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#1
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Deceptionis vera
in Mythologisches und Religiöses 09.02.2005 03:08von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
#2
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Deceptionis vera
in Mythologisches und Religiöses 10.02.2005 13:35von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Sehr gern^^ Eigentlich ist es nur ein Gedanke und der Worte habe ich dafür scheinends fast zu viele verwendet.
D.h. wenn man das durch den Interpretationswolf drehen will muss man sich das Ganze nur verbildlichen, dann müsste man die Schwärze hinter dem Blau mit Gott kombinieren können und das war's dann auch schon mit Aussage ^^
Ich finds übrigens sehr wolfig von dir, dass du durch den Tümpel streunst
D.h. wenn man das durch den Interpretationswolf drehen will muss man sich das Ganze nur verbildlichen, dann müsste man die Schwärze hinter dem Blau mit Gott kombinieren können und das war's dann auch schon mit Aussage ^^
Ich finds übrigens sehr wolfig von dir, dass du durch den Tümpel streunst
mich als nicht-lateiner vermag die überschrift nicht sonderlich anzusprechen.. mit meinen französisch und englischkenntnissen komme ich auf: Wahrer Schwindel (oder so..)
die nächsten zeilen sind in deutscher sprache was es für mich erheblich einfacher machen sollte
Augenblicklich ward gewahr
im Sonnenschein
Himmelblau so wunderbar
in klarem Sein
All das ewge Schwarz verwahrt
vor Gott verneint
Wahrheit schweigsam aufgebahrt
nur stumm geweint
ja, das liest sich schön runter, und dann hebt sich ein großes fragezeichen auf meine stirn. das erste was ich asoziiere ist die engstirnigkeit von extrem gläubigen menschen, die jegliche verhaftung mit der realen welt verloren haben. was wird denn da geweint? die wahrheit.. hm, stumm... also sind nur die tränen sichtbar und weisen darauf hin. die ersten vier positiven zeilen lassen für mich das bild eines menschen entstehen, der an einem warmen sommertag auf einer weide liegt und die vereinzelten wolken anschaut. das negative quartett wird durch die kombination von neutral-guten worten wie Gott/Wahrheit mit neutral-schlechten worten wie schweigsam/aufgebahrt bestimmt. hierbei stört mich ganz leicht das schweigsame aufbahren und dann anschließend das stumme weinen - es liegt für mich zu eng beieinander und der sinn wird dadurch nicht sehr ergänzt. es ensteht sogar eine gewisse widersprüchlichkeit, da die wahrheit einmal aufgebahrt und später geweint wird.. vielleicht wäre beweint besser?
falls ich mich total verrannt haben sollte, hilf mir bitte aus dieser sackgasse
Limm
die nächsten zeilen sind in deutscher sprache was es für mich erheblich einfacher machen sollte
Augenblicklich ward gewahr
im Sonnenschein
Himmelblau so wunderbar
in klarem Sein
All das ewge Schwarz verwahrt
vor Gott verneint
Wahrheit schweigsam aufgebahrt
nur stumm geweint
ja, das liest sich schön runter, und dann hebt sich ein großes fragezeichen auf meine stirn. das erste was ich asoziiere ist die engstirnigkeit von extrem gläubigen menschen, die jegliche verhaftung mit der realen welt verloren haben. was wird denn da geweint? die wahrheit.. hm, stumm... also sind nur die tränen sichtbar und weisen darauf hin. die ersten vier positiven zeilen lassen für mich das bild eines menschen entstehen, der an einem warmen sommertag auf einer weide liegt und die vereinzelten wolken anschaut. das negative quartett wird durch die kombination von neutral-guten worten wie Gott/Wahrheit mit neutral-schlechten worten wie schweigsam/aufgebahrt bestimmt. hierbei stört mich ganz leicht das schweigsame aufbahren und dann anschließend das stumme weinen - es liegt für mich zu eng beieinander und der sinn wird dadurch nicht sehr ergänzt. es ensteht sogar eine gewisse widersprüchlichkeit, da die wahrheit einmal aufgebahrt und später geweint wird.. vielleicht wäre beweint besser?
falls ich mich total verrannt haben sollte, hilf mir bitte aus dieser sackgasse
Limm
#4
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Deceptionis vera
in Mythologisches und Religiöses 11.02.2005 01:41von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
@Wolf habe isch vergessen, ich glaube in klarem Sein geht schon, bezieht sich ja aufs "Sein", (sich) im Klaren sein ist ja eine Wendung. Man beachte (sich) in dem Klaren sein, aber "in klarem Sein"-> in dem klaren Sein
@Limm: Es heisst übersetzt "wahre Täuschung" wie du es dir richtig zusammengereimt hast.
