#1

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 21.05.2006 19:23
von kein Name angegeben • ( Gast )
Sooo...hier der Anfang einer weiteren Geschichte von meiner Wenigkeit.

Sinners and Saints
Es regnete und trotzdem war die Rosenberg-Street wie immer voll von Menschen. Geschäftsleute, Banker, Straßenarbeiter, Obdachlose und mitten unter ihnen: Alex. Er drängte sich durch die Massen, einen Kaffebecher, eine Schachtel Donuts eine Packung Zigaretten und ein Pornomagazin auf den Armen balancierend. Grummelnd versuchte er die Tür seines alten Fords aufzuschließen. Es misslang und zu allem Überfluss fiel auch noch der Schlüssel in eine Pfütze, direkt vor dem Auto.
"Verfluchter Mist!" schrie er und zog somit die Aufmerksamkeit von ein paar Passanten auf sich, die dasselbe Ziel hatten wie er: Das traute Heim. Langsam stellte er die Sachen auf dem Autodach ab und beugte sich dann vor um in der Mischung aus Regenwasser, Schlamm und Benzin nach seinen Schlüsseln zu suchen. Er wurde fündig und versuchte daraufhin wieder die Autotür aufzuschließen. Es funktionierte nicht. Den Grund erkannte er erst jetzt. Er hatte die Tür gar nicht abgeschlossen. Er atmete tief ein und öffnete die Tür, packte seine Sachen auf den Beifahrersitz. Alles nacheinander. Dann ging er um den bereits ziemlich mitgenommenen Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Sein Kopf sank auf das Lenkrad.
"Gott hasst mich..."
Sein Blick wanderte zu den Scheibenwischern, an denen ein hellblauer Fetzen hing. Ein Strafzettel.
"...jeder hasst mich."
Langsam hob er den Kopf und blickte in den Rückspiegel. Dann drehte er den Schlüssel am Zündschloss seines Wagens herum, fuhr los.

Vor einem hässlichen Haus, Marke Plattenbau, kam der Wagen zum stehen. Alex stieg aus und trug sein Zeug bis zur Haustür, dann in den Treppenflur. Post hatte er keine. Für diese Erkenntnis brauchte er nichtmal den Briefkasten öffnen. Er ging die Treppen nach oben bis zum 4. Stock und öffnete die Wohnungstür. Er sah sich um. Der penetrante Gestank nach Pizzaresten und Bier stieg ihm in die Nase. Es störte ihn nicht, sah er es doch als seine ganz persönliche Duftnote an. Die Donuts und das Magazin ließ er auf sein Sofa fallen, die Zigaretten steckte er sich in die Hosentasche. Seit er nicht mehr bei seiner Frau lebte, war dieses Drecksloch das beste was er kriegen konnte und zugleich das schlechteste, was es gab. Die Wände schimmelten, die Heizung funktionierte nicht und das Leitungswasser schmeckte nach einer Mischung aus Beton und Rost. Hätte er gewusst wie Asbest schmeckt, würde er es wahrscheinlich so bezeichnen. Die Wände bestanden schließlich daraus. Das Telefon, - ja er besaß trotz allem ein Telefon - klingelte und er wusste, gleich würde die Stimme seiner Frau ihn wieder daran erinnern, wie schlecht er doch war und dass er selbst Schuld war, an was auch immer. Er nahm ab.
"Alex! Du meldest dich ja gar nicht mehr! Weißt du eigentlich wie mies dein Verhalten ist?! Du bist doch selber Schuld daran! Ich meine...natürlich war es nicht in Ordnung, dass ich mit deinem Bruder...~piep~ ~piep~ ~piep~..."
Er hatte aufgelegt. Ein paar Sekunden wartete er, war er doch sicher, dass sie nicht locker lassen würde. Dann klingelte es wieder. Er wartete.
"Hallo...hier ist das große Arschloch, dein Ehemann. Ich bin zurzeit erreichbar, aber habe nicht die geringste Lust deine nervige Stimme und dein sinnloses Gebrabbel zu hören. Also kannst du eine Nachricht nach dem Piepton hinterlassen, obwohl du dir sicher sein kannst, dass ich sie mir gar nicht erst anhöre. Ciao...und viel Spaß mit Jack......~PIEP~" Es folgte keine Nachricht. Mary schien ebenfalls aufgelegt zu haben. Alex blickte nochmal kurz zum Telefon und wanderte dann schließlich resigniert in die Küche, öffnete den Kühlschrank und fand ein Sixpack Bier vor. Er nahm sich eine Dose, öffnete sie und trabte langsam in Richtung Sofa. Er setzte sich und schaltete den Fernseher ein. Es war bereits nach 7 und im Fernseher liefen nur schlechte Talkshows und Tierdokumentationen, wobei der Unterschied nicht so offensichtlich war, wie er vermutete. Er schaltete um auf die Kanal 4 Nachrichten.

