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Jeder zimmert eigne Puppenkisten,
Lässt auf ihnen sein Ensemble tanzen.
Alle lachen, schneiden schräge Fratzen,
Zeigen Attraktionen wie Artisten.
Doch der Arlecchino ganz alleine,
Ohne Maske, ohne dünne Fäden,
Über dessen Namen wir nicht reden,
Er will nicht an eine Fadenleine.
Denn nur er, der grüne Jäger,
Kam schon spielend aus dem Feuer.
Täuschen sei ihm brennendteuer,
Grinst der Schelm mit roter Feder.
Deshalb führt er im Verstecken
Gegen alle Puppenspieler
Ihre eignen Fäden wider;
Will die Höll’ im Spiel erwecken.
© A. Funk
Lässt auf ihnen sein Ensemble tanzen.
Alle lachen, schneiden schräge Fratzen,
Zeigen Attraktionen wie Artisten.
Doch der Arlecchino ganz alleine,
Ohne Maske, ohne dünne Fäden,
Über dessen Namen wir nicht reden,
Er will nicht an eine Fadenleine.
Denn nur er, der grüne Jäger,
Kam schon spielend aus dem Feuer.
Täuschen sei ihm brennendteuer,
Grinst der Schelm mit roter Feder.
Deshalb führt er im Verstecken
Gegen alle Puppenspieler
Ihre eignen Fäden wider;
Will die Höll’ im Spiel erwecken.
© A. Funk
Ich bin auch mal wieder begeistert:
Der Arlecchino ist einer, über den die Leute lachen, doch er ist eigentlich ein Arnachist, er lässt sich nichts vormachen, lässt sich nichts sagen. Er lebt sein Leben nach seinem Gutdünken und da er der kritisch-zynische Lebenskünstler ist, lässt er die Leute im Glauben, er wäre ein Narr und zieht die Fäden der eigentlichen Narren.
Voll und ganz überzeugend! Wunderbar ausgearbeitet: Starke Bilder und stark nachdenklich machend!
Einfach toll!
LG Richard
Der Arlecchino ist einer, über den die Leute lachen, doch er ist eigentlich ein Arnachist, er lässt sich nichts vormachen, lässt sich nichts sagen. Er lebt sein Leben nach seinem Gutdünken und da er der kritisch-zynische Lebenskünstler ist, lässt er die Leute im Glauben, er wäre ein Narr und zieht die Fäden der eigentlichen Narren.
Voll und ganz überzeugend! Wunderbar ausgearbeitet: Starke Bilder und stark nachdenklich machend!
Einfach toll!
LG Richard

Danke für euer beider Kommentare. 
Ich mag diese Gestallt des Narren, des Harlekins. Freut mich ebenfalls , dass die Bilder wirken. Bin auch schon gespannt was Velazquez noch dazu schreibt.
Grüße, Loki

