es als schade, dass sich die letzten Zeile nicht Reimen, so geht etwas Harmonie verloren.
Dein Groß/ Kleinschreibung ist für mich nicht ganz nachvollziehbar (warum beginnst Du die Str. 2 & 4 klein, warum ist Z2/ Str2 großgeschrieben?).
Inhaltlich habe ich allerdings Probleme mit dieser nächtlichen Szenerie, habe allenfalls von einigen Deiner Bilder eine Ahnung. Beim googeln habe ich gefunden, dass Rabengarn wohl ein (Rüstungs-) Material aus Diablo ist, bin mir aber nicht sicher, ob ich dies ein Zufall ist oder Dein Gedicht mit diesem Wissen zu deuten ist.
Aber es klingt dennoch sehr schön...
ich bin mir auch fast sicher, dass es mehrere möglichkeiten gibt das ganze zu lesen, mag auch falsch sein, aber ich kann's und es ergibt sogar schöne bilder!
auf einen sinn oder, naja, zusammenhängende deutung will ich mich noch nicht einlassen. dieses gedicht lebt sicherlich von seiner vielseitigkeit, ob es deine absicht war auch einen großen sinn zu verpacken weiß ich aber wirklich nicht.
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2005 01:26von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
habe es editiert. Das rauhreifbeträufelt nicht grossgeschrieben war war ein simpler fehler beim abtippen (schaut euch mal die Uhrzeit an in der es eingestellt wurde )
Das mit der letzten Zeile ist volle Absicht, und ja, es steht eine Intention dahinter^^
Hellwacht sind sozusagen 2 Wörter, die, zu einem Wort zusammengenommen, Doppeldeutigkeit bergen.. da es in erster Linie als Substantiv gilt, steht es groß da und wird dadurch hervorgehoben.
Die Strukur gewährt allerdings die Möglichkeit, durch Ausnutzen der Symmetrie eine Art von zweiseitiger Interaktion zu konstatieren.
Inhaltlich habe ich allerdings Probleme mit dieser nächtlichen Szenerie, habe allenfalls von einigen Deiner Bilder eine Ahnung. Beim googeln habe ich gefunden, dass Rabengarn wohl ein (Rüstungs-) Material aus Diablo ist, bin mir aber nicht sicher, ob ich dies ein Zufall ist oder Dein Gedicht mit diesem Wissen zu deuten ist.
Ich habe auch gerade gegooglet und mit erstaunen festgestellt, das der name schon in einem PC-Spiel vergeben war. Rabengarn heisst auf englisch "ravenlore", vielleicht erinnert dich das an ein berühmtes gedicht von poe...
Ich würde sehr gerne deine Interpretation der Bilder hören
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2005 09:07von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Meine Interpretationen sind ja nicht immer sehr konstruktiv (Arno wird da sicher zustimmend nicken *g), aber ich kann beim besten Willen in Deinem Gedicht wenig Düsteres erblicken. Auch wenn Du hier von einer Anlehnung an Po's Raben schreibst.
Wenn ich das so lese (sagte ich schon, dass es mir gefällt?), hat es für mich einen doch sehr erotischen Touch. Jo mei, ich sehe zuweilen etwas andere Bilder
Gruss
Margot
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2005 16:37von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2005 17:15von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Rabengarn
...... Ungewöhnlicher Titel, ich las die Erklärungen dazu, sie gefielen mir aber nicht so besonders – lach. Ein Rabe steht für den Totenvogel, zweifelsohne, doch weshalb sollte er Garn herstellen? Und wie? Gut, also kann es sich um eine Geschichte handeln, die er erzählt. Er spinnt seine Fäden zu Garn.
Nebelgestriffene Nacht
ganz sacht
sank
das Moos
zu klingenden Glocken
...... Also da möchte man doch nebelgestreifte Nacht lesen, nicht wahr? Warum steht’s dann anders. Du hast auch einen Hang zu Wortkreationen, stimmt’s? (Ich kenne noch so jemanden )
Ich finde sie meist Klasse, doch ergibt sich die Gefahr dabei, dass sie zu sehr von dem Wissen und Erleben des Autors abhängig sind und von Aussenstehenden nicht verstanden werden. Aber ich wollte ja über Erotik schreiben
Nun sachte, sinken, klingende Glocken – ja, sogar Moos sind für mich Bilder, die ich mit dem Liebesspiel in Verbindung bringe. Vielleicht eine erste Verführung, scheu, zärtlich, die in einem Rausch (Glocken, Bim-Bam, Halleluja!) gipfelt.
