Hallo Geratewohl,
ein kleines, eher als Sinnspruch daherkommendes Gedicht. Sagt nicht Udo Lattek immer, er möchte nicht, dass jemand hinter ihm steht, weil der ihm dann in den Rücken fallen könnte, sondern zieht es vor, dass die Leute auf gleicher Höhe neben ihm stehen... er hat wohl nicht daran gedacht, dass man sich auch gegenüber stehen kann - auch wenn ihn die Aussicht, dann womöglich tanzen zu müssen, wohl nicht unbedingt behagt. Genug von Lattek!
Die Idee ist gut und die gleichlautenden Reime hats Du inhaltlich gut zusammengebracht, allerdings hat Dein Gedicht in meinen Ohren keine Rhythmik. Dabei ist bei der hier vorliegenden Form ja kein durchgehendes, konsequentes Metrum erforderlich, ein bisschen mehr Klang wäre aber wünschenswert.
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Wenn zwei stets nebeneinander gehen,
müssen sie sich jedesmal verdrehen,
um sich einander anzusehen."
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Der Übergang von Zeile 2 zur 3 klingt nicht so gut, weil zwei Senkungen aufeinander folgen. Auch inhaltlich fände ich es passender, wenn Z.2&3 gleich aufgebaut wären: in Z.1 wird de Ausgangslage beschrieben, danach die Folgen. Auseinander erscheint mit "sich einander" sprachlich unschön.
Und in Z.1 wird das angenehme Wechselspiel der Hebungen und Senkungen durchbrochen, falls Du meinen nachfolgenden Vorschlag nicht für bedenkswert hältst, vielleicht machst du schlicht "neben'ander" daraus oder irgendetwas anderes... Aber zu meinem Vorschlag:
"Wenn zwei nur Seit an Seite gehen
müssen sie sich stets verdrehen
um einander anzusehen."
xXxXxXxXx
XxXxXxXx
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"
Drum bleib doch bitte einmal stehen,
und lass mich Dich von vorne sehen.
Berühren sich dann uns're Zehen,
könn' wir uns im Tanze drehen.
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Hier nun wird durchgängig das angedeutete Metrum der 1. Zeile aufgegriffen und nur in der letzten Zeile greifst die letzte Zeile der 1. Str. auf. Man wird beim ersten Lesen zwar ein wenig gefoppt, weil man die letzte Zeile mit falscher Betonung zu lesen beginnt (man? Naja, also ich
). Dennoch passt das hier alles ganz gut.
Nun habe ich doch tatsächlich eine kleine metrische Analyse gemacht... mir gefällt einfach die in Form gebrachte Idee Deines Gedichtes.