#1

Das Verinnerlichte

in Philosophisches und Grübeleien 01.04.2006 20:48
von Motte (gelöscht)
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Was besser zu glauben wäre,
was zu wissen alleine nicht reicht.
Wenn ich das Erkannte sinken lassen könnte
Wie einen Anker der Gewissheit
Und mich von ihm durchdringen lassen,
sodass es mir ins Blut geht
und aus meinen Poren strömt,
sodass es mich bestimmt:
Es gibt kein Leben nach dem Tod!
Es gibt kein Schicksal, keine Fügung!
Ich wäre nicht frustriert
In meinem Sichersein.
Ich würde beiläufiger,
freimutiger lieben.
Ich würde direkt in die Sonne sehen,
nicht auf die Schatten, die sie wirft.
Und nicht ständig versuchen
In eine höhere Ordnung
hineinzupfuschen.

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#2

Das Verinnerlichte

in Philosophisches und Grübeleien 01.04.2006 22:46
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi Motte - nochmal :-),
nochmal was Interessantes. Nur... Du springst hier in den Konjunktiv und zurück, müsste es nicht in der 5. Zeile 'ließe' heißen?, um das 'könnte' auszusparen?
Ansonsten finde ich diesen Text auch sehr gelungen, weil er tiefe Fragen aufwirft und vor allem danach fragt, warum wir so oft uns selbst leugnen oder gar meiden. So, wie ich ihn verstehe...
Liebe Grüße, U

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#3

Das Verinnerlichte

in Philosophisches und Grübeleien 02.04.2006 16:54
von Motte (gelöscht)
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Hallo auch nochmal,
und dank dir für die Zustimmung nochmal. Ja, hier sag ich mal nichts, weil so groß die Fragen, so allgemein sind sie auch. Hab sie nur mal wieder ein bißchen hin und her geschoben.

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#4

Das Verinnerlichte

in Philosophisches und Grübeleien 02.04.2006 17:39
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Heute las ich (zufällig?) bei Platon: "Der Wählende ist Schuld. Gott ist nicht Schuld." Das griechische Wort "aitia" meint sowohl Ursache wie Schuld.

(und zwar steht dies in dem Bericht des Soldaten Er, der auf dem Schlachtfeld eine "Nahtodeserfahrung" hatte, währnd der er erlebt, was mit den Seelen nach dem Tode passiert. Und der Grundgedanke ist: auch nach dem Tode wählen wir unser Schicksal selbst.)

Ich weiß nicht, ob du etwas damit anfangen kannst und ob ich dein Gedicht richtig verstehe. Die Frage, ob es ein Leben nach dem Tode gibt oder nicht, finde ich persönlich nicht so entscheidend wie die Frage, wie man sich zu seinem Leben verhält. Ob eigenverantwortlich oder schicksalsergeben, positiv suchend oder frustriert erwartend ...

Aber vielleicht sind das keine Themen für ein chat. Also fühl dich nicht gezwungen, mir zu antworten ...

... oder du antwortest in einem Gedicht

Ulli


P.S.

(natürlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Was soll es da sonst geben?)

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