~Calvin Murdock wurde wegen mangelnder Beweisführung aus der Untersuchungshaft entlassen und ist nun auf freiem Fuß...die Polizei hat derweil keinen Einfluss auf...~

Er schaltete ab. Das ganze wurde ihm zu viel. Mörder liefen frei herum, Bankräuber, Drogendealer, seine Frau. Er konnte es nicht verstehen. Wofür machte er sich die Mühe überhaupt? Er war derjenige gewesen, der Murdock festgenommen hatte. Nun war er wieder frei und die ganzen Ermittlungen waren umsonst gewesen. Er seufzte und trank sein Bier aus.

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~Aufgewacht Los Angeles! Wir begrüßen einen wunderbaren Mittwoch-Morgen. Es ist jetzt 7 Uhr und trotz des gestrigen Dauerregens erwartet uns heute ein sonniger heißer Tag.~

Alexander schaltete den Radiowecker aus und blickte verschlafen auf das Display. 7:00 Uhr. Er hatte gehofft, der Radiosprecher hätte sich geirrt oder er hätte einen Aprilscherz gemacht...im Juni. Besser spät als nie, dachte sich Alex und wälzte sich auf die andere Seite seines Schlafsofas. Er wusste er musste aufstehen, doch irgendetwas in seinem Körper zwang ihn dazu liegen zu bleiben. Irgendwann nahm er dann dennoch all seine verbliebene Kraft zusammen und stand auf. Dann kämpfte er sich durch den riesigen Berg schmutziger Kleidung zur Küche vor.

"Frühstück..." murmelte er und nahm seine Zigarettenschachtel. Einen der Glimmstengel nahm er aus der Packung und zündete ihn an. Genüsslich zog er an dem Todbringer aus Nikotin, Tabak, Teer etc.

"Rauchen ist tödlich....schön wärs..."

Er schmunzelte matt und drückte die Zigarette in einem Aschenbecher aus. Er zog sich an, nahm seine Dienstwaffe, Handschellen und Marke an sich und verließ das Appartement. Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr los. Sein Ziel: Das L.A.P.D. Als er vor dem Revier hielt stieß Alex einen tiefen, resignierten Seufzer von sich. Hier arbeitete er nun seit 5 Jahren und nichts hatte sich verändert. Er fuhr noch immer das selbe Auto, er hatte das selbe Gehalt, denselben Rang, er war immer nur Officer Kellington gewesen. Er war es leid. Langsam trabte er die fünf Stufen bis zum Eingang hinauf und betrat das Revier.

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Vivian trennte die beiden Haken des Sport-BHs und streifte diesen langsam von ihrem Körper. Der Geruch von Schweiß, Reinigungsmitteln und alten Sportschuhen drang ihr in die Nase. Sie war ihn gewohnt, arbeitete sie nun schließlich schon seit geraumer Zeit an ihrem Abschluss an der Polizeiakademie. Sie wollte Beamtin werden, Teil der Exekutive sein, arbeiten für den Staat.

