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Hornvogels Erben
#1
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.10.2005 12:48von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hornvogels Erben
Schwer klatscht der schwere Regen mir ins Gesicht.
Mit wildem Stakkato trommeln die Tropfen eine
unheimliche Melodie auf meinen ausladenen, lindgrünen,
Poncho. Gottseidank habe ich eine gute Ausrüstung
dabei.
Von riesigen Farnen perlen kleine Rinnsale,
die sich sturzbachartig vereinen und ihre klare, warme
Fracht über mir ausschütten.
Dunkelgrün und unheimlich liegt der, noch immer
felsig bemooste, stark ansteigende Dschungelpfad
vor mir.
Die Stimmen des Waldes sind verstummt, so als wenn
jede Kreatur sich in ihr wasserfestes Versteck zurückgezogen
hätte, um das Tropengewitter zu überstehen.
Aufmerksam steige ich, vorsichtig jeden Tritt sichernd,
über Luftwurzeln gleitend, meinem Ziel entgegen.
„Wenn ich dieses Tempo halten kann, und meine Berechnungen
stimmen, muss hinter diesem Hügel das alte, längst
verlassene Dorf der Iban liegen und ich kann es in einer
Stunde erreichen“. Das hatte ich mir gesagt, als ich vor
Stunden diesen alten Pfad betreten hatte. Viele Hügel
hatte ich seitdem gequert und dann noch das Gewitter.
Ein gleissender Blitz, gefolgt von infernalem Donner,
reisst mich aus meinen Gedanken. „Verlaufen!“
Diese Feststellung wiegt schwer, allein im Regenwald
Borneos. „Also Biwak!“, denke ich grimmig und klettere
entschlossen weiter. Vor mir tut sich ein Felsdurchlass auf,
durch den der Weg führt. Als ich mich, nachdem ich den Rucksack
abgenommen habe, gerade durch die Felsspalte schieben will
und nach einem Halt suche, sehe ich sie. Kaum wahrnehmbar,
im Grün des Blattwerks, oberhalb des Rattanstrangs nach
dem ich greifen wollte. Ich erstarre in der Bewegung. Da
lauert sie, schön, grün, nicht lang aber mit kräftigem Leib
und breitem Kopf. Fünf Stunden, sagt man, bei guter Kondition,
kann man ihren Biss, ohne Antiserum, überleben.
Zeitlupenjartig ziehe ich die, schon ausgestreckte Hand zurück.
Gleitend bewege ich mich einige Schritte zurück. “Geschafft“.
Meine rechte Hand greift blitzschnell das langgeschnallte,
lange Buschmesser. Mit seinem Ebenholzgriff liegt es
schwer und kühl in meiner Hand. Ein kraftvoller
Schlag, der scharfen, blitzenden Schneide, ich löse einen
Rattanstrang . Schmal, gerade, spitz. Ein über-
langer Pfeil. Lautlos verschwindet das Messer in der
Scheide. Kurz wiege ich den Pfeil in der Hand, dann schiesst er,
von starkem Arm geworfen, direkt auf das Reptil zu und
durchbohrt es am Kopf. Ein letztes Winden, aus.
Sorgsam lege ich die leblose Schlange mit dem Pfeil, neben dem Pfad ab.
Dann nehme ich den Durchlass wieder in Augenschein.
„Keine unliebsamen Überraschungen mehr“, murmele ich.
Nach genauer Inspektion nicke ich zufrieden, werfe meinen
Rucksack durch die Felsspalte auf die andere Seite des Weges
und schlüpfe hinterher.
Der Regen hat aufgehört und Sonne flimmert durch das dichte,
grüne Blattwerk. Dampfend liegt der Pfad nun vor mir.
„Wie lange ist hier wohl niemand mehr gegangen?“
Die Intensität der Sonne hat nachgelassen. Ein Blick auf die schwere,
leuchtzeigerbewehrte, Uhr gibt mir das Signal. „Ich muss ein
Biwak bauen!“, durchzuckt es mich. Nach einigen Schritten habe
ich den Gipfel des Hügels erreicht.
