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Mondphasen
gewidmet
Verzweifelt sehn' ich mich nach deinem Glanze.
In deines Nachtlichts Wärme möchte ich mich tauchen,
Dir silberzarte Küsse auf die Lippen hauchen.
Verführe meine Seele, dass sie tanze.
Geliebter, nächtens folg' ich deiner Bitte
Und streichel deine Seele fern von Angstgedanken.
So schenke mir dein Lächeln, breche meine Schranken,
Dass ich zu dir gelang - in uns're Mitte.
Ach, Mondenschein, warum musst du mir stets entgleiten?
Dein Licht verrinnt in meinen kalten Händen.
So werde ich den Traum hier nun beenden
Und zögernd, doch letztendlich deinem Glanz entschreiten.
gewidmet
Verzweifelt sehn' ich mich nach deinem Glanze.
In deines Nachtlichts Wärme möchte ich mich tauchen,
Dir silberzarte Küsse auf die Lippen hauchen.
Verführe meine Seele, dass sie tanze.
Geliebter, nächtens folg' ich deiner Bitte
Und streichel deine Seele fern von Angstgedanken.
So schenke mir dein Lächeln, breche meine Schranken,
Dass ich zu dir gelang - in uns're Mitte.
Ach, Mondenschein, warum musst du mir stets entgleiten?
Dein Licht verrinnt in meinen kalten Händen.
So werde ich den Traum hier nun beenden
Und zögernd, doch letztendlich deinem Glanz entschreiten.
#2
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Mondphasen
in Liebe und Leidenschaft 06.12.2005 09:37von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Stigma
Ich bin dir noch Antwort betreffend deines Nicks schuldig, nicht? Also, die Bedeutungen von ‚Stigma’ sind:
- Botanik, Narbe des Fruchtblatts der Blütenpflanzen
- Biologie, Augenfleck von Geisselalgen
- Entomologie, Öffnung der Tracheen der Insekten nach aussen
- Zoologie, Flügelmal, dunkler Fleck am Vorderflügel von Insekten
- Theologie, Wundmal, besonders die Wundmale Christi
- allgemein, unauslöschliches Kennzeichen
Nun zu deinem Gedicht:
Das gefällt mir sehr. Der umarmende Reim verdeutlicht die Liebe, die Sehnsucht und den Wunsch nach Geborgenheit sehr gut. Zu Anfang gefiel mir der Genitiv in der 2. Zeile gar nicht, aber, je mehr ich die Zeilen lese, fügt er sich doch schön in die etwas altertümliche Sprache ein. Mondenschein finde ich etwas kitschig, aber sonst habe ich gar nichts zu meckern.
Gern gelesen und ich hoffe auch auf eine Fortführung.
Gruss
Margot
Ich bin dir noch Antwort betreffend deines Nicks schuldig, nicht? Also, die Bedeutungen von ‚Stigma’ sind:
- Botanik, Narbe des Fruchtblatts der Blütenpflanzen
- Biologie, Augenfleck von Geisselalgen
- Entomologie, Öffnung der Tracheen der Insekten nach aussen
- Zoologie, Flügelmal, dunkler Fleck am Vorderflügel von Insekten
- Theologie, Wundmal, besonders die Wundmale Christi
- allgemein, unauslöschliches Kennzeichen
Nun zu deinem Gedicht:
Das gefällt mir sehr. Der umarmende Reim verdeutlicht die Liebe, die Sehnsucht und den Wunsch nach Geborgenheit sehr gut. Zu Anfang gefiel mir der Genitiv in der 2. Zeile gar nicht, aber, je mehr ich die Zeilen lese, fügt er sich doch schön in die etwas altertümliche Sprache ein. Mondenschein finde ich etwas kitschig, aber sonst habe ich gar nichts zu meckern.
Gern gelesen und ich hoffe auch auf eine Fortführung.
Gruss
Margot
Jetzt weiß ich, wer ich bin!
Freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. Ja, ein bisschen Kitsch muss manchmal sein (Allmählich komme ich mir schon Mondsüchtig vor: man findet den Mond in fast jedem meiner Gedichte *g*)
Liebe Grüße,
Stigma
Freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. Ja, ein bisschen Kitsch muss manchmal sein (Allmählich komme ich mir schon Mondsüchtig vor: man findet den Mond in fast jedem meiner Gedichte *g*)
Liebe Grüße,
Stigma
#4
von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Mondphasen
in Liebe und Leidenschaft 07.12.2005 10:41von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Hi Stigma!