Rauhreifbeträufelte Tracht
Hellwacht
sah
das Auge
sternenspiegelnd locken
....... Nun eine Tracht ist zwar wenig erotisch, ausser es würde sich natürlich um eine Krankenschwesteruniform handeln *g. Aber das sie rauhreifbeträufelt ist, sehe ich darin mehr eine Verkleidung, einen Schutz, die sie (?) vor dem Gegenüber schützt oder schützen soll. Hellwacht (alle Sinne sind gespannt), Erregung, Sehen, vielleicht sogar etwas Voyeurismus. Lockendes Spiel.
Tropfperlenbenetzte Bleiche
erstarrt
fing
das Stoben
glitzernder Funken
....... Na und wenn das nicht erotisch sein soll, dann weiss ich auch nichts mehr (aber das ist nichts Neues *g). Bleiche Haut, benetzt mit Tropfen... na? Klingelt’s? Perlen gar – oho! Na ja. Wenn glitzernde Funken stoben muss es wahrlich Klasse gewesen sein.
auf frostweisser Eiche
verharrt
stumm
das Blicken
auf Rabengarn entkommen
...... Dies ist jetzt die Str., die ich als das Düsterste empfinde. Sozusagen das Nachspiel (wie zweideutig). Frost, weiss, harren, stumm = vorbei, aus, erkaltet. Gefühle wie Emotionen. Einzig der Blick zurück bleibt dem Raben. Man könnte das Ganze hier sogar auf den Friedhof verlegen. Tod der Liebe, Tod der Protagonistin.
Das sind so meine Überlegungen und Gedanken, wenn ich Deinen Text lese.
Gruss
Margot
Signatur in der Werkstatt
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2005 17:39von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Das lasse ich mir nochmal auf der Zunge zergehen wie Gjandula-Ganache.
ich werde auf jeden Fall noch posten um was es mir ging, vielleicht intererssiert dich das dann noch. Ich muss einfach nochmal sagen.. lol
(Glocken, Bim-Bam, Halleluja!) Helau alaaf ^^
Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 24.01.2005 00:20von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Vielleicht streift ja ein jemand den Nebel und vielleicht sinkt das Moos ja durch Schritte. Vielleicht wurde es auch schnell kälter. Vielleicht sah das Auge des jemand die Hellwacht, und die Hellwacht sah das Auge des jemand. doch wer hält hellwach Hellwacht, gar der Rabe ?
Ich hoffe das hilft, vielleicht beglückt mich noch ein(e) jenige(r) welche(r)...^^
RE: Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 02.09.2011 19:31von ugressmann • | 942 Beiträge | 929 Punkte
Hallo Wilhelm,
dein Gedicht lässt mich sofort an Poe`s Raben denken und an dessen göttliche Schreibe.
Mir kommt es so vor, als hättest du dich ein wenig in diesen Künstler hineinversetzt, sozusagen mit ihm gemeinsam Rabengarn gesponnen ... - Ich besitze eine illustrierte Ausgabe, da schmiegt sich dein Text noch besser ...
Schade, dass ich die Bilder im Thread selber nicht sehen kann oder bin ich nur zu einfältig (habe auf die Kreuzchen geklickt)? -
Und wenn jetzt alle Rabengedichte einstellen, suche ich natürlich sofort selber einen alten Liebling heraus (Nachtblüher)!
Lächelnde Grüße
pista
RE: Rabengarn
in Düsteres und Trübsinniges 14.09.2011 18:49von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hallo ihr beiden, danke für eure Antworten in diesem uralten Faden.
Ich werde auf die Rabenträume antworten, Kara, und ja ich liebe Poe's Raben, kein Gedicht hat so einen wunderbaren Klang. Die Bilder kann man nicht mehr einsehen, da die Verlinkung längst tot ist.
Grüße zurück
Willi
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