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Frau Lyrika
Die Dame da
heißt Lyrika
die grellgeschminkt
drei Caipis trinkt
und kreischt
Der Herr Poet
der zu ihr steht
und ihren Blick
für einen Fick
erheischt
ist unterm Tisch
ein kleiner Fisch
darauf versteift
dass sie ihn greift
das heißt:
Der arme Schwanz
kapiert nicht ganz
wo es ihn juckt
dass er nur spuckt
nicht beißt
Und Schwänzchenklein
fällt schon hinein
er stürzt ins Loch
und meint auch noch
er steigt
Wenn du dann schnallst
wen du da knallst
hast du es längst
vergeigt
Du machst den Hengst
für ein Gestell
aus Holz und Fell
Du kamst zu schnell
Frau Lyrika
war gar nicht da
Denn die
kommt nie
Die Dame da
heißt Lyrika
die grellgeschminkt
drei Caipis trinkt
und kreischt
Der Herr Poet
der zu ihr steht
und ihren Blick
für einen Fick
erheischt
ist unterm Tisch
ein kleiner Fisch
darauf versteift
dass sie ihn greift
das heißt:
Der arme Schwanz
kapiert nicht ganz
wo es ihn juckt
dass er nur spuckt
nicht beißt
Und Schwänzchenklein
fällt schon hinein
er stürzt ins Loch
und meint auch noch
er steigt
Wenn du dann schnallst
wen du da knallst
hast du es längst
vergeigt
Du machst den Hengst
für ein Gestell
aus Holz und Fell
Du kamst zu schnell
Frau Lyrika
war gar nicht da
Denn die
kommt nie
#3
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Frau Lyrika
in Humor und Fröhliches 21.06.2006 17:24von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Ulli,
ich würde jetzt auch gerne sagen, dass ich das witzig finde. Aber ich bin leider zu doof und versteh das gar nicht so recht. Also, äh, ... naja, was da halt so bildlich gesprochen vor sich geht. Also, ich denke, ich hab ja schon eine ziemlich schmutzige Fantasie, aber ... welches Gestell?
Ansonsten fällt mir mal wieder Deine Affinität zu Cocktails auf.
Nein, ich unterdrücke den Impuls einen narzistischen Link zu meinem Cocktail-Gedicht zu legen, besonders nicht, wenn ich gerade so einen lausigen Kommentar zu Deinem Gedicht schreibe.
Noch eine Sache. Ich finde, es liest sich besser (und sieht auch besser aus), wenn Du die Leerzeilen weg läßt. So einheitlich ist die Struktur ja denn auch nicht und die Leerzeilen zerpflücken das ganze etwas und nehmen ein wenig das Tempo raus, was bei humorvollen Sachen ja tödlich sein kann.
Ansonsten hoffe ich auf erhellende Kommentare anderer Schweewittchen, die 1000 Mal klüger sind als ich.
Grüße,
GW
ich würde jetzt auch gerne sagen, dass ich das witzig finde. Aber ich bin leider zu doof und versteh das gar nicht so recht. Also, äh, ... naja, was da halt so bildlich gesprochen vor sich geht. Also, ich denke, ich hab ja schon eine ziemlich schmutzige Fantasie, aber ... welches Gestell?
Ansonsten fällt mir mal wieder Deine Affinität zu Cocktails auf.
Nein, ich unterdrücke den Impuls einen narzistischen Link zu meinem Cocktail-Gedicht zu legen, besonders nicht, wenn ich gerade so einen lausigen Kommentar zu Deinem Gedicht schreibe.
Noch eine Sache. Ich finde, es liest sich besser (und sieht auch besser aus), wenn Du die Leerzeilen weg läßt. So einheitlich ist die Struktur ja denn auch nicht und die Leerzeilen zerpflücken das ganze etwas und nehmen ein wenig das Tempo raus, was bei humorvollen Sachen ja tödlich sein kann.