"Officer Stillwood...", murmelte sie leise, während sie sich die Trainingshose von ihren verschwitzten Beinen zog. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen. Als Kind wusste sie, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Polizistin werden würde. Einen Großteil des langen, steinigen Weges, der dahin führte, hatte sie bereits hinter sich gebracht. In zwei Tagen würde sie die acht Monate in der Akademie abgeschlossen haben und Mitglied beim L.A.P.D werden. Dies rief in ihr gemischte Gefühle hervor: Aufregung, Vorfreude, Angst, Stolz. Sie war wie geschaffen für diesen Beruf. Sie war sportlich, schlau, enthusiastisch. Sie rauchte nicht, trank keinen Alkohol und nahm auch keine anderen Drogen. Man hätte sie gar nicht erst für die Akademie zugelassen, wäre es anders gewesen, aber auch privat hatte sie kein Interesse an Suchtmitteln.
Nachdem sie sich fertig umgezogen hatte verließ sie, mit einer Sporttasche in der Hand, das Akademiegelände. Tief atmete sie ein. Eine Brise wehte ihr um die Nase und zauberte ein sanftes Lächeln auf ihr blasses, aber dennoch zartes Gesicht. Ihre dunkelroten Haare wehten im Wind. Langsam senkten sich ihre Augenlider und sie konzentrierte sich auf diesen Augenblick, der ihrer, von Stress und Hektik, gemarterten Seele für einen Moment Ruhe gab und ihre Kraftreserven wieder auftankte. Sie öffnete ihre Augen und lief daraufhin zufrieden über die Straße, bis zu einer Bushaltestelle. Dort angekommen setzte sie sich auf eine der Bänke neben eine farbige Dame mittleren Alters und legte die Hände dabei auf die Tasche, die auf ihrem Schoß lag. Sie wartete und sah den vorbeirauschenden Autos hinterher, die sich ihren Weg durch die Straßen bahnten. Nach circa 10 Minuten hielt der Bus vor ihr und mit einem Zischen öffneten sich die metallischen Türen und gaben den Weg ins Businnere frei. Sie stieg vorne ein, kaufte einen Fahrschein und setzte sich schließlich auf einen der Sitzplätze. Der Bus setzte sich in Bewegung.
Ein paar Haltestellen später stieg sie aus und bewegte sich auf ein großes, schlicht aussehendes Haus zu. Sie holte einen kleinen Schlüsselbund aus ihrer Hosentasche und öffnete die braune Holztür. Sie stieg die paar Treppen bis in den ersten Stock hinauf und blieb vor ihrer Wohnungstür stehen, aus der gerade ihre Mitbewohnerin Alicia trat und hektisch anfing zu sprechen.

"Viv! Tut mir leid, ich habe keine Zeit zu reden. Ich bin bei Josh zum Brunch eingeladen. Ich bleibe heute wahrscheinlich bei ihm. Wir wollten auch noch tanzen gehen und dann...ach naja...denk dir den Rest. Warte nicht auf mich. Gib Küsschen!"

Alicia küsste Vivian auf beide Wangen, was zwei rote Lippenstiftabdrücke hinterließ.

"Ehm...ja, dann machs mal gut.", antwortete Vivian perplex und sah ihrer Freundin hinterher, die eilig die Treppen hinunterraste. Sie selbst betrat die Wohnung und schmiss sich aufs Sofa. Erst jetzt spürte sie die Erschöpfung vom Fitnesstraining, die sich in ihren Gliedern breit machte. Sie lächelte dennoch und machte es sich gemütlich, legte sich auf den Bauch und vergub ihr Gesicht in einem Kopfkissen.. Sie streckte ihren linken Arm nach dem Glastisch, der vor dem Sofa stand aus und tastete nach der Fernbedienung ihrer Stereoanlage. Erst griff sie in den Alicias Aschenbecher, was sie mit einem lauten "Bäh!" kommentierte. Als sie die Fernbedienung schließlich ergriffen hatte, drückte sie auf 'Play' und Musik ertönte. Sie murmelte etwas in das Kissen und schaltete die Lautstärke auf höchste Stufe. So konnte sie richtig abschalten.

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#2

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 21.05.2006 21:08
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi Malakai :-)
Ich bin ratlos - ein wenig, jedenfalls. Du zeigst durchaus gute Ansätze in Deiner Schreibweise, aber ich verstehe nicht, was Du sagen willst, verstehe nicht, warum Du andererseits so viel sagst - am schlimmsten fand ich: 'setzte sich auf einen der Sitzplätze' - es gibt jedoch noch etliche solcher Stellen, die vollkommen überflüssig sind. 'Sie stieg vorne ein, kaufte sich einen Fahrschein...' ist aus dem gleichen Satz sogar... wenn ich den ganzen Text durchginge, wäre er auf die Hälfte verkürzt, schätze ich.
Der Einstieg in die 2. Passage - den finde ich gut, der hebt das Ganze und macht es lebendig. Alles Andere ist viel zu viel 'Gelaber' - es tut mir leid, dass mir momentan nur solche Dinge einfallen und solche Worte. Ich möchte Dir nicht zusetzen, wirklich nicht, auch nicht Dich entmutigen. Im Gegenteil: Ich finde, Du könntest, wenn Du nicht so viel erklärtest, Unwichtiges von Wichtigem trenntest, es rauswirfst, will ich damit sagen, und darauf achtest, dass sich bestimmte Wortwendungen oder Worte nicht wiederholen ... und Dich frei machst in der Textgestaltung... einiges rausholen. Wobei es schon ganz fein wäre, gerade in einer Einleitung auf etwas hinzudeuten: auf den Kern nämlich. Um wen geht es? Um den Mann oder um die Frau? Who is who - what is what - and so on... eine Linie andeuten, neugierig machen. Das ist hier nicht gegeben. Mich interessiert der Mann allerhöchstens, die Frau oder die Frauen im 3. Teil nicht die Bohne. Warum? Weil die farblos sind. Der Typ nicht. Der denkt an den Tod, weil er alles satt hat und sich ärgert, dass ihn das Rauchen nicht endlich mal tötet. Der ist interessant - sonst bisher jedenfalls in dieser Darstellung nichts.
Überarbeite das doch noch mal, nimm das als Anreiz, was ich schrieb, nicht als irgendwas anderes. Trau Dich, Du kannst sicher mehr!
LG Uschi

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#3

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 21.05.2006 21:41
von kein Name angegeben • ( Gast )
Ich bin jemand, der versucht gerne etwas fein zu schmücken und einzupacken. Genauso hier...ich schreibe und es fühlt sich gut an, wenn ich es schreibe. Ich denke zu wenig nach und schreibe mehr nach Gefühl. Ich habe dabei immer einen Film vor Augen, den ich dann komplett zu beschreiben versuche.

Zu der Sache mit Vivian:
Sie sind beide die Hauptcharaktere. Noch wirkt sie farblos, weil sie noch keinen Platz oder Sinn in der Geschichte hat. Das ändert sich noch, weil Vivian und Alex aufeinander treffen und das Leben des jeweils anderen komplett umkrempeln. Ich möchte einen Kontrast darstellen: Die motivierte, heißblütige und kecke Neu-Polizistin und der kalte, zerstörte, resignierte Profi. Sie wird noch ihre Rolle in der Story finden.

Und ich nehme mir jede Kritik zu Herzen und versuche sie so gut wie möglich zu berücksichtigen. Ich nehme es niemandem übel, sondern bin für jeden ehrlichen Ratschlag dankbar.

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#4

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 21.05.2006 21:49
von Krabü2 (gelöscht)
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Ja, das ist auch ein ehrlicher Ratschlag. Es gibt zwei Möglichkeiten für Dich, für Dein Schreiben:
Entweder schreibst Du weiter so, wie Du das bisher tust, oder Du setzt Dich ran und guckst, was dem Leser wichtig ist. Versetz Dich mal darein. Was hilft es dem Leser zu wissen, ob jemand vorne oder hinten in den Bus einsteigt, und dass sich niemand im Bus aufs Klo setzt, sondern natürlich auf einen Sitzplatz, ist zu erwarten. Ich meine alle solche Sachen. Die gehören weg, wenn Du Interesse halten willst. Dass Du was aufbauen willst, ist ja fein. Aber der Leser gerät raus und versteht nicht, was das soll, dass der Mann plötzlich weg ist und dafür sich zwei Frauen an der Tür treffen, von der die eine zu ihrem Lover geht und die andere in ihren Aschenbecher greift....
Verstehst Du, was ich sagen will?