O du bist auf dem richtigen Wege, aber meinen einfachen Grundgedanken hast du noch nicht Genau, er liegt auf der Weide und schaut in die Wolken.
Ich sehe schweigsam...-> stumm als Steigerung, es verschlägt ihm die Sprache denn er hat eine Erkenntnis.
Ich habe abwechselnd in Jambus und Trochäus geschrieben, gerade um abzutrennen. Die wahrheit wird also nicht stumm geweint, sondern es wird nach der Erkenntnis stumm geweint, und die Erkenntnis, ja, die schwebt am Himmel
Die Wahrheit wird schweigsam aufgebahrt, ist also direkt vor seiner Latichte und er hat es ein leben lang nicht gesehen. Er seiht den Himmel, ja und dann versteht er (Himmelblau...schwarz)
@Limm: Es heisst übersetzt "wahre Täuschung" wie du es dir richtig zusammengereimt hast.
O du bist auf dem richtigen Wege, aber meinen einfachen Grundgedanken hast du noch nicht Genau, er liegt auf der Weide und schaut in die Wolken.
Ich sehe schweigsam...-> stumm als Steigerung, es verschlägt ihm die Sprache denn er hat eine Erkenntnis.
Ich habe abwechselnd in Jambus und Trochäus geschrieben, gerade um abzutrennen. Die wahrheit wird also nicht stumm geweint, sondern es wird nach der Erkenntnis stumm geweint, und die Erkenntnis, ja, die schwebt am Himmel
Die Wahrheit wird schweigsam aufgebahrt, ist also direkt vor seiner Latichte und er hat es ein leben lang nicht gesehen. Er seiht den Himmel, ja und dann versteht er (Himmelblau...schwarz)
Nun, ich komm nicht ganz mit Deinen Versuchen uns auf Deine Fährte zu bringen mit, Willi.
Trotzdem habe ich natürlich Gedanken zu Deinem Gedicht:
Deceptionis vera
Du zeigst hier zunächst die Erkenntnis in Form einer plötzlichen Eingebung / eines Begreifens, danach erst die Situation...
Das hier eine Anspielung auf gute Zeiten?
Dem lyr. ich scheint es jedenfalls ziemlich gut zu gehen in dem Moment in dem es diese Erkenntnis ereilt.
Diese Zeile ist für mich besonders wichtig. Es ist eine Andeutung auf die Schöpfung... wohl das, "was die Welt, im innersten zusammen hält" (Goethe, Faust I) Entscheidend ist hier wohl, dass sich das lyr. ich als Teil dessen begreift.
Das ewge Schwarz ist nicht wirklich der Tod, vielmehr wohl das Teuflische. Und nun das Paradoxon... man glaubt an einen Gott, aber das Bild des Teufels hat in diesem Glauben keinen Platz... wahrlich paradox... und wieder denke ich an den alten Faustus:
Ich glaube im Prolog am Anfang ist es, wo der Teufel als Teil der Schöpfung dargestellt wird. Der große Boss ist also Gott, aber das ewig Schwarze gehört dazu.
Meine Assoziation hier ganz klar ein Begräbnis. Der Verstorbene wird aufgebahrt, ein nicht allzu lauter Vorgang; anschließend wird der Verstorbene beweint...
ist es Gott selbst, der hier gestorben ist für das lyr. Ich?
Das lyr. ich ist einer Illusion beraubt.
Stumm weinen kann man aus zweiwelei Gründen: entweder aus Stolz, weil man für sich bleiben will in seinem Schmerz oder aus Scham, dass man überhaupt Illusionen hatte und daran geglaubt hat, was anderen anscheinend schon lange klar war. Manchmal braucht man eben etwas länger um zu begreifen...