Vor mir liegt ein weites, nur von niedrigem Bewuchs ge-
kröntes Plateau.
Verfallene Bambushütten, auf Stelzen, umringen einen kleinen
Platz. „Das ist es“, jubelt es in mir.
Vorsichtig nähere ich mich den alten, schlingpflanzenbewaldeten,
Hütten. Ich bin allein. Hier hatte ein Iban Stamm, vor langer Zeit,
sein Dorf.
Die Iban, die vor hundert Jahren gefürchteten Kopfjäger Borneos.
Hier haben sie ihre Rituale abgehalten und Siege gefeiert.
Am Rande des Platzes, weit genug entfernt von den alten Hütten,
will ich mein Lager aufschlagen. „Man weiss nicht, was sich in den
alten Bauten verbirgt“, denke ich fast beschwingt.
Aus kräftigem Rattan und Bambusstangen baue ich schnell ein
hochbeiniges Schlafgestell, ähnlich einem Tisch mit überlangen
Beinen. Das ist der wirksamste Schutz gegen Schlangen und
andere giftigen Erdbewohner. An einem Gestell darüber befestige
ich mein Moskitonetz, lege den Schlafsack aus und baue mit dem
Rest des Bambus ein schräg darüberlaufendes Halbdach, dass ich dann
mit Laub eindecke. „Regenschutz“. Schnell flackert ein lustiges Feuer
und sein Qualm vertreibt die Plagegeister, nimmersatte Moskitos.
Die Dämmerung hat eingesetzt. Eine Gruppe Flughunde, über-
grosse Fledermäuse, strebt dem nächtlichen Beutezug zu.
Nachdem ich mich ausgiebig, am mitgebrachten Proviant, gestärkt habe,
schlüpfe ich müde aber glücklich in den Schlafsack und schliesse das
Moskitonetz. Schnell hat mich der Schlaf übermannt.
Plötzlich, ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, werde ich wach.
Feuer brennen, Trommeln dröhnen, Gestalten huschen an mir
vorbei. Kleine drahtige Menschen, Frauen, Kinder und am Waldrand
nähert sich eine Gruppe Krieger, wild bemalt, ausgerüstet mit Schild,
Schwert und dem langen gefürchteten Blasrohr.
Rituell, tänzelnd, fast schleichend wie Katzen, furchteinflössend wild.
Die Gongs und Trommeln werden lauter, die Tänze heftiger.
Andachtsvoll erwarten die Dorfbewohner das heimkehrende Heer.
An langen Stangen tragen sie etwas angebunden, das jeweils zwei Krieger tragen.
Menschen!
Wilde Kämpfer schauen angsteinflössend sich in der Runde der
Dorfbewohner um. Diese jubeln. Krieger brüllen Befehle, unterstreichen das
mit heftigem Fussaufstampfen. Keiner wagt zu widersprechen.
Mannestum in seiner archaischen Form. Die Kriegsbeute wird in
der Mitte des Platzes abgestellt. Dann beginnt der Tanz des Horn-
vogels. Die Tapferen werden geehrt, Gefallene betrauert.
Der Hornvogel hat für sie eine besondere Bedeutung. Er ist
Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Jenseits.
Der ranghöchste Krieger beginnt den Tanz. Seine Kopffedern schwingen
im Takt seiner Füsse. Er symbolisiert den Hornvogel. Schleichend, fast
ballettartig sind seine Bewegungen und dann dieser Schrei. Der
Schrei des Hornvogels.
Nach und nach tanzen alle Krieger, bis die Trommeln sich ins
Unermessliche steigern. Dann Ruhe.
Die Krieger, die die Beute gemacht haben, gehen auf die Gefangenen
zu. Sie tragen eine Holzschale und lange Messer.