Ich weiß jetzt, warum ihr alle Poeten seid und ich keiner mehr werde: Ich habe das Mondlicht noch niemals wärmend empfunden. Ich kann dem meist kalten Glanz unseres silbergrauen Trabanten keine Wärme entnehmen und bin insofern für diese Art Gedichte verloren.
Auch wenn das metrisch alles wieder stimmig ist und ich den umarmenden Reim ebenso gelungen finde, wie die metrische Inversion in der dritten Strophe, so muss ich es doch bei diesem anerkennenden Lob belassen. Inhaltlich habe ich zu große Probleme damit, wenn sich anfangs einerseits verzweifelt gesehnt und im gleichen Atemzug förmlich im Mondlicht geaalt wird. Sicher, es entgleitet dem lyrI immer wieder, d.h. ja aber auch, dass es immer wieder kommt. Vielleicht etwas spitzfindig, zugegeben, aber ich komme eben nicht über diesen silbrigen Glanz hinweg, der romantisch sein soll. Wenn ich mir silberzarte Küsse auf meinen Lippen vorstelle, habe ich sofort eine Quecksilberassoziation, sorry.
Das ist mir sprachlich alles zu sperrig: nächtens, Angstgedanken, Mondenschein. Und inhaltlich auch. Stirbt das lyrI oder warum sind die Hände am Ende kalt? Wie kann Licht verrinnen? Entgeleitet das Licht oder schreitet das lyrI aus dem Licht?
Ich finde hier die Mitte nicht, sorry.
Mattes
Ich weiß jetzt, warum ihr alle Poeten seid und ich keiner mehr werde: Ich habe das Mondlicht noch niemals wärmend empfunden. Ich kann dem meist kalten Glanz unseres silbergrauen Trabanten keine Wärme entnehmen und bin insofern für diese Art Gedichte verloren.
Auch wenn das metrisch alles wieder stimmig ist und ich den umarmenden Reim ebenso gelungen finde, wie die metrische Inversion in der dritten Strophe, so muss ich es doch bei diesem anerkennenden Lob belassen. Inhaltlich habe ich zu große Probleme damit, wenn sich anfangs einerseits verzweifelt gesehnt und im gleichen Atemzug förmlich im Mondlicht geaalt wird. Sicher, es entgleitet dem lyrI immer wieder, d.h. ja aber auch, dass es immer wieder kommt. Vielleicht etwas spitzfindig, zugegeben, aber ich komme eben nicht über diesen silbrigen Glanz hinweg, der romantisch sein soll. Wenn ich mir silberzarte Küsse auf meinen Lippen vorstelle, habe ich sofort eine Quecksilberassoziation, sorry.
Das ist mir sprachlich alles zu sperrig: nächtens, Angstgedanken, Mondenschein. Und inhaltlich auch. Stirbt das lyrI oder warum sind die Hände am Ende kalt? Wie kann Licht verrinnen? Entgeleitet das Licht oder schreitet das lyrI aus dem Licht?
Ich finde hier die Mitte nicht, sorry.
Mattes
Hallo Mattes,
schade, dass dir mein Gedicht nicht so gefällt.
Dein Kommentar gibt mir allerdings das Gefühl, dass du dich nicht wirklich damit auseinander gesetzt hast oder das meine Metaphern deine Vorstellungskraft übersteigen.
Die Wärme, Nähe, Geborgenheit des Mondes verschwindet, es wird kalt. Und da das Licht aus den Händen verschwindet, werden zu erst diese kalt.
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass dies so gemeint ist, wie es dort steht? Das Licht verschwindet aus den Händen.
Da das Licht immer wieder entgleitet, muss es auch immer wieder vorhanden sein (logisch, ne?). Dementsprechend kann das lyr. Ich dem Glanz letztendlich auch entschreiten.
Liebe Grüße,
Stigma
schade, dass dir mein Gedicht nicht so gefällt.
Dein Kommentar gibt mir allerdings das Gefühl, dass du dich nicht wirklich damit auseinander gesetzt hast oder das meine Metaphern deine Vorstellungskraft übersteigen.
Zitat: |
Stirbt das lyrI oder warum sind die Hände am Ende kalt? |
Die Wärme, Nähe, Geborgenheit des Mondes verschwindet, es wird kalt. Und da das Licht aus den Händen verschwindet, werden zu erst diese kalt.
