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Hallo Kalonike,
erstmal ein Herzliches Willkommen bei uns im Forum.
Was mir als erstes sehr negativ bei deinem Werk auffiel, war die fehlerhafte Grammatik und Rechtschreibung. Du verzichstest hier vollkommen auf Groß- und Kleinschreibung, sowie du deine Interpunktierungen sehr spontan über den Text verstreust. Solche Sachen sind einfach durch ein Korrekturlesen zu beseitigen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass du in deine Sätze oftmals so viele Inversionen eingebaut hast, dass hier kein sinnlogischer Text entsteht.
Beispiele sind:
ließest du ihres wurzelwerkes, sie schwiege weiter.
durchfurchen nun deine rührenden pranken, denen sie nicht sind,
Da du völlig auf Metrik- und Reimschemas verzichtest, verstehe ich nicht warum du deine Sätze so kryptisch anlegen musst.
Sehr schade find ich auch wie du deine metaphorische Ebene verschenkst, an manchen Stellen scheinen wirklich wunderbare Bilder durch, jedoch zerstörst du diese mit den völlig desplazierten Wortwahl im 2. Abschnitt.
Worte wie:
wuchernd; glotzen; gaffen; gebären; ächzend; augenbällchen; geschiff´
passen absolut nicht in die Grundmetaphorik die du am Anfang zeichnest, vor allem nicht mit der Wortverwebung derer du dich hier bedienst.
Insgesamt leider doch sehr enttäuschend, jedoch muss man das natürlich immer relativ zur Zeit sehen, mit der sich ein Autor mit der Lyrik schon ausseinander gesetzt hat.
Thx & mfG GenEsis
erstmal ein Herzliches Willkommen bei uns im Forum.
Was mir als erstes sehr negativ bei deinem Werk auffiel, war die fehlerhafte Grammatik und Rechtschreibung. Du verzichstest hier vollkommen auf Groß- und Kleinschreibung, sowie du deine Interpunktierungen sehr spontan über den Text verstreust. Solche Sachen sind einfach durch ein Korrekturlesen zu beseitigen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass du in deine Sätze oftmals so viele Inversionen eingebaut hast, dass hier kein sinnlogischer Text entsteht.
Beispiele sind:
ließest du ihres wurzelwerkes, sie schwiege weiter.
durchfurchen nun deine rührenden pranken, denen sie nicht sind,
Da du völlig auf Metrik- und Reimschemas verzichtest, verstehe ich nicht warum du deine Sätze so kryptisch anlegen musst.
Sehr schade find ich auch wie du deine metaphorische Ebene verschenkst, an manchen Stellen scheinen wirklich wunderbare Bilder durch, jedoch zerstörst du diese mit den völlig desplazierten Wortwahl im 2. Abschnitt.
Worte wie:
wuchernd; glotzen; gaffen; gebären; ächzend; augenbällchen; geschiff´
passen absolut nicht in die Grundmetaphorik die du am Anfang zeichnest, vor allem nicht mit der Wortverwebung derer du dich hier bedienst.
Insgesamt leider doch sehr enttäuschend, jedoch muss man das natürlich immer relativ zur Zeit sehen, mit der sich ein Autor mit der Lyrik schon ausseinander gesetzt hat.
Thx & mfG GenEsis
Verdammt - das ist ja ein Text.
Gleich die erste Zeile Latein ... amare und die Endung te ... mhh ... Imperativ von lieben ? Mia ... was ist das denn schon wieder ? Mein Übersetzungsbuch sagt das wäre "(griech. Fremdwort in Latein) eine [Chariton der Grazien]"
Zu Grazie sagt mein Fremdwörterbuch: "Anmut, Liebreiz, 3 römischen Göttinen der Anmut, bzw. hübsche junge Damen"
Das hört ja schon wieder garnicht auf, denn was ist denn verdammt nochmal Anmut, kleiner Duden zum passenden Ausdruck: Liebreiz, Reiz, Lieblichkeit, SChmelz, Zartheit, und noch andere Wörter ......
Was ist ein Chariton ? Mein Fremdwörterbuch sagt: Chariten = Göttinen der Anmut.
OKOKOKOK .... Jetzt weiß ich wenigstens einigermaßem was die erste Zeile bedeutet. *Schweiß von Stirn abwisch*
Es liegt also ein emotional-transzendent veranlagter Text vor (?), oder etwa transzendental ?
Was eine alraune ist, haben meine Bücher nicht hergegeben. AL könnte "bis zum" bedeuten. Trotzdem kommt mir dieses Wort irgendwie bekannt vor....
EDIT: Zum Glück gibt es ja Wikipedia. Alraune hat da stolze 7 Bedeutungen. Jawoll ! Ich tippe mal auf Alraune (Kulturgeschichte) - ellenlanger Text. Also bei der Ernte stößt die Alraune einen Schrei aus ? Also mit anderen Worten heißt die Zeile VIELLEICHT: Die sexuell stimmulierende Pflanze wird nicht oft verwendet bzw. steht die Zeile für "wenig Sex" ... ach ich weiß es doch auch nicht.
OK - die nächste Zeile gibt dazu vielleicht mehr Erklärung. Mhh ... ist die Alraune ein graziles Gewächs ? Mhh mal in Turbo Pascal:
IF Alraune^.pflücken=true THEN Alraune^.schreit
ELSE Alraune^.schweigt;
So genug für heute. Ich mach später weiter.
Gleich die erste Zeile Latein ... amare und die Endung te ... mhh ... Imperativ von lieben ? Mia ... was ist das denn schon wieder ? Mein Übersetzungsbuch sagt das wäre "(griech. Fremdwort in Latein) eine [Chariton der Grazien]"
Zu Grazie sagt mein Fremdwörterbuch: "Anmut, Liebreiz, 3 römischen Göttinen der Anmut, bzw. hübsche junge Damen"
Das hört ja schon wieder garnicht auf, denn was ist denn verdammt nochmal Anmut, kleiner Duden zum passenden Ausdruck: Liebreiz, Reiz, Lieblichkeit, SChmelz, Zartheit, und noch andere Wörter ......
Was ist ein Chariton ? Mein Fremdwörterbuch sagt: Chariten = Göttinen der Anmut.
OKOKOKOK .... Jetzt weiß ich wenigstens einigermaßem was die erste Zeile bedeutet. *Schweiß von Stirn abwisch*
Es liegt also ein emotional-transzendent veranlagter Text vor (?), oder etwa transzendental ?
Was eine alraune ist, haben meine Bücher nicht hergegeben. AL könnte "bis zum" bedeuten. Trotzdem kommt mir dieses Wort irgendwie bekannt vor....
EDIT: Zum Glück gibt es ja Wikipedia. Alraune hat da stolze 7 Bedeutungen. Jawoll ! Ich tippe mal auf Alraune (Kulturgeschichte) - ellenlanger Text. Also bei der Ernte stößt die Alraune einen Schrei aus ? Also mit anderen Worten heißt die Zeile VIELLEICHT: Die sexuell stimmulierende Pflanze wird nicht oft verwendet bzw. steht die Zeile für "wenig Sex" ... ach ich weiß es doch auch nicht.
OK - die nächste Zeile gibt dazu vielleicht mehr Erklärung. Mhh ... ist die Alraune ein graziles Gewächs ? Mhh mal in Turbo Pascal:
IF Alraune^.pflücken=true THEN Alraune^.schreit
ELSE Alraune^.schweigt;
So genug für heute. Ich mach später weiter.
was mir oberflächlich erstmal einfällt, ist erstmal, dass dieses werk der beweis dafür ist, dass "der Dativ dem Genitiv noch nicht sein Tod geworden ist". find ich gut!
