#1

Der Viehmarkt

in Gesellschaft 11.07.2006 21:08
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Auf diesem Markt
standen sich die Krämer
die Plattitüden platt.

Jeder hatte seinen festen Stand
Punkt, genau platt-ziert.

In der Auslage:
Seine Ablage:
Kram.
Und dahinter ?
Der Krämer
nach Blickfängen kramend:

Von Kunden.

Doch da kamen keine!
Doch, da gingen sie:
Vorbei!


"Wohin geht ihr?"


"Ständeaufbauen!"


Der arme Krämer.

krampfte, kreischte
krempelte die Ärmel hoch
seinen Kram um,
legte die Auslage neu aus
und die Ablage neu ab,
die Blickfänge neu an
und andere Krämer um.

Die vermeintlichen Kunden bezogen derweil Stellung
und zierten ihren Stand
im Gedränge.


"Warum kümmert keinen mein Kram?" Schrie er.


"Kümmere dich um deinen eigenen Kram!"


Schrien die Krämer.


Und wie er sich kümmerte!

Und wie er sich kümmerte,
da wirbelte er ein unbeschriebenes Blatt auf,
dem kein Kram stand,
aus dem Kram in seinem Stand auf.
Um das er sich gleich kümmerte
und verzweifelt schrieb:

Kram! Meine Not...-

Doch bevor er dies unschuldige Blatt
weiter schänden konnte,
mit seinem Schmerz,
entriss es sich seinen Pranken
und wehte verwundet,
doch vogelfrei davon.

Es tanzte im Wind,
warf sich wild in jede Böe,
stellte sich auf Luftsäulen aus,
freien Atem zu hauchen,
und hatte nur den Himmel zur Bühne,
denn es fing,
verfänglich wie es war,
die Blicke der gierigen Krämer -

bis einer es fing,
Blut leckte
und sah:

Kram! Meine Not...

...Reim...nein...Rat...kommt...nie-

Ein ... Kommentar!


Von diesem Tage an florierte der Handel,
denn der erste Kommentar war defloriert worden,
wie die Krämer Kunden geworden waren.



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