Hallöchen Geratewohl,
dieses Gedicht sagt mir zu, wenn auch nur teilweise. Zu erst einmal fällt natürlich die Form auf, dem Winkel nach zu urteilen ist der Bogen extrem gespannt. Auch gefallen mir die ungewöhnlichen, kurz getrimmten Formulierungen die den Sprachschatz des Lesers befruchten können (z.B. "ab von Erinnerung", "neige mich den Winden") wobei der eine oder andere deshalb stutzen könnte.
Sehr schön finde ich das Bild das deine Zeilen schaffen. Ich sehe jemanden alleine stehen, der still steht und sich vom Wind umspielen lässt. Er biegt seinen Körper einem Bogen gleich nach hinten, schaut in den Himmel, und denkt an eine verblichene Person die ihm nahestand. Dieser Person sendet er eine Weile, indem er da steht und an sie denkt, und einen Gruß, der aber auch ein wilder Schmerzensschrei sein könnte, denn er stellt sich ja auf und dehnt sich wie man das für einen gewaltigen Schrei tut. Diese Pfeile fliegen unwiderbringlich fort und ob sie ankommen wird ungewiss bleiben, ein sehr schönes Element.
Allerdings bleibt fraglich warum es zwei Pfeile sein müssen, die Bedeutung dessen ergibt sich mir nicht.
Auch ist fraglich warum er sich erst spannt und dann dehnt, denn "Spannen" ist doch stärker als "Dehnen" und für den Moment des Abschusses ist Dehnen viel zu schwach.
Die Inversion im letzten Vers sagt mir nicht zu gleichwohl der Abschluss sinnmäßig gelungen ist.
Grüßle
(So und wir Deutschen sollten uns jetzt wappnen, denn die Franzosen brennen auf das Spiel
)