#1

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 21.02.2006 19:41
von kein Name angegeben • ( Gast )
Mondlicht

Geborgen im Mantel der nacht
Gehütet durch Mondlichtes Arm
Traumes-schleier fallen sacht
Himmelsschlösser halten warm

Wo sich der Scheideweg nun bricht
Verloren in vergess'nen Tränen
Erstakt mein Sein im Mondeslicht
Es sind nur Schatten, die wir sehnen

Entschwunden in des Waldes Flur
Der Gedanken Ursprungsort
Lösen sich die Augenwasser, nur
Ein Lächeln hebt sie fort

In Meeresblau schimmert der Wald
Die Seele steigt zum Himmelszelt
Von welchem sie schon bald
Als Mondlicht fällt herab zur Welt

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#2

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 21.02.2006 20:57
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Ashitaka

Ich weiß ehrlich nicht, was mir das sagen soll. Es sind für meine Begriffe nur Aufzählungen von ein paar Binsenweisheiten und schauderhaften Metaphern "Seele steigt zum Himmel" usw. Auch mit der Gramma habe ich so meine Probleme. Mondlichtes Arm? Hä?
Ich sehe hier keine Linie die mich durch das Gedicht führt und möchte dir nicht alles aufzählen, was ich nicht verstehe, da ich sonst jede Zeile anführen müßte. Warum fallen zum Beispiel Schleier und dann halten Schlösser warm? Verstehe ich nicht.
Leider nicht mein Ding

LG Gem

welcome to the tümple

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#3

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 21.02.2006 21:37
von kein Name angegeben • ( Gast )
Danke für deine schnelle Antwort!

Ich bin noch nicht sonderlich geübt, es sind vielmehr meine "Erstlingswerke" zu denen ich mich inspirieren ließ. Deine Kritik ist wirklich zum größten Teil berechtigt, aber um auf deine (meine) schauderhaften Metaphern zurückzukommen:

Wenn die Seele nicht zum Himmel steigt, wohin dann? Ich bin, weiß Gott, kein gläubiger Mensch. Ich weiß nicht mal, wer oder was Gott eigentlich ist, aber wohin sollte eíne Seele (so sie exisitert) denn sonst hinsteigen?

Die einzig "logische" Antwort war für mich, dass sie gen Himmel fährt.
Werde mir deine Kritik aber zu Herzen nehmen.

Vielen Danl nochmals dafür!

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#4

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 21.02.2006 21:41
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Jeder fangt einmal an. Ich fange schon seit Jahren an.
Aber es ist bei uns so üblich, dass wir einander kritisieren oder auch mal loben (wobei...) *lach*
Das ist natürlich von niemandem böse oder verletzend gemeint, sondern soll dir nur andere Perspektiven eröffnen.
Viel Spass

LG Gem

edit: Ja, die Seele...wo mag die nur hin?

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#5

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 21.02.2006 21:48
von kein Name angegeben • ( Gast )
Ich bin niemandem böse, wenn er/sie mich kritisiert. Wenn ich Schiss vor Kritik hätte, dürfte ich keine Werke posten.
Solange sie ehrlich sind, dürfen sie ruhig "hart" sein.
Durch gegenseitiges "Eierschaukel" hat sich noch niemand verbessert!

Deshalb danke ich dir für deine Kritik, und jedem der mich ehrlich kritisiert.


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#6

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 23.02.2006 12:20
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
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Hi Ashitaka!

Auch wenn das metrisch ein wenig durcheinander geht, kann ich es so schlecht nicht finden. Wo immer die Seele auch hingehen mag, so sehe ich diese hier eher sinnbildlich für alles Fühlen, Denken, Träumen, Sehnen des Menschen und/oder des lyrI. Dieses schläft hier vielleicht den finalen Schlaf, dämmert sozusagen der Ewigkeit entgegen, obwohl es ja keine Rolle spielt, ob es wirklich oder nur sinnbildlich Nacht ist, ob gestorben oder geschlafen (der Tod ist bekanntlich Schlafes Bruder) wird. Die dem Gedicht meiner Meinung nach zugrundeliegende Idee, dass das Mondlicht quasi der Katalysator menschlichen Sehnens ist, ist konsequent durchgehalten und der anfänglich begonnene Kreis schließt sich in der letzten Strophe.

