Hallo Loki,
inhaltlich dachte ich unweigerlich sofort an einen politischen Hintergrund - insbesondere wg. der Puppenspieler- auf europäischer Bühne.
Angespornt durch den ’grünen Jäger’ und die ’rote Feder’ (rot-grün),
kam mir dann sogleich Joschka Fischer in den Sinn und seine Auftritte bei der Visa-Anhörung, die ja von verschiedensten Gesichtspunkten schon analysiert wurden.
Rhetoriker, Gestenforscher und sogar Regisseure, meldeten sich ja angesichts seiner darbietenden Leistung schon zu Wort…Doch bin ich mir unschlüssig, ob diese Deutung letztendlich stimmig ist.
Die fehlende Maske wäre evtl. Hinweis darauf, dass er sie einfach nicht benötigt,
sein ’offenes’ Minenspiel ist schliesslich seine Stärke und List zugleich…und 'Jäger’ war man ja gewissermaßen auch schon einmal…
Dieser Ansatz wollte mir jedenfalls in dem Zusammenhang gefallen, denn so
’(…)führt er im Verstecken
Gegen alle Puppenspieler
Ihre eignen Fäden wider;(…)’
Ergo: Der Arlecchino ist nicht wirklich (an)greifbar, da er geschickt und auch im Geheimen, seine Mittel einsetzt, um zu manipulieren…
Zugegeben, ich vermag vielleicht nicht alles vollends schlüssig am Text zu belegen, aber der Gedanke es so zu interpretieren, hat mich gereizt…
Ansonsten gefällt mir das Bild des Harlekins ungemein, so wie du es beschreibst -
auch wenn ich mit meiner Interpretation danebenläge.
Gut gelungen, auch wie du den Bogen spannst inhaltlich,
um am Ende das ganze Spiel wieder von vorne zu inszenieren.
Die unreinen Reime stören mich dabei überhaupt nicht.
Gefällt mir sehr,
Velazquez
edit: einzig 'krasse Fratzen' sagt mir nicht unbedingt zu...
so was wie 'schräge Fratzen' hätte mir pers. besser gefallen...