Oh ne, jetzt noch der Trunken-Boldt
habt Ihr ihn wackeln seh'n
und stimmt es wirklich, dass Ihr wollt
in diesem seinem Bratsaft steh'n?

Aus diesem Höhenflügler-Knaben
mache ich doch auch noch - eins-zwei-drei
in diesem heit'ren Circus-Faden
'nen Hühnchen-mit-Gemüse-Brei!

Täubchen mit Häubchen kann wohl nicht stimmen
ich tauch ihn mal unter - vielleicht kann er schwimmen
zieh ihn dann nach gut einer Stunde
hinauf an die Luft zur nächsten Streitrunde.

Und WO sind jetzt die STÄHLERNEN FRAUEN?
Muss ich mir allein holden Ruf versauen?

Phrasen dreschen könnt Ihr prächtig,
doch seid Ihr nur der Notdurft mächtig
und uriniert in hohlen Phrasen
Wortabverfall aus Metastasen.

Die Metrik würgt die Syntax gern
und kann dem Sinn das Maul versperr'n,
nicht mal das Reimen wird vermieden -
am Zeilenende: Hämorrhoiden.

Verzeiht, das muss gar grässlich schmerzen
dieses Krampfen der Poperzen
und wer die Damen arg verbiestert
rentnert schnell, und das verriestert.

Mir stinken Eure Flatulenzen
aus Enjambement und mit Kadenzen
aus vergilbtem Chauvinismus
reizt Ihr blanken Priapismus

Da geb ich dir Recht oh apple mein
Die Metrik Gedichte die sind doch zum Schrein
Ich hab mal versucht so eins zu verfassen
Damit mich die Reimer noch viel viel mehr hassen

Ich sag dir wenn man die vertauschen täte
fänd man in den Werken die gleiche Gräte
Die gleichen Metaphern die jeder schon kennt
benutzen die Dichter da ungehemmt

Wie schön ist es doch, sich frei zu entfalten
und sich nicht zwingend an Raster zu halten
XxxXxxXxxXx
Alles was recht ist, was soll man so schreiben?
Ich sag dir die Metrik die ist doch zum...

Och sieh mal det chefchen det is och schon hier
un nich wie so oft beim morjnlichn Bier

Ik sach dia ik rech dia zum Frieden die Hand
dann lass mich mal zupfen am Co-Boldt Band

Da siehste curd jürgens is hier och bejannt
nach dem ham wir sogar ne Strasse benannt

Drum mach du hier nich auf Berlina Macker
sonst scheucht dia en Wiena vom Krieger-Acker

Es ist bekannt, dass Unvermögen,
mit grosser Schnauze wird kaschiert.
Was dümpelt in den Schweinetrögen
wird uns als surreal serviert.

Gefragt ist, ausser laut zu fluchen,
weder das Handwerk, noch der Schweiss.
Am besten gar nicht lange suchen;
‚authentisch’ ist der Schlagwortscheiss.

Nun denn, ich muss das ja nicht mögen,
mir ist es – ehrlich – voll egal.
Wühlt eben weiter in den Trögen,
erspart mir nur die Lesequal.

Schon wieder eine gottesgleiche
Reimvertreterin
ich bin, was mir zum Trost gereiche
nicht Jamben-Metrik-Jägerin

Ich mag es nicht, Kostüm zu tragen
ertrag es nicht im Verfußring
niemals, niemals will ich dir sagen
werd' ich everybody's darling

Äußerlichkeit ist mir nur wichtig
wenn wahrhaft individuell
deshalb find ich mich gar nicht richtig
im Drahtkorsagen-Steckgestell

Ich kann mich nicht darin bewegen
g'rad das jedoch mir gut gefällt
ich mag mich auch nicht hinbewegen
wo ein Hund mit dem ander'n bellt.

So mag es sein, dass meine Sicht
Eurer weder bekommt noch schmeckt
doch es erfreut mich Spiegellicht
in der der Kampfhund Zähne bleckt.

Man kann wohl denken was man will,
ein Jeder hat so seinen Stil
Doch immer wieder Gleiches schreiben
und mir damit die Zeit vertreiben
Das ist nun sicher nicht mein Ding

Das Selbsterlebte setzt voraus,
dass man sich traut aus seinem Haus
Und nicht durch Glas die Welt besieht
und wartet, dass etwas geschieht
Was man dann Schmücken muss zum Schluss

Wenn jemand was zu sagen hat
dann nimmt er sich vorm Mund kein Blatt
dann sind die Reime nicht mehr rein
dann will vor Zorn er manchmal schreien
Und das ist eben echt und recht

Und niemals nimmer ist das schlecht!


edit:

Ich lege nun die Waffen nieder
und werde wieder stumm und bieder

die Kuh hat mir den weg gezeigt
auf dem man sich gar schnell versteigt

Drum mach ich jetzt den Kampfplatz frei
für eine echte Streiterei

Doch wenn der Jemand länger denkt
und dieses noch in Bahnen lenkt,
in denen man sich nicht verrenkt,
weil es mit Reimen hübsch vermengt,

die Sinne und den Geist anspricht,
dann schmähe man das besser nicht
als Zwangsneurose von Gewicht
und unauthentisches Gedicht.

Die Form, da gebe ich dir Recht,
folgt der Funktion, das ist nicht schlecht.
Noch besser, wenn der Inhalt echt
und auch von kräftigem Geschlecht.