Manches ist inhaltlich unklar, was aber weniger das Problem ist, da darf ja jeder spekulieren. „Mondlichtes Arm“ ist vielleicht nicht die Krone der Wortschöpfung aber doch poetisch zulässig, lieber Gem. Und wenn die Träume, die positiven wohlgemerkt, sacht vom Himmel fallen, dann halten diese Himmelsschlösser doch auch sinnbildlich warm. Der Scheideweg ist der zwischen Realität und Traum und in letzterem vergessen wir die täglichen Tränen, unser Sein erstarkt. Das Gedicht ist sozusagen eine Ode auf den Traum und aussagegipfelt bereits in der zweiten Strophe: Was wir in realiter auch immer ersehnen mögen, sind doch nur Schatten und daher kann unser Sehnen in jedem Traum Erfüllung finden.

Gut, Strophe 3 bleibt mir etwas zu schwammig und in dem „Augenwasser“ findet das Gedicht auch (s)einen echten Tiefstpunkt. Auch den Beginn der Strophe 4 mit dem meeresblau schimmernden Wald sehe ich noch unter Normal-Null aber in den anderen 3 Zeilen findet sich dann die conclusio und der Kreis schließt sich. Ich gebe Gem allerdings Recht, wenn er die zum Himmelszelt (alleine dieses Wort!) aufsteigende Seele als harten Tobak empfindet. Inhaltlich passt es in das Konzept, ein anderes Bild wäre schöner gewesen.

Angesichts „geringer Übung“, die du dir selber attestiertest, kann das Werk gut bestehen.

DG
Mattes

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#7

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 23.02.2006 19:42
von kein Name angegeben • ( Gast )
Wow, das nenne ich mal eine "gute" Kritik!

Dass es Rilke nicht aus den Socken schmeißen würde, ist mir bewusst, keine Sorge

Dennoch hast du meine Gedankengänge ziemlich gut dargestellt.
Vorallem das mit dem Scheideweg ist dir gut zu umschreiben gelungen!
Das du die "Augenwasser" Stelle, ich bin jetzt mal kockett und sage, "nicht verstehst", hat mich gewundert.
Das Werk befasst sich zum Teil mit den Hinterbliebenen eines Verstorbenen.
Möglich, dass die Bilder unverständlich sind, ich fand sie ganz gut.
Die Augenwasser, womit ich die Tränen meinte, werden nur durch Zuneigung anderer wieder aufgehoben, z.b durch ein Lächeln.

Auch die "Schatten, die wir sehnen" beziehen sich auf die Toten. Er ist verblichen, was bleibt ist der Schmerz und der Schatten, der einen die nächste Zeit "begleitet".

Das mit dem Wald ist so eine Sache, die logischerweise aus eurer Sicht nicht mit dem Rest übereinstimmt. Ebenso der "Gedanken-Ursprungsort".
Ich bin sehr naturliebend, und habe mein Leben lang schon die Vorstellung, dass alles Leben aus dem Wald kommt, und auch dorthin wieder entschwindet. Klingt vielleicht blöd, ist aber so

Alles in allem bin ich über beide Kritiken sehr froh, wie gesagt, durch Eierschaukelei kann man sich nicht verbessern.

Zur Metrik:
Woher weiß ich, welche eine betonte, und welche eine unbetonte Silbe ist?
Für mich hört sich das alles gleich an. Gibt es da Übungen oder derartiges?`

Lg
Ashitaka

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#8

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 23.02.2006 22:22
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Das Augenwasser hatte ich durchaus als Tränen gedeutet, so schwer ist das ja nicht. Ich finde die Metapher einfach beschissen, das wollte ich dir durch die Blume mitgeteilt haben.

