|
|
Ein Verlangen zog mich wieder
In den Raum der leeren Nacht.
Meines Kopfes viele Lieder
Umwuchsen die Stadt als Blumenpracht.
Straßen in der weichen Kälte
Glitzerten im Winterstaub.
Weiße Flocken, die ich zählte
Schwebten zu Boden wie Erlenlaub.
Die Laterne, die erstrahlte,
Schloss die Nacht in Silberlicht.
Bilder, die im Kopf ich malte
Erblühten auf meinem Eisgesicht.
Ein Auto auf der Straße brauste
Knapp an meinem Fuß vorbei.
Der weiße Teppich, der zerzauste,
Gab den kahlen Teer nun frei.
alte Version:
Ein Verlangen zog mich wieder
In der Nächte leeren Raum.
In meinem Kopf, die vielen Lieder
Flochten der Stadt ein Purpursaum.
Die Straßen in der weichen Kälte
Glitzerten im Winterstaub.
Die einzeln' Flocken, die ich zählte
Schwebten zu Boden wie Eichenlaub.
Und die Laternen, die erstrahlten,
Tauchten die Nacht in Silberlicht.
Und meine Bilder, die im Kopf gemalten,
Erblühten mir auf dem Gesicht.
Ein Auto auf der Straße brauste
Knapp an meinem Fuß vorbei.
Der weiße Teppich, der zerzauste,
Gab den kahlen Teer nun frei.
In den Raum der leeren Nacht.
Meines Kopfes viele Lieder
Umwuchsen die Stadt als Blumenpracht.
Straßen in der weichen Kälte
Glitzerten im Winterstaub.
Weiße Flocken, die ich zählte
Schwebten zu Boden wie Erlenlaub.
Die Laterne, die erstrahlte,
Schloss die Nacht in Silberlicht.
Bilder, die im Kopf ich malte
Erblühten auf meinem Eisgesicht.
Ein Auto auf der Straße brauste
Knapp an meinem Fuß vorbei.
Der weiße Teppich, der zerzauste,
Gab den kahlen Teer nun frei.
alte Version:
Ein Verlangen zog mich wieder
In der Nächte leeren Raum.
In meinem Kopf, die vielen Lieder
Flochten der Stadt ein Purpursaum.
Die Straßen in der weichen Kälte
Glitzerten im Winterstaub.
Die einzeln' Flocken, die ich zählte
Schwebten zu Boden wie Eichenlaub.
Und die Laternen, die erstrahlten,
Tauchten die Nacht in Silberlicht.
Und meine Bilder, die im Kopf gemalten,
Erblühten mir auf dem Gesicht.
Ein Auto auf der Straße brauste
Knapp an meinem Fuß vorbei.
Der weiße Teppich, der zerzauste,
Gab den kahlen Teer nun frei.
Hi Arkanus und willkommen im Tümpel!
Deinen Türöffner hatte ich bereits vor 14 Tagen gelesen aber da Zeit ein knappes Gut und gerecht verteilt sein will, habe ich mir einen Kommentar verkniffen, auch, weil ich erst einmal abwarten wollte, ob du dich denn auch anderweitig einbringen würdest. Das tatest du, daher werde ich das jetzt kommentieren (nicht zuletzt, weil du öffentlich darum gebeten hast).
Dein Gedicht "Winterlandschaft" wartet mit einer guten Geschichte auf, die konsequent erzählt und zu einem ebenso pointierten, wie gelungenen Ende geführt wird. Das alter ego des Dichters wandert nachtschwärmerisch durch die verschneite Stadt, deren Anblick es in seinem Kopf zusätzlich verherrlicht. Als diesem Hans-guck-in-die-Luft aber beinahe die Zehen abgefahren werden, kommt er schnell wieder auf den Boden zurück. Die moderne Welt lässt sich eben schwer verklären.
Feine Formulierungen hast du da gefunden: Die leeren Räume der Nacht, die weiche Kälte, die auf dem Gesicht erblühenden Bilder. Das nimmt einen für dein Gedicht ein. Leider hast du auch ein paar sehr verbrauchte (Purpursaum, glitzernde Straßen, Silberlicht) und ein völlig verunglücktes (Eichenlaub) dabei, das lässt einen dann wieder zusammenzucken. Erschwerend hinzu kommen metrische Ungereimtheiten, ein orthografischer Fehler und eine intolerable Elision und eine reimgeschuldete Syntaxverdrehung, die mich zusammengenommen schon vor 14 Tagen zu der frustrierenden Conclusio brachten: Ganz nett, aber... Ich weiß, das wird dem Gedicht nicht gerecht, aber solche Nickeligkeiten drücken einem ansonsten klassischen Werk schnell den Stempel des Unvermögens auf. Daher lohnt meiner Meinung nach die Überarbeitung. Zu diesem Zweck die Metrik und einzelne Anmerkungen:
XxXxXxXx
XxXxXxX (schöner: in den leeren Raum der Nacht)
xXxXxXxXx
XxxXxXxX (einen Purpursaum)
xXxXxXxXx
XxxxXxX
xXxXxXxXx (unschöne Elision)
XxxXxxXxX (Eichenlaub assoziiert Ritterkreuzträger)
xXxXxXxXx
XxxXxXxX
xXxXxxxXxXx
xXxXxXxX (Metrik zwingt dem Artikel die Betonung auf)
xXxXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxX
In der letzten Strophe, die melodisch die beste ist, hast du dein Metrum gefunden. Die anderen Strophen würde ich anpassen.
