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#1
von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 03.03.2006 13:12von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
meine kreise
kann ich ein baum sein unter bäumen
mit starken wurzeln hohem haupt
verlässlich dessen wege säumen
der mir zu füßen reisig klaubt?
kann ich ein raum sein unter räumen
mit hohen türen weitem tor
um jene herde zu umzäunen
die in der freiheit sich verlor?
kann ich ein traum sein unter träumen
und doch verschieden jede nacht
mit phantasien überschäumen
bis meine seele grundlos lacht?
du könntest meine kreise stören
und sie in diese bahnen lenken
willst du mich träumend lachen hören
und meiner seele freiheit schenken
kann ich ein baum sein unter bäumen
mit starken wurzeln hohem haupt
verlässlich dessen wege säumen
der mir zu füßen reisig klaubt?
kann ich ein raum sein unter räumen
mit hohen türen weitem tor
um jene herde zu umzäunen
die in der freiheit sich verlor?
kann ich ein traum sein unter träumen
und doch verschieden jede nacht
mit phantasien überschäumen
bis meine seele grundlos lacht?
du könntest meine kreise stören
und sie in diese bahnen lenken
willst du mich träumend lachen hören
und meiner seele freiheit schenken
#2
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 03.03.2006 18:02von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Mattes,
ich merke, bin ich mal einen Moment nicht da, werden alle übermütig und produzieren die topllste Verse.
Deine hier gefallen mir ausgesprochen gut, wobei mich die letzte Strophe im Gegensatz zu den ersten dreien weniger packt.
Ich sehe in den Versen die alte Suche der Erfüllung, die den Menschen an mancheer Station seines Lebens doch auch durch den Hain der Religion führt. Jedoch kann ich für mich trotz der gewählten Rubrik auch in der letzten Strophe keinen rechten Beleg dafür finden, dass der oder die angesprochene hier ein Gott oder eine Göttin sei.
Es hört sich fast so an, als überlegte das lyr. Ich, als was es, möglicherweise nach seinem Tod, wiedergeboren werden könnte, entkörperlicht in neuer Gestalt, wobei diese Form der Wiedergeburt nicht an Körper oder Lebewesen gebunden wäre. Die Seele würde sich eine der oben genannten Gestalten wünschen, sofern sie frei, also dem Kerker des Körpers und des aktuellen Lebens entbunden wäre. So verstehe ich das. Daraus könnte man schließen, das lyr. Ich ist mit seiner momentanen Situation unzufrieden und strebt eine Veränderung an, da es sich gefangen fühlt? Vielleicht etwas weit interpretiert.
Jedoch könnte ich mir Vorstellen, dass der Angesprochene in der letzten Strophe das Schicksal an sich ist. Zumindest mag ich diese Vorstellung.
Die Formulierungen und Bilder, besonders die ersten drei Strophen gefallen mir wundertoll. Daher Genuß groß.
Letzte Strophe baut eine Brücke zu einer Suche nach einer Antwort auf Fragen, die ich viel lieber so stehen lassen wollen würde. Daher stoße ich mich vielleicht etwas an der letzten Strophe. Trotzdem schön.
Grüße,
GerateWohl
ich merke, bin ich mal einen Moment nicht da, werden alle übermütig und produzieren die topllste Verse.
Deine hier gefallen mir ausgesprochen gut, wobei mich die letzte Strophe im Gegensatz zu den ersten dreien weniger packt.
Ich sehe in den Versen die alte Suche der Erfüllung, die den Menschen an mancheer Station seines Lebens doch auch durch den Hain der Religion führt. Jedoch kann ich für mich trotz der gewählten Rubrik auch in der letzten Strophe keinen rechten Beleg dafür finden, dass der oder die angesprochene hier ein Gott oder eine Göttin sei.
Es hört sich fast so an, als überlegte das lyr. Ich, als was es, möglicherweise nach seinem Tod, wiedergeboren werden könnte, entkörperlicht in neuer Gestalt, wobei diese Form der Wiedergeburt nicht an Körper oder Lebewesen gebunden wäre. Die Seele würde sich eine der oben genannten Gestalten wünschen, sofern sie frei, also dem Kerker des Körpers und des aktuellen Lebens entbunden wäre. So verstehe ich das. Daraus könnte man schließen, das lyr. Ich ist mit seiner momentanen Situation unzufrieden und strebt eine Veränderung an, da es sich gefangen fühlt? Vielleicht etwas weit interpretiert.
Jedoch könnte ich mir Vorstellen, dass der Angesprochene in der letzten Strophe das Schicksal an sich ist. Zumindest mag ich diese Vorstellung.
Die Formulierungen und Bilder, besonders die ersten drei Strophen gefallen mir wundertoll. Daher Genuß groß.
Letzte Strophe baut eine Brücke zu einer Suche nach einer Antwort auf Fragen, die ich viel lieber so stehen lassen wollen würde. Daher stoße ich mich vielleicht etwas an der letzten Strophe. Trotzdem schön.
Grüße,
GerateWohl
#3
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 03.03.2006 22:33von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
hallo mattes,
ich bin auch sehr hingerissen von deinen zeilen, wie auch bei geratewohl, die ersten 3 strophen, die letzte strophe wackelt etwas... besonders die vorletzte zeile stört... "willst du mich träumend lache hören" schlecht finde ich das du das träumen da nochmal verwendest...
sonst ist alles wunderbar..
LG Franzi
ich bin auch sehr hingerissen von deinen zeilen, wie auch bei geratewohl, die ersten 3 strophen, die letzte strophe wackelt etwas... besonders die vorletzte zeile stört... "willst du mich träumend lache hören" schlecht finde ich das du das träumen da nochmal verwendest...
sonst ist alles wunderbar..