Zitat: |
Wie kann Licht verrinnen? |
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass dies so gemeint ist, wie es dort steht? Das Licht verschwindet aus den Händen.
Zitat: |
Entgeleitet das Licht oder schreitet das lyrI aus dem Licht? |
Da das Licht immer wieder entgleitet, muss es auch immer wieder vorhanden sein (logisch, ne?). Dementsprechend kann das lyr. Ich dem Glanz letztendlich auch entschreiten.
Liebe Grüße,
Stigma
#6
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Mondphasen
in Liebe und Leidenschaft 07.12.2005 22:28von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Gefällt mir umso besser je öfter ich es lese, ist sehr romantisch, was will man mehr? Und ein Hauch Kitsch gehört da einfach dazu
Ich mach mal nen Interpretationsversuch:
Verzweifelt sehn' ich mich nach deinem Glanze.
In deines Nachtlichts Wärme möchte ich mich tauchen,
Dir silberzarte Küsse auf die Lippen hauchen.
Verführe meine Seele, dass sie tanze.
das lyrIch spricht von seinem Liebsten und beschreibt seine Züge indem es sie mit dem Mond gleichsetzt. Der Liebste des lyrIchs ist der kalte, unnahbare Typ Mann. In S1 wird die Sehnsucht des lyrIchs deutlich, eben diese romantischen Frauenphantasien... Sie hätte gerne dass der Mond nicht nur kalt am Himmel steht, sondern sein Auge auf sie wirft und warm anstrahlt... es sieht nicht so aus als würde diese Sehnsucht erwidert (oder je erwidert werden können, da der Mond nie Wärme ausstrahlt!) denn:
Geliebter, nächtens folg' ich deiner Bitte
Und streichel deine Seele fern von Angstgedanken.
So schenke mir dein Lächeln, breche meine Schranken,
Dass ich zu dir gelang - in uns're Mitte.
Sie ist so besessen, dass sie sogar nachts von ihm träumt. In den Träumen streichelt sie ihn mit ihrer weiblichen Wärme und versucht ihn von seiner Gefühlskälte ihr gegenüber zu heilen. (Insofern finde ich den Bezug zum Mond und die unklare Abgrenzung zwischen dem Liebsten und dem Mond äusserst gelungen.) Der Wunsch nach Erwiderung ihrer Gefühle wird in V3 konkretisiert, und mit der Folge erweitert, dass ein wenig Zuneigung seinerseits die Schranken, die sich durch ihre verzweifelte Sehnsucht und Schüchternheit aufgebaut haben, zu durchbrechen.
V4 ist mein größter Kritikpunkt. Wenn sie sich vorstellt, sie könne nur zu ihm gelangen, wenn sie sich in ihrer beider Mitte breit macht, könnte man das als eine Art Anspruch auf unbedingte Vereherung interpretieren; wenn beide also zusammenkommen sollten, will sie auch Lebensmittelpunkt ihres Lebens (Ego!) und seines Lebens sein. Etwas überzogen...aber in Träumen darf man eigentlich alles, und sie würde ihn gerne im wahrsten Sinne des Wortes besitzen?
Ach, Mondenschein, warum musst du mir stets entgleiten?
Dein Licht verrinnt in meinen kalten Händen.
So werde ich den Traum hier nun beenden
Und zögernd, doch letztendlich deinem Glanz entschreiten
Es endet, wie es enden musste: sie resigniert. Sie kann nicht zu ihm gelangen und nicht festhalten, er ist unerreichbar für sie. Das warme Licht, dass sie sich zumindest von ihm gewünscht hat, entgleitet ihren Händen und lässt sie kalt zurück. Daraus kann man schliessen, dass sie zumindest einen Versuch unternahm sich ihm zu nähern und in einem flüchtigen Moment diese Wärme spüren durfte, aber nicht halten konnte.
Dann zieht sie einen Schlusstrich und verlässt den Einflussbereich seines Glanzes. Dieser Glanz war es, der sie ursprünglich angezogen und verliebt gemacht hatte.
...
So ergibt es für mich Sinn, bis auf die Sache mit der Mitte, die bleibt ein Fragezeichen...
Ich mach mal nen Interpretationsversuch:
Verzweifelt sehn' ich mich nach deinem Glanze.
In deines Nachtlichts Wärme möchte ich mich tauchen,
Dir silberzarte Küsse auf die Lippen hauchen.
