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Die Ballade vom Dörrling
I
Weiß glitzert’s auf dem schönsten See
mit Schnee, der sich am Ufer häuft.
Es tut in Augen, Ohren, Worten weh,
wie dieses Kind im Glücke läuft.
Nur dunkles Glas, das Leben trennt
und einfühlsam die Tränen fängt.
Nur den Gedanken, den er kennt,
der sich mit Depressionen mengt.
Das Bein, das ihm schon amputiert,
wirft trotzig er in süße Luft.
Doch schaudert’s ihm, dass es erfriert;
er weiß von diesem üblen Duft.
II
Man sieht, wie’s Kind die Bahnen zieht.
Es lockt den Dörrling aus dem Haus,
schon seht, wie er ins Leben flieht,
ein letztes Mal zum See hinaus.
Im Humpeln sucht die Hand geschwind,
der Freund auf Kufen hebt im Terz.
Gemeinsam fahren sie im Wind,
das Lachen reicht ihm bis zum Herz.
So fröhlich war er lang nicht mehr.
Er spürt, wie sich das Eis vereint.
Die Hand des Freundes wärmt ihn sehr,
so wie die Sonne droben scheint.
III
Das Brechen schreckt, doch ist’s verweht,
nur flüssig saugt das Eis ihn an.
Auch stört’s nicht, dass der Freund nun geht;
Der letzte Tag zieht ihn in Bann.
Da paddelt dieser Kerl im Dumpf:
„Zu Hilfe, Hilfe“ schüttelt er
ein letztes Mal den starren Rumpf.
Die Luft ist klar, so zart und leer.
Nie hat man wieder ihn gehört.
Nie suchte man ein leeres Wort.
Der Mensch ist von geringem Wert,
das Leben trägt sich weiter fort…
I
Weiß glitzert’s auf dem schönsten See
mit Schnee, der sich am Ufer häuft.
Es tut in Augen, Ohren, Worten weh,
wie dieses Kind im Glücke läuft.
Nur dunkles Glas, das Leben trennt
und einfühlsam die Tränen fängt.
Nur den Gedanken, den er kennt,
der sich mit Depressionen mengt.
Das Bein, das ihm schon amputiert,
wirft trotzig er in süße Luft.
Doch schaudert’s ihm, dass es erfriert;
er weiß von diesem üblen Duft.
II
Man sieht, wie’s Kind die Bahnen zieht.
Es lockt den Dörrling aus dem Haus,
schon seht, wie er ins Leben flieht,
ein letztes Mal zum See hinaus.
Im Humpeln sucht die Hand geschwind,
der Freund auf Kufen hebt im Terz.
Gemeinsam fahren sie im Wind,
das Lachen reicht ihm bis zum Herz.
So fröhlich war er lang nicht mehr.
Er spürt, wie sich das Eis vereint.
Die Hand des Freundes wärmt ihn sehr,
so wie die Sonne droben scheint.
III
Das Brechen schreckt, doch ist’s verweht,
nur flüssig saugt das Eis ihn an.
Auch stört’s nicht, dass der Freund nun geht;
Der letzte Tag zieht ihn in Bann.
Da paddelt dieser Kerl im Dumpf:
„Zu Hilfe, Hilfe“ schüttelt er
ein letztes Mal den starren Rumpf.
Die Luft ist klar, so zart und leer.
Nie hat man wieder ihn gehört.
Nie suchte man ein leeres Wort.
Der Mensch ist von geringem Wert,
das Leben trägt sich weiter fort…
#2
von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Die Ballade vom Dörrling
in Ausgezeichnete Lyrik 07.05.2005 13:41von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Hi Ho,
deine Worte haben mich angezogen und verwirrt: Mir gefällt die sachlich-nüchtern erzählte Geschichte, die durch dieses kalte Berichten die stille Dramatik noch hervorhebt.
Was mich jedoch verwirrt ist das Ende: Was haben leere Worte mit körperlicher Versehrtheit zu tun?
Ich habe noch ein paar formal-sprachliche Mängel gehabt, die ich erwähnen wollte, aber ich habe gerade die Lust verloren hier noch darüber zu schreiben. Aber das mach ich noch! Ich will dein Gedicht auch noch mal genauer unter die Lupe nehmen.