Hi all,
mir fällt dazu leider garnichts ein: es ist mir schlicht zu hoch, oder zu weit weg, oder zu dunkel oder zu intelligent.
Einzig ein paar Wortschöpfungen (für die ich immer zu haben bin) ließen mich aufhorchen (gehaar, geblatt z.B.) Die Kleinschreibung, da durchgängig gewählt, kann ich aus allgemein bekannten Gründen natürlich nicht kritisieren .
Liebe Grüße von
DOCC
mir fällt dazu leider garnichts ein: es ist mir schlicht zu hoch, oder zu weit weg, oder zu dunkel oder zu intelligent.
Einzig ein paar Wortschöpfungen (für die ich immer zu haben bin) ließen mich aufhorchen (gehaar, geblatt z.B.) Die Kleinschreibung, da durchgängig gewählt, kann ich aus allgemein bekannten Gründen natürlich nicht kritisieren .
Liebe Grüße von
DOCC
#8
von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 02.06.2005 12:32von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
Hmmm….das ist ja jetzt wirklich einmal äußerst spannend. Ich bin noch nicht lange hier im Forum angemeldet, doch mein erstes Gedicht, das ich hier reinstellte, ist auch moderner angelegt.
Das Feedback dazu war nicht nur positiv, doch wusste ich das von vorneherein und hab’ mich irgendwie schon auf den Verriss gefreut…hielt sich aber in Grenzen und ich konnte sogar etwas damit anfangen. (thx Don&Genesis)
Tja, was soll man denn nun zu Deinem Werk sagen?
Es hat was und ich las es jetzt schon einige Male. Die Bilder gefallen mir und ich vermag ein kleines Stück mit auf die Reise zu gehen, obwohl ich so ganz noch nicht durchsteige.
Vielleicht was ich so grob darin sehe:
Ein Kind im Garten. Hat eine Pflanze herausgerissen. Barfüssig, singend.
Das lyrische Ich kaufte eine Insel? Aufblasbar, denke ich. Die mit den Palmen. Man ist im Schwimmbad. Lichtreflexe. Wasser.
Es ist laut. Viele Kinder vielleicht. Da spannen schon die ersten auf das schmucke Inselchen und ich steige immer noch nicht dahinter was die Meeresglocken sind….*denk
Insgesamt gesehen ein Tag im Freibad für mich. Wie alt ist der/die kleine denn?
Wenn das jetzt alles nicht stimmen sollte, dann schliesse ich mich dem Wortlaut meines Vorredners an...
Gruß, Velazquez
Das Feedback dazu war nicht nur positiv, doch wusste ich das von vorneherein und hab’ mich irgendwie schon auf den Verriss gefreut…hielt sich aber in Grenzen und ich konnte sogar etwas damit anfangen. (thx Don&Genesis)
Tja, was soll man denn nun zu Deinem Werk sagen?
Es hat was und ich las es jetzt schon einige Male. Die Bilder gefallen mir und ich vermag ein kleines Stück mit auf die Reise zu gehen, obwohl ich so ganz noch nicht durchsteige.
Vielleicht was ich so grob darin sehe:
Zitat: |
amate mia. nicht selten eine alraune schwieg. ließest du ihres wurzelwerkes, sie schwiege weiter. durchfurchen nun deine rührenden pranken, denen sie nicht sind, ihr blaues gehaar. musizierend ton reitet in blanken schritten durch den garten. in dem alraunen. |
Ein Kind im Garten. Hat eine Pflanze herausgerissen. Barfüssig, singend.
Zitat: |
kaufte ich eine insel, da meeresglocken sie umschließen. wuchernd palmografien sie bevölkeln. lunaten sendend ihres lichtes fühler, still reißend, verfangen in palmografiens geblatt. glotzen sie und gaffen die meeresglocken auf den grund ihrer tiefe. likörnes meerchengewäss. |
Das lyrische Ich kaufte eine Insel? Aufblasbar, denke ich. Die mit den Palmen. Man ist im Schwimmbad. Lichtreflexe. Wasser.
Zitat: |
symphonicaten tosend gebären. ächzend gellend nachtigallen übertrumpfen. gomos und brauten die insel ins augenbällchen fassen. geschiff´ die meeresglocken klingen lassen. meerchenopus. |
Es ist laut. Viele Kinder vielleicht. Da spannen schon die ersten auf das schmucke Inselchen und ich steige immer noch nicht dahinter was die Meeresglocken sind….*denk
Insgesamt gesehen ein Tag im Freibad für mich. Wie alt ist der/die kleine denn?
Wenn das jetzt alles nicht stimmen sollte, dann schliesse ich mich dem Wortlaut meines Vorredners an...
Gruß, Velazquez
Grüß dich
Ich schließe mich DOCC an, es ist mir zu weit weg, oder ich bin zu faul mir ernsthaft Gedanken zu machen, hA! (natürlich nicht!)
Kann damit immo nichts anfangen, tut mir Leid.
Abschliessend für alle Genitivophilen:
Rettet dem Dativ!
Ich schließe mich DOCC an, es ist mir zu weit weg, oder ich bin zu faul mir ernsthaft Gedanken zu machen, hA! (natürlich nicht!)
Kann damit immo nichts anfangen, tut mir Leid.
Abschliessend für alle Genitivophilen:
Rettet dem Dativ!
#11
von kein Name angegeben • ( Gast )
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 02.06.2005 18:06von kein Name angegeben • ( Gast )
In der vierten Zeile nimmt dieses Gedicht vermutlich eine seltsame Wendung ein.
Von rührenden Pranken ist die Rede. Wenn man Hände als Pranken bezeichnet und in diesem Zusammenhang, dann wohl eher herablassend gemeint. Bezeichnet man sie dazu noch als rührend, erscheint es mir das Ganze wie bitterer Sarkasmus - weniger Zynismus. Durchfurchen hört sich für mich normal an .... mhh tiefes Hineingreifen in diesem Zusammenhang... ähh jo. Mit dem blauen Gehaar ist wohl die Wurzel der stimmulierenden Pflanze gemeint.
"denen sie nicht sind" ist schwer für mich zu verstehen - vielleicht soll damit eine bessere Verständlichkeit des Sarkasmus übermittelt werden, wobei der Sarkasmus abgeschwächt wird, wenn man den Sarkasmus erkannt hat.
In der nächsten Zeile ist die Person praktisch der musizierende Ton. Aus einem Menschen werden Schallwellen, was die Bedeutung der Musik hervorheben soll.
Vom Reiten durch den Garten ist die Rede. Mhh ... Pferde sind so betitelte edle Tiere, also ist wohl eine edle Gangart gemeint. Blanke Schritte ? Mhh schwierig .... blank steht u.a. für Sauberkeit - die Bedeutung, die hier wohl eher Sinn macht, wohl aber im übertragenen Sinne. Die Fortbewegung dieses Menschen hinterlässt also keinen Schmutz oder die Person macht sich beim Fortbewegen nicht schmutzig.
Ha ... lol ... Ein Punkt wurde gesetzt und trotzdem wurde danach wieder etwas an den Satz angehangen, so als ob der Leser getäuscht werden sollte. Mal schaun worin ! Ich bin in Zeile 6. "in den alraunen".
Im Zusammenhang: Edlen Ganges, sich nicht beschmutzend läuft diese Person durch erotisierende Gewächse. aha Ach ja und laute! Musik ertönt von der Person. D.h. Die Person will vermutlich ihre Tätigkeit in diesem Moment allen zeigen. Also gibt diese hinzugefügte Zeile der vorherigen erst einen Sinn.
