#1

Die Börse

in Gesellschaft 08.08.2005 22:51
von MrsMerian (gelöscht)
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Hallo Knut.

Wer anders als ich alte Bankerin sollte Dir auf diese netten Zeilen antworten...

Es gibt einige Zeilen, die mir inhaltlich unklar bleiben und anscheinend nur um des Reimes Willen in dieser Form ausgefallen sind.

So z.B. Zeile 3 in der ersten Strophe... ich markiere diese Stellen einfach Mal durch Fettdruck.


Zitat:

An der Börse lebt der Dax,
scheu ist dieses Tier.
Doch hier ist er nicht der Max,
herrscht nur Bär und Stier.




Zitat:

Toben sich dort heftig aus,
brummen und auch scharren,
zittert dann das ganze Haus,
um sie steh`n die Narren.



Diese Strophe ist syntaktisch amscheinend etwas verdreht, oder lese ich falsch?

Einige Sachen hast Du weggelassen und dadurch wird es mir etwas unklar...


Zitat:

[Sie] Toben sich dort heftig aus,
[Das? oder Sie; dann und auch unpassend] brummen und auch scharren,
[es/und] zittert dann das ganze Haus,
um sie steh`n die Narren.




Vorschlag für diese Strophe:

Toben sich dort heftig aus,
brummen laut und scharren,
rocken dann das ganze Haus, (? etwas merkwürdig )
steh'n umringt von Narren.


Zitat:

Streun Gerüchte in die Welt,
geben heisse Tipps,
alle wollen doch nur Geld,
strenge an den Grips.

Wieso sprichst Du hier den Leser an?


Zitat:

Bei den Kursen sind sie Treiber,
einer ist ihr Uhu,
klatschen wie die alten Weiber,
scharr`n sich um den Guru.



tratschen gefiele mir besser als klatschen


Zitat:

Billion sie hier stets bewegen,
rund um unsre Welt,
läuft man nach, steht man im Regen,
fürchtet um sein Geld.



Billion? oder Billionen?
hinter Welt würde ich deuttlicher abgrenzen evtl. . oder ;
Zeile 3 und 4 gefallen mir sehr gut, allerdings würde ich fürchten gegen "trauern" tauschen, denn wenn man nachläuft ist es zu spät für Furcht.


Zitat:

In den Klauen und auch Zangen,
für sie ist das Spiel,
hilft kein Zittern oder Bangen,
nie kommt man ans Ziel.



für sie ist das Spiel --> xXxxX ?


Zitat:

Wenn es einer doch begriff,
fühlt sich nun als Held,
ist schon Narr auf ihrem Schiff,
oftmals ohne Geld.



doch würde ich gegen mal tauschen, da es sonst eine Wunschformel sein könnte die zur Zeile 2 nicht mehr passt.

Der Narr auf dem Schiff, ...? Ich weiß nur, dass es ein Gedicht mit dem Titel Narrenschiff gibt, wenn ich mich nicht irre, ansonsten verstehe ich darunter nichts.

Inhaltlich: Ohne Dumme keine Reichen. Das ist wie Fressen und gefressen werden. Eine geile Chance, oder nicht?
Finde es nett, aber gehe inhaltlich nicht konform, da ich eine Kapitalismuskritik darin lese und Wirtschaft und Wettbewerb das ist, was ich für sozial halte. Alles umzuverteilen geht wohl kaum und wäre wenig gerecht.
Mehr Leistung, mehr Wert, mehr Geld, das ist ein Naturgesetz gegen das man nichts machen kann und sollte. Aber das ist nur inhaltlich und Meinungssache.

Herzliche Grüße
Missus.

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#2

Die Börse

in Gesellschaft 09.08.2005 10:15
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Danke Missus für Dein Posting. Nein, das ist keine Kapitallismuskritik, im Gegenteil. (sonst müsste man das Glücksspiel auch verbieten )
Narrenschiff ist richtig "die Börse das Narrenschiff" frei nach Kostolani.
Uhu ist das alte Symbol für Weisheit. Klauen und Zangen Umschreibung für Gefangensein. (im eigenen Ego,Spielgeilheit )
Und Max ist einfach umgangssprachlich "den dicken Max machen" (ich vertrete die Richtung der Alltagspoesie)
LG
Knud

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