Ein kurzer Schlag, der Kopf trennt sich vom Rumpf. In der mitgebrachten
Schale wird das Blut der Armen aufgefangen. Die Trommeln heben wieder an.
Die Kämpfer führen die Schale zum Mund und trinken. Nach ihrer animistischen Weltordnung geht nun die Kraft des Getöteten in sie über.
Urplötzlich zieht Nebel auf. Ruhe.
Verwirrt reibe ich mir die Augen. Die Morgendämmerung bricht an.
Leicht bewegt der Wind die Zweige. ich schäle mich aus dem Schlafsack,
blinzele in die Morgensonne, die die letzten Nebelschwaden schluckt.
Ich bin doch sonst so realistisch. Kopfschüttelt steuere ich auf die Mitte des
Platzes zu, auf dem doch noch soeben diese seltsame Erscheinung war.
Jetzt brauche ich einen starken Kaffee. Brennholz muss her. Da fällt mein Blick
auf einen dunklen Fleck im Sand. Ich knie nieder, meine Hand berührt
den Fleck, feucht, klebrig.
Erstarrt zucke ich zurück. An den Fingern klebt etwas, das ich zerreibe.
Die Finger färben sich rot.
Schwer klatscht der schwere Regen mir ins Gesicht.
Mit wildem Stakkato trommeln die Tropfen eine
unheimliche Melodie auf meinen ausladenen, lindgrünen,
Poncho. Gottseidank habe ich eine gute Ausrüstung
dabei.
Von riesigen Farnen perlen kleine Rinnsale,
die sich sturzbachartig vereinen und ihre klare, warme
Fracht über mir ausschütten.
Dunkelgrün und unheimlich liegt der, noch immer
felsig bemooste, stark ansteigende Dschungelpfad
vor mir.
Die Stimmen des Waldes sind verstummt, so als wenn
jede Kreatur sich in ihr wasserfestes Versteck zurückgezogen
hätte, um das Tropengewitter zu überstehen.
Aufmerksam steige ich, vorsichtig jeden Tritt sichernd,
über Luftwurzeln gleitend, meinem Ziel entgegen.
„Wenn ich dieses Tempo halten kann, und meine Berechnungen
stimmen, muss hinter diesem Hügel das alte, längst
verlassene Dorf der Iban liegen und ich kann es in einer
Stunde erreichen“. Das hatte ich mir gesagt, als ich vor
Stunden diesen alten Pfad betreten hatte. Viele Hügel
hatte ich seitdem gequert und dann noch das Gewitter.
Ein gleissender Blitz, gefolgt von infernalem Donner,
reisst mich aus meinen Gedanken. „Verlaufen!“
Diese Feststellung wiegt schwer, allein im Regenwald
Borneos. „Also Biwak!“, denke ich grimmig und klettere
entschlossen weiter. Vor mir tut sich ein Felsdurchlass auf,
durch den der Weg führt. Als ich mich, nachdem ich den Rucksack
abgenommen habe, gerade durch die Felsspalte schieben will
und nach einem Halt suche, sehe ich sie. Kaum wahrnehmbar,
im Grün des Blattwerks, oberhalb des Rattanstrangs nach
dem ich greifen wollte. Ich erstarre in der Bewegung. Da
lauert sie, schön, grün, nicht lang aber mit kräftigem Leib
und breitem Kopf. Fünf Stunden, sagt man, bei guter Kondition,
kann man ihren Biss, ohne Antiserum, überleben.
Zeitlupenjartig ziehe ich die, schon ausgestreckte Hand zurück.
Gleitend bewege ich mich einige Schritte zurück. “Geschafft“.
Meine rechte Hand greift blitzschnell das langgeschnallte,
lange Buschmesser. Mit seinem Ebenholzgriff liegt es
schwer und kühl in meiner Hand. Ein kraftvoller
Schlag, der scharfen, blitzenden Schneide, ich löse einen
Rattanstrang . Schmal, gerade, spitz. Ein über-
langer Pfeil. Lautlos verschwindet das Messer in der
Scheide. Kurz wiege ich den Pfeil in der Hand, dann schiesst er,
von starkem Arm geworfen, direkt auf das Reptil zu und
durchbohrt es am Kopf. Ein letztes Winden, aus.
