Hallo Mattes,
vom Ansatz gefällt mir das Gedicht schon gut. Das Thema bewegt mich. Das Reimschema und der durchgehende Trochäus überzeugen mich formal.
Jedoch gefällt mir in der ersten Strophe diese denn/wenn-Konstruktion nicht. Denn das Ich soll die Kurve ja nutzen, um sich umzuschauen und nicht um zu erkennen, dass da eine weitere kommt. Daher würde für mich anstelle des "denn" inhaltlich eher ein "also" stehen müssen. Das "wenn" passt zwar wieder, ist aber unschön wiederholt. Wobei letzteres schon sehr pingelig von mir ist. Eigentlich stört mich nur das "denn" wirklich.
Die zweite Strophe gefällt mir da schon viel besser, wobei ich mich inhaltlich doch auch frage, ob das Ich, wenn es die Pausen nur nutzt, um abzuwägen, ob es seinen richtigen Weg verfolgt, bei der Wiederkehr mehr in der Hand hat, ausser der Gewissheit keinen Umweg gemacht zu haben. Dieses Abwägen hätte nach meinem Gefühl allenfalls den effekt, dass man überzeugter, ruhiger, aber vielleicht am Ende sogar doch schneller ans Ziel kommt, weil man gerade keinen Umweg geht, da man sich rückversichert, dass man auf dem richtigen Weg ist. Also ist das für mich zumindest in der zweiten Strophe ein Plädoyer gegen Umwege.
Für mich leider nicht ganz schlüssig zu sehen, wo da für das Ich der Gewinn liegt.
Lieben Gruß
GerateWohl