Ich blicke zurück zur dritten Zeile. "ließest du ..." Aber er ließ wohl nicht, und sie schwieg nicht. Mhh..... :/
Das Ich des Gedichts erwägt in der 7. Zeile den Kauf einer Insel, weil die Insel etwas umschließt. Die Person zieht sich zurück an eine Stelle, die von einer gewissen Hülle umschlossen wird. Ist diese Hülle Schauspielerei ?
Google liefert nur ein Ergebnis zu Meeresglocken: Ha .... und sogar von einer Insel ist die Rede. Es sind also Tempelglocken. Haben wir nicht in der ersten Zeile Göttinen entdeckt ? *Spannung* Ich les mal weiter
und mache dann ein EDIT.
EDIT: Mhh er hörte erst am Ende die Tempelglocken, als er dem Meeresrauschen zuhörte und es nicht versuchte auszufiltern. Darunter steht, dass man sich die Schöpfung Gottes ansehen soll und sie nicht hinterfragen soll.
Na super ... daraus ergibt sich ein breites Interpretationsspektrum.
Die Göttinen des Liebreizes und des Zarten - nebenbei bemerkt sehe ich hier in dem Gedicht einen Zart-Hart Kontrast - also diese Göttinen haben sozusagen Gottes Schöpfung (Natur) um sich herum. Wellen können aber für verschiedenes stehen - Sinnlichkeit, Stimmulierung, innerer Frieden, sozial (weil: Wasser).
"kaufte" wird geschrieben - eine Betonung des Konjunktivs, da Konj. II.
Palmografien ? Dazu liefert nicht einmal google etwas. Graphien sind Medien, Publikationsformen zur Aufzeichnung (z.B. Photographie). Die verschiedenen Wörter mit der Endung Graphie kennt sicher jeder.
Palmen sind hierbei also die Medien, die Informationen enthalten ? Es gibt zu viele Palmen mit Informationen. Bevölkern - mhh da seh ich den Zusammenhang noch nicht. Ich weiß noch nicht mal, was mit Palmen gemeint ist.
Zeile 9 - oh nein - noch ein Fremdwort. Sind Lunaten etwa Anhänger der Mondgöttin Selene ? Selene hat zarte Küsse mehr geschätzt als eine fruchtbare Leidenschaft. Sie ist Schutzgöttin des Zirkus, also einer Unterhaltungskunst. In dem Gedicht könnte sie für die heutige sinngemäße Bedeutung der Romantik stehen, wie sie im TV zu sehen ist - da bin ich mir aber nicht sicher. Ein liebestoller sog. Pan habe diese Göttin im Wald verführt.... naja wie auch immer.
Könnte die Zeile bedeuten, dass die Anhänger dieser Mondgöttin mit Gedanken (Licht) Zusammenhänge begreifen wollen, dies mit sehr viel Mühe tun, diese aber Mühe verstecken wollen, und doch einer Lehre nachgehen, die auf schnelllebigen Inhalten beruht ? Ich gehe davon aus.
OKOKOK ... also die Anhänger der Mondgöttin schauen - deren Blick abwertend in dem Gedicht betitelt wird. Romantisch angehauchte Unterhaltungskünstler und Freunde der Unterhaltungskunst gaffen. Sie betrachten Gottes Werk (die Natur) bis zum ? Nein ! direkt auf die Tiefe. Sehr interessanter Punkt an der Stelle, muss ich mal sagen. Hier steckt ja richtig eine leise-versteckte Kritik der Rationalität dahinter. Rationalistisch erzogene Kinder unserer Zeit sind also ausgehölte Menschen, deren Gedanken sich nicht mehr durch einen dichten Dschungel kämpfen müssen, sondern die von jemandem einen Link zum Grund bekommen haben, wobei der Grund (meine Version) nur von und in einem Winkel sichtbar ist.
Ich mach gleich wieder einen EDIT.
EDIT2: Puh - über die Hälfte geschafft - oh gleich 2 Fremdwörter in der nächsten Zeile .... *leichte Dehnübungen mach* ... achso Likör ist gemeint .... ok ein Fremdwort .. ok keins.
HaHa ... lol ... die Zeile gefällt mir.
Meerchen .... hört sich doch an wie Märchen ... Likör steht für übersüßen Sinne trübenden, betäubendem Zeug. Gewäss - klingt abwertend.... oha ... erstaunlich viele Abwertungen in dem Gedicht - natürlich muss man sowas verschlüsseln, hehe.
Mit anderen Worten haben die Anhänger dieser Mondgöttin am falschen Ort gesucht. Sie haben sich an etwas angenehmeren versucht, etwas kleinerem, leichterem, mehr scheinendes als seiendes - vermutlich; Eine andere Möglichkeit wäre, dass das lyrische Ich dieses Gewäss inne habe - doch das glaube ich wohl kaum. Selbstironie in solch einem internationalem Gedicht - unwahrscheinlich.
Das ist ja ein Ding, dass ich beim googeln wieder das Wort Neon entdecke - das hat doch etwas mit einem Stil heutiger Zeit zu tun...
Ich bin auf der Zeile, die mit symphonicaten anfängt.
Symphonicaten sind anhänger von Symphonien ? Jedenfalls fällt mir in Erinnerung, dass im Gedicht schon einmal jemand gesungen hat.
Ich schreib später weiter.
Von rührenden Pranken ist die Rede. Wenn man Hände als Pranken bezeichnet und in diesem Zusammenhang, dann wohl eher herablassend gemeint. Bezeichnet man sie dazu noch als rührend, erscheint es mir das Ganze wie bitterer Sarkasmus - weniger Zynismus. Durchfurchen hört sich für mich normal an .... mhh tiefes Hineingreifen in diesem Zusammenhang... ähh jo. Mit dem blauen Gehaar ist wohl die Wurzel der stimmulierenden Pflanze gemeint.
"denen sie nicht sind" ist schwer für mich zu verstehen - vielleicht soll damit eine bessere Verständlichkeit des Sarkasmus übermittelt werden, wobei der Sarkasmus abgeschwächt wird, wenn man den Sarkasmus erkannt hat.
In der nächsten Zeile ist die Person praktisch der musizierende Ton. Aus einem Menschen werden Schallwellen, was die Bedeutung der Musik hervorheben soll.
Vom Reiten durch den Garten ist die Rede. Mhh ... Pferde sind so betitelte edle Tiere, also ist wohl eine edle Gangart gemeint. Blanke Schritte ? Mhh schwierig .... blank steht u.a. für Sauberkeit - die Bedeutung, die hier wohl eher Sinn macht, wohl aber im übertragenen Sinne. Die Fortbewegung dieses Menschen hinterlässt also keinen Schmutz oder die Person macht sich beim Fortbewegen nicht schmutzig.
Ha ... lol ... Ein Punkt wurde gesetzt und trotzdem wurde danach wieder etwas an den Satz angehangen, so als ob der Leser getäuscht werden sollte. Mal schaun worin ! Ich bin in Zeile 6. "in den alraunen".
Im Zusammenhang: Edlen Ganges, sich nicht beschmutzend läuft diese Person durch erotisierende Gewächse. aha Ach ja und laute! Musik ertönt von der Person. D.h. Die Person will vermutlich ihre Tätigkeit in diesem Moment allen zeigen. Also gibt diese hinzugefügte Zeile der vorherigen erst einen Sinn.