Kommt auf jeden Fall später noch.
Bis dahin: Dein Gedicht hat es schonmal geschafft zu faszinieren!
Liebe Grüße
Der faule Richard
deine Worte haben mich angezogen und verwirrt: Mir gefällt die sachlich-nüchtern erzählte Geschichte, die durch dieses kalte Berichten die stille Dramatik noch hervorhebt.
Was mich jedoch verwirrt ist das Ende: Was haben leere Worte mit körperlicher Versehrtheit zu tun?
Ich habe noch ein paar formal-sprachliche Mängel gehabt, die ich erwähnen wollte, aber ich habe gerade die Lust verloren hier noch darüber zu schreiben. Aber das mach ich noch! Ich will dein Gedicht auch noch mal genauer unter die Lupe nehmen.
Kommt auf jeden Fall später noch.
Bis dahin: Dein Gedicht hat es schonmal geschafft zu faszinieren!
Liebe Grüße
Der faule Richard
Die leeren Worte sollen davon zeugen, dass das Kind vergessen wurde. Man verliert nicht mehr nur leere Worte ("Hast du's gehört?" "Armes Kind" "Lebbe geht zumindest für mich weiter"), sondern gar keine Worte. Verstehst du, was ich meine? Ich hoffe es.
#4
von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Die Ballade vom Dörrling
in Ausgezeichnete Lyrik 07.05.2005 19:23von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Hallo Hojaro !
Obwohl ich vom reichlich plakativen Titel zunächst förmlich abgestoßen war, hat mich das Gedicht selbst sofort in den Bann gezogen. Ich empfinde es als sehr gelungen, wie du hier mit distanzierter Erzählhaltung ohne falschen Schmäh eine dennoch sehr eindringliche und schwermütige Ballade vorlegst.
Wenn ich deine Äußerung betrachte, geht es vermutlich eher um ein Kind, doch ich habe einen alten Kerl im Kopf, der lediglich im Geiste sich selbst als Kind auf dem vereisten See glücklich seine Bahnen ziehen sieht. Der Gegensatz zwischen diesem zweifach erwähnten Kind im Glück und dem verkrüppelten, ausgestoßenen Dörrling, zusammen mit Vokabeln wie "Leben trennt", "schon amputiertes Bein", "ein letztes Mal ins Leben fliehen", "lang nicht mehr", "der letzte Tag" besetzten meinen Geist mit dieser Vorstellung, von der ich auch nicht mehr abkomme, sie gefällt mir einfach zu gut.
Da ist also dieser alte Krüppel in seiner abgeschiedenen Kate, wie er aus fast blind gewordenen, dunklen Glasscheiben ins Leben hinaus schaut. Eines Wintertages glitzert nun der See im Sonnenlicht so stark, dass der Alte zu halluzinieren beginnt und sich selbst im Kindesalter schlittschuhfahrenderweise zu sehen beginnt. Da gibt es kein Halten mehr und er stürmt einbeinig hinaus. Natürlich ist da kein Kind, der „Freund“ ist lediglich sein Schatten, der mit ihm vereint über den See gleitet. Dieser letzten Freude seines Lebens macht die wärmende Sonne ein Ende, der Alte bricht ein, erstarrt und ertrinkt. Sehr schön an dieser Stelle: „Die Luft ist klar, so zart und leer“. Da kann man schon eine Träne aus dem Auge wischen.
Überhaupt hast du meinen Geschmack mit vielen Formulierungen getroffen. Andere sind seltsamer, aber wunderbar rätselhaft genug, um zu verstören und zu verzaubern: Die von dem dunklen Glas einfühlsam auf- oder eingefangenen Tränen; das bereits amputierte Bein, dass dennoch erfriert; der im Terz hebende Freund auf Kufen; das sich vereinende Eis.