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#5

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 22.05.2006 12:41
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Malakai

Also ich finde, dass die Geschichte bis jetzt sehr gut beschrieben ist. Wenn du diesen Stil die ganze Geschichte hindurch durchhältst, dann kann etwas serh tolles daraus werden. Sie ist ja auch etwas länger angelegt. Die Beschreibungen, machen hier durchasu Sinn. Die Geschichte soll eigentlich mehr unterhalten, als die Psyche der Figuren zu beleuchten. Hier haben wir einmal eine Grundkonstruktion der Charaktere. Wenn die Geschichte dann weitergeführt wird, werden vermutlich noch mehrere Charaktermerkmale zum Vorschein kommen. Die Story lebt von solchen Beschreibungen, da der Autor hier versucht den Leser in diese Welt mitzunehmen. Anders bei einer Charakterstudie, wo die Umwelt und die Tätigkeiten weniger beleuchtet werden, sondern eben die Identifikation mit der Figur und deren Gefühlswelt im Vordergrund steht. Die Geschichte an sich ist wohl eher ein gängiges Klischee. Das finde ich dann doch wieder etwas schade. Hier müsstest du dir wirklich eine Handlung einfallen lassen, die von Jodie Foster und Al Pacino weggeht.
Von deinem Stil her, kann ich nur sagen, dass du hier einiges an Talent zeigst und auch eine ausgesprochen gute Beobachtungsgabe.
Der Anfang ist gelungen. Hoffentlich hältst du weiter so durch.
Von der Handlung bin ich momentan nicht überzeugt. Du sagst ja selbst, dass es wie ein Film vor deinem Auge entsteht. Und das sehe ich auch so.
Weniger Klischee und etwas mehr Frische würden hier gut passen.

LG Gem

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#6

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 22.05.2006 21:09
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hmmm...das stimmt dann leider doch irgendwie. Ich habe mir das ganze zu sehr wie einen Hollywood-Streifen vorgestellt. Das Problem liegt teilweise aber auch in einigen modernen Romanen, die auf eben genau solchen Klischees aufbauen. Ich werde auf jeden Fall weiterschreiben und euch dran teilhaben lassen.

PS: Dieses typische Konstrukt der Story ist wohl auf meine mangelnde Leseerfahrung zurückzuführen. ^^" Ich lese und schreibe erst seit circa einem Jahr richtig ernsthaft.

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#7

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 22.05.2006 22:07
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Wenn du sagst, dass du erst so kurz schreibst, ist deine Leistung bemerkenswert. Vergiss meine Kritik. Man muss ja nicht immer Nitsche nacheifern. Was spricht gegen einen guten Krimi? Schreib was du dir vorstellst. Sonst wäre es nicht dein Baby.

LG Gem

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#8

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 23.05.2006 16:27
von kein Name angegeben • ( Gast )
Danke für Lob und Kritik. Ich nehme beides gern auf. Naja...mit 17 Jahren bin ich noch nicht in dem Alter für Nietzsche und Kafka.

"Wenn du zum Weibe gehst vergiss die Peitsche nicht!"

Den Satz kenn ich trotzdem und ich halte mich dran

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#9

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 23.05.2006 16:50
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Ja, ich find SM auch geil.

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#10

Sinners and Saints

in Zwischenwelten 07.07.2006 17:11
von kein Name angegeben • ( Gast )
Soooo...nach einer laaaangen Schaffenspause geht es jetzt weiter ^^

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„Wen haben wir denn da?" fragte Alex' Kollege Jordan "Jolly" Martéz. "...lässt sich der verehrte Officer auch mal bei der Arbeit blicken?"

„Martéz, ersparen sie mir ihr sarkastisches Gelaber und gehen sie zu ihren Kollegen in die Dusche um die Seife aufzuheben..." antwortete Alexander mit einem genervten Unterton, sich an seinen Schreibtisch setzend. Er durchwühlte ein paar Akten und versuchte verzweifelt sie zu ordnen. Letztendlich fuhr er sich durch sein glattes, braunes, bis zum Nacken reichendes Haar und gab es auf.

„Kellington! Eine Leiche wurde in einer Seitengasse Ecke Barrington Street aufgefunden!", rief die Stimme des Chiefs in sein Ohr. „Also bewegen Sie ihren kleinen Zuckerhintern von Ihrem Stuhl hoch und fahren Sie zum Tatort und führen Untersuchungen durch! Danach fahren Sie zu Ihrer kleinen Freundin ins Leichenschauhaus und holen den Bericht der Gerichtsmedizin ab, verstanden?"