Ich blicke zurück zur dritten Zeile. "ließest du ..." Aber er ließ wohl nicht, und sie schwieg nicht. Mhh..... :/
Das Ich des Gedichts erwägt in der 7. Zeile den Kauf einer Insel, weil die Insel etwas umschließt. Die Person zieht sich zurück an eine Stelle, die von einer gewissen Hülle umschlossen wird. Ist diese Hülle Schauspielerei ?
Google liefert nur ein Ergebnis zu Meeresglocken: Ha .... und sogar von einer Insel ist die Rede. Es sind also Tempelglocken. Haben wir nicht in der ersten Zeile Göttinen entdeckt ? *Spannung* Ich les mal weiter
und mache dann ein EDIT.
EDIT: Mhh er hörte erst am Ende die Tempelglocken, als er dem Meeresrauschen zuhörte und es nicht versuchte auszufiltern. Darunter steht, dass man sich die Schöpfung Gottes ansehen soll und sie nicht hinterfragen soll.
Na super ... daraus ergibt sich ein breites Interpretationsspektrum.
Die Göttinen des Liebreizes und des Zarten - nebenbei bemerkt sehe ich hier in dem Gedicht einen Zart-Hart Kontrast - also diese Göttinen haben sozusagen Gottes Schöpfung (Natur) um sich herum. Wellen können aber für verschiedenes stehen - Sinnlichkeit, Stimmulierung, innerer Frieden, sozial (weil: Wasser).
"kaufte" wird geschrieben - eine Betonung des Konjunktivs, da Konj. II.
Palmografien ? Dazu liefert nicht einmal google etwas. Graphien sind Medien, Publikationsformen zur Aufzeichnung (z.B. Photographie). Die verschiedenen Wörter mit der Endung Graphie kennt sicher jeder.
Palmen sind hierbei also die Medien, die Informationen enthalten ? Es gibt zu viele Palmen mit Informationen. Bevölkern - mhh da seh ich den Zusammenhang noch nicht. Ich weiß noch nicht mal, was mit Palmen gemeint ist.
Zeile 9 - oh nein - noch ein Fremdwort. Sind Lunaten etwa Anhänger der Mondgöttin Selene ? Selene hat zarte Küsse mehr geschätzt als eine fruchtbare Leidenschaft. Sie ist Schutzgöttin des Zirkus, also einer Unterhaltungskunst. In dem Gedicht könnte sie für die heutige sinngemäße Bedeutung der Romantik stehen, wie sie im TV zu sehen ist - da bin ich mir aber nicht sicher. Ein liebestoller sog. Pan habe diese Göttin im Wald verführt.... naja wie auch immer.
Könnte die Zeile bedeuten, dass die Anhänger dieser Mondgöttin mit Gedanken (Licht) Zusammenhänge begreifen wollen, dies mit sehr viel Mühe tun, diese aber Mühe verstecken wollen, und doch einer Lehre nachgehen, die auf schnelllebigen Inhalten beruht ? Ich gehe davon aus.
OKOKOK ... also die Anhänger der Mondgöttin schauen - deren Blick abwertend in dem Gedicht betitelt wird. Romantisch angehauchte Unterhaltungskünstler und Freunde der Unterhaltungskunst gaffen. Sie betrachten Gottes Werk (die Natur) bis zum ? Nein ! direkt auf die Tiefe. Sehr interessanter Punkt an der Stelle, muss ich mal sagen. Hier steckt ja richtig eine leise-versteckte Kritik der Rationalität dahinter. Rationalistisch erzogene Kinder unserer Zeit sind also ausgehölte Menschen, deren Gedanken sich nicht mehr durch einen dichten Dschungel kämpfen müssen, sondern die von jemandem einen Link zum Grund bekommen haben, wobei der Grund (meine Version) nur von und in einem Winkel sichtbar ist.
Ich mach gleich wieder einen EDIT.
EDIT2: Puh - über die Hälfte geschafft - oh gleich 2 Fremdwörter in der nächsten Zeile .... *leichte Dehnübungen mach* ... achso Likör ist gemeint .... ok ein Fremdwort .. ok keins.
HaHa ... lol ... die Zeile gefällt mir.
Meerchen .... hört sich doch an wie Märchen ... Likör steht für übersüßen Sinne trübenden, betäubendem Zeug. Gewäss - klingt abwertend.... oha ... erstaunlich viele Abwertungen in dem Gedicht - natürlich muss man sowas verschlüsseln, hehe.
Mit anderen Worten haben die Anhänger dieser Mondgöttin am falschen Ort gesucht. Sie haben sich an etwas angenehmeren versucht, etwas kleinerem, leichterem, mehr scheinendes als seiendes - vermutlich; Eine andere Möglichkeit wäre, dass das lyrische Ich dieses Gewäss inne habe - doch das glaube ich wohl kaum. Selbstironie in solch einem internationalem Gedicht - unwahrscheinlich.
Das ist ja ein Ding, dass ich beim googeln wieder das Wort Neon entdecke - das hat doch etwas mit einem Stil heutiger Zeit zu tun...
Ich bin auf der Zeile, die mit symphonicaten anfängt.
Symphonicaten sind anhänger von Symphonien ? Jedenfalls fällt mir in Erinnerung, dass im Gedicht schon einmal jemand gesungen hat.
Ich schreib später weiter.
#12
von kein Name angegeben • ( Gast )
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 03.06.2005 00:47von kein Name angegeben • ( Gast )
@Genesis:
Also wenn man aus dem Gedicht erkennen kann, dass einiges an Hintergrundwissen besteht, dann kann man doch wohl daraus schlussfolgern, dass die Grammatik mit Absicht so gewählt worden ist, wenn man fähig genau dazu ist.
Was natürlich schwer für einen Nicht-Germanisten erkennbar ist, ist die Tatsache, dass manche Worte mit Absicht falsch geschrieben worden sind, um den Leser bewusst an manchen Stellen zu verwirren oder den Text verstärkt zu verschlüsseln. Vielleicht sollte man dem Authoren einfach mehr zutrauen, anstelle voreilige Schlüsse herauszuplauzen.
Wie kommst du überhaupt darauf, dass man nur verschlüsseln sollte, wenn ein Reimschema und eine Metrik existiert ? Wer schreibt das so vor ? Ist es nicht so, dass neue Künste alte Regeln teilweise/geringfügig verwirft und neue Kunst deshalb in einigen Kreisen deshalb aneckt und gerade deshalb auch erfolgreich wird, revolutionär ist.
Stichwort: Wunderbare Bilder werden mit desplazierter Wortwahl zerstört.
Ich weiß zum Beispiel, dass Brecht stilistisch sogar die Öde und Langeweile bewusst eingebaut hat, womit er gewisse Personengruppen schlecht dastehen lassen wollte.
@Genesis: Du bist einer der Menschen, der sich durch die Starrheit und Unflexiblität der Schule ***[gelöscht]***. Einerseits lernst du dazu, andererseits hast du anscheinend verlernt Menschen freidenken zu lassen und vielleicht auch (kanns nicht beurteilen) Freidenker zu sein. Das kreative Denken geht so außerdem zu Boden. Richtig und Falsch ist das was der Lehrer sagt usw.....
Dass Kalonike Lacrima die Kritik als besonders verletzend empfunden hat, beweist doch erst recht, wie viel Gefühl ,Blut und Ehrlichkeit hinter dem Gedicht steht.
Ich frage mich an dieser Stelle nur, warum Gefühle, die nicht in dein Gefühlskonzept passen, nicht existieren sollen und deshalb manche Worte deiner Meinung nach einfach nicht PASSEN. Soll das heißen, das Gedicht ist nur gut, wenn es einheitlich ist, wie ein klares Gut und ein klares Schlecht ?
Ja natürlich verkauft sich so eine einfachere Denkweise für den Durchschnittsbürger besser, weil die meisten Menschen einfach gestrickt sind, aber die Wirklichkeit ist viel verstrickter und deshalb nicht gleich unsinnig. Es ist nicht alles unsinnig, was man nicht verstehen kann.
Da passt der Spruch gut: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ein wenig mehr Bescheidenheit würde unserer heutigen Welt gut tun, in der sich die Menschen ständig übertrumpfen wollen. Dazu gehört das lernen, wann Bescheidenheit angebracht ist.
Also wenn man aus dem Gedicht erkennen kann, dass einiges an Hintergrundwissen besteht, dann kann man doch wohl daraus schlussfolgern, dass die Grammatik mit Absicht so gewählt worden ist, wenn man fähig genau dazu ist.
Was natürlich schwer für einen Nicht-Germanisten erkennbar ist, ist die Tatsache, dass manche Worte mit Absicht falsch geschrieben worden sind, um den Leser bewusst an manchen Stellen zu verwirren oder den Text verstärkt zu verschlüsseln. Vielleicht sollte man dem Authoren einfach mehr zutrauen, anstelle voreilige Schlüsse herauszuplauzen.
Wie kommst du überhaupt darauf, dass man nur verschlüsseln sollte, wenn ein Reimschema und eine Metrik existiert ? Wer schreibt das so vor ? Ist es nicht so, dass neue Künste alte Regeln teilweise/geringfügig verwirft und neue Kunst deshalb in einigen Kreisen deshalb aneckt und gerade deshalb auch erfolgreich wird, revolutionär ist.
Stichwort: Wunderbare Bilder werden mit desplazierter Wortwahl zerstört.
Ich weiß zum Beispiel, dass Brecht stilistisch sogar die Öde und Langeweile bewusst eingebaut hat, womit er gewisse Personengruppen schlecht dastehen lassen wollte.
@Genesis: Du bist einer der Menschen, der sich durch die Starrheit und Unflexiblität der Schule ***[gelöscht]***. Einerseits lernst du dazu, andererseits hast du anscheinend verlernt Menschen freidenken zu lassen und vielleicht auch (kanns nicht beurteilen) Freidenker zu sein. Das kreative Denken geht so außerdem zu Boden. Richtig und Falsch ist das was der Lehrer sagt usw.....
Dass Kalonike Lacrima die Kritik als besonders verletzend empfunden hat, beweist doch erst recht, wie viel Gefühl ,Blut und Ehrlichkeit hinter dem Gedicht steht.
Ich frage mich an dieser Stelle nur, warum Gefühle, die nicht in dein Gefühlskonzept passen, nicht existieren sollen und deshalb manche Worte deiner Meinung nach einfach nicht PASSEN. Soll das heißen, das Gedicht ist nur gut, wenn es einheitlich ist, wie ein klares Gut und ein klares Schlecht ?
Ja natürlich verkauft sich so eine einfachere Denkweise für den Durchschnittsbürger besser, weil die meisten Menschen einfach gestrickt sind, aber die Wirklichkeit ist viel verstrickter und deshalb nicht gleich unsinnig. Es ist nicht alles unsinnig, was man nicht verstehen kann.
Da passt der Spruch gut: Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ein wenig mehr Bescheidenheit würde unserer heutigen Welt gut tun, in der sich die Menschen ständig übertrumpfen wollen. Dazu gehört das lernen, wann Bescheidenheit angebracht ist.
#13
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 03.06.2005 01:26von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Xander,
Genesis hat in seiner Kritik geäußert, was ihn an dem Gedicht stört. Vielleicht war er darin recht deutlich und hat auf gefühlsduselige Schnörkel verzichtet, dennoch hat er sein Missfallen begründet. Nirgendwo hat er die Autorin selbst angegriffen, weshalb mir diese ganze Aufregung nicht ganz verständlich ist.
Im Übrigen kennen weder Du noch ich Genesis näher, ergo weißt Du nicht, ob er nicht vielleicht doch Germanist ist (als ob Germanisten durch die Bank Ahnung von der deutschen Sprache hätten - aber das ist ein anders Thema). Ich bin übrigens kein Germanist, im Allgemeinen war ich dennoch bislang in der Lage, mich verständlich zu machen. Und auf die Idee, dass mich das in meiner Kritik an Gedichten beschränken sollte, bin ich noch nie gekommen... Noch viel weniger kannst Du abschätzen, ob sich Genesis durch die Schule hat verblöden lassen. Seltsame Einschätzungen haust Du zu so später Stunde mal eben so raus. Btw hat mir übrigens die Schule Wissen vermittelt, keine Ahnung, welche Schule Du besucht hast...
Auf den Punkt gebracht
1. man darf (sollte) meiner Meinung nach in einer Kritik auch sein Missfallen äußern, solange es begründet wird.
2. wer Gedichte veröffentlicht, muss auch damit rechnen, dass anderen die Ergüsse nicht gefallen. Kritikfähigkeit ist ein Gut, dass sich unbedingt zu lernen lohnt.
3. bei aller Kritik sollte man nicht persönlich werden. Bei allem Aufschrei bezüglich der Kritik von Genesis kann ich nirgends erkennen, dass er persönlich geworden ist. Diejenigen, die aufschrien aber durchaus.
Also lass es doch einfach gut sein. Danke,
P.S.: Sorry, Kalonike Lacrima, dass ich mich in Deinem Gedichtthread so dermaßen offtopic geäußert habe, insbesondere habe ich das Gefühl, dass die Angelegenheit für Dich inzwischen geklärt ist. Dieser Hickhack im Ganzen geht mir jedoch ein wenig auf die Nerven, weshalb ich mein Schandmaul hier nun nicht halten konnte. Schiebs auf die späte Stunde und den Wein...
Genesis hat in seiner Kritik geäußert, was ihn an dem Gedicht stört. Vielleicht war er darin recht deutlich und hat auf gefühlsduselige Schnörkel verzichtet, dennoch hat er sein Missfallen begründet. Nirgendwo hat er die Autorin selbst angegriffen, weshalb mir diese ganze Aufregung nicht ganz verständlich ist.
Im Übrigen kennen weder Du noch ich Genesis näher, ergo weißt Du nicht, ob er nicht vielleicht doch Germanist ist (als ob Germanisten durch die Bank Ahnung von der deutschen Sprache hätten - aber das ist ein anders Thema). Ich bin übrigens kein Germanist, im Allgemeinen war ich dennoch bislang in der Lage, mich verständlich zu machen. Und auf die Idee, dass mich das in meiner Kritik an Gedichten beschränken sollte, bin ich noch nie gekommen... Noch viel weniger kannst Du abschätzen, ob sich Genesis durch die Schule hat verblöden lassen. Seltsame Einschätzungen haust Du zu so später Stunde mal eben so raus. Btw hat mir übrigens die Schule Wissen vermittelt, keine Ahnung, welche Schule Du besucht hast...
Auf den Punkt gebracht
1. man darf (sollte) meiner Meinung nach in einer Kritik auch sein Missfallen äußern, solange es begründet wird.
2. wer Gedichte veröffentlicht, muss auch damit rechnen, dass anderen die Ergüsse nicht gefallen. Kritikfähigkeit ist ein Gut, dass sich unbedingt zu lernen lohnt.
3. bei aller Kritik sollte man nicht persönlich werden. Bei allem Aufschrei bezüglich der Kritik von Genesis kann ich nirgends erkennen, dass er persönlich geworden ist. Diejenigen, die aufschrien aber durchaus.
