Guten Abend
Einst siegte die Welle xXxxXx
über den Sand, XxxX
überspülte die Spuren XxXxxXx
vom feuchtkalten Weg. xXxxX
Dann furchte die Ebbe xXxxXx
klärend den Strand, XxxX
sie entsetzte mit Wahrheit XxXxxXx
da nichts mehr versank. xXxxX
Nun schöpfe ich Wasser xXxxXx
mit blosser Hand, xXxX
ich verlösche was jemals XxXxxXx
mich von hier trieb. XxXx
Die letzte Strophe bricht aus, warum kann ich noch nicht und vielleicht gar nicht sagen.
zum Inhalt: Der Sieg scheint ein Sieg der Täuschung gewesen sein, denn die Ebbe legt die Wahrheit offen. Die Spuren werden weggewischt, und zwar gewaltsam. Denkt man an ein Verbrechen, ist die Spur schon nicht mehr heiss, sondern feuchtkalt
In Strophe 2 weicht das Wasser und legt einen furchigen Sand frei. Das Denkproblem das ich hier habe ist, das Ebbe wohl bedeutet es gingen einige Wellen über den Strand hinweg, nicht nur eine. Nach vielen Wellen müsste doch aber der Sandboden glatt sein, nicht furchig, oder ? Wäre es nur eine Welle gewesen würden ja vielleicht noch furchige, unkenntliche Reste der Spuren zu sehen sein. Da musst du mich aufklären
Ausser natürlich dieser Sieg war einmalig, dann könnte der Strand zur durchfurchten Wüste geworden sein. Die entsetzende Wahrheit könnte daraufhin deuten das das Opfer/die Spuren/die Vergangenheit (ich weiss es nicht so genau aber ich tendiere zum Opfer ->Trotzdem Multiple Deutbarkeit) spurenlos verschwunden ist/sind beziehungsweise nichts mehr verschwinden kann/können.
Mein einziger Anker zwischen Strophe 1/2 und 3 ist die letzte Zeile dieser Strophe. Nicht nur die Spuren, sondern auch der der sie verursachte wurde von der Welle aufs Wasser hinausgezogen. Das Wort "verlösche"(kenne ich gar nicht) geht für mich in Richtung Durst löschen. "Verlöschen" könnte man aber auch als "Vergehen" sehen. Irgendwie bin ich damit unzufrieden und wohl auch weit an deiner Intention vorbei, aber vielleicht treibt das Opfer jetzt auf dem Meer und kämpft gegen die Wellen an, kämpft gegen das Meer einen vergeblichen Kampf. Übertragen könnte man sagen die Ebbe hat zwar die Wahrheit offen gelegt, doch das Meer (die Täuschung) kommt stets zurück und Wahrheit und Täuschung wiegen sich auf. Vielleicht wurde das lyrische Ich ja auch bei der Suche nach Wahrheit aufs Meer getrieben.
Tja hier versage ich, auch die metrischen Abweichungen in Str3V3/4 kann ich höchstens als Hervorhebung des Schlusses erkennen. Nun, hier kommt schlagartig das lyrische Ich hinzu und "ich/mich" werden betont, vielleicht deshalb.
Also wenn ich wüsste wie du das "verlösche" siehst, das brächte mich vielleicht weiter. Bis dahin, Grüßle