Status Quo


Ausgekotzt und auf die Straße gespuckt – mit einer dünnen Schleimhaut bedeckt zwischen ratternden Maschinen, die mich daran erinnern, dass ich laufen sollte. Doch wohin? Und wie lange noch? Sind meine Verfolger nicht schneller? Ich blicke mich um und sehe: Nichts. Dahinter dann der drohende Finger meiner eigenen Ansprüche.

Heißer Asphalt, der meine Füße schmelzen lässt und ich klebe fest. Es wird wohl nichts mit Laufen.

Und dann das Pendel, das bedrohlich über meinem Kopf kreist. Bisher war ich immer schneller, doch nun? Stimmen, die mich jagen, deren markerschütternde Schrille meine Knochen brechen lassen. Die Zeit, die lächelnd um mich tanzt und mich auffordert, mit ihr zu kommen. Doch ich zeige nur auf meine Beine, die in der Straße verschwinden. Die Zeit zuckt mit den Achseln und meint: „Du hattest deine Chance; in den Morgenstunden war es kühler.“

Sry, aber da kann ich nichts für mich mitnehmen. Ist nur ein Fragment...
Gut, die Hetze und das Festsitzen, aber sonst?
Wenn du nach Wien kommst, werde ich dich persönlich zur Rechenschaft ziehen.

LG Gem

Hallo Gem,

dass du mit diesem doch arg kryptischen Teil nicht viel anfangen kannst, überrascht mich nicht wirklich. Ob es ein Fragment ist? Vielleicht. Jedenfalls ist es eine kurze Bestandsaufnahme des Status Quo des lyr. Ichs, wobei sich hier der Autor nicht ausdrücklich vom lyr. Ich distanziert. Ein kleines Teil, mit dem ich mir ein wenig Luft verschafft habe, als ich sie brauchte. Mehr nicht.

Was deine Drohung betrifft: Ach, so dringend muss ich auch wieder nicht nach Wien ...

Grüße

Thomas