Gut zu wissen, dass ich meinen persönlichen Leichengräber hier im Tümpel habe.
Vielen Dank für die Widmung, das Gedicht gefällt mir zudem auch noch sehr gut. Du hast das wirklich gut drauf, einen packenden Einstieg zu finden, mittig zu verharren, um Schwung zu holen und mit diesem dann das Gedicht zu beenden.
Metrisch gesehen...
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...gefallen mir die Sechsheber in Strophe 1 nicht recht und auch den Wechsel in Strophen 1 und 2 hätte man vermeiden können und hättest du sollen. An der dritten Strophe sieht man, wie schön das fließt. Bestimmt wolltest du das absichtlich nicht, geschmäcklerisch hätte ich es so bevorzugt:
Spürst du die Kälte himmelwärts aufziehen?
Siehst du Gestein lawinenartig stürzen
und Dunkel heute schon die Tage kürzen?
Ist Gegenwart uns nur noch ausgeliehen?
Doch ich trau jedem Hauch von deinem Wort,
mir mundet denn auch jede deiner Speisen:
und sollte Winter mir das Mahl vereisen,
blüht Sommer mir mit dir an jedem Ort.
Verfolge nur, was heute dich beschattet!
Ich bin noch hier, wenn dich das Gestern holt,
wenn morgen reuevoll dein Herz verkohlt,
wird meine Hand es sein, die dich bestattet!
Ja, ich weiß: Das ist nicht freundlich und das gefällt dir bestimmt nicht, dass man sich so an deinem Werk vergreift. Ich verstehe, wenn du jetzt die Widmung zurückziehst aber sei versichert, dass ich zu solchen Übergriffen nur neige, wenn mich etwas wirklich sehr anmacht.
Und das hat mich eben gereizt.
Ich bin sehr angefasst. Vielen Dank. Dafür kraule ich dir gelegentlich den Bart.
muh