Am besten aber, ist doch klar,
ist, wenn die Worte nicht nur wahr,
sondern auch förmlich wunderbar
und dadurch ewig abrufbar.

was die stählernen Damen betrifft, Uschi

Frauen? Stählern? Zu subtil!
Bevorzugt wählt mann solche mit Ventil,
das die Luft im Gummi wahrt:
Kautschuk - lüstern aufgebahrt.

An Brüsten reiben sie sich schriftlich,
real gings auch, wär da die Gicht nicht
so sind die Herren meist frustiert
mit Worten wird dann masturbiert.


ach ja, in puncto Unvermögen sei gesagt
(nich ernst jemeint )

Die größten Schnauzen schmipfen metrisch,
reimen schmalzig wie zum Fetisch,
in ihrem schweißig nassen Fleiße
da brennt die Luft, wenn auch nur heiße.

Drum, Herzchen, lass Dich selbst nicht blenden
und Dir das letzte Grämmchen Anstand pfänden,
jaaaa, an Unvermögen scheinst Du reich
und faltest Dir das eigne Fleisch.

Du labst Dich gern am eignen Sülzen,
beleckst gern die, die jambisch rülpsen,
doch sonnt sich wer im eig'nen Glanze
nenn' ich die solchen Pomeranze.

Verzeih, wenn ich so garstig spreche,
doch Selbstlob, wo ich meistens breche,
stellt die Haare mir zu Berge -
ich tu's Dir gleich und schreie: merde!

Wenn ich mir dies jetzt überleg
da läuft doch etwas ziemlich schräg

Der Circus soll doch Spass nur machen
ihr führt euch auf, fast wie die Drachen

Da wo kein Streit ist legt ihr Samen
Nicht nur die Herren auch die Damen

Jetzt sagt ihr Böses ohne Grund
das zieht euch in den tiefsten Schlund

Auch ich lass mich dazu herab
und schaufele an meinem Grab

Jetzt lasst uns wieder friedlich sein
und aufrechthalten schönen Schein

Eigentlich sind wir doch ganz friedlich:
ich reim' ja selbst, doch das meist niedlich,
Rhythmik pflastert nicht mein Schreiben
so kann ich solche nur beneiden,
die metrisch dichten, ganz ästhetisch,
mein Knurren ist nur hypothetisch.

Ganz dicht, das bin ich sicher nicht,
doch im Circus scheint es Pflicht,
trotz des Mögens aufzumucken,
nur so zum Schein mal Galle spucken,
es ist der Neid, der aus mir spricht,
weil wirklich dichten kann ich nicht.

Ich denk' so ehrlich muss ich sein,
doch stutenbissig und gemein
darf man sich hier getrost mal geben
fernab vom lieblich süßen Leben -
nun steht schon auf und schmeißt die Eier,
ich leg mich flach und wart' auf Geier

Vielleicht bist du ja wirklich nett,
obwohl man davon wenig spürt.
Hier bist du jedenfalls kokett,
mit leichter Arroganz garniert.

Denn wenn du sagst, du kannst nicht dichten,
wer will das hier noch reklamieren?
Nein, es ist klar, die Worte richten
die, die hier ihre Verse schmieren.

Drum danke ich dir, junge Frau,
ich will mich nicht mehr an dir reiben.
Erkenne aber, du bist schlau:
Nicht nur nicht dichten, auch nicht schreiben!

Zitat:

Gemini schrieb am 22.03.2006 16:26 Uhr: Der Circus soll doch Spass nur machen

Ja. Und?

Najaaaaaa, in puncto Arroganz
beißt sich das Rind hier in den Schwanz
gelenkig ist es, grad mit Worten,
genießt das Poltern an den Orten,
wo Anna Gramm für Gramm erzählt
was sie so tonnenweise quält.

Na sieh mal an jetz wirdse brav
und tut als wäre sie ein Schaf
Vorher noch hat sie geflucht
so richtig derb und leicht verrucht
Das geht auf keine Kuhhaut mehr
Ihr Geier! Holt die Eier her!
Mit Weibern hat manns wirklich schwer

Ja, Weiber sind der schlimmste Fluch *müttlerliches, verschmitzes Kopftätscheln *
wer sie versteht, der wird Eunuch
doch wer nichts hält von den Kastraten
der scheint mir wahrlich gut beraten
die Dame schmeichelnd zu umkleiden
und widersprechen zu vermeiden
und sich nur hinterrücks zu denken
dass die Hormone Geist beschränken
um dann das Fazit auszureiten
Plural Dame: Dämlichkeiten *vehementes Kopfschütteln mit feistem Grinsen *

Die Frauen die sind wie die Plagen
Mann, sollte aus der Stadt sie jagen
Dann hätte er für Biere Platz
auch für den thailändischen Schatz
Die machen uns das Leben schwer
Die liegen uns im Magen quer
Die sind so viele wie ein Heer!
Die müssen weg, gleich übers Meer!

Genau! Zum Teufel mit den Weibern,
ihren partiell so ausgebeulten Leibern,
schrillen Stimmen, kleinen Füßen,
ja, für alles soll'n sie büßen!

Sie wühlen in den Eingeweiden,
bescheren Kribbeln, Durchfall, Leiden,
und manchmal auch so fieses Jucken
und ständig ungefragtes Mucken.

Auf ihr circengleiches Schwallen
ist schon mancher reingefallen
auch ihr Verstand ist auch recht ärmlich
oh Gott - ich schäme mich erbärmlich.