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#1
von kein Name angegeben • ( Gast )
Todes-Requiem
in Philosophisches und Grübeleien 14.04.2006 09:28von kein Name angegeben • ( Gast )
In dünnem Kerzenschimmer
in kalter Wintersnacht
kniet ein Mann in dunklem Zimmer
spricht bedächtig die Andacht:
"Lieber Gott, ich flehe dich
um der Menschheit letzte Frage
und fehle ich, so beuge mich
auf das man mir die Antwort sage"
Es erhebt sich nun der alte Greis
es zieren Sorgen sein Gesicht
die Zähne faul, das Haar wird weiß
doch der Wille beugt sich nicht
Und Gott erschien ihm bald im Traum
entführte ihn ins Himmelreich
und unter seines Bartes Flaum
stand er nun, für Teufel bleich
"Sprich, doch kenn ich dein Begehren
du suchest nach des Lebens Sinn
allein die Antwort muss ich dir verwehren
da jeder Tod auch ein Beginn
Nichts währt ewig, alles stirbt
so ist dem Mensch der Weg beschieden
und dort, wo Totes bald verdirbt
ruhet die Seele doch in Frieden!"
"So habe ich umsonst gelebt?
mir wird niemand mehr gedenken?
wonach habe ich gestrebt,
kann mein Schicksal doch nicht lenken!"
"Selbst die Taten werden blassen
da der Mensch sich nicht erinnern will
niemand wird dein Tun erfassen!"
"Mein pochend Herz, schweig endlich still!
So muss am Ende alles fallen
was ich mein Leben lang gebaut?
Himmelsschlösser, Königshallen
stürzen, wenn mein Haar ergraut!"
Taumelnd tritt er an des Reiches Rand
und blicket auf die Erde nieder
alles ist klein, doch gut bekannt
da durchfährt ein Zucken seine Glieder
Er erwacht, durchtränkt von Schweiß
eilt auf die Strasse gleich hinaus
der Atem kalt, die Stirne heiß
und klopfet irr an jedes Haus
"So legt denn nieder, ohne Scheu
Werkzeug und auch Waffen
denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu
vernichtet all mein Schaffen!
Befreit mich von des Lebens "Pflicht"
bekannt zu sein auf Erden
denn ohne Taten kann ich nicht
jemals vergessen werden..."
in kalter Wintersnacht
kniet ein Mann in dunklem Zimmer
spricht bedächtig die Andacht:
"Lieber Gott, ich flehe dich
um der Menschheit letzte Frage
und fehle ich, so beuge mich
auf das man mir die Antwort sage"
Es erhebt sich nun der alte Greis
es zieren Sorgen sein Gesicht
die Zähne faul, das Haar wird weiß
doch der Wille beugt sich nicht
Und Gott erschien ihm bald im Traum
entführte ihn ins Himmelreich
und unter seines Bartes Flaum
stand er nun, für Teufel bleich
"Sprich, doch kenn ich dein Begehren
du suchest nach des Lebens Sinn
allein die Antwort muss ich dir verwehren
da jeder Tod auch ein Beginn
Nichts währt ewig, alles stirbt
so ist dem Mensch der Weg beschieden
und dort, wo Totes bald verdirbt
ruhet die Seele doch in Frieden!"
"So habe ich umsonst gelebt?
mir wird niemand mehr gedenken?
wonach habe ich gestrebt,
kann mein Schicksal doch nicht lenken!"
"Selbst die Taten werden blassen
da der Mensch sich nicht erinnern will
niemand wird dein Tun erfassen!"
"Mein pochend Herz, schweig endlich still!
So muss am Ende alles fallen
was ich mein Leben lang gebaut?
Himmelsschlösser, Königshallen
stürzen, wenn mein Haar ergraut!"
Taumelnd tritt er an des Reiches Rand
und blicket auf die Erde nieder
alles ist klein, doch gut bekannt
da durchfährt ein Zucken seine Glieder
Er erwacht, durchtränkt von Schweiß
eilt auf die Strasse gleich hinaus
der Atem kalt, die Stirne heiß
und klopfet irr an jedes Haus
"So legt denn nieder, ohne Scheu
Werkzeug und auch Waffen
denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu
vernichtet all mein Schaffen!
Befreit mich von des Lebens "Pflicht"
bekannt zu sein auf Erden
denn ohne Taten kann ich nicht
jemals vergessen werden..."