Nicht so gelungen – ein wenig Meckern muss halt sein – ist neben dem Titel (Warum eigentlich nicht „Die Ballade vom Dörrling“ ?) gleich in der ersten Strophe der schönste See im Superlativ und der Metrikbruch in Z3 (5 statt 4 Hebungen). Zu Beginn des dritten Teils gefällt mir nicht, dass ihn das Eis „nur“ flüssig ansaugt, ein schlichtes „und“ hätte hier gereicht. Dann bin ich mir in S7Z4 nicht sicher, wer in den Bann gezogen ist. Der Freund ? Das ergäbe gar keinen Sinn für mich. Der Dörrling ? Warum schreit er dann um Hilfe ? Na ja, Nichtigkeiten eben.
Wunderbar ist, dass du mit der letzten Strophe dieser persönlichen Ballade eine so prosaische, nüchterne, allgemeine Conclusio anhängst, welche die Bitterkeit umso deutlicher unterstreicht. Mir gefällt das alles sehr. Kompliment.
Digitally Yours
muh-q wahn
Obwohl ich vom reichlich plakativen Titel zunächst förmlich abgestoßen war, hat mich das Gedicht selbst sofort in den Bann gezogen. Ich empfinde es als sehr gelungen, wie du hier mit distanzierter Erzählhaltung ohne falschen Schmäh eine dennoch sehr eindringliche und schwermütige Ballade vorlegst.
Wenn ich deine Äußerung betrachte, geht es vermutlich eher um ein Kind, doch ich habe einen alten Kerl im Kopf, der lediglich im Geiste sich selbst als Kind auf dem vereisten See glücklich seine Bahnen ziehen sieht. Der Gegensatz zwischen diesem zweifach erwähnten Kind im Glück und dem verkrüppelten, ausgestoßenen Dörrling, zusammen mit Vokabeln wie "Leben trennt", "schon amputiertes Bein", "ein letztes Mal ins Leben fliehen", "lang nicht mehr", "der letzte Tag" besetzten meinen Geist mit dieser Vorstellung, von der ich auch nicht mehr abkomme, sie gefällt mir einfach zu gut.
Da ist also dieser alte Krüppel in seiner abgeschiedenen Kate, wie er aus fast blind gewordenen, dunklen Glasscheiben ins Leben hinaus schaut. Eines Wintertages glitzert nun der See im Sonnenlicht so stark, dass der Alte zu halluzinieren beginnt und sich selbst im Kindesalter schlittschuhfahrenderweise zu sehen beginnt. Da gibt es kein Halten mehr und er stürmt einbeinig hinaus. Natürlich ist da kein Kind, der „Freund“ ist lediglich sein Schatten, der mit ihm vereint über den See gleitet. Dieser letzten Freude seines Lebens macht die wärmende Sonne ein Ende, der Alte bricht ein, erstarrt und ertrinkt. Sehr schön an dieser Stelle: „Die Luft ist klar, so zart und leer“. Da kann man schon eine Träne aus dem Auge wischen.
Überhaupt hast du meinen Geschmack mit vielen Formulierungen getroffen. Andere sind seltsamer, aber wunderbar rätselhaft genug, um zu verstören und zu verzaubern: Die von dem dunklen Glas einfühlsam auf- oder eingefangenen Tränen; das bereits amputierte Bein, dass dennoch erfriert; der im Terz hebende Freund auf Kufen; das sich vereinende Eis.
Nicht so gelungen – ein wenig Meckern muss halt sein – ist neben dem Titel (Warum eigentlich nicht „Die Ballade vom Dörrling“ ?) gleich in der ersten Strophe der schönste See im Superlativ und der Metrikbruch in Z3 (5 statt 4 Hebungen). Zu Beginn des dritten Teils gefällt mir nicht, dass ihn das Eis „nur“ flüssig ansaugt, ein schlichtes „und“ hätte hier gereicht. Dann bin ich mir in S7Z4 nicht sicher, wer in den Bann gezogen ist. Der Freund ? Das ergäbe gar keinen Sinn für mich. Der Dörrling ? Warum schreit er dann um Hilfe ? Na ja, Nichtigkeiten eben.
Wunderbar ist, dass du mit der letzten Strophe dieser persönlichen Ballade eine so prosaische, nüchterne, allgemeine Conclusio anhängst, welche die Bitterkeit umso deutlicher unterstreicht. Mir gefällt das alles sehr. Kompliment.