Sorgsam lege ich die leblose Schlange mit dem Pfeil, neben dem Pfad ab.
Dann nehme ich den Durchlass wieder in Augenschein.
„Keine unliebsamen Überraschungen mehr“, murmele ich.
Nach genauer Inspektion nicke ich zufrieden, werfe meinen
Rucksack durch die Felsspalte auf die andere Seite des Weges
und schlüpfe hinterher.
Der Regen hat aufgehört und Sonne flimmert durch das dichte,
grüne Blattwerk. Dampfend liegt der Pfad nun vor mir.
„Wie lange ist hier wohl niemand mehr gegangen?“
Die Intensität der Sonne hat nachgelassen. Ein Blick auf die schwere,
leuchtzeigerbewehrte, Uhr gibt mir das Signal. „Ich muss ein
Biwak bauen!“, durchzuckt es mich. Nach einigen Schritten habe
ich den Gipfel des Hügels erreicht.
Vor mir liegt ein weites, nur von niedrigem Bewuchs ge-
kröntes Plateau.
Verfallene Bambushütten, auf Stelzen, umringen einen kleinen
Platz. „Das ist es“, jubelt es in mir.
Vorsichtig nähere ich mich den alten, schlingpflanzenbewaldeten,
Hütten. Ich bin allein. Hier hatte ein Iban Stamm, vor langer Zeit,
sein Dorf.
Die Iban, die vor hundert Jahren gefürchteten Kopfjäger Borneos.
Hier haben sie ihre Rituale abgehalten und Siege gefeiert.
Am Rande des Platzes, weit genug entfernt von den alten Hütten,
will ich mein Lager aufschlagen. „Man weiss nicht, was sich in den
alten Bauten verbirgt“, denke ich fast beschwingt.
Aus kräftigem Rattan und Bambusstangen baue ich schnell ein
hochbeiniges Schlafgestell, ähnlich einem Tisch mit überlangen
Beinen. Das ist der wirksamste Schutz gegen Schlangen und
andere giftigen Erdbewohner. An einem Gestell darüber befestige
ich mein Moskitonetz, lege den Schlafsack aus und baue mit dem
Rest des Bambus ein schräg darüberlaufendes Halbdach, dass ich dann
mit Laub eindecke. „Regenschutz“. Schnell flackert ein lustiges Feuer
und sein Qualm vertreibt die Plagegeister, nimmersatte Moskitos.
Die Dämmerung hat eingesetzt. Eine Gruppe Flughunde, über-
grosse Fledermäuse, strebt dem nächtlichen Beutezug zu.
Nachdem ich mich ausgiebig, am mitgebrachten Proviant, gestärkt habe,
schlüpfe ich müde aber glücklich in den Schlafsack und schliesse das
Moskitonetz. Schnell hat mich der Schlaf übermannt.
Plötzlich, ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, werde ich wach.
Feuer brennen, Trommeln dröhnen, Gestalten huschen an mir
vorbei. Kleine drahtige Menschen, Frauen, Kinder und am Waldrand
nähert sich eine Gruppe Krieger, wild bemalt, ausgerüstet mit Schild,
Schwert und dem langen gefürchteten Blasrohr.
Rituell, tänzelnd, fast schleichend wie Katzen, furchteinflössend wild.
Die Gongs und Trommeln werden lauter, die Tänze heftiger.
Andachtsvoll erwarten die Dorfbewohner das heimkehrende Heer.
An langen Stangen tragen sie etwas angebunden, das jeweils zwei Krieger tragen.
Menschen!