DG
Mattes
Deinen Türöffner hatte ich bereits vor 14 Tagen gelesen aber da Zeit ein knappes Gut und gerecht verteilt sein will, habe ich mir einen Kommentar verkniffen, auch, weil ich erst einmal abwarten wollte, ob du dich denn auch anderweitig einbringen würdest. Das tatest du, daher werde ich das jetzt kommentieren (nicht zuletzt, weil du öffentlich darum gebeten hast).
Dein Gedicht "Winterlandschaft" wartet mit einer guten Geschichte auf, die konsequent erzählt und zu einem ebenso pointierten, wie gelungenen Ende geführt wird. Das alter ego des Dichters wandert nachtschwärmerisch durch die verschneite Stadt, deren Anblick es in seinem Kopf zusätzlich verherrlicht. Als diesem Hans-guck-in-die-Luft aber beinahe die Zehen abgefahren werden, kommt er schnell wieder auf den Boden zurück. Die moderne Welt lässt sich eben schwer verklären.
Feine Formulierungen hast du da gefunden: Die leeren Räume der Nacht, die weiche Kälte, die auf dem Gesicht erblühenden Bilder. Das nimmt einen für dein Gedicht ein. Leider hast du auch ein paar sehr verbrauchte (Purpursaum, glitzernde Straßen, Silberlicht) und ein völlig verunglücktes (Eichenlaub) dabei, das lässt einen dann wieder zusammenzucken. Erschwerend hinzu kommen metrische Ungereimtheiten, ein orthografischer Fehler und eine intolerable Elision und eine reimgeschuldete Syntaxverdrehung, die mich zusammengenommen schon vor 14 Tagen zu der frustrierenden Conclusio brachten: Ganz nett, aber... Ich weiß, das wird dem Gedicht nicht gerecht, aber solche Nickeligkeiten drücken einem ansonsten klassischen Werk schnell den Stempel des Unvermögens auf. Daher lohnt meiner Meinung nach die Überarbeitung. Zu diesem Zweck die Metrik und einzelne Anmerkungen:
XxXxXxXx
XxXxXxX (schöner: in den leeren Raum der Nacht)
xXxXxXxXx
XxxXxXxX (einen Purpursaum)
xXxXxXxXx
XxxxXxX
xXxXxXxXx (unschöne Elision)
XxxXxxXxX (Eichenlaub assoziiert Ritterkreuzträger)
xXxXxXxXx
XxxXxXxX
xXxXxxxXxXx
xXxXxXxX (Metrik zwingt dem Artikel die Betonung auf)
xXxXxXxXx
XxXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxX
In der letzten Strophe, die melodisch die beste ist, hast du dein Metrum gefunden. Die anderen Strophen würde ich anpassen.
DG
Mattes
[QUOTE][b]Mattes schrieb am 02.03.2006 08:20 Uhr:[/b]
Hi Arkanus und willkommen im Tümpel! [11][/quote]
Hallo! [13]
[quote]Deinen Türöffner hatte ich bereits vor 14 Tagen gelesen aber da Zeit ein knappes Gut und gerecht verteilt sein will, habe ich mir einen Kommentar verkniffen, auch, weil ich erst einmal abwarten wollte, ob du dich denn auch anderweitig einbringen würdest. Das tatest du, daher werde ich das jetzt kommentieren (nicht zuletzt, weil du öffentlich darum gebeten hast).[/quote]
He, das musstest Du doch jetzt nicht extra betonen, hm? [11]
[quote]Dein Gedicht "Winterlandschaft" wartet mit einer guten Geschichte auf, die konsequent erzählt und zu einem ebenso pointierten, wie gelungenen Ende geführt wird. Das alter ego des Dichters wandert nachtschwärmerisch durch die verschneite Stadt, deren Anblick es in seinem Kopf zusätzlich verherrlicht. Als diesem Hans-guck-in-die-Luft aber beinahe die Zehen abgefahren werden, kommt er schnell wieder auf den Boden zurück. Die moderne Welt lässt sich eben schwer verklären.[/quote]
Die Geschichte hast Du jedenfalls richtig erfasst und sogar ein kleines bisschen interpretiert (wenn vielleicht auch nicht gerade ausschöpfend).
[quote]Leider hast du auch ein paar sehr verbrauchte (Purpursaum, glitzernde Straßen, Silberlicht)[/quote]
Ernsthaft? Das "Silberlicht" hatte ich von Hesse abgekupfert und eigentlich bisher nur bei dem gelesen. Der Purpursaum und die glitzernden Straßen sind mir eigentlich neu - ich habe sie noch nie bewusst gelesen. Wie kommst Du darauf, die Bilder sein verbraucht?