Ansonsten hoffe ich auf erhellende Kommentare anderer Schweewittchen, die 1000 Mal klüger sind als ich.
Grüße,
GW
#4
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Frau Lyrika
in Humor und Fröhliches 21.06.2006 18:43von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hallo Ulli,
na, wenn ich die Zeilen richtig verstanden habe, war sie bereits da, oder?
Nochmal zu GerateWohls Vorschlag - also, ich fände es nicht so gut, wenn man die Strophen zusammenziehen würde, weil ich es so, wie es jetzt ist, einfach übersichtlicher finde und auch die Gefahr geringer ist, in den Zeilen zu verrutschen...
LG, Maya
na, wenn ich die Zeilen richtig verstanden habe, war sie bereits da, oder?
Nochmal zu GerateWohls Vorschlag - also, ich fände es nicht so gut, wenn man die Strophen zusammenziehen würde, weil ich es so, wie es jetzt ist, einfach übersichtlicher finde und auch die Gefahr geringer ist, in den Zeilen zu verrutschen...
LG, Maya
Hallo Ulli,
na, wenn Frau Lyrika nur die Fiktion vom Poeten ist, sollte er, der Hengst, also aufpassen, dass seine Einbildungkraft nicht mit ihm durchgeht (weil er die Welt poetisiert). Jedenfalls könnte das sonst peinlich werden. Und die Lyrik kommt nie, weil die Lyrik eben Lyrik ist und “in” ihr höchstens von Beischlaf die Rede ist, nie aber praktiziert wird. ??!
Naja, vielleicht lieber lesen und lachen, wie der Poet halten und nicht so genau hinschauen. Schöne Karikatur jedenfalls. Poeten untereinander dürfen sich doch ruhig auslachen, wenn so dumme Missgeschicke passieren...
Liebe Grüße
Motte
na, wenn Frau Lyrika nur die Fiktion vom Poeten ist, sollte er, der Hengst, also aufpassen, dass seine Einbildungkraft nicht mit ihm durchgeht (weil er die Welt poetisiert). Jedenfalls könnte das sonst peinlich werden. Und die Lyrik kommt nie, weil die Lyrik eben Lyrik ist und “in” ihr höchstens von Beischlaf die Rede ist, nie aber praktiziert wird. ??!
Naja, vielleicht lieber lesen und lachen, wie der Poet halten und nicht so genau hinschauen. Schöne Karikatur jedenfalls. Poeten untereinander dürfen sich doch ruhig auslachen, wenn so dumme Missgeschicke passieren...
Liebe Grüße
Motte
Als Sachverständige auf diesem Gebiet wisst ihr natürlich, worum es geht. Knud und Motte treffen meine Intention am besten, auch wenn da noch einiger Interpretationsspielraum ist...
Schnell wie ich war, habe ich beim Posten eine kleines Ströphchen ganz weggelassen. Sie erweitert den Gedankengang nicht wesentlich, ist aber schon wegen des Reimschemas unverzichtbar.
Mit poetischen Grüßen
Ulli
Schnell wie ich war, habe ich beim Posten eine kleines Ströphchen ganz weggelassen. Sie erweitert den Gedankengang nicht wesentlich, ist aber schon wegen des Reimschemas unverzichtbar.
Mit poetischen Grüßen
Ulli
Hallo Ulli,
hast du denn vor, dieses fehlende Ströphchen noch nachzuliefern? Manchmal hilft´s ja schon, wenn man dasselbe nochmal etwas anders hört. Vielleicht steckt in der Strophe ja doch der Aha-effekt!
Liebe Grüße,
Motte
Ich fürchte, der Aha-Effekt bleibt aus, denn ich habe besagtes Ströphchen bereits editiert (=Strophe 5)
Aha.
Und um auch auf Mayas Frage eine Antwort zu versuchen: War Frau Lyrika nun da oder nicht da?
Sie war genau so da wie viele andere Bilder, die wir uns so machen, gerade in Gedichten, oder auch in Plauderecken: voneinander.