Also lass es doch einfach gut sein. Danke,
P.S.: Sorry, Kalonike Lacrima, dass ich mich in Deinem Gedichtthread so dermaßen offtopic geäußert habe, insbesondere habe ich das Gefühl, dass die Angelegenheit für Dich inzwischen geklärt ist. Dieser Hickhack im Ganzen geht mir jedoch ein wenig auf die Nerven, weshalb ich mein Schandmaul hier nun nicht halten konnte. Schiebs auf die späte Stunde und den Wein...
#14
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 03.06.2005 01:38von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Xander, bitte pass auf deine Wortwahl auf. Danke.
An alle User: ab jetzt bitte keine Vermutungen mehr dahingehend, wie wohl der Charakter eines anderen Users ist oder durch was er geprägt wurde - und damit meine ich ganz explizit jene Art von Vermutungen, die eine hilfreiche Diskussion zunichte machen und als bloße Provokation dienen. Sie sind einfach ungerechtfertigt und frei von jeglicher Informationsfülle und -horizontes. Ich verweise hiermit auf die Grundregeln.
Arno Boldt
- Administrator -
An alle User: ab jetzt bitte keine Vermutungen mehr dahingehend, wie wohl der Charakter eines anderen Users ist oder durch was er geprägt wurde - und damit meine ich ganz explizit jene Art von Vermutungen, die eine hilfreiche Diskussion zunichte machen und als bloße Provokation dienen. Sie sind einfach ungerechtfertigt und frei von jeglicher Informationsfülle und -horizontes. Ich verweise hiermit auf die Grundregeln.
Arno Boldt
- Administrator -
#15
von kein Name angegeben • ( Gast )
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 03.06.2005 16:57von kein Name angegeben • ( Gast )
@Arno Boldt:
Grundregeln mhh ... mal schaun, welche der Regeln könnte es denn sein. Persönlich werden, Beleidigung ? Naja wohl kaum. Provokation ?
Ich hab geschrieben "wenn man fähig GENAU dazu ist ... " --> betrifft eine Tatsache, es ist keine keine Provokation
Ich habe geschrieben "Was man als Nicht-Germanist ...."
Das heißt nich einmal implizit, dass es bei Germanisten anders sein muss. Größer-als ist nicht das Gegenteil von Kleiner-als!
"anstelle voreilige Schlüsse herauszuplauzen. "
Wenn jemand schreibt, dass das Gedicht enttäuschend ist und selbst zugibt, dass er sich nicht viel Zeit für das Gedicht genommen hat, dann trifft das, was ich schreibe den Punkt.
Ha LoL ... dabei werden doch fast alle Menschen durch die Unflexiblität der Schule verblödet. ES gibt genug Menschen die auch der Meinung sind, meist Studenten - lernen statt denken, aber natürlich nicht in jedem Fall. Das ist im Studium anders.
@Arno Boldt:
Ahja ... es sind also Vermutungen verboten. Ich finde das ist schon ein starker Einschnitt in die Meinungsäußergung, wenn es doch keine Bezichtigung ist. Ich hab sogar extra dazugeschrieben, dass ich es noch nicht beurteilen kann, was ich vermutet habe. Querdenker und Freidenker treffen oft genug auf gesellschaftliche Mauern. Damit haben Sie dieser Mauer einen weiteren Ziegelstein geschenkt.
An meiner Wortwahl kann ich nichts aussetzen.
Ich finde es aber gut, dass Sie gegen irrationale Provokationen ohne Bestand sind.
Don Carvalho
Zitat: |
Und auf die Idee, dass mich das in meiner Kritik an Gedichten beschränken sollte, bin ich noch nie gekommen... |
Sicher kann der Elektriker den Ingineur kritisieren oder der Lehrer den Professor. Ob das jetzt die besten Vergleiche sind, sei dahingestellt. Die Frage ist nur - wie weit sollte man gehen. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich hiermit Vermutungen anstelle wer was studiert hat und das ist jetzt kein Vorwurf gegenüber Genesis, sondern bezieht sich auf das Zitat oben. Ich hatte die Voreiligkeit von Genesis' endgültigem Urteil kritisiert.
Zitat: |
Seltsame Einschätzungen haust Du zu so später Stunde mal eben so raus. |
Na jetzt weißt du wenigstens hoffentlich was ich meinte.
Mit deinen 3 Punkten stimme ich überein. Aber der Kritiker darf doch wohl auch kritisiert werden, oder ist das wieder verboten ?
Um beim Topic zu bleiben:
Wenn alraune also für das lyrische Ich stehen könnte, was bedeutet dann die zweite Zeile des Gedichtes ?
#16
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 03.06.2005 17:10von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Xander, ich habe in deinem vorhergehenden Kommentar eine Stelle gelöscht. Diese eine Stelle ist es, bei der ich einen Konflikt zu den hier geltenden Grundregeln sah. Wenn du schreibst: "Du bist einer der Menschen..." dann ist dies eine Festsetzung, und damit eine Beleidigung und Provokation. Beides ist hier nicht erlaubt. Da gibt es keinen Raum für versuchte Spitzfindigkeiten, wenn die Intention der Wörter erkennbar ist.
Arno Boldt
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PS: Eine Diskussion dahingehend - falls denn eine noch nötig sein sollte - bitte an anderer Stelle und nicht hier im Faden, in dem es um das Gedicht gehen soll.
Arno Boldt
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PS: Eine Diskussion dahingehend - falls denn eine noch nötig sein sollte - bitte an anderer Stelle und nicht hier im Faden, in dem es um das Gedicht gehen soll.
#18
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 25.06.2005 19:38von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
#20
von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
SCHIFFBRUCHSPOESIE
in Liebe und Leidenschaft 27.06.2005 00:00von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Hach-nach so einer erfrischenden Diskussion habe ich richtig Lust auf dein Gedicht bekommen... (und aufgepasst: Ich bin Germanist, Linguist und Geschichtswissenschaftler - nur keine voreiligen Schlüsse ziehen- )
"amate mia."
hmm ich bin zwar Lateiner, aber kein Italiener oder ähnliches und so spontan versagt bei mir das grammatische Wissen, da will ich mal ehrlich sein. Aber irgendwas mit Liebe wird es schon zu tun haben...
"nicht selten eine alraune schwieg.
ließest du ihres wurzelwerkes, sie schwiege weiter."
Also schweigen die Alraunen und würde man sie nicht rausreißen wollen, würde sie es weiter tun. Hier soll etwas also nicht seiner natürlichen Wohnstätte beraubt werden.
Meine Meinung, ob modern oder nicht: Nach einem Punkt folgt die Großschreibung, sonst könntest du den Punkt einfach weglassen, nicht? Schließlich ist er sonst so ziemlich seiner Funktion beraubt.
"durchfurchen nun deine rührenden pranken, denen sie nicht sind, ihr blaues gehaar."
Auch ist es bei einem Gedicht, in dem stilistisch nur Kleinschreibung verwendet werden soll, nicht nötig Interpunktion zu setzen. Freiheit des Dichters ist natürlich oberstes Gebot, aber ist es sinnvoll?
Die brutale Hand des Räubers durchfurcht nun das Haar der kostbaren Alraune, obwohl sie nicht ihm gehört, kann er nun über sie verfügen.
"musizierend ton reitet in blanken schritten durch den garten.
in dem alraunen."
Rettung naht? Vielleicht.
"kaufte ich eine insel, da meeresglocken sie umschließen.
wuchernd palmografien sie bevölkeln."
Das lyr. Ich überlegt nun, ob eine Insel gekauft werden soll, denn Meeresglocken umschließen sie.