Bane Warrens war der Captain des Reviers und zugleich der mürrischste Mann, den Alexander je gesehen hatte. Wenn ihm etwas nicht passte, dann schrie er solange herum, bis es ihm passte oder er merkte, dass es keinen Sinn hatte. Dann kümmerte er sich selbst um die Sache und bezeichnete den nächstbesten Beamten als 'inkompetenten Vollidioten'. Dennoch blickte jeder im Revier zu ihm auf. Er war ein Mann, der von Natur aus eine gewisse Autorität ausstrahlte, die jeder anerkannte. Alexander stand auf und verschwand grummelnd aus dem Revier. Wieder stieg er in seinen verrosteten Wagen und setzte sich auf den Fahrersitz. Er blickte durch die Frontscheibe nach draußen und seufzte laut auf. Er fühlte sich sinnlos. Er hatte das Gefühl, dass seine gesamte Existenz ein einziger Fehltritt war, dass Gott sich einen Spaß daraus gemacht hatte einen kleinen Nichtsnutz zu erschaffen, dessen kleines unbedeutendes Chaos nur zur Unterhaltung der anderen Menschen diente. Nach einem kurzen Zögern startete er den Motor und fuhr los.

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Vivian horchte auf, als die Musik stoppte und Stille an ihre Stelle trat. Es war ruhig. Widerwillig setzte Vivian sich auf und blickte durch den Raum. Sie war allein und genau das störte sie. Ihre Freunde mussten entweder arbeiten, lernen, sich um ihre Kinder kümmern oder hatten einfach keine Lust sich mit ihr zu treffen. Normalerweise war sie nie eine Person gewesen, die ihre eigene Situation betrauerte. Sie war eine Frau, die sich ihr Leben so zurechtschusterte, wie es ihr passte. Sie hatte einen perfekten Plan für ihr perfektes Leben auf einer viel zu unperfekten Welt. Doch an diesem Tag fühlte sie sich einfach nur einsam. Aus diesem Grund freute sie sich umso mehr auf den Polizeiball. Dort würde sie neue Leute kennenlernen. Sie würde ein Mitglied in einer Gruppe werden, zu einer Einheit gehören. Sie schmunzelte leicht. Vielleicht würde sie ja sogar ein hübscher, junger Polizist zum Tanzen auffordern.

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Alex betrat den Tatort und sah sich argwöhnisch um. Ein junger Polizist kam auf ihn zu.
„Sagen sie mir kurz und bündig, was die Zeugen gesehen haben und was Sie gefunden haben. Unterlassen Sie jegliche Form von Smalltalk. Ich möchte nichts über Ihre Frau oder Ihre Kinder und vorallem nicht über Ihre Mutter erfahren Officer! Habe ich mich klar ausgedrückt?", meinte Alex bereits genervt, als er den Jungpolizisten musterte. Diese waren meistens darauf aus am Tatort noch einen netten Plausch über ihr Privatleben zu halten. Alex hielt davon recht wenig. Es war seine Arbeit Morde zu untersuchen und nicht über Familie und Freunde zu tratschen. Vorallem, da er zu seiner Familie keinen Kontakt hatte und Freunde sowieso nicht zu seinem Repertoire gehörten.
Der Polizist nickte unsicher und meinte leise, „Nun, ein paar Leute haben das Opfer aus dem dritten Stock fallen sehen. Er ist auf dem Müllcontainer dort aufgeprallt und dann zu Boden geglitten. In seiner Wohnung waren keine Anzeichen eines Kampfes zu sehen. Es scheint sich um einen Unfall zu handeln..." Alex runzelte die Stirn und antwortete, "Das werden wir sehen. Fügen sie die Namen und Adressen der Zeugen zum Protokoll hinzu." Er zögerte kurz und kratzte sich am Kopf. "Sagen Sie mir bescheid, wenn es was neues gibt." Der Polizist nickte wieder. „Jawohl Lieutenant...!"