Hallo Ashitaka,
so richtig überzeugen kann mich das Gedicht nicht (weder inhaltlich noch formal). Ich sag’ mal, warum.
Strophe 1
finde ich inhaltlich noch recht gelungen. Formal habe ich mit der letzten Zeile Schwierigkeiten, vielleicht, weil der letzte Trochäus metrisch unsauber ist (XxXxxXx, glaub’ ich).
Strophe 2
Hier stoße ich mich auch am Inhalt, und zwar am Gedanken des Ichs, dass Gott den Menschen beugen soll. Das Wort „beugen“ gefällt mir in diesem Zusammenhang nicht. „Lieber Gott, ich flehe dich“: auf das „an“ hast Du wohl dem Reim zuliebe verzichtet. Aber ein sauberer Reim ist eben nicht alles.
Strophe 3
Hier frage ich mich, ob Gott gemeint ist, oder nicht?
„Die Zähne faul, das Haar wird weiß / doch der Wille beugt sich nicht“ – wird das Haar im Beisein des Ichs weiß? Warum hast Du diese Zeitform gewählt?
Auch die letzte Zeile dieser Strophe verstehe ich nicht…Meinst Du damit, dass das Ich noch immer keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn gefunden hat, weil der alte Greis gar nicht Gott war (für den das Ich ihn anfangs gehalten hat) ?
Strophe 4
In der letzten Zeile holperts gewaltig – und auch inhaltlich gesehen, stehe ich da auf dem Schlauch.
Strophen 5 /6 /8
Gottes Antworten sagen mir nicht zu, nein, wirklich nicht…Vor allem Strophe 8 finde ich quatsch (sorry).
Strophen 12 /13
" …denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu /vernichtet all mein Schaffen! / Befreit mich von des Lebens "Pflicht" bekannt zu sein auf Erden denn ohne Taten kann ich nicht jemals vergessen werden..."
Also, diese Zeilen kann man verschieden interpretieren, zum Beispiel als Wendepunkt des Gedichtes, wenn man sie so auffasst, dass das Ich, welches scheinbar die ganze Zeit über mit Gott sprach, selbst Gott ist.
Die unvollkommenen Taten der Menschen („Waffen“ /Kriege) würden sie immer wieder (durch Gebete) an Gott binden und ein Vergessen nicht zulassen. Zwar würde mir diese Interpretation gut gefallen, aber passt sie nicht zum Vorherigen, so dass mir auch diese Strophen ein Rätsel bleiben.
Interessant ist Dein Gedicht aber allemal ,
kann gut sein, dass ich die Zusammenhänge einfach nicht raffe ( ).
Vielleicht verrätst Du Deine Intentionen noch.
LG, yamaha
so richtig überzeugen kann mich das Gedicht nicht (weder inhaltlich noch formal). Ich sag’ mal, warum.
Strophe 1
finde ich inhaltlich noch recht gelungen. Formal habe ich mit der letzten Zeile Schwierigkeiten, vielleicht, weil der letzte Trochäus metrisch unsauber ist (XxXxxXx, glaub’ ich).
Strophe 2
Hier stoße ich mich auch am Inhalt, und zwar am Gedanken des Ichs, dass Gott den Menschen beugen soll. Das Wort „beugen“ gefällt mir in diesem Zusammenhang nicht. „Lieber Gott, ich flehe dich“: auf das „an“ hast Du wohl dem Reim zuliebe verzichtet. Aber ein sauberer Reim ist eben nicht alles.
Strophe 3
Hier frage ich mich, ob Gott gemeint ist, oder nicht?
„Die Zähne faul, das Haar wird weiß / doch der Wille beugt sich nicht“ – wird das Haar im Beisein des Ichs weiß? Warum hast Du diese Zeitform gewählt?
Auch die letzte Zeile dieser Strophe verstehe ich nicht…Meinst Du damit, dass das Ich noch immer keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn gefunden hat, weil der alte Greis gar nicht Gott war (für den das Ich ihn anfangs gehalten hat) ?
Strophe 4
In der letzten Zeile holperts gewaltig – und auch inhaltlich gesehen, stehe ich da auf dem Schlauch.
Strophen 5 /6 /8
Gottes Antworten sagen mir nicht zu, nein, wirklich nicht…Vor allem Strophe 8 finde ich quatsch (sorry).