[quote]und ein völlig verunglücktes (Eichenlaub) dabei, das lässt einen dann wieder zusammenzucken. (...) (Eichenlaub assoziiert Ritterkreuzträger)[/quote]
Oh, das wusste ich ehrlichgesagt einfach nicht. Und auch wenn ich vermute, dass das nicht unbedingt jedem Leser auffallen würde, handelt es sich dabei natürlich um einen völlig intolerablem Faux-Pas! Ich habe danach gegoogled und mir sind tatsächlich einige "Kriegshelden" ( [14] ) auf dem Bildschirm erschienen. Das sollte ich wohl ändern.
[quote](...)und eine reimgeschuldete Syntaxverdrehung,(...)[/quote]
Hm? Wie? Wo?
[quote]die mich zusammengenommen schon vor 14 Tagen zu der frustrierenden Conclusio brachten: Ganz nett, aber...[/quote]
Das ist dann mal ein hartes Urteil. Mal schauen, ob ich es schaffe, das Gedicht zu überarbeiten, auf dass es besser gefällt.
[quote]In der letzten Strophe, die melodisch die beste ist, hast du dein Metrum gefunden. Die anderen Strophen würde ich anpassen.[/quote]
Auf gar keinen Fall! Die veränderte Metrik hatte soweit schon ihren Grund. Ich kann versuchen, dass in der Überarbeitung deutlicher zu gestalten.
In jedem Fall danke für Deine Mühen.
Hi Arkanus und willkommen im Tümpel! [11][/quote]
Hallo! [13]
[quote]Deinen Türöffner hatte ich bereits vor 14 Tagen gelesen aber da Zeit ein knappes Gut und gerecht verteilt sein will, habe ich mir einen Kommentar verkniffen, auch, weil ich erst einmal abwarten wollte, ob du dich denn auch anderweitig einbringen würdest. Das tatest du, daher werde ich das jetzt kommentieren (nicht zuletzt, weil du öffentlich darum gebeten hast).[/quote]
He, das musstest Du doch jetzt nicht extra betonen, hm? [11]
[quote]Dein Gedicht "Winterlandschaft" wartet mit einer guten Geschichte auf, die konsequent erzählt und zu einem ebenso pointierten, wie gelungenen Ende geführt wird. Das alter ego des Dichters wandert nachtschwärmerisch durch die verschneite Stadt, deren Anblick es in seinem Kopf zusätzlich verherrlicht. Als diesem Hans-guck-in-die-Luft aber beinahe die Zehen abgefahren werden, kommt er schnell wieder auf den Boden zurück. Die moderne Welt lässt sich eben schwer verklären.[/quote]
Die Geschichte hast Du jedenfalls richtig erfasst und sogar ein kleines bisschen interpretiert (wenn vielleicht auch nicht gerade ausschöpfend).
[quote]Leider hast du auch ein paar sehr verbrauchte (Purpursaum, glitzernde Straßen, Silberlicht)[/quote]
Ernsthaft? Das "Silberlicht" hatte ich von Hesse abgekupfert und eigentlich bisher nur bei dem gelesen. Der Purpursaum und die glitzernden Straßen sind mir eigentlich neu - ich habe sie noch nie bewusst gelesen. Wie kommst Du darauf, die Bilder sein verbraucht?
[quote]und ein völlig verunglücktes (Eichenlaub) dabei, das lässt einen dann wieder zusammenzucken. (...) (Eichenlaub assoziiert Ritterkreuzträger)[/quote]
Oh, das wusste ich ehrlichgesagt einfach nicht. Und auch wenn ich vermute, dass das nicht unbedingt jedem Leser auffallen würde, handelt es sich dabei natürlich um einen völlig intolerablem Faux-Pas! Ich habe danach gegoogled und mir sind tatsächlich einige "Kriegshelden" ( [14] ) auf dem Bildschirm erschienen. Das sollte ich wohl ändern.
[quote](...)und eine reimgeschuldete Syntaxverdrehung,(...)[/quote]
Hm? Wie? Wo?
[quote]die mich zusammengenommen schon vor 14 Tagen zu der frustrierenden Conclusio brachten: Ganz nett, aber...[/quote]
Das ist dann mal ein hartes Urteil. Mal schauen, ob ich es schaffe, das Gedicht zu überarbeiten, auf dass es besser gefällt.
[quote]In der letzten Strophe, die melodisch die beste ist, hast du dein Metrum gefunden. Die anderen Strophen würde ich anpassen.[/quote]
Auf gar keinen Fall! Die veränderte Metrik hatte soweit schon ihren Grund. Ich kann versuchen, dass in der Überarbeitung deutlicher zu gestalten.
In jedem Fall danke für Deine Mühen.
Besucher
0 Mitglieder und 113 Gäste sind Online Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Christian87655 |
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220
Themen
und
61619
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53). |
Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen |