Hi Uschi,
nun widmest Du schon ein Gedicht den Reimern und keiner äußert sich dazu! Ein Grund könnte sein, dass die meisten Reimer auch Metronome sind, Deine Metrik aber ziemlich konfus wirkt. Jamben, Trochäen, Daktylen und Anapäste führen hier eine ziemlich wilden Tanz auf, der durch den Inhalt nicht begründet werden kann. Ein Gedicht, dass zwar mit Reimen aufwartet, metrisch jedoch unstrukturiert ist, liest sich aber, wie ich finde, immer sehr schlecht - dann lieber ohne Reime, dann versucht man auch gar nicht erst einen "klassischen" Rhythmus hineinzulesen...
Mir ist auch nicht ganz klar, warum Du derart viele Elisionen verwendest und auch die Satzstellung zweitweise verdrehst, denn die Metrik - allzuoft ist sie dafür verantwortlich - kann bei Dir die Schuldige ja nicht sein. Oder stehe ich gänzlich auf dem Schlauch und komme einfach nicht hinter Deine Struktur? Hm...
In "
bevor sich die ängste verbreiten
und dich in die enge verdrängt" müssten die Ängste das lyrIch "verdrängen", schließlich haben wir einen Plural. Einfach in den Singular "Angst" zu wechseln ist ja auch nicht möglich, da Du dann "verbreiten" anpassen müsstest und dort dann der Reim flöten geht.
Abgesehen davon gefällt mir der Inhalt. Es hat etwas von auf die eigene Person bezogene selektierte Wahrnehmung, was ich hier herauslese. Der Clownspuder, der die wahre Seelenlage zu verbergen imstande ist gefällt mir ebenso wie der sich selbst zu Splitterwerk abhängende Spiegel. Die Umsetzung steht einem Gefallen meinerseits jedoch leider im Wege.
Grüße,
Don