Strophen 12 /13
" …denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu /vernichtet all mein Schaffen! / Befreit mich von des Lebens "Pflicht" bekannt zu sein auf Erden denn ohne Taten kann ich nicht jemals vergessen werden..."
Also, diese Zeilen kann man verschieden interpretieren, zum Beispiel als Wendepunkt des Gedichtes, wenn man sie so auffasst, dass das Ich, welches scheinbar die ganze Zeit über mit Gott sprach, selbst Gott ist.
Die unvollkommenen Taten der Menschen („Waffen“ /Kriege) würden sie immer wieder (durch Gebete) an Gott binden und ein Vergessen nicht zulassen. Zwar würde mir diese Interpretation gut gefallen, aber passt sie nicht zum Vorherigen, so dass mir auch diese Strophen ein Rätsel bleiben.
Interessant ist Dein Gedicht aber allemal ,
kann gut sein, dass ich die Zusammenhänge einfach nicht raffe ( ).
Vielleicht verrätst Du Deine Intentionen noch.
LG, yamaha
#3
von kein Name angegeben • ( Gast )
Todes-Requiem
in Philosophisches und Grübeleien 16.04.2006 15:32von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo yamaha,
danke für deine Kritik, sie ist die "kritikste" Kritik, die ich bisher zu diesem Werk bekam (Es steht nämlich noch in 2 anderen Foren)
Um einmal die Hauptfrage zu klären: Es sind 2 "Darsteller". Der alte Mann und Gott. Der alte Mann ist weder Gott noch umgekehrt.
In S2Z1: Die stimmt so, es muss an dieser Stelle kein "an" gesetzt werden. Er fleht Gott um eine Antwort. Das ist meiner Meinung nach korrekt, auch wenn ich zusätzlich noch ein "an" einfügen hätte können.
Den Zeitumbruch in S3 habe ich bei meinem ganzen Kontrolllesen nicht bemerkt, sry, wird ausgebessert.
Nachdem der alte Mann nun um Antworten gebeten hatte, nimmt in Gott im Traume mit ins Himmelsreich um ihm dort die von ihm gesuchten Antworten zu geben. Dass der alte Mann im Angesicht Gottes einmal bleich wird ist, denke ich, nicht allzu verwunderlich
Die Strophen 5,6 und 8 sind vielleicht wirklich ein wenig zu verschwommen im Gegensatz zum Rest. Um sie zu "verstehen" musst du erst einmal wissen worum es in dem Gedicht geht.
Ich meine aus deiner Kritik herauszulesen, dass du es "falsch" interpretierst. Sollte dem nicht so sein, verzeihe, ich will dir nichts falsches anhängen:
Der alte Greis hat Angst vor dem, was nach dem Tode kommt. Er hat Angst, schlicht und einfach irgendwann einmal vergessen zu werden, egal welch große Taten er vollbracht hat. Daher auch Gottes Antwort:
"Selbst wenn dein Körper verwest (Der Tod ist eingetreten, und die Menschheit beginnt zu vergessen, ist noch lange kein Grund, dass die Seele nicht in Frieden ruhen kann)
Dass der Tod als Neubeginn gesehen werden kann, ist nicht erst seit mir bekannt, sondern wird von den meisten Religionen so gesehen. Gott sagt dem Mann, dass er keine Angst vor dem Tod zu haben braucht, da der Tod bloß ein Neubeginn und nicht das Ende von allem ist.
Mit dem Tod, treten jedoch die Formen des Vergessen werdens wider zu Tage, dass die Menschheit ganz einfach irgendwann einmal alles vergisst, egal wie groß es war. Sollte die Menschheit in 10.000 Jahren noch existieren, glaube ich kaum dass sie noch viel über Hitler sprechen werden, und das ist ja wohl eines der schlimmsten Ereignisse gewesen, die man sich vorstellen kann.
Also soll er sich keine Sorgen machen, da dies leider jedem und allem beschieden ist, und dass es auch immer so sein wird.
Aus dieser Perspektive betrachtet, ist Strophe 8 dann auch kein Quatsch mehr, sondern fügt sich dem Gesamten (Hoffe ich mal )
Zum Schluss entdeckt der alte Greis die einzige Möglichkeit, niemals vergessen zu werden. Indem er keine Taten vollbringt, und nichts schafft und erbaut auf dieser Welt, wird er keinem Menschen bekannt. Und etwas, dass einem nicht bekannt ist, kann man auch nicht vergessen.