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Eine halbe Stunde später kam Alex am städtischen Leichenschauhaus an. Die Metalltür fiel hinter ihm ins Schloss, als er das Gebäude betreten hatte und sogleich wurde er am Empfang von einer älteren Frau begrüßt.
„Ah! Mister Kellington! Was möchten sie denn?"
Alex blickte sich um. "Einen Cheeseburger mit Fritten, dazu eine Coke Light und einen Erdbeermilchshake bitte."
Auf den ratlosen Blick der alten Dame erwiderte Alex, "Ich müsste mit Dr. Flink reden.".
„Ah!", antwortete die Frau. „Warum sagen sie das denn nicht gleich? Sie ist da hinten gleich die Tür rechts."
Alex runzelte die Stirn, ging schließlich auf die genannte Tür zu und öffnete diese ohne anzuklopfen. Er blickte sich um und fand sich in einer Art Operationssaal wieder. In diesem standen einige Liegen, Geräte und große, metallene Schränke, in denen die toten Körper bis zur Beerdigung aufbewahrt wurden. Ein leises Platschen machte Alex dann auf eine Frau aufmerksam, die gerade eine Leber in eine kleine Truhe gefüllt mit Eis legte. Er schmunzelte leicht, als er die junge Frau beobachtete, die mit Mundschutz und Latexhandschuhen eine Leiche 'auseinandernahm'.
„Doktor...?" meinte Alex schließlich leise um auf sich aufmerksam zu machen. Die Medizinerin drehte sich leicht erschrocken um, als sie Alexander erkannte und mit einem leichten Grinsen den Mundschutz abnahm.
„Officer Kellington, schön, dass Sie mir auch mal Gesellschaft leisten."
„Doktor, ich bin Lieutenant und hier her gekommen um mir Ihren Bericht anzuhören.“ erwiderte Alexander bereits genervt.
„Um wen handelt es sich denn Offi-"
„Lieutenant!", unterbrach er sie.
„Wie auch immer!", meinte sie mit einem Lachen. „Ich brauche wie immer den Namen und die Befugnis."
Alexander kramte in seiner Manteltasche und holte einen kleinen Zettel heraus. „Sein Name ist Jack Riviera, 43 Jahre alt und hier ist mein Fahrschein."
Dr. Flink nahm ihm das Schriftstück aus den Händen. „Hm, in Ordnung. Kommen Sie mit."
Die Doktorin führte ihn zu einer Liege, direkt neben der Leiche, die sie gerade untersuchte.
„Der Mann starb durch eine Schädelfraktur und innere Blutungen im oberen Solarplexus. Kurz: Er muss irgendwo runtergefallen sein, wie?“, fragte Dr. Flink, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
„Er stürzte aus dem dritten Stock. Zeugenaussagen zufolge landete er mit dem Schädel auf einem der Müllcontainer. Unschöner Anblick.“
Die Medizinerin zog das Tuch von der Liege und ein Mann mittleren Alters kam zum Vorschein. Er war blass und sein Blick war leer. Zahlreiche Schürf- und eine Platzwunde im Gesicht waren zu erkennen. Zudem hatte er viele großflächige blaue Flecken auf dem Oberkörper.
„Uhh, das ist also unser Gewinner.“ meinte Alex mit einem Anflug von einem Lächeln.
Dr. Flink nickte leicht. „Sein Preis ist ein Flug aus dem dritten Stock eines Gebäudes, mitten in die warmen Gefilde der Hölle.“
Alex kratzte sich überlegend am Kinn. „Hölle? Kann doch genau so gut sein, dass er im Himmel landet, oder?“ Er schmunzelte leicht. „Oder vertreten Sie ebenfalls die Meinung, dass alle Menschen ins Fegefeuer gehören?“
Die Ärztin lachte. „Ihre Ermittlungen gehen langsam voran, wie? Es waren Spuren von Lysergsäurediethylamid in seinem Blut vorhanden...“
Alex horchte auf und blickte sie an. „LSD? Hui, dann hatte er wenigstens das Gefühl, dass er fliegt, bevor sein Schädel in alle Einzelteile zersplitterte.“
Flink grinste leicht. „Allerdings...“
Dr. Jessica Flink war eine jener Personen, die man in keine Schublade stecken konnte. Sie konnte freundlich und hilfsbereit und zur gleichen Zeit zynisch und bitter sein. Ihre Persönlichkeit spiegelte sich immer in der Person wieder, mit der sie gerade sprach. Sie passte sich an, war flexibel. Deshalb konnte sie auch so gut wie jeder leiden. Mit Ausnahme von Alex. Er war der Meinung, dass sie nur so war, wie sie war um anderen zu gefallen.



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