Wilde Kämpfer schauen angsteinflössend sich in der Runde der
Dorfbewohner um. Diese jubeln. Krieger brüllen Befehle, unterstreichen das
mit heftigem Fussaufstampfen. Keiner wagt zu widersprechen.
Mannestum in seiner archaischen Form. Die Kriegsbeute wird in
der Mitte des Platzes abgestellt. Dann beginnt der Tanz des Horn-
vogels. Die Tapferen werden geehrt, Gefallene betrauert.
Der Hornvogel hat für sie eine besondere Bedeutung. Er ist
Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Jenseits.
Der ranghöchste Krieger beginnt den Tanz. Seine Kopffedern schwingen
im Takt seiner Füsse. Er symbolisiert den Hornvogel. Schleichend, fast
ballettartig sind seine Bewegungen und dann dieser Schrei. Der
Schrei des Hornvogels.
Nach und nach tanzen alle Krieger, bis die Trommeln sich ins
Unermessliche steigern. Dann Ruhe.
Die Krieger, die die Beute gemacht haben, gehen auf die Gefangenen
zu. Sie tragen eine Holzschale und lange Messer.
Ein kurzer Schlag, der Kopf trennt sich vom Rumpf. In der mitgebrachten
Schale wird das Blut der Armen aufgefangen. Die Trommeln heben wieder an.
Die Kämpfer führen die Schale zum Mund und trinken. Nach ihrer animistischen Weltordnung geht nun die Kraft des Getöteten in sie über.
Urplötzlich zieht Nebel auf. Ruhe.
Verwirrt reibe ich mir die Augen. Die Morgendämmerung bricht an.
Leicht bewegt der Wind die Zweige. ich schäle mich aus dem Schlafsack,
blinzele in die Morgensonne, die die letzten Nebelschwaden schluckt.
Ich bin doch sonst so realistisch. Kopfschüttelt steuere ich auf die Mitte des
Platzes zu, auf dem doch noch soeben diese seltsame Erscheinung war.
Jetzt brauche ich einen starken Kaffee. Brennholz muss her. Da fällt mein Blick
auf einen dunklen Fleck im Sand. Ich knie nieder, meine Hand berührt
den Fleck, feucht, klebrig.
Erstarrt zucke ich zurück. An den Fingern klebt etwas, das ich zerreibe.
Die Finger färben sich rot.
#2
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.10.2005 17:47von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Huch Knud,
das ist ja unheimlich! .... Habe ich gerne gelesen, etwas mühsam war's, weil du den Text wie ein Gedicht (mit grossen Zeilenanfängen) geschrieben hast. Aber die Beschreibung des Urwalds hast du gut hingekriegt. Ich hätte es gerne in der Ich-Form gelesen. Begründen kann ich's nicht, würde vielleicht etwas mehr Nähe zum Protagonisten aufbauen ...
Gruss
Margot
das ist ja unheimlich! .... Habe ich gerne gelesen, etwas mühsam war's, weil du den Text wie ein Gedicht (mit grossen Zeilenanfängen) geschrieben hast. Aber die Beschreibung des Urwalds hast du gut hingekriegt. Ich hätte es gerne in der Ich-Form gelesen. Begründen kann ich's nicht, würde vielleicht etwas mehr Nähe zum Protagonisten aufbauen ...
Gruss
Margot
#3
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 21.10.2005 11:37von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Lieber Knud
Vermutlich erahnst du schon, was ich zu bekritteln habe. Zuerst dachte ich, ich schreibe dir gar nicht, weil du sonst denkst ich starte eine Hexenjagd. Aber da Margot dir etwas ähnliches geschrieben hat, muss ich dir doch einen Kommentar schreiben. Ich habe die Story zu Anfang sogar in mein Word kopiert, um sie auseinander zu klamüsern, aber ich denke ich schreibe dir lieber meinen ersten Eindruck, welcher Folgender ist:
Die Geschichte ist sehr spannend und fesselnd, nur ist sie auch für mich etwas anstrengend zu lesen gewesen.