Der alte Mann hat sein Seelenheil wieder und kann in Ruhe irgendwann einmal sterben.
Hoffe, jetzt einen besseren Einblick geschaffen zu haben
LG
Ashitaka
(P.S: Erhängt mich nicht an der Metrik, ich habe mit ihr meine lieben Probleme, hoffe aber, dass die Fehler nicht allzu gravierend sind)
danke für deine Kritik, sie ist die "kritikste" Kritik, die ich bisher zu diesem Werk bekam (Es steht nämlich noch in 2 anderen Foren)
Um einmal die Hauptfrage zu klären: Es sind 2 "Darsteller". Der alte Mann und Gott. Der alte Mann ist weder Gott noch umgekehrt.
In S2Z1: Die stimmt so, es muss an dieser Stelle kein "an" gesetzt werden. Er fleht Gott um eine Antwort. Das ist meiner Meinung nach korrekt, auch wenn ich zusätzlich noch ein "an" einfügen hätte können.
Den Zeitumbruch in S3 habe ich bei meinem ganzen Kontrolllesen nicht bemerkt, sry, wird ausgebessert.
Nachdem der alte Mann nun um Antworten gebeten hatte, nimmt in Gott im Traume mit ins Himmelsreich um ihm dort die von ihm gesuchten Antworten zu geben. Dass der alte Mann im Angesicht Gottes einmal bleich wird ist, denke ich, nicht allzu verwunderlich
Die Strophen 5,6 und 8 sind vielleicht wirklich ein wenig zu verschwommen im Gegensatz zum Rest. Um sie zu "verstehen" musst du erst einmal wissen worum es in dem Gedicht geht.
Ich meine aus deiner Kritik herauszulesen, dass du es "falsch" interpretierst. Sollte dem nicht so sein, verzeihe, ich will dir nichts falsches anhängen:
Der alte Greis hat Angst vor dem, was nach dem Tode kommt. Er hat Angst, schlicht und einfach irgendwann einmal vergessen zu werden, egal welch große Taten er vollbracht hat. Daher auch Gottes Antwort:
"Selbst wenn dein Körper verwest (Der Tod ist eingetreten, und die Menschheit beginnt zu vergessen, ist noch lange kein Grund, dass die Seele nicht in Frieden ruhen kann)
Dass der Tod als Neubeginn gesehen werden kann, ist nicht erst seit mir bekannt, sondern wird von den meisten Religionen so gesehen. Gott sagt dem Mann, dass er keine Angst vor dem Tod zu haben braucht, da der Tod bloß ein Neubeginn und nicht das Ende von allem ist.
Mit dem Tod, treten jedoch die Formen des Vergessen werdens wider zu Tage, dass die Menschheit ganz einfach irgendwann einmal alles vergisst, egal wie groß es war. Sollte die Menschheit in 10.000 Jahren noch existieren, glaube ich kaum dass sie noch viel über Hitler sprechen werden, und das ist ja wohl eines der schlimmsten Ereignisse gewesen, die man sich vorstellen kann.
Also soll er sich keine Sorgen machen, da dies leider jedem und allem beschieden ist, und dass es auch immer so sein wird.
Aus dieser Perspektive betrachtet, ist Strophe 8 dann auch kein Quatsch mehr, sondern fügt sich dem Gesamten (Hoffe ich mal )
Zum Schluss entdeckt der alte Greis die einzige Möglichkeit, niemals vergessen zu werden. Indem er keine Taten vollbringt, und nichts schafft und erbaut auf dieser Welt, wird er keinem Menschen bekannt. Und etwas, dass einem nicht bekannt ist, kann man auch nicht vergessen.
Der alte Mann hat sein Seelenheil wieder und kann in Ruhe irgendwann einmal sterben.
Hoffe, jetzt einen besseren Einblick geschaffen zu haben
LG
Ashitaka
(P.S: Erhängt mich nicht an der Metrik, ich habe mit ihr meine lieben Probleme, hoffe aber, dass die Fehler nicht allzu gravierend sind)
Hi Ashitaka,
1.
Erhängt (oder absichtlich verletzt) wird von mir niemand. Auch ich beschäftige mich erst seit kurzem etwas genauer mit Metrik, stehe ebenfalls noch mit wackligen Beinen auf diesem Gebiet.