Verführe meine Seele, dass sie tanze.
das lyrIch spricht von seinem Liebsten und beschreibt seine Züge indem es sie mit dem Mond gleichsetzt. Der Liebste des lyrIchs ist der kalte, unnahbare Typ Mann. In S1 wird die Sehnsucht des lyrIchs deutlich, eben diese romantischen Frauenphantasien... Sie hätte gerne dass der Mond nicht nur kalt am Himmel steht, sondern sein Auge auf sie wirft und warm anstrahlt... es sieht nicht so aus als würde diese Sehnsucht erwidert (oder je erwidert werden können, da der Mond nie Wärme ausstrahlt!) denn:
Geliebter, nächtens folg' ich deiner Bitte
Und streichel deine Seele fern von Angstgedanken.
So schenke mir dein Lächeln, breche meine Schranken,
Dass ich zu dir gelang - in uns're Mitte.
Sie ist so besessen, dass sie sogar nachts von ihm träumt. In den Träumen streichelt sie ihn mit ihrer weiblichen Wärme und versucht ihn von seiner Gefühlskälte ihr gegenüber zu heilen. (Insofern finde ich den Bezug zum Mond und die unklare Abgrenzung zwischen dem Liebsten und dem Mond äusserst gelungen.) Der Wunsch nach Erwiderung ihrer Gefühle wird in V3 konkretisiert, und mit der Folge erweitert, dass ein wenig Zuneigung seinerseits die Schranken, die sich durch ihre verzweifelte Sehnsucht und Schüchternheit aufgebaut haben, zu durchbrechen.
V4 ist mein größter Kritikpunkt. Wenn sie sich vorstellt, sie könne nur zu ihm gelangen, wenn sie sich in ihrer beider Mitte breit macht, könnte man das als eine Art Anspruch auf unbedingte Vereherung interpretieren; wenn beide also zusammenkommen sollten, will sie auch Lebensmittelpunkt ihres Lebens (Ego!) und seines Lebens sein. Etwas überzogen...aber in Träumen darf man eigentlich alles, und sie würde ihn gerne im wahrsten Sinne des Wortes besitzen?
Ach, Mondenschein, warum musst du mir stets entgleiten?
Dein Licht verrinnt in meinen kalten Händen.
So werde ich den Traum hier nun beenden
Und zögernd, doch letztendlich deinem Glanz entschreiten
Es endet, wie es enden musste: sie resigniert. Sie kann nicht zu ihm gelangen und nicht festhalten, er ist unerreichbar für sie. Das warme Licht, dass sie sich zumindest von ihm gewünscht hat, entgleitet ihren Händen und lässt sie kalt zurück. Daraus kann man schliessen, dass sie zumindest einen Versuch unternahm sich ihm zu nähern und in einem flüchtigen Moment diese Wärme spüren durfte, aber nicht halten konnte.
Dann zieht sie einen Schlusstrich und verlässt den Einflussbereich seines Glanzes. Dieser Glanz war es, der sie ursprünglich angezogen und verliebt gemacht hatte.
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So ergibt es für mich Sinn, bis auf die Sache mit der Mitte, die bleibt ein Fragezeichen...
Vielen Dank für deine Mühe!
Da du soweit alles richtig gedeutet hast, bleibt mir nur noch die Frage der "Mitte" zu klären.
Klar, wer fände das nicht gut? Aber was heißt schon breitmachen? Denn soviel Platz ist doch gar nicht mehr vorhanden - er ist ja schon da
Was genau ist die Mitte? Genau erklären, was ich mir dabei gedacht hab, möchte ich nicht. Da es die Mitte von beiden ist, muss es auch beiden wichtig sein
Liebe Grüße,
Sonja
Da du soweit alles richtig gedeutet hast, bleibt mir nur noch die Frage der "Mitte" zu klären.
Zitat: |
Wenn sie sich vorstellt, sie könne nur zu ihm gelangen, wenn sie sich in ihrer beider Mitte breit macht, könnte man das als eine Art Anspruch auf unbedingte Vereherung interpretieren; |
Klar, wer fände das nicht gut? Aber was heißt schon breitmachen? Denn soviel Platz ist doch gar nicht mehr vorhanden - er ist ja schon da
Was genau ist die Mitte? Genau erklären, was ich mir dabei gedacht hab, möchte ich nicht. Da es die Mitte von beiden ist, muss es auch beiden wichtig sein
Liebe Grüße,
Sonja
#8
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
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in Liebe und Leidenschaft 08.12.2005 22:01von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
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