Meeresglocken? Was ist wohl gemeint? Warnende Glocken, wenn ein Schiff in Gefahr ist oder das Rauschen des schützenden Meeres?
Diese Insel soll auch von "palmographien" bevölkert sein. Also aber nur eine Beschreibung, ein Bild, keine realen Palmen (griech. graphein - schreiben). "bevölkeln" Eine Bewegung, eine Art zappelnde Verniedlichung.
Insgesamt also ein frommer Wunsch des lyr. Ichs, was bedroht ist zu beschützen, obwohl es schon weiß, dass es nur ein Wunsch bleiben wird.
"lunaten sendend ihres lichtes fühler, still reißend, verfangen in palmografiens geblatt."
Lunaten? Monde? Bewohner des Mondes? Nun, zumindest wollen sie ihr Licht senden, doch sie verfangen sich in den Palmen. Also hat auch der Wunsch des lxyr. Ichs nur Schaden gebracht, obwohl er ja edle Ziele verfolgte.
Könnte natürlich auch nur das Licht sein, dass nun durch diese geträumten Palmen bricht.
"glotzen sie und gaffen die meeresglocken auf den grund ihrer tiefe.
likörnes meerchengewäss.
symphonicaten tosend gebären."
Jetzt wird es kompliziert - Wer begafft hier wen? Glotzen die Meeresglocken? Oder werden diese begafft? dann muss es auch "be"gaffen heißen. Und wenn, wer begafft denn hier die Glocken? Die Lunaten? Die Armen, jetzt sind sie schon gefangen und werden jetzt auch noch als Glotzer diffamiert.
Etwas "likörnes" ist natürlich immer nett. Schön süß und klebrig. Und so soll also ein "Meerchengewäss" sein? Verknüpfung aus Märchen, Meer und Gewässer? Etwas sehr schräg für meinen Geschmack und was soll es sagen? Sind die Glocken jetzt das Gewäss? Oder etwas ganz Anderes? UNd was hat das mit Glotzen zu tun?
Nun, zumindest tun sie etwas: Sie gebähren. Und zwar laut. Und dann auch noch "Symphonicaten" - Ersteller von Symphonien? Nun gut. Warum nicht.
"ächzend gellend nachtigallen übertrumpfen.
gomos und brauten die insel ins augenbällchen fassen."
Und dabei ächzen sie auch noch gellend? Ich habe zwar noch nie jemanden gellend ächzen hören, höchstens schreien - aber nun gut, im Gedicht wird wohl alles möglich gemacht. Aber das sie damit Nachtigallen übertrumpfen, hätte auch weggelassen werden können. Schließlich singen Nachtigallen. Da ist ein Ächzen weitaus unangenehmer.
Hmmhm - Gomos ist ein Sensor im Raumfahrt-Bereich. Da hätt ich jetzt auch ungefähr die Lunaten hinbefördert, obwohl doch mit viel Phantasie. Aber "brauten"? Nicht als Verb gemeint augenscheinlich, sonst wäre es hier wirklich grammatikalisch falsch und deshalb auch sinnlos unverständlich. Aber ein Substantiv? Ist mir nicht bekannt.
Irgendwas will diese Insel also haben ("Ins Auge fassen"), hat zumindest Interesse daran.
"geschiff´ die meeresglocken klingen lassen.
meerchenopus. "
Und jetzt kommen also Schiffe. Die Meeresglocken klingen - freuen sie sich? Kommt nun Rettung oder Vernichtung? Wer weiß es? Der Autor lässt hier viel offen - zuviel für meinen Geschmack und das nicht nur am Ende.
Und wieder eine Verknüpfung: "Meerchenopus" - Märchen, Meer und Werk.
Der Autor wollte also ein Märchen erzählen. Nun, das habe ich gemerkt...
Fazit:
Wenn man grammatikalische Besonderheiten, Kleinschreibung und Wortschöpfungen als Stilmittel einsetzen will, müssen sie auch sinnvoll sein. Teilweise gelingt dir das, teilweise jedoch auch nicht. Und das ist fatal! Wenn man sich nämlich mit solch komplexen Mitteln an ein Gedicht heranwagt, sollte das gekonnt und vor Allem auch geübt sein. Sonst wirkt das Werk unverständlich und ich denke doch, du willst wie jeder Dichter dein Publikum erreichen?
Im Großen und Ganzen (und Vorsicht: Die Intention des Autors ist bei jeder Interpretation höchstmöglich unerheblich - das solltest du als Germanist gelernt haben) sehe ich in deinem Gedicht eine Art Fluchtutopie: Etwas wird mit Gewalt aus seiner Umgebung gerissen und erhofft sich (und Anderen) die Flucht in ein Paradies (vielleicht in einer anderen Galaxie) und wünscht sich dort beschützt und unerreichbar. Diese neue Welt wird wie in einer Art Urknall erschaffen und am Ende kommt ein Schiff. Ist es das Eigene, wie die Arche Noah? Oder ist es das Durchbrechen der erneuten Vernichtung? Das bleibt offen.
Wie ich schon erwähnte gibt es einige Einschränkungen was Stil und Logik betrifft: Du lässt Verständnislücken, die der Leser sich nur mühsam selbst zurechtbasteln kann, einige Wortschöpfungen sind zu sehr erschöpfend und die Kleinschreibung + Interpunktion sinnlos verwirrend.
Aber davon abgesehen können mich einige Bilder begeistern, wie zum Beispiel das der Alraune (der Anfang klang wirklich vielversprechend).
Ein bischen weniger dick aufgetragen hätte deinem Werk nicht geschadet und vielleicht ein wenig mehr Bescheidenheit und ein wenig Übungsarbeit würden diese Zeilen großartig werden lassen.
Herzliche Grüße
Richard
P.S.
Ich vergaß natürlich den Titel: "Schiffbruchspoesie" In meiner Interpretation also der Schiffbruch der Gestrandeten. Sie erhoffen sich zu fliehen und auf dieser besagten Insel zu stranden. Verständlich.
Was mir immer noch unklar ist, ist das "amate mia". "amate" ist Befehlsform soweit ich mich erinnere. Oder ist es im Sinne von "ti amo"?
"mia"? Ist mir unbekannt. Generell würde ich sagen, es heißt "Liebe mich!". Nur wäre im Lateinischen das "mia" nicht richtig. "Amante mia" wäre italienisch "Meine Geliebte". Doch du schreibst "Amate". DEshalb denke ich, dass es auch im Italienischen die Befehlsform von lieben ist: "amate mia" also "Liebe mich!" bedeutet. Diese Verknüpfung verstehe ich nicht ganz: Warum steht das am Anfang? Wer wird hier angesprochen? Der Herausreissende? Der Mitflüchtende? Und warum? Liebe am letzten Tag der Zerstörung?
Gut, dass war noch dieses.
LG Richard
"amate mia."
hmm ich bin zwar Lateiner, aber kein Italiener oder ähnliches und so spontan versagt bei mir das grammatische Wissen, da will ich mal ehrlich sein. Aber irgendwas mit Liebe wird es schon zu tun haben...
"nicht selten eine alraune schwieg.
ließest du ihres wurzelwerkes, sie schwiege weiter."
Also schweigen die Alraunen und würde man sie nicht rausreißen wollen, würde sie es weiter tun. Hier soll etwas also nicht seiner natürlichen Wohnstätte beraubt werden.
Meine Meinung, ob modern oder nicht: Nach einem Punkt folgt die Großschreibung, sonst könntest du den Punkt einfach weglassen, nicht? Schließlich ist er sonst so ziemlich seiner Funktion beraubt.
"durchfurchen nun deine rührenden pranken, denen sie nicht sind, ihr blaues gehaar."
