Das was ihr Spiel nennt, ist in Wahrheit Fehde.
Und was ihr Spaß nennt, ist im Keime Wut.
Es ficht euch an. Auch wenn ihr noch so tut,
als seid ihr nicht gemeint in eurer Rede.

Wen meint ihr denn, wenn ihr mit Wortgranaten,
Dumm-dumm-Geschossen aus der spitzen Feder
blind um euch schießt? Das läßt sich nur erraten,
doch angeschossen ist am Ende jeder.

Was soll der Zirkus? Wer bezahlt die Kerben,
die ihr davontragt? Wer das böse Blut,
das leise kocht? Lasst uns das Spiel verderben,
das längst verdorben ist, weil es so harmlos tut.

Man muss nur sehn wie weit man geht
dann seh ich kein Problem
Wenn einer etwas Spass versteht
dann ist er auch bequem

Ein wenig Necken macht doch Spaß
das ist doch hier der Sinn
Nicht Vorwürfe und Löwenfraß
das schafft dann wirklich Grimm

Du siehst die Reime sind ein greul
doch trotzdem mach ich mit
jetzt stürz dich auf mich mit geheul
gib mir verbal nen Tritt

Nänä, mein Lieber, allzu oft
hab ich mit dummen Sprüchen
aus meinen Teufelsküchen
den Adressat nicht wie erhofft

belustigt und zum Lachen
gebracht, es kam zum Schlimmen,
weil der sein stilles Grimmen
nie öffentlich tat machen.

Das ist dann wirklich gar nicht gut
wenn man die Menschen Kränken tut

Wir alle hier, wir wissen doch
wie man mit Wörtern Süppchen kocht

Man kann doch Scham vermeiden,
mit Wörtern die nicht schneiden

Ein wenig Zwicken ist erlaubt
weil das den Geist und` s Hirn entstaubt

Es kommt doch auf den Menschen an
ob er sich selbst beherschen kann

Wer böses schreibt, der ist verrucht
und wird von uns dafür verflucht

Die Schelme machen sich nen Spaß
die geben dichterisch hier Gas

Wer immerzu nur Dampf abläßt,
erhitzt statt abzukühlen.
Wer lauter Spott in Verse presst,
ist nur zu faul zum fühlen.

Nein Fehde nicht, es ist ein Spiel,
mit Worten spitz und scharf,
und niemals Zwietracht war das Ziel,
dazu sind wir zu brav.

Wolln unsre Seelen nicht verätzen,
nur sticheln, wenn auch wild,
denn jeder weiß, dass wir uns schätzen,
das ist das wahre Bild.