#1

Zweite Hälfte

in Liebe und Leidenschaft 04.11.2005 11:41
von kein Name angegeben • ( Gast )
Entsprungen
aus meiner Mutter Höhle und
mit ihr schreiend,
beweinte ich meine Geburt,
das Leben,
Leiden,
mein Schicksal und vor allem
die Trennung
von DIR.

Suche -
sobald kleine Beine laufen können,
zog mich mein Schicksal,
in diverse Städte -
wohnend und
suchend.
Hunger!
Warum?
Gab es keine Nahrung,
die einen Mangel verhindern
und meinem Schmerz ein
Ende bereiten konnte?

Verachtung,
sprach mein Geist über diesen
unersättlichen Leib
und so hörte ich gut hin.
Es lag an mir!
Selbst unfähig zu finden,
und nicht vollkommen,
um bei DIR sein zu können,
vergaß ich mich.

Qualen
verliehen dem Leiden ihren Höhepunkt.
Der Ort der Befreiung,
die Schüssel der speienden Missratenen,
reichte mir ihr Papier.
Willenlos nahm ich es an.
Aber es reißt,
spiegelt sich im Abwasser der Schüssel
das eigene Angesicht und
tropfen Tränen auf seine viel zu dünnen Fäden.

Schicksal
war es, dass eine Hand,
kämpfend durch all den Unrat,
nach mir griff.
Etwas riss mich zu sich.
Heilte meinen Verstand.
Nun weiß ich,
auch wenn der Vorbote entschwunden,
er ein kleiner Schein,
ein Hoffnungsschimmer
deiner Seele war.

Du bist nicht mehr weit!

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#2

Zweite Hälfte

in Liebe und Leidenschaft 07.11.2005 11:31
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Liebes Süßchen:

bei Herrn Gautama alias Buddha habe ich einmal gelesen, dass wir alle "hungry ghosts" sind. Wenn jemand unseren Hunger stillt, wollen wir, dass er es immer wieder tut. Mehr Hoffnung verspricht ein anderer Weg. In sich selbst nachfühlen, in der Tiefe des eigenen großen Lebens, ob der Hunger nicht längst gestillt ist. Sind wir nicht "im Grunde" Buddhas? Ist die "Mutter", von der wir uns getrennt fühlen, nicht immer noch da und nährt uns mit vollem Leben?

So weit meine Erfahrung mit dem Hunger. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen.

Gruß Ulli


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#3

Zweite Hälfte

in Liebe und Leidenschaft 07.11.2005 14:06
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hi Ulli,

interessant, wie Du mich sogleich diesbezüglich direkt ansprichst. Aber Du hast es wohl erfasst. Hier verfangen sich viele Emotionen und Geschehnisse meines eigenen Lebens. Ja, sicherlich sind wir schon satt. Nur, warum dann noch leben? Warum dies alles durch machen müssen?
Jeder Mensch hat sich seinen eigenen Grund des Lebens gesetzt. Ich für meinen Teil hab mich für die "Liebe" entschieden. Vielleicht liege ich falsch und sicherlich wohnt sie unlängst in jedem von uns, aber wohnach soll ich sonst noch streben, wenn mir dies als einzig wichtig erscheint!!!

Danke fürs Lesen, Ulli, und noch einen schönen Tag!!

Gruß

Süßchen

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