Digitally Yours
muh-q wahn
Hi Muh!
Über den Titel habe ich nicht länger nachgedacht, obwohl er doch der "Catcher" ist. Wenn man einmal ein Moderator hier vorbeischneit, so möge er den Titel bitte in Muhs "Die Ballade vom Dörrling" umbenennen, das klingt wirklich schick. In Zukunft sollte ich den Titel meiner Gedichte mehr Aufmerksamkeit schenken. Ich tue mich meistens schwer damit und bin dann froh, wenn es einigermaßen passt. Egal, ob er kitschig oder plakativ ist.
Das den Metrikbruch jemand entdeckt hat, finde ich schön. Er ist beabsichtigt, um schlicht die Aussage in diesem Vers zu steigern. Die Steigerung kommt so nicht nur in den Worten, sondern auch in der zusätzlichen Hebung zum Ausdruck.
Ich bin außerordentlich erstaunt, dass dir dieses Stück so gut gefällt, denn du bist mir doch als ein alles zerschneidender und nach Unregelmäßigkeiten/Unlogischen suchender Kritiker.
Ich weiß jetzt nicht ganz, was dich genau am Superlativ im ersten Vers stört, aber er soll die Außerordentlichkeit dieses Tages ausdrücken. Der Leser soll spüren, das dieser Tag mit diesem See nichts Alltägliches ist.
S7Z4: Natürlich wird der Protagonist (bei dir der alte Mann ) in Bann gezogen. Das Eis bricht, jedoch ist er noch nicht eingebrochen. So fährt er auch ohne den Freund (lässt er ihn vielleicht im Stich? ) weiter auf dem See herum und merkt erst nicht, dass das Eis bricht. Aber ich sehe, irgendwie stimmt die Verbindung zwischen den Strophen 7 und 8 nicht so ganz. Ich glaube, da muss ich noch mal schauen.
Danke für deine löblichen Worte
Hojaro
Über den Titel habe ich nicht länger nachgedacht, obwohl er doch der "Catcher" ist. Wenn man einmal ein Moderator hier vorbeischneit, so möge er den Titel bitte in Muhs "Die Ballade vom Dörrling" umbenennen, das klingt wirklich schick. In Zukunft sollte ich den Titel meiner Gedichte mehr Aufmerksamkeit schenken. Ich tue mich meistens schwer damit und bin dann froh, wenn es einigermaßen passt. Egal, ob er kitschig oder plakativ ist.
Das den Metrikbruch jemand entdeckt hat, finde ich schön. Er ist beabsichtigt, um schlicht die Aussage in diesem Vers zu steigern. Die Steigerung kommt so nicht nur in den Worten, sondern auch in der zusätzlichen Hebung zum Ausdruck.
Ich bin außerordentlich erstaunt, dass dir dieses Stück so gut gefällt, denn du bist mir doch als ein alles zerschneidender und nach Unregelmäßigkeiten/Unlogischen suchender Kritiker.
Ich weiß jetzt nicht ganz, was dich genau am Superlativ im ersten Vers stört, aber er soll die Außerordentlichkeit dieses Tages ausdrücken. Der Leser soll spüren, das dieser Tag mit diesem See nichts Alltägliches ist.
S7Z4: Natürlich wird der Protagonist (bei dir der alte Mann ) in Bann gezogen. Das Eis bricht, jedoch ist er noch nicht eingebrochen. So fährt er auch ohne den Freund (lässt er ihn vielleicht im Stich? ) weiter auf dem See herum und merkt erst nicht, dass das Eis bricht. Aber ich sehe, irgendwie stimmt die Verbindung zwischen den Strophen 7 und 8 nicht so ganz. Ich glaube, da muss ich noch mal schauen.
Danke für deine löblichen Worte
Hojaro
#7
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Die Ballade vom Dörrling
in Ausgezeichnete Lyrik 19.05.2005 04:40von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
#8
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Die Ballade vom Dörrling
in Ausgezeichnete Lyrik 22.05.2005 10:43von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Hojaro,
den alten Titel habe ich zwar nicht mehr im Sinn, allerdings weiß ich noch, dass er mir ebenfalls nicht so zusagte. Die Ballade vom Dörrling passt dagegen ganz gut.