LG Franzi
#5
von kein Name angegeben • ( Gast )
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 19.03.2006 00:18von kein Name angegeben • ( Gast )
#6
von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 19.03.2006 18:03von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
hallo mattes: die ersten drei strophen gehen mehr ein, als die vierte: das empfinde ich auch so. Aber es hat system.
Scheint mir.
Hier sind nämlich die Kreise gestört - erkennbar an der veränderten Form. Das Ichs will frei schwingen, aber auf dieses freie Schwingen wiederum auch nicht festgelegt werden, nur weil es einmal (z.B. in einem Gedicht) davon gesprochen hat...
Ist das dein Thema?
Dass Kreise zu Bahnen werden. Und Dichter zu Planeten....
Und, Mattes, schweigst du deshalb zu deinen Kommentatoren, um nicht in diese Falle zu tappen...?
Laß dich stören oder nicht, aber hör dir an, dass ich dein Gedicht sehr gelungen finde - und nur mit der vierten Strophe.
Schöne Grüße, Ulli
P.S.
Du musst eine Menge Gedichte auf Lager haben, um so ein Werk (zum Thema 2 des Wettbewerbs) einfach so im Tümpel zu versenken...
edit:
PPS.
Sehe jetzt erst: das Gedicht ist vom 3. März. Habe es ganz übersehen. Um so schöner, dass es jetzt noch einmal auf-taucht.
Scheint mir.
Hier sind nämlich die Kreise gestört - erkennbar an der veränderten Form. Das Ichs will frei schwingen, aber auf dieses freie Schwingen wiederum auch nicht festgelegt werden, nur weil es einmal (z.B. in einem Gedicht) davon gesprochen hat...
Ist das dein Thema?
Dass Kreise zu Bahnen werden. Und Dichter zu Planeten....
Und, Mattes, schweigst du deshalb zu deinen Kommentatoren, um nicht in diese Falle zu tappen...?
Laß dich stören oder nicht, aber hör dir an, dass ich dein Gedicht sehr gelungen finde - und nur mit der vierten Strophe.
Schöne Grüße, Ulli
P.S.
Du musst eine Menge Gedichte auf Lager haben, um so ein Werk (zum Thema 2 des Wettbewerbs) einfach so im Tümpel zu versenken...
edit:
PPS.
Sehe jetzt erst: das Gedicht ist vom 3. März. Habe es ganz übersehen. Um so schöner, dass es jetzt noch einmal auf-taucht.
Ich mag es auch.
Ich werde aber den Verdacht nicht los, dass du hier was echt gutes angefangen hast, und dich dann ein wenig verrant hast, weil du zu viel wolltest.
Es fängt sehr stark an. Die erste Strophe ist in allen Kategorien excellent, wie ich finde.
Deshalb war ich auch ein wenig enttäuscht als ich den unsauberen Reim in der zweiten Strophe las. Lag an den hohen Erwartungen, die der Anfang erzeugt.
Insgesamt sehr gut, aber noch nicht mit dem letzten Schliff. Da ginge noch was.
lg,Fabian
Ich werde aber den Verdacht nicht los, dass du hier was echt gutes angefangen hast, und dich dann ein wenig verrant hast, weil du zu viel wolltest.
Es fängt sehr stark an. Die erste Strophe ist in allen Kategorien excellent, wie ich finde.
Deshalb war ich auch ein wenig enttäuscht als ich den unsauberen Reim in der zweiten Strophe las. Lag an den hohen Erwartungen, die der Anfang erzeugt.
Insgesamt sehr gut, aber noch nicht mit dem letzten Schliff. Da ginge noch was.
lg,Fabian
#8
von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 20.03.2006 11:34von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Vielen Dank für Lesen und Kommentieren. Die mangelnde Reaktion ist der mangelnden Zeit geschuldet, eine neue Erfahrung für mich. Nein, nicht wirklich neu, nur nicht mehr zu kompensieren.
Ja, die dritte Strophe fällt natürlich raus, das muss sie ja auch, wenn die kreise gestört werden sollen und das müssen diese auch, weil man ja sonst nur um sich selber kreiste. Und das bekäme weder Sterblichen, noch Göttern.
Der unreine Reim, Fabian, den musst du mir bitte nachsehen. Ich kann nicht anders, als immer mit einem Augenzwinkern reimen und da fand ich das einfach witzig aus dem naheliegenden Zäumen ein Zäunen der Herde zu machen.
Zu den Intentionen, lieber Ulli, sage ich jetzt mal nichts... ...außer, dass der/die Angesprochene aber tatsächlich Gott ist, was ich GW mit dem Ausdruck meines Bedauerns wenigstens mitteilen wollte.
Ja, die dritte Strophe fällt natürlich raus, das muss sie ja auch, wenn die kreise gestört werden sollen und das müssen diese auch, weil man ja sonst nur um sich selber kreiste. Und das bekäme weder Sterblichen, noch Göttern.
Der unreine Reim, Fabian, den musst du mir bitte nachsehen. Ich kann nicht anders, als immer mit einem Augenzwinkern reimen und da fand ich das einfach witzig aus dem naheliegenden Zäumen ein Zäunen der Herde zu machen.
Zu den Intentionen, lieber Ulli, sage ich jetzt mal nichts... ...außer, dass der/die Angesprochene aber tatsächlich Gott ist, was ich GW mit dem Ausdruck meines Bedauerns wenigstens mitteilen wollte.
#9
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
meine kreise
in Mythologisches und Religiöses 20.03.2006 11:39von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
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