2.
Nun wird mir doch einiges verständlicher. Vielleicht wäre es von Vorteil, in Strophe 3 besser „es erhebt sich der alte Greis zu schreiben“, denn durch den unbestimmten Artikel „ein“ habe ich auf eine andere Person - als die, die in der ersten Strophe angesprochenen wurde - geschlossen. Ich dachte, der Greis sei Gott, der auf das Gebet des Knienden reagiert und sich vor dessen (geistigem) Auge erhebt, um zu antworten. Die Stelle ist m. E. absolut missverständlich, vielleicht änderst Du sie ja.
3.
„für Teufel bleich“: Warum ausgerechnet „Teufel“, die Blässe lässt sich doch auch auf anderen Arten gut ausdrücken. Ich finde es verwirrend, dass Du an dieser Stelle den Satan mit ins Spiel bringst.
4.
"Selbst die Taten werden blassen /da der Mensch sich nicht erinnern will niemand wird dein Tun erfassen!"
Ich finde diese Strophe inhaltlich falsch (Quatsch zu sagen, war quatsch, sorry). Denke schon, dass sich Menschen erinnern wollen und dass großartige Leistungen registriert und von der Menschheit auch gewürdigt werden, indem sie nachhaltlich (z.B. in Büchern) festgehalten werden. Bücher dienen ja der Erinnerung, sowohl der positiven als auch der negativen. Im Übrigen glaube ich nicht, dass der 2. Weltkrieg oder Hitler in
10000 Jahren vergessen wären.
5.
„denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu
vernichtet all mein Schaffen!“
Für diese Zeilen hatte ich mehrere Interpretationen parat. Bei einer habe ich die erste Zeile auf die Menschen, die zweite auf Gott bezogen.
6.
Die letzte Strophe habe ich - dank Deiner Erklärung - nun doch gecheckt
7.
Sei lieb gegrüßt von…
8.
yamaha
9. P.S.
Den Titel würde ich Todes-Requiem oder Todesrequiem nennen (schreiben).
1.
Erhängt (oder absichtlich verletzt) wird von mir niemand. Auch ich beschäftige mich erst seit kurzem etwas genauer mit Metrik, stehe ebenfalls noch mit wackligen Beinen auf diesem Gebiet.
2.
Nun wird mir doch einiges verständlicher. Vielleicht wäre es von Vorteil, in Strophe 3 besser „es erhebt sich der alte Greis zu schreiben“, denn durch den unbestimmten Artikel „ein“ habe ich auf eine andere Person - als die, die in der ersten Strophe angesprochenen wurde - geschlossen. Ich dachte, der Greis sei Gott, der auf das Gebet des Knienden reagiert und sich vor dessen (geistigem) Auge erhebt, um zu antworten. Die Stelle ist m. E. absolut missverständlich, vielleicht änderst Du sie ja.
3.
„für Teufel bleich“: Warum ausgerechnet „Teufel“, die Blässe lässt sich doch auch auf anderen Arten gut ausdrücken. Ich finde es verwirrend, dass Du an dieser Stelle den Satan mit ins Spiel bringst.
4.
"Selbst die Taten werden blassen /da der Mensch sich nicht erinnern will niemand wird dein Tun erfassen!"
Ich finde diese Strophe inhaltlich falsch (Quatsch zu sagen, war quatsch, sorry). Denke schon, dass sich Menschen erinnern wollen und dass großartige Leistungen registriert und von der Menschheit auch gewürdigt werden, indem sie nachhaltlich (z.B. in Büchern) festgehalten werden. Bücher dienen ja der Erinnerung, sowohl der positiven als auch der negativen. Im Übrigen glaube ich nicht, dass der 2. Weltkrieg oder Hitler in
10000 Jahren vergessen wären.
5.
„denn was ihr baut, bleibt euch nicht treu
vernichtet all mein Schaffen!“
Für diese Zeilen hatte ich mehrere Interpretationen parat. Bei einer habe ich die erste Zeile auf die Menschen, die zweite auf Gott bezogen.
6.
Die letzte Strophe habe ich - dank Deiner Erklärung - nun doch gecheckt
7.
Sei lieb gegrüßt von…
8.
yamaha
9. P.S.
Den Titel würde ich Todes-Requiem oder Todesrequiem nennen (schreiben).