Was würde das also heißen?
Das lyr. Ich liegt in der Wiese und denkt darüber nach, ob es Gott gibt. Daher, dass die Menschen vor ihrem Gott anscheinend ihre Zweifel an ihm verbergen müssen, wobei doch Zweifel zwingend notwendig sind, wenn jemwnd etwas kritisch hinterfragt und eigenständig denkt, kommt er zu dem Schluss, dass es keinen Gott geben kann. Obwohl er zuvor gerade so verbunden mit ihm war, mit seiner Schöpfung nämlich in der Wiese unter Weiden
LG
Mrs.
Trotzdem habe ich natürlich Gedanken zu Deinem Gedicht:
Deceptionis vera
Zitat: |
Augenblicklich ward gewahr |
Du zeigst hier zunächst die Erkenntnis in Form einer plötzlichen Eingebung / eines Begreifens, danach erst die Situation...
Zitat: |
im Sonnenschein Himmelblau so wunderbar |
Das hier eine Anspielung auf gute Zeiten?
Dem lyr. ich scheint es jedenfalls ziemlich gut zu gehen in dem Moment in dem es diese Erkenntnis ereilt.
Zitat: |
in klarem Sein |
Diese Zeile ist für mich besonders wichtig. Es ist eine Andeutung auf die Schöpfung... wohl das, "was die Welt, im innersten zusammen hält" (Goethe, Faust I) Entscheidend ist hier wohl, dass sich das lyr. ich als Teil dessen begreift.
Zitat: |
All das ewge Schwarz verwahrt vor Gott verneint |
Das ewge Schwarz ist nicht wirklich der Tod, vielmehr wohl das Teuflische. Und nun das Paradoxon... man glaubt an einen Gott, aber das Bild des Teufels hat in diesem Glauben keinen Platz... wahrlich paradox... und wieder denke ich an den alten Faustus:
Ich glaube im Prolog am Anfang ist es, wo der Teufel als Teil der Schöpfung dargestellt wird. Der große Boss ist also Gott, aber das ewig Schwarze gehört dazu.
Zitat: |
Wahrheit schweigsam aufgebahrt nur stumm geweint |
Meine Assoziation hier ganz klar ein Begräbnis. Der Verstorbene wird aufgebahrt, ein nicht allzu lauter Vorgang; anschließend wird der Verstorbene beweint...
ist es Gott selbst, der hier gestorben ist für das lyr. Ich?
Das lyr. ich ist einer Illusion beraubt.
Stumm weinen kann man aus zweiwelei Gründen: entweder aus Stolz, weil man für sich bleiben will in seinem Schmerz oder aus Scham, dass man überhaupt Illusionen hatte und daran geglaubt hat, was anderen anscheinend schon lange klar war. Manchmal braucht man eben etwas länger um zu begreifen...
Was würde das also heißen?
Das lyr. Ich liegt in der Wiese und denkt darüber nach, ob es Gott gibt. Daher, dass die Menschen vor ihrem Gott anscheinend ihre Zweifel an ihm verbergen müssen, wobei doch Zweifel zwingend notwendig sind, wenn jemwnd etwas kritisch hinterfragt und eigenständig denkt, kommt er zu dem Schluss, dass es keinen Gott geben kann. Obwohl er zuvor gerade so verbunden mit ihm war, mit seiner Schöpfung nämlich in der Wiese unter Weiden
LG
Mrs.
#6
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Deceptionis vera
in Mythologisches und Religiöses 11.02.2005 15:17von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Mrs du machst mich sprachlos Ich werde jetzt mal das Wenige, was ich beim Schreiben dieses Gedichtes gedacht habe verraten, wohlwissend das es dem umfang von mrs Interpretation nicht annähernd gerecht wird.