Das liegt daran, dass du sie etwas überladen hast. Damit komme ich wieder auf das, was ich dir schon geschrieben habe.
Es würde zum Beispiel genügen, den Blick auf die Uhr, als solchen ganz einfach zu beschreiben. Dass die Uhr mit Leuchtziffern ausgestattet ist, könnte man an einer anderen Stelle einbringen, was natürlich vorraussetzt, dass deine Figur noch einmal auf die Uhr sieht, was wiederum vorraussetzt, dass deine Geschichte länger wird.
Die Geschichte ist also zu "dicht", was das Lesen sehr anstrengend macht.
Das Thema bietet sich auch an, länger ausgebaut zu werden.
Ausserdem gäbe das Thema genug "her" um es länger auszureizen.
Der Schluss ist dir auch gut gelungen.
Jetzt wissen wir wenigstens wo du warst.
Eine Schlange mit dem Pfeil erlegt? Angeber...
Lg Gem
Vermutlich erahnst du schon, was ich zu bekritteln habe. Zuerst dachte ich, ich schreibe dir gar nicht, weil du sonst denkst ich starte eine Hexenjagd. Aber da Margot dir etwas ähnliches geschrieben hat, muss ich dir doch einen Kommentar schreiben. Ich habe die Story zu Anfang sogar in mein Word kopiert, um sie auseinander zu klamüsern, aber ich denke ich schreibe dir lieber meinen ersten Eindruck, welcher Folgender ist:
Die Geschichte ist sehr spannend und fesselnd, nur ist sie auch für mich etwas anstrengend zu lesen gewesen.
Das liegt daran, dass du sie etwas überladen hast. Damit komme ich wieder auf das, was ich dir schon geschrieben habe.
Es würde zum Beispiel genügen, den Blick auf die Uhr, als solchen ganz einfach zu beschreiben. Dass die Uhr mit Leuchtziffern ausgestattet ist, könnte man an einer anderen Stelle einbringen, was natürlich vorraussetzt, dass deine Figur noch einmal auf die Uhr sieht, was wiederum vorraussetzt, dass deine Geschichte länger wird.
Die Geschichte ist also zu "dicht", was das Lesen sehr anstrengend macht.
Das Thema bietet sich auch an, länger ausgebaut zu werden.
Ausserdem gäbe das Thema genug "her" um es länger auszureizen.
Der Schluss ist dir auch gut gelungen.
Jetzt wissen wir wenigstens wo du warst.
Eine Schlange mit dem Pfeil erlegt? Angeber...
Lg Gem
#4
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 21.10.2005 13:18von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Danke Marg,danke Gem.
Ja die Form ist überarbeitungswürdig.(grins/wohl der Tagesstress wieder)
Ich werde nochmal die Feder ansetzen. Zur Länge Gem, ja es ist eine Kurzgeschichte,ähnlich detailliert versucht wie es der grosse Meister T. Mann so vorzüglich beherrschte. Das Lesen ist dadurch etwas zäh. (aber gewollt, denn durch die Detailbeschreibung versuche ich den Leser auf die Folter zu spannen) Zum Thema habe ich noch etwas im Gepäck.Bis bald und wenn ich meine Tagesarbeit auf die Reihe gebracht habe werde ich mich wieder aktiv einbringen und nicht nur veröffentlichen .
Gruss
Knud
Ja die Form ist überarbeitungswürdig.(grins/wohl der Tagesstress wieder)
Ich werde nochmal die Feder ansetzen. Zur Länge Gem, ja es ist eine Kurzgeschichte,ähnlich detailliert versucht wie es der grosse Meister T. Mann so vorzüglich beherrschte. Das Lesen ist dadurch etwas zäh. (aber gewollt, denn durch die Detailbeschreibung versuche ich den Leser auf die Folter zu spannen) Zum Thema habe ich noch etwas im Gepäck.Bis bald und wenn ich meine Tagesarbeit auf die Reihe gebracht habe werde ich mich wieder aktiv einbringen und nicht nur veröffentlichen .