Bislang habe ich mich zu Deinen Zeilen nicht geäußert, da bei längeren Gedichten meine Aufmerksamkeit immer recht schnell nachlässt (eigentlich peinlich ) und sich der Sinn Deiner Zeilen mir nicht sogleich erschloss. Über soviele Strophen dann auch noch nachdenken zu müssen, war mir dann lange Zeit zuviel (immer noch peinlich ). Mich Deinem Werk nun doch noch mal zugewendet zu haben, kann ich dann letztlich nur als Glück bezeichnen. Auf den Gedanken, als Protagonisten einen Greis zu sehen, der in einem Anflug von Kindheitswahn die Kufen schwingt, wäre ich nicht gekommen (nach oben gesagtem nicht verwunderlich ), ich habe schlicht ein echtes - wenn auch seiner unbeschwerten Kindheit beraubtes - Kind gesehen. Diese Verständnisversion ist auch sicherlich die schwermütigere, denn wenn Kinder aufgrund ihrer körperlichen Gebrechen so mit dem Leben abgeschlossen haben, ist das schon schwer zu schlucken.
Muh-q wahns Deutung gibt der Story natürlich einen besonderen Reiz, hier einen alten Mann zu sehen lässt sich auch nicht unbedingt widerlegen (nicht, dass ich es versucht hätte - warum solle ich ). Deine Zeilen unter diesem Gesichtspunkt gesehen schaffen ein wieder ganz eigenes, aber nicht weniger reizvolles Stimmungsbild, dafür sei muh gedankt.
Ein paar Formulierungen gefallen mir zwar nicht sehr (zB der schönste See, Paddeln im Dumpf), vielmehr als das bereits Angesprochene habe ich dazu jedoch auch nicht beizutragen.
Gefällt mir,
den alten Titel habe ich zwar nicht mehr im Sinn, allerdings weiß ich noch, dass er mir ebenfalls nicht so zusagte. Die Ballade vom Dörrling passt dagegen ganz gut.
Bislang habe ich mich zu Deinen Zeilen nicht geäußert, da bei längeren Gedichten meine Aufmerksamkeit immer recht schnell nachlässt (eigentlich peinlich ) und sich der Sinn Deiner Zeilen mir nicht sogleich erschloss. Über soviele Strophen dann auch noch nachdenken zu müssen, war mir dann lange Zeit zuviel (immer noch peinlich ). Mich Deinem Werk nun doch noch mal zugewendet zu haben, kann ich dann letztlich nur als Glück bezeichnen. Auf den Gedanken, als Protagonisten einen Greis zu sehen, der in einem Anflug von Kindheitswahn die Kufen schwingt, wäre ich nicht gekommen (nach oben gesagtem nicht verwunderlich ), ich habe schlicht ein echtes - wenn auch seiner unbeschwerten Kindheit beraubtes - Kind gesehen. Diese Verständnisversion ist auch sicherlich die schwermütigere, denn wenn Kinder aufgrund ihrer körperlichen Gebrechen so mit dem Leben abgeschlossen haben, ist das schon schwer zu schlucken.
Muh-q wahns Deutung gibt der Story natürlich einen besonderen Reiz, hier einen alten Mann zu sehen lässt sich auch nicht unbedingt widerlegen (nicht, dass ich es versucht hätte - warum solle ich ). Deine Zeilen unter diesem Gesichtspunkt gesehen schaffen ein wieder ganz eigenes, aber nicht weniger reizvolles Stimmungsbild, dafür sei muh gedankt.
Ein paar Formulierungen gefallen mir zwar nicht sehr (zB der schönste See, Paddeln im Dumpf), vielmehr als das bereits Angesprochene habe ich dazu jedoch auch nicht beizutragen.
Gefällt mir,
#9
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Ballade vom Dörrling
in Ausgezeichnete Lyrik 14.06.2005 19:35von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
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