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Der wusste, wovon er sprach:
"Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich."
(Franz Kafka (2), Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904)
"Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich."
(Franz Kafka (2), Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904)
Und der auch:
"Das ganze bekannte Universum hat einen wahrhaft Liebenden, und das ist der größte Dichter. Er verschwendet sich in ewiger Leidenschaft und ist unbekümmert darum, was ihm das Schicksal bringt, welch mögliche Zufälligkeiten an Glück oder Unheil, er erringt täglich und stündlich seinen köstlichen Lohn. Was andere hemmt oder zerbricht - ihm es ist Nahrung nur für das Feuer seines Verlangens [...] Sein Erleben, seine Schauer und Erschütterungen sind nicht umsonst. Nichts kann ihn abschrecken - Leiden nicht noch Finsternis - nicht Tod noch Furcht."
(Walt Whitman, Grashalme)
"Das ganze bekannte Universum hat einen wahrhaft Liebenden, und das ist der größte Dichter. Er verschwendet sich in ewiger Leidenschaft und ist unbekümmert darum, was ihm das Schicksal bringt, welch mögliche Zufälligkeiten an Glück oder Unheil, er erringt täglich und stündlich seinen köstlichen Lohn. Was andere hemmt oder zerbricht - ihm es ist Nahrung nur für das Feuer seines Verlangens [...] Sein Erleben, seine Schauer und Erschütterungen sind nicht umsonst. Nichts kann ihn abschrecken - Leiden nicht noch Finsternis - nicht Tod noch Furcht."
(Walt Whitman, Grashalme)
Warum nur seh ich lauter Zaunpfähle in meinem Gesicht?
"Zwischen einem Zaunpfahl und dem nächsten sind neue erschreckende Landschaften: hier eine Wüste, die nichts anderes enthält als einen mißgestalteten Felsen; hier ein wunderbarer Wald, dess Bäume leuchtende Kronen mit allen Farben des Sonnenunterganges tragen; dort wieder eine See, voll von Ungeheuern, wie ein Dante nicht gewagt hätte, sie zu erträumen.
Das sind die Visionen desjenigen, der, wie das Kind im Märchenbuch, sich vor dem Kleinsein nicht fürchtet."
(Gilbert Chesterton »Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer mißachteter Dinge«)
"Zwischen einem Zaunpfahl und dem nächsten sind neue erschreckende Landschaften: hier eine Wüste, die nichts anderes enthält als einen mißgestalteten Felsen; hier ein wunderbarer Wald, dess Bäume leuchtende Kronen mit allen Farben des Sonnenunterganges tragen; dort wieder eine See, voll von Ungeheuern, wie ein Dante nicht gewagt hätte, sie zu erträumen.
Das sind die Visionen desjenigen, der, wie das Kind im Märchenbuch, sich vor dem Kleinsein nicht fürchtet."
(Gilbert Chesterton »Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer mißachteter Dinge«)
#125
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 25.11.2006 15:27von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Zitat: |
Kratzbürste schrieb: GIBT ES EINEN FREIEN WILLEN? Darüber wird wohl nie zuende diskutiert sein. |
Wobei ja schon aufgrund so einer Diskussion, die anscheinend nie zu Ende geht, bewiesen sein dürfte, dass der Wille nicht frei sein kann, wenn man immer derselben Frage nachhängt und sich nicht davon trennen kann - ob man nun möchte oder nicht.
#127
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
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in Aphorismen 18.12.2006 12:19von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
#131
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 19.02.2007 11:35von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Auszug aus einem kürzlich geführten Gespräch über die Themen meiner Romane:
Leser: Wovon handeln deine Romane?
Ich: Zwei sind Frauengeschichten, der dritte eine Psychopatenstory.
Leser: Wo ist da der Unterschied?
Leser: Wovon handeln deine Romane?
Ich: Zwei sind Frauengeschichten, der dritte eine Psychopatenstory.
Leser: Wo ist da der Unterschied?
#134
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 05.04.2007 00:42von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
#136
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 05.04.2007 10:09von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
"Es ist mir später oft aufgefallen, wie sehr die Kunst eine Sache des Gewissens ist. Nichts braucht man so sehr in künstlerischer Arbeit wie das Gewissen: es ist der einzige Maßstab."
- Rainer Maria Rilke -
- Rainer Maria Rilke -
#137
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 05.04.2007 10:17von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das ist des Dichters wahre erhabene Kunst, dem Leser die Begebnisse, die er erzählt, so lebhaft vor Augen zu führen, dass ihm die Gegenwart und seine ganze Umgebung zu entfliehen scheint, und dass er nicht nur ein Kunstwerk empfindet, sondern über dessen klarer Natürlichkeit die Kunst vergisst und die Begebenheit miterlebt.
(Rainer Maria Rilke)
(Rainer Maria Rilke)
#138
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Sprüche, Sprüche
in Aphorismen 05.04.2007 10:19von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
"Ein Künstler hat es gut. Er braucht nur eine alte Tür mit Farbe zu beschmieren und zu sagen: Das ist Kunst. Käme dagegen ein Richter mit so einer Tür und sagte: Das ist Gerechtigkeit, würde man in verhöhnen, und einem Lehrer, der sich herausnähme, auf besagte Tür zu deuten mit dem Hinweis, dieses sei Erziehung, würde es kaum besser gehen. Ein Künstler dagegen, der sagt, das sei Kunst, erntet Lob, internationales womöglich, Zustimmung, hochdotierte Preise und gratis Inspirationsaufenthalte in Kulturmetropolen, wo der Wein in Strömen fließt und Frauen sich nicht lange zieren."
Max Goldt
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