Da liegt er also auf der Wiese und schaut in den Himmel. Der Himmel ist so schön blau wie immer. Doch dann erkennt er, das Blau des Himmels ist nur eine optische Täuschung, gebrochenes Licht in der Atmosphäre. Eigentlich ist der Himmel schwarz. "In klarem Sein" erkennt er, dass es mit dem göttlichen Himmel genauso ist. Auch er täuscht ein Blau vor, aber ist in Wirklichkeit schwarz. Da wartet keine Ewigkeit, kein Paradies, es ist nur eine Täuschung der Sinne, oder übertragen, der Religiösität. Es gibt kein Paradies keine Ewigkeit, nur Schwärze.
Deshalb auch "All das ewge Schwarz verwahrt" -> das All (Konnt ich mir nich verkneifen )
Die Wahrheit ist schweigsam aufgebahrt, täglich hatte er sie vor der Latichte und sah sie nicht (sie kann schweigam sein, hat es nicht nötig sich aufzudrängen, den jeder schaut einmal in den Himmel). aufbahren im Sinne von Sarg aufbahren(tot), aber auch einfach "aufgestellt".
Deshalb auch die Überschrift "wahre Täuschung" (Latein wegen religiösem Aspekt)
Der religiöse Himmel ist also nur dazu da, das ewige Schwarz zu verdecken, zu verwahren.
Ausserdem konnte ich mir das Wortspiel (Wahrheit-> verwahrt d.h. getäuscht + das gewahr, d.h. die übertriebene Nutzung von "wahr" als Wort nicht verkneifen, gerade als Kontrast zur Überschrift....
da bekommt auch das "vor Gott verneint" eine Doppelbedeutung
Am Ende weint er stumm mrs und wie du sagtest, er kann es nicht fassen, diese ultimative Täuschung ist ihm zu viel, die Konsequenzen werden ihm klar.
Deine Interpretation des toten Gotte passt aber hervorragend rein, mrs, gut das ich nicht früher alles verriet
Da liegt er also auf der Wiese und schaut in den Himmel. Der Himmel ist so schön blau wie immer. Doch dann erkennt er, das Blau des Himmels ist nur eine optische Täuschung, gebrochenes Licht in der Atmosphäre. Eigentlich ist der Himmel schwarz. "In klarem Sein" erkennt er, dass es mit dem göttlichen Himmel genauso ist. Auch er täuscht ein Blau vor, aber ist in Wirklichkeit schwarz. Da wartet keine Ewigkeit, kein Paradies, es ist nur eine Täuschung der Sinne, oder übertragen, der Religiösität. Es gibt kein Paradies keine Ewigkeit, nur Schwärze.
Deshalb auch "All das ewge Schwarz verwahrt" -> das All (Konnt ich mir nich verkneifen )
Die Wahrheit ist schweigsam aufgebahrt, täglich hatte er sie vor der Latichte und sah sie nicht (sie kann schweigam sein, hat es nicht nötig sich aufzudrängen, den jeder schaut einmal in den Himmel). aufbahren im Sinne von Sarg aufbahren(tot), aber auch einfach "aufgestellt".
Deshalb auch die Überschrift "wahre Täuschung" (Latein wegen religiösem Aspekt)
Der religiöse Himmel ist also nur dazu da, das ewige Schwarz zu verdecken, zu verwahren.
Ausserdem konnte ich mir das Wortspiel (Wahrheit-> verwahrt d.h. getäuscht + das gewahr, d.h. die übertriebene Nutzung von "wahr" als Wort nicht verkneifen, gerade als Kontrast zur Überschrift....
da bekommt auch das "vor Gott verneint" eine Doppelbedeutung
Am Ende weint er stumm mrs und wie du sagtest, er kann es nicht fassen, diese ultimative Täuschung ist ihm zu viel, die Konsequenzen werden ihm klar.
Deine Interpretation des toten Gotte passt aber hervorragend rein, mrs, gut das ich nicht früher alles verriet
Dank Dir Willi, für die Aufklärung
Deine Wortspielerei ist echt immer wieder erstaunlich. Wenn ich die bemerkt hätte, wäre cih nie zu einem Schluss gekommen *lol*
Gruß,
Mrs.
Deine Wortspielerei ist echt immer wieder erstaunlich. Wenn ich die bemerkt hätte, wäre cih nie zu einem Schluss gekommen *lol*
Gruß,
Mrs.
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