Gruss
Knud
#5
von sEweil (gelöscht)
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 01.12.2005 00:48von sEweil (gelöscht)
Hallo Knud
Die Form irritierte mich anfangs auch, aber es ging recht schnell.
Die Stelle mit dem Pfeil versteh ich nicht ganz, wenn er so nahe dran war, dass die Schlange ihn beissen hätte können und er ein Buschmesser hat, warum dann das mit dem Pfeil? warum nicht einmal mit dem Messer durch und gleichmal die halbe Schneidearbeit fürs Abendessen erledigen?
Eine Frage zum Anfang: Im Dschungel ist es doch an und für sich recht warm, wenn es dann regnet ist es nicht eher so, dass der Regen einem kühl vorkommt und nicht warm? Gerade wenn einem warm ist und es dann regnet, sollte es doch stärker abkühlen?
Ansonsten las sie sich sehr gut und diese Beschreibungen der Eingeborenen gefielen mir.
Lg sEweil.
Die Form irritierte mich anfangs auch, aber es ging recht schnell.
Die Stelle mit dem Pfeil versteh ich nicht ganz, wenn er so nahe dran war, dass die Schlange ihn beissen hätte können und er ein Buschmesser hat, warum dann das mit dem Pfeil? warum nicht einmal mit dem Messer durch und gleichmal die halbe Schneidearbeit fürs Abendessen erledigen?
Eine Frage zum Anfang: Im Dschungel ist es doch an und für sich recht warm, wenn es dann regnet ist es nicht eher so, dass der Regen einem kühl vorkommt und nicht warm? Gerade wenn einem warm ist und es dann regnet, sollte es doch stärker abkühlen?
Ansonsten las sie sich sehr gut und diese Beschreibungen der Eingeborenen gefielen mir.
Lg sEweil.
#6
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hornvogels Erben
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 01.12.2005 13:37von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hi sEweil,
ja das mit dem Pfeil ist eine recht praktische Sache. Erstens muss Du mit der Hand nicht so nah an die Schlange, die hat einen Angriffsradius und zweitens kannst Du sie dann bequem fassen und beiseite legen, denn auch vermeintlich toten Schlangen haben noch Refelxe.
Zur Form. Da habe ich bewusst dieses Stilmittel der Eindrucksüberfrachtung gewählt das vor Beschreibungen von Kleinigkeiten überquillt. Das haben auch grosse Schriftsteller schon vor mir viel besser gemacht. So z.B. Thomas Mann , ganz exellent im Zauberberg.
Nun zu dem Regen im Regenwald. Ob du es glaubst oder nicht hier scheint die Verdunstungskälte ausser Kraft gesetzt. Du befindest Dich bei Regen wie in einem Dampfbad, eine Mischung aus Dusche und Schweiss. Danke für Dein Posting.
Liebe Grüsse
Knud
ja das mit dem Pfeil ist eine recht praktische Sache. Erstens muss Du mit der Hand nicht so nah an die Schlange, die hat einen Angriffsradius und zweitens kannst Du sie dann bequem fassen und beiseite legen, denn auch vermeintlich toten Schlangen haben noch Refelxe.
Zur Form. Da habe ich bewusst dieses Stilmittel der Eindrucksüberfrachtung gewählt das vor Beschreibungen von Kleinigkeiten überquillt. Das haben auch grosse Schriftsteller schon vor mir viel besser gemacht. So z.B. Thomas Mann , ganz exellent im Zauberberg.
Nun zu dem Regen im Regenwald. Ob du es glaubst oder nicht hier scheint die Verdunstungskälte ausser Kraft gesetzt. Du befindest Dich bei Regen wie in einem Dampfbad, eine Mischung aus Dusche und Schweiss. Danke für Dein Posting.
Liebe Grüsse
Knud
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