#5
von kein Name angegeben • ( Gast )
Todes-Requiem
in Philosophisches und Grübeleien 17.04.2006 20:44von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo!
Kann leider erst jetzt antworten.
Zu 1;
da bin ich aber froh! Metrik ist mir eindeutig nicht mit in die Wiege gelegt worden
2;
Ich habe die Stelle nun so abgeändert, dass sie m.M. nach nun verständlich ist. Bitte um Rückmeldung.
3;
Ich hätte statt Teufel auch "Weißbrot" einsetzen können
Wäre aber ein wenig dämlich...
Der Teufel hat damit eigentlich nichts zu tun, aber die Ausdrucksweise gefiel mir einfach sehr gut. "für Teufel bleich..." das hat irgendwas.
4;
Natürlich "wollen" sich Menschen erinnern, wollte ich bei Mathe-Schularbeiten auch . Fakt ist aber leider, dass sehr viel einfach vergessen wird und wurde. Oder auch ganz einfach "nicht beachtet".
Es wird viel zu viel von der Menschheit abgetan, bevor es richtig untersucht oder erforscht wurde. Genauso ist es mit dem Vergessen.
Mein Opa starb vor zirka 6 Jahren, da war ich 13. Ich habe ihn über alles geliebt und heute kann ich mich nicht mehr an sein Gesicht erinnern, oder an seine Hobbys. Das ist wirklich traurig. Und ich bin da kein Einzelfall...
Mein Opa hat für mich EXTREM viel gemacht und geleistet (er hat mir zum beispiel einmal das Leben gerettet!!) und dennoch "kenne" ich ihn nicht mehr. Er ist jetzt einfach nur eine weitere Amphore Asche die verbuddelt ist.
Ich wollte einfach darauf hinweisen, dass soviel großartiges (und sei es nur eine kleine Tat) einfach vergessen wird, und im Nebel der Zeit verschwindet.
"Die Zeit heilt alle Wunden", aber sie "heilt" leider auch die Erinnerung.
5;
Beide Zeilen spricht der Greis, dem nun langsam die einzige Möglichkeit aufgeht, niemals vergessen zu werden.
6;
Bitte, bitte. Jederzeit gerne wieder
7;
sei lieb gegrüsst von
8;
Ashitaka
9;
bei dem Titel habe ich mich bloß verschrieben, normalerweise ist da noch ein - dazwischen.
Kann leider erst jetzt antworten.
Zu 1;
da bin ich aber froh! Metrik ist mir eindeutig nicht mit in die Wiege gelegt worden
2;
Ich habe die Stelle nun so abgeändert, dass sie m.M. nach nun verständlich ist. Bitte um Rückmeldung.
3;
Ich hätte statt Teufel auch "Weißbrot" einsetzen können
Wäre aber ein wenig dämlich...
Der Teufel hat damit eigentlich nichts zu tun, aber die Ausdrucksweise gefiel mir einfach sehr gut. "für Teufel bleich..." das hat irgendwas.
4;
Natürlich "wollen" sich Menschen erinnern, wollte ich bei Mathe-Schularbeiten auch . Fakt ist aber leider, dass sehr viel einfach vergessen wird und wurde. Oder auch ganz einfach "nicht beachtet".
Es wird viel zu viel von der Menschheit abgetan, bevor es richtig untersucht oder erforscht wurde. Genauso ist es mit dem Vergessen.
Mein Opa starb vor zirka 6 Jahren, da war ich 13. Ich habe ihn über alles geliebt und heute kann ich mich nicht mehr an sein Gesicht erinnern, oder an seine Hobbys. Das ist wirklich traurig. Und ich bin da kein Einzelfall...
Mein Opa hat für mich EXTREM viel gemacht und geleistet (er hat mir zum beispiel einmal das Leben gerettet!!) und dennoch "kenne" ich ihn nicht mehr. Er ist jetzt einfach nur eine weitere Amphore Asche die verbuddelt ist.
Ich wollte einfach darauf hinweisen, dass soviel großartiges (und sei es nur eine kleine Tat) einfach vergessen wird, und im Nebel der Zeit verschwindet.
"Die Zeit heilt alle Wunden", aber sie "heilt" leider auch die Erinnerung.
