#1

wer weiss wann die ruhe entsteht

in Philosophisches und Grübeleien 05.12.2005 17:37
von kein Name angegeben • ( Gast )
wer weiss wann die ruhe entsteht
schatten magern und zerbrechen
licht verzettelt und erschöpft
aus alten sprachen späht langes schweigen

wer weiss wann die stunde rückt
dünne luft harrt eines klangs
verblichner mond kehrt nicht zurück
ein klagelied hebt nicht mehr an

wer weiss wie die liebe versank
wie wasserrosen in tiefen grund

und der grund verschwand

und der see ward sand

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#2

wer weiss wann die ruhe entsteht

in Philosophisches und Grübeleien 05.12.2005 18:13
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Hallo Daniel,

willkommen im Tümpel

Als erstes ist mir gleich aufgefallen das du keine Satzzeichen gesetzt hast, und keine Groß und Kleinschreibung beachtet hast.

dennoch möcht ich mich an deinem text versuchen:

erste strophe:
Du beschreibst die Stille, das Schatten in ihr schwinden und Licht erschöpft ( heißt das, es wird dunkel?)

zweite strophe:
Dünne Luft wartet auf einen Klang, der Mond ist nicht da (wo ist er?) und ein Klagelied hebt nicht mehr an ( aber was für ein Klagelied, worüber wird getrauert, über die Stille?)

Dritte strophe:
damit weis ich garnichts anzufangen, es fehlt der übergang.


Ich frage mich, was wolltest du aussagen? ich verstehe deine Botschaft nicht ( es wirkt auf mich verwirrend) , und wie gesagt es fehlen die Übergänge, mir kommt es auch so vor als ob jede einzelne Zeile für sich steht, ohne etwas mit der nächsten zu tun zu haben. hmmmm...

ich bin gespannt auf deine Antwort,

liebe Grüße Franziska

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#3

wer weiss wann die ruhe entsteht

in Philosophisches und Grübeleien 05.12.2005 18:49
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hm,

mir gefällt es. erinnert mich stark an:

Zitat:

"Wenn ein Baum umfällt, und niemand da ist, der es hört, macht er dann ein Geräusch?"



Das Gedicht vermittelt eine tiefe Niedergeschlagenheit und Verwirrung, vor allem in S1 und 2 jeweils der letzte Vers.
Die letzten 4 Verse haben es mir angetan, sind doch in S1 und 2 alle Erscheinungen unklar und alles ist unsicher und kann nicht erklärt werden und niemand ist mehr da die Liebe zu beweinen, weil keiner sie mehr kennt. Höchstens die die noch die alten Sprachen sprachen, aber die sind stumm. Einzig gewiss wird, dass die Liebe für immer verloren ist.

(Wenn man in dem Bild bleibt könnte sie eigentlich auch im Sediment versteinern )

Vor allem der Schluss ist sehr eindringlich und hat mich berührt, danke dafür

Grüßle,

Willi

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#4

wer weiss wann die ruhe entsteht

in Philosophisches und Grübeleien 06.12.2005 00:34
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Hallo Daniel,
du hast mir eine PM geschrieben, aber ich kann dir nicht antworten da du in deinen Eisntellungen (erreichbar unter dem Registerreiter "Profil") den Emfpang von PM gesperrt hast. Deshalb antworte ich dir hier:

Zu deiner Frage:
Oben in der Menu-Leiste musst du nur den Suchen-Knopf anklicken und dann den Namen des Autors, dessen von ihm erstellte Themen du anzeigen lassen willst, in das Feld mit der Überschrift: "Suche nach Themen von Benutzer" eingeben. Dann werden alle Themen des Benutzers in chronologischer Ordnung angezeigt.

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#5

wer weiss wann die ruhe entsteht

in Philosophisches und Grübeleien 06.12.2005 17:53
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Hi Daniel, willkommen in der Tümpelgrube, die hoffentlich nicht so schnell versandet und zur Löwengrube wird...

Nichtreimende Gedichte ohne Zeichensetzung und Großschreibung gehören hier nicht natürlich genauso hin wie alle anderen Versgestalten. Nicht wie das Gefäß aussieht, was drin ist, interessiert mich vor allem.

Und da sehe ich eine Menge Vergänglichkeit, in teils bekannten Bildern (Mond, Klagelied) teils originellen Wendungen. Bei "Licht verzettelt" frage ich mich unwillkürlich: wen oder was verzettelt es? Oder meinst du, es verzettelt sich?

Die im Seegrund versinkenden Wasserrosen, der seinerseits austrocknet, die Schlussvision einer alles verwandelnden Zeit, finde ich gelungen. Unnötig finde ich dabei jedoch das Auseinanderziehen der Verse, das altertümelnde "ward" und den Schlußreim. Denn das gibt dem Ganzen nach meinem Gefühl eine affektierte Schwere, die nicht zu der Natürlichkeit des Vergehens passt.

So weit meine erste Assoziation zu deinen Versen. Sie klingen in mir nach.

Grüße, Ulli



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