Aber in einem engeren "realen" Sinn ist sie natürlich nicht da und wird auch nie (zu mir) kommen. Sie ist etwas von mir Gemachtes, Betriebenes, Befeuertes, eine Fic(k)tion. Frau Lyrika ist der süße Schlund der dichterischen Eitelkeit, der sich mit jeder gelungenen Formulierung weiter öffnet. Das Gefühl, nicht aufhören zu können, die Manie des Schreibens, der Trieb, etwas in die Welt setzen zu wollen, ein göttliches Etwas, ein unsterbliches Wesen zu zeugen.
Die Griechen schufen für die dichterische Begeisterung das Bild der Muse Erato. Sie ist eine der neun Töchter des Zeus. Sie wird angerufen, damit sie einen küsst. Wenn ich mich selbst beim Schreiben eines Gedichtes beobachte, z.B. auch bei diesem - von der ersten Idee bis zum letzten Wort - das ist mehr als eine zarte Eingebung. Das ist ein sich steigernder herrlicher zwanghafter Rausch, eine wirklich geile Muse, die einen da reitet...!
Und was bleibt davon?
post coitum animal triste
Aha.
Und um auch auf Mayas Frage eine Antwort zu versuchen: War Frau Lyrika nun da oder nicht da?
Sie war genau so da wie viele andere Bilder, die wir uns so machen, gerade in Gedichten, oder auch in Plauderecken: voneinander.
Aber in einem engeren "realen" Sinn ist sie natürlich nicht da und wird auch nie (zu mir) kommen. Sie ist etwas von mir Gemachtes, Betriebenes, Befeuertes, eine Fic(k)tion. Frau Lyrika ist der süße Schlund der dichterischen Eitelkeit, der sich mit jeder gelungenen Formulierung weiter öffnet. Das Gefühl, nicht aufhören zu können, die Manie des Schreibens, der Trieb, etwas in die Welt setzen zu wollen, ein göttliches Etwas, ein unsterbliches Wesen zu zeugen.
Die Griechen schufen für die dichterische Begeisterung das Bild der Muse Erato. Sie ist eine der neun Töchter des Zeus. Sie wird angerufen, damit sie einen küsst. Wenn ich mich selbst beim Schreiben eines Gedichtes beobachte, z.B. auch bei diesem - von der ersten Idee bis zum letzten Wort - das ist mehr als eine zarte Eingebung. Das ist ein sich steigernder herrlicher zwanghafter Rausch, eine wirklich geile Muse, die einen da reitet...!
Und was bleibt davon?
post coitum animal triste
#11
von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
Frau Lyrika
in Humor und Fröhliches 24.06.2006 10:54von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
Hallo Smartie,
wenn du mich so fragst. Ich bin mir nie sicher...
Zunächst wollte ich es unter Diverse stellen. Dann unter Trübsinniges. Dann fragte ich mein Lust-Ich und das lachte nur blöde.
Icke passe nun mal in keene Rubricke. Aber dit nächste Jedicht wird janz düster, dit kannste mir glooben ...
Lieben Gruß, Ulli
wenn du mich so fragst. Ich bin mir nie sicher...
Zunächst wollte ich es unter Diverse stellen. Dann unter Trübsinniges. Dann fragte ich mein Lust-Ich und das lachte nur blöde.
Icke passe nun mal in keene Rubricke. Aber dit nächste Jedicht wird janz düster, dit kannste mir glooben ...
Lieben Gruß, Ulli
schade, genau Strophe fünf sehe ich als Schwachstelle in einem ansonsten wirklich sehr lustrigen Text, der darüber hinaus noch etwas mehr transportiert als reine Komik.
Aber "Schwänzchenklein" klingt so nach schlechtem Porno.
Ein schönes Portrait des armen Poeten.
lg,Fabian
Aber "Schwänzchenklein" klingt so nach schlechtem Porno.
Ein schönes Portrait des armen Poeten.
lg,Fabian
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