Das mit der Betonung ist so eine Sache, das müsste man an sich hören. Nimm das Gedicht auf und höre es dir an. Notfalls schlag im Duden nach. Unter den betonten Silben ist meist ein Punkt. Der Weg ist aber ziemlich mühsam...

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#9

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 24.02.2006 08:38
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Oh nein, wie konnte ich nur "Augenwasser" übersehen. Wirklich nicht schlecht. Tränenflüssigkeit als Augenwasser darzustellen ist tatsächlich etwas Neues. Eine versteckte Perle. Wieso schimmert der Wald Meeresblau? Mantel der Nacht in der 100000000ten Wiederholung.
Himmelszelt in der 100000000ten Wiederholung und gehört wohl eher in einen Hauptschulaufsatz. Dann hebt das Lächeln die Augenwasser fort "Schnitt" wir befinden uns wieder im Wald, wo auf einmal die Seele entfleucht, zum Himmelszelt steigt und als Mondlicht wieder herunterfällt.
Plumps

Sorry wenn ich meinem Image als Forenonkel nicht gerecht werde. Aber da fiel mir wirklich nichts dazu ein.

LG Gem

edit: Es ist eines dieser Gedichte, welches einen guten Kritiker braucht, sodass man nur mehr sagen braucht: Genau! Du hast meine Gedankengänge erkannt!

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#10

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 24.02.2006 19:07
von kein Name angegeben • ( Gast )
@Gemini

Ich bin nicht lange hier, aber kann es sein, dass du schwere psychische Krisen durchlebst? Dann mein allerherzlichstes Beileid.

Stell dir vor, nicht jeder Newbie kennt ausser Harry Potter nichts anderes, und auch nicht jeder Anfänger schreibt einfach, bis sich a und z reimen.

Ich denke mir etwas bei meinen Werken, und auch wenn die Umsetzung mies ist, der Grundgedanke steht dahinter.
Ich werde mich dennoch in Zukunft davor hüten, Gedichte in öffentliche Foren zu stellen, die nicht mindestens der "Bürgschaft" das Wasser reichen können.


Tolle Metapher, was?

Hinsichtlich deines ersten Kommentares war ich dir dankbar. Ich dachte, endlich einen harten, aber ehrlichen Kritiker gefunden zu haben.
Dies muss ich nun leider revidieren.
Hart ja, Fair nein.

Wieso der Wald Meeresblau schimmert? Ich weiß zwar nicht, woher du kommst, aber wenn bei uns der Mond im steigen begriffen ist, taucht er den Wald (so er von einer erhöten Stelle aus betrachtet wird) in ein blaüliches Schimmer. Vielleicht habe nur ich diese verkrüppelten Augen, ich sehe es jedoch so.
Zu den Widerholungen:
Denkst du vielleicht, all deine Werke strotzten vor "Neuerfindungen"?
Alles wurde in irgendeiner Form schon einmal geschrieben. Wenn ich jetzt, aus Angst vor Widerholungen, aufhören soll zu schreiben, muss man mir das nur sagen.
Aber mit Sachen, die nicht beinhart die Realität beschreiben, scheinst du dich nicht wirklich auszukennen, was?

Nachdem sogar der "Meister persönlich" (von dir so genannt) zumindest ein paar meiner Gedankengänge deuten konnte (die ja SOOOOOOOOOO abwegig sind) scheint das Gedicht ja wirklich absolut undurchsichtig zu sein.

So, ich definiere jetzt einmal etwas, dass deiner Meinung nach anscheinend nicht definierbar ist (da zu mies, zu beschissen oder sonst was)

Der erste Vers mag Schiss sein, gebe ich zu.
Er soll aber einleitend wirken. Ebenfalls Dünnschiss, Hollaro....