Ich mag diese Gestallt des Narren, des Harlekins. Freut mich ebenfalls , dass die Bilder wirken. Bin auch schon gespannt was Velazquez noch dazu schreibt.
Grüße, Loki
Hallo Loki,
inhaltlich dachte ich unweigerlich sofort an einen politischen Hintergrund - insbesondere wg. der Puppenspieler- auf europäischer Bühne.
Angespornt durch den ’grünen Jäger’ und die ’rote Feder’ (rot-grün),
kam mir dann sogleich Joschka Fischer in den Sinn und seine Auftritte bei der Visa-Anhörung, die ja von verschiedensten Gesichtspunkten schon analysiert wurden.
Rhetoriker, Gestenforscher und sogar Regisseure, meldeten sich ja angesichts seiner darbietenden Leistung schon zu Wort…Doch bin ich mir unschlüssig, ob diese Deutung letztendlich stimmig ist.
Die fehlende Maske wäre evtl. Hinweis darauf, dass er sie einfach nicht benötigt,
sein ’offenes’ Minenspiel ist schliesslich seine Stärke und List zugleich…und 'Jäger’ war man ja gewissermaßen auch schon einmal…
Dieser Ansatz wollte mir jedenfalls in dem Zusammenhang gefallen, denn so
’(…)führt er im Verstecken
Gegen alle Puppenspieler
Ihre eignen Fäden wider;(…)’
Ergo: Der Arlecchino ist nicht wirklich (an)greifbar, da er geschickt und auch im Geheimen, seine Mittel einsetzt, um zu manipulieren…
Zugegeben, ich vermag vielleicht nicht alles vollends schlüssig am Text zu belegen, aber der Gedanke es so zu interpretieren, hat mich gereizt…
Ansonsten gefällt mir das Bild des Harlekins ungemein, so wie du es beschreibst -
auch wenn ich mit meiner Interpretation danebenläge.
Gut gelungen, auch wie du den Bogen spannst inhaltlich,
um am Ende das ganze Spiel wieder von vorne zu inszenieren.
Die unreinen Reime stören mich dabei überhaupt nicht.
Gefällt mir sehr,
Velazquez
edit: einzig 'krasse Fratzen' sagt mir nicht unbedingt zu...
so was wie 'schräge Fratzen' hätte mir pers. besser gefallen...
inhaltlich dachte ich unweigerlich sofort an einen politischen Hintergrund - insbesondere wg. der Puppenspieler- auf europäischer Bühne.
Angespornt durch den ’grünen Jäger’ und die ’rote Feder’ (rot-grün),
kam mir dann sogleich Joschka Fischer in den Sinn und seine Auftritte bei der Visa-Anhörung, die ja von verschiedensten Gesichtspunkten schon analysiert wurden.
Rhetoriker, Gestenforscher und sogar Regisseure, meldeten sich ja angesichts seiner darbietenden Leistung schon zu Wort…Doch bin ich mir unschlüssig, ob diese Deutung letztendlich stimmig ist.
Die fehlende Maske wäre evtl. Hinweis darauf, dass er sie einfach nicht benötigt,
sein ’offenes’ Minenspiel ist schliesslich seine Stärke und List zugleich…und 'Jäger’ war man ja gewissermaßen auch schon einmal…

Dieser Ansatz wollte mir jedenfalls in dem Zusammenhang gefallen, denn so
’(…)führt er im Verstecken
Gegen alle Puppenspieler
Ihre eignen Fäden wider;(…)’
Ergo: Der Arlecchino ist nicht wirklich (an)greifbar, da er geschickt und auch im Geheimen, seine Mittel einsetzt, um zu manipulieren…
Zugegeben, ich vermag vielleicht nicht alles vollends schlüssig am Text zu belegen, aber der Gedanke es so zu interpretieren, hat mich gereizt…
Ansonsten gefällt mir das Bild des Harlekins ungemein, so wie du es beschreibst -
auch wenn ich mit meiner Interpretation danebenläge.
Gut gelungen, auch wie du den Bogen spannst inhaltlich,
um am Ende das ganze Spiel wieder von vorne zu inszenieren.
Die unreinen Reime stören mich dabei überhaupt nicht.
Gefällt mir sehr,
Velazquez
edit: einzig 'krasse Fratzen' sagt mir nicht unbedingt zu...
so was wie 'schräge Fratzen' hätte mir pers. besser gefallen...

sehr interessant dein Interpretationsansatz! ich will nicht sagen ob er falsch oder richtig ist, denn das tut nichts zur sache. es hat auf jeden fall mit dem offensichtlichen thema zu tun. dein hinweis der zwei farben ist super, aber wie gesagt, ich will nicht sagen, ob ich es genau so gemeint habe. vieleicht hat jemand noch andere Deutungsvorschläge.
meie Gebete wurden erhört
nein ehrlich, ich finde es schön, dass ich es endlich geschafft habe, dass jemand sowas sagt.
natürlich werde ich trotzdem versuchen immer perfekter zu reimen 
dein Tip statt "krasse Fratzen" durch "schräge Fratzen zu ersetzen finde ich sehr gut, danke. leider war dieses wort nur ein füllwort und ich habe es einfach schnell eingesetzt ohne lang darüber nachzudenken.
Grüße, Loki
Zitat: |
Die unreinen Reime stören mich dabei überhaupt nicht. |
meie Gebete wurden erhört

nein ehrlich, ich finde es schön, dass ich es endlich geschafft habe, dass jemand sowas sagt.


dein Tip statt "krasse Fratzen" durch "schräge Fratzen zu ersetzen finde ich sehr gut, danke. leider war dieses wort nur ein füllwort und ich habe es einfach schnell eingesetzt ohne lang darüber nachzudenken.
Grüße, Loki
#8
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Arlecchino
in Gesellschaft 06.07.2005 13:11von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
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