Hi Uschi,
habe gerade einen Text zum selben Thema gepostet - wobei man / frau da nie ganz sicher sein kann...
Da klingen Saiten an, denen ich nur zustimmen kann. Das Musische, Tänzelnde der Sprache bleibt schnell auf der Strecke, wenn das kontrollierende Moment überhand nimmt. Dein Text klingt für mich wie ein Aufbegehren gegen die eigene Vereinnahmung. Er hat selbst etwas Tänzelndes, unentwegt Fragendes, und gipfelt in der Frage, die sich jeder stellen muss, der sich mitteilen will: War ich nicht wahr?
Auch wenn dies etwas zugespitzt ist, weil jeder von uns und jeder Text von uns eine komplexe Mischung von Wahrheiten und Falschheiten ist, kann ich diese Frage als Kompaßfrage gut nachvollziehen. Wer spricht da eigentlich, wenn ich spreche? Es gibt so viel Schein- und Mißverständnisse im Sprechen, dass nur durch diese Fragen hindurch so etwas wie ein eigener Ton überhaupt gefunden werden kann.
Eine andere Frage ist, ob das Ich überhaupt jemals "wahr" sein kann, und ob es sich nicht auch von dieser Illusion letztlich verabschieden muss.