"Wo sich der Scheideweg nun bricht
Verloren in vergess'nen Tränen
Erstakt mein Sein im Mondeslicht
Es sind nur Schatten, die wir sehnen"

Der Scheideweg beschreibt die Linie zwischen Leben und Tod (Stell dir vor, er ist gestorben!
Der zweite Satz drückt das Gefühl der am Sterbebett Hinterbliebenen aus.
Ich weiß nicht, ob du schon einmal einen Verlust hattest, welcher dir nahe am Herzen stand. Man fühlt sich wie verloren, und verliert sich in Tränen die unbemerkt fließen.
Doch, und jetzt kommt der große Knall, achtung, da ist er: PENG
Erstakt das zerrüttete Sein wieder im Mondeslicht, und man kommt drauf, dass das was man sehnt (den Menschen nämlich, oder das Tier) jetzt bloß noch ein Schatten seiner selbst ist.

Zu Vers 3 habe ich bereits geschrieben. Und Vers 4 hebt die verstorbene Seele zum Himmel auf, von welchem sie, achtung Metapher! als Mondlicht wieder herab fällt um Nachkommende zu schützen und trösten. Womit wir wieder bei Vers 1 wären.

Vieles gehört eher in einen Hauptschulaufsatz, stell dir vor, jedes Wort dass ich bisher geschrieben habe, steht sicherlich schon einmal in einem Hauptschulaufsatz.
Tut mir leid, aber je öfter ich deinen Post lese, destö wütender werde ich.
Auf deine Kurzform meines Werkes kann ich nur erwidern:

Worum geht es denn in der Bürgschaft (Ich weiß, ich erwähne sie ständig, aber es ist eines meiner Lieblingswerke)

Mann will König umbringen, dafür soll er hängen. Er überredet einen Freund einzuspringen. Er kommt zurück, und der König erlässt ihm die Strafe.

So, ganz GROßES Kino. Ist doch toll, wieso sollte man sich die Mühe machen, ein Gedicht zu schreiben, wenn es so um einiges schneller geht.

Deine Werke strotzen auch nicht gerade vor Genialität.
Und ich werde weiterhin Gedichte posten, wenn es euch nicht passt, dann bannt mich eben.
Von so einem Wurm lasse ich mir die Freude am schreiben sicher nicht nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Ashitaka (Anfänger!)

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#11

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 24.02.2006 19:34
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Ehrlich gesagt, muss ich mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich mit Arkanus verwechselt. Warum nehmt ihr aber auch alle Namen die so ähnlich klingen. Das ist mir persönlich sehr peinlich und tut mir leid.
Du siehst also, dass es Dummheit von mir war.
Deswegen auch die Metapher Augenwaser im anderen Thread. Ich habe euch einfach verwechselt und werde dies natürlich sofort löschen.

Sry Gem

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#12

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 24.02.2006 19:48
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo Gem.

ich nehme deine Entschuldigung gerne an. Ich möchte mich an dieser Stelle auch entschuldigen, da ich nach erneutem durchlesen meines Postes erst darauf kam, wie beleidigend und bissig er eigentlich ist.
Aber dein "falscher Post" hat mich tief getroffen, wie gesagt, ich glaubte dich ja als fairen Kritiker, und dann das!

Nachdem sich das jetzt in einem Missverständnis gelöst hat, ist es natürlich hinfällig.

So, interessanter Einstieg in ein Gedichte-Forum, muss ich zugeben. Am zweiten Tag gleich halb Mord und Totschlag

Liebe Grüße
Ashitaka

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#13

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 24.02.2006 19:52
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Du hast übrigens deine P.N. nicht aktiviert. Ich habe gesehen, dass du aus Mödling bist. Ich habe 1 Jahr in Mödling und 5 Jahre in Brunn am Gebirge gelebt.
So, genug gespammt.

LG Gem

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#14

Mondlicht

in Philosophisches und Grübeleien 25.02.2006 22:35
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
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LG Gem


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