5;
Beide Zeilen spricht der Greis, dem nun langsam die einzige Möglichkeit aufgeht, niemals vergessen zu werden.
6;
Bitte, bitte. Jederzeit gerne wieder
7;
sei lieb gegrüsst von
8;
Ashitaka
9;
bei dem Titel habe ich mich bloß verschrieben, normalerweise ist da noch ein - dazwischen.
Hi Ashitaka!
Kann bereits jetzt antworten.
Zuzu 1
Metrik ist mir auch nicht in die Wiege gelegt worden, dafür noch eine Zwillingsschwester (finde ich viel cooler ) .
Zuzu 2
Hier ist die Rückmeldung: Jetzt ist es verständlich.
Zuzu 3
Nein, da gebe ich Dir Recht, „Weißbrot“ wäre nicht das Wahre, dann nimm lieber Don bzw. seinen Avataren (macht die Unterscheidung zwischen beiden überhaupt Sinn ? )
Zuzu 4
Ich habe auch schon drei Menschen verloren, zwei Omis und meinen Vater. Bei mir ist es ganz seltsam, manchmal meine ich auch, dass die Erinnerungen verblassen und dann gibt es auch mal Zeiten, wo mir ihre Gesichter verschwimmen. Aber dann gibt es wieder Momente, in denen sie ganz klar vor meinem (geistigen) Auge erscheinen. Und wenn ich Angst vor dem Vergessen habe, krame ich alte Bilder hervor.
Und wenn die restliche Familie über *unsere Engel* spricht, fällt mir doch sehr viel auch wieder ein, die Gespräche wirken dem Vergessenwerden entgegen. Jedenfalls ist es bei uns so, weil jeder sich an eine andere Kleinigkeit erinnert und auch ausspricht…Na ja, jetzt kommt bestimmt gleich die Spampolizei…
Zuzu 5
Ja, hab ich schon gestern gecheckt, aber, aber, okay…
Zuzum Rest
alles geklärt
LG, yamaha
Zuzu 9
Na, dann ändere es doch
Kann bereits jetzt antworten.
Zuzu 1
Metrik ist mir auch nicht in die Wiege gelegt worden, dafür noch eine Zwillingsschwester (finde ich viel cooler ) .
Zuzu 2
Hier ist die Rückmeldung: Jetzt ist es verständlich.
Zuzu 3
Nein, da gebe ich Dir Recht, „Weißbrot“ wäre nicht das Wahre, dann nimm lieber Don bzw. seinen Avataren (macht die Unterscheidung zwischen beiden überhaupt Sinn ? )
Zuzu 4
Ich habe auch schon drei Menschen verloren, zwei Omis und meinen Vater. Bei mir ist es ganz seltsam, manchmal meine ich auch, dass die Erinnerungen verblassen und dann gibt es auch mal Zeiten, wo mir ihre Gesichter verschwimmen. Aber dann gibt es wieder Momente, in denen sie ganz klar vor meinem (geistigen) Auge erscheinen. Und wenn ich Angst vor dem Vergessen habe, krame ich alte Bilder hervor.
Und wenn die restliche Familie über *unsere Engel* spricht, fällt mir doch sehr viel auch wieder ein, die Gespräche wirken dem Vergessenwerden entgegen. Jedenfalls ist es bei uns so, weil jeder sich an eine andere Kleinigkeit erinnert und auch ausspricht…Na ja, jetzt kommt bestimmt gleich die Spampolizei…
Zuzu 5
Ja, hab ich schon gestern gecheckt, aber, aber, okay…
Zuzum Rest
alles geklärt
LG, yamaha
Zuzu 9
Na, dann ändere es doch
#7
von kein Name angegeben • ( Gast )
Todes-Requiem
in Philosophisches und Grübeleien 22.04.2006 18:52von kein Name angegeben • ( Gast )
Natürlich gibt es Momente, in denen selbst verblichenes uns klar erscheint als hätten wir es gestern erst gesehen.
Um ehrlich zu sein, ich habe auch ein "wenig" Angst davor, irgendwann einmal einfach vergessen zu werden.
Irgendwann einmal passiert das mit jedem und allem, und ich finde das mehr als schade.
Um ehrlich zu sein, ich habe auch ein "wenig" Angst davor, irgendwann einmal einfach vergessen zu werden.
Irgendwann einmal passiert das mit jedem und allem, und ich finde das mehr als schade.
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