Auch ist es bei einem Gedicht, in dem stilistisch nur Kleinschreibung verwendet werden soll, nicht nötig Interpunktion zu setzen. Freiheit des Dichters ist natürlich oberstes Gebot, aber ist es sinnvoll?
Die brutale Hand des Räubers durchfurcht nun das Haar der kostbaren Alraune, obwohl sie nicht ihm gehört, kann er nun über sie verfügen.
"musizierend ton reitet in blanken schritten durch den garten.
in dem alraunen."
Rettung naht? Vielleicht.
"kaufte ich eine insel, da meeresglocken sie umschließen.
wuchernd palmografien sie bevölkeln."
Das lyr. Ich überlegt nun, ob eine Insel gekauft werden soll, denn Meeresglocken umschließen sie.
Meeresglocken? Was ist wohl gemeint? Warnende Glocken, wenn ein Schiff in Gefahr ist oder das Rauschen des schützenden Meeres?
Diese Insel soll auch von "palmographien" bevölkert sein. Also aber nur eine Beschreibung, ein Bild, keine realen Palmen (griech. graphein - schreiben). "bevölkeln" Eine Bewegung, eine Art zappelnde Verniedlichung.
Insgesamt also ein frommer Wunsch des lyr. Ichs, was bedroht ist zu beschützen, obwohl es schon weiß, dass es nur ein Wunsch bleiben wird.
"lunaten sendend ihres lichtes fühler, still reißend, verfangen in palmografiens geblatt."
Lunaten? Monde? Bewohner des Mondes? Nun, zumindest wollen sie ihr Licht senden, doch sie verfangen sich in den Palmen. Also hat auch der Wunsch des lxyr. Ichs nur Schaden gebracht, obwohl er ja edle Ziele verfolgte.
Könnte natürlich auch nur das Licht sein, dass nun durch diese geträumten Palmen bricht.
"glotzen sie und gaffen die meeresglocken auf den grund ihrer tiefe.
likörnes meerchengewäss.
symphonicaten tosend gebären."
Jetzt wird es kompliziert - Wer begafft hier wen? Glotzen die Meeresglocken? Oder werden diese begafft? dann muss es auch "be"gaffen heißen. Und wenn, wer begafft denn hier die Glocken? Die Lunaten? Die Armen, jetzt sind sie schon gefangen und werden jetzt auch noch als Glotzer diffamiert.
Etwas "likörnes" ist natürlich immer nett. Schön süß und klebrig. Und so soll also ein "Meerchengewäss" sein? Verknüpfung aus Märchen, Meer und Gewässer? Etwas sehr schräg für meinen Geschmack und was soll es sagen? Sind die Glocken jetzt das Gewäss? Oder etwas ganz Anderes? UNd was hat das mit Glotzen zu tun?
Nun, zumindest tun sie etwas: Sie gebähren. Und zwar laut. Und dann auch noch "Symphonicaten" - Ersteller von Symphonien? Nun gut. Warum nicht.
"ächzend gellend nachtigallen übertrumpfen.
gomos und brauten die insel ins augenbällchen fassen."
Und dabei ächzen sie auch noch gellend? Ich habe zwar noch nie jemanden gellend ächzen hören, höchstens schreien - aber nun gut, im Gedicht wird wohl alles möglich gemacht. Aber das sie damit Nachtigallen übertrumpfen, hätte auch weggelassen werden können. Schließlich singen Nachtigallen. Da ist ein Ächzen weitaus unangenehmer.
Hmmhm - Gomos ist ein Sensor im Raumfahrt-Bereich. Da hätt ich jetzt auch ungefähr die Lunaten hinbefördert, obwohl doch mit viel Phantasie. Aber "brauten"? Nicht als Verb gemeint augenscheinlich, sonst wäre es hier wirklich grammatikalisch falsch und deshalb auch sinnlos unverständlich. Aber ein Substantiv? Ist mir nicht bekannt.
Irgendwas will diese Insel also haben ("Ins Auge fassen"), hat zumindest Interesse daran.
"geschiff´ die meeresglocken klingen lassen.
meerchenopus. "
Und jetzt kommen also Schiffe. Die Meeresglocken klingen - freuen sie sich? Kommt nun Rettung oder Vernichtung? Wer weiß es? Der Autor lässt hier viel offen - zuviel für meinen Geschmack und das nicht nur am Ende.
Und wieder eine Verknüpfung: "Meerchenopus" - Märchen, Meer und Werk.
Der Autor wollte also ein Märchen erzählen. Nun, das habe ich gemerkt...
Fazit:
Wenn man grammatikalische Besonderheiten, Kleinschreibung und Wortschöpfungen als Stilmittel einsetzen will, müssen sie auch sinnvoll sein. Teilweise gelingt dir das, teilweise jedoch auch nicht. Und das ist fatal! Wenn man sich nämlich mit solch komplexen Mitteln an ein Gedicht heranwagt, sollte das gekonnt und vor Allem auch geübt sein. Sonst wirkt das Werk unverständlich und ich denke doch, du willst wie jeder Dichter dein Publikum erreichen?
Im Großen und Ganzen (und Vorsicht: Die Intention des Autors ist bei jeder Interpretation höchstmöglich unerheblich - das solltest du als Germanist gelernt haben) sehe ich in deinem Gedicht eine Art Fluchtutopie: Etwas wird mit Gewalt aus seiner Umgebung gerissen und erhofft sich (und Anderen) die Flucht in ein Paradies (vielleicht in einer anderen Galaxie) und wünscht sich dort beschützt und unerreichbar. Diese neue Welt wird wie in einer Art Urknall erschaffen und am Ende kommt ein Schiff. Ist es das Eigene, wie die Arche Noah? Oder ist es das Durchbrechen der erneuten Vernichtung? Das bleibt offen.
Wie ich schon erwähnte gibt es einige Einschränkungen was Stil und Logik betrifft: Du lässt Verständnislücken, die der Leser sich nur mühsam selbst zurechtbasteln kann, einige Wortschöpfungen sind zu sehr erschöpfend und die Kleinschreibung + Interpunktion sinnlos verwirrend.
Aber davon abgesehen können mich einige Bilder begeistern, wie zum Beispiel das der Alraune (der Anfang klang wirklich vielversprechend).
Ein bischen weniger dick aufgetragen hätte deinem Werk nicht geschadet und vielleicht ein wenig mehr Bescheidenheit und ein wenig Übungsarbeit würden diese Zeilen großartig werden lassen.
Herzliche Grüße
Richard
P.S.
Ich vergaß natürlich den Titel: "Schiffbruchspoesie" In meiner Interpretation also der Schiffbruch der Gestrandeten. Sie erhoffen sich zu fliehen und auf dieser besagten Insel zu stranden. Verständlich.
Was mir immer noch unklar ist, ist das "amate mia". "amate" ist Befehlsform soweit ich mich erinnere. Oder ist es im Sinne von "ti amo"?
"mia"? Ist mir unbekannt. Generell würde ich sagen, es heißt "Liebe mich!". Nur wäre im Lateinischen das "mia" nicht richtig. "Amante mia" wäre italienisch "Meine Geliebte". Doch du schreibst "Amate". DEshalb denke ich, dass es auch im Italienischen die Befehlsform von lieben ist: "amate mia" also "Liebe mich!" bedeutet. Diese Verknüpfung verstehe ich nicht ganz: Warum steht das am Anfang? Wer wird hier angesprochen? Der Herausreissende? Der Mitflüchtende? Und warum? Liebe am letzten Tag der Zerstörung?
Gut, dass war noch dieses.
LG Richard
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