#1

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 10:17
von Krabü2 (gelöscht)
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sprechblasen

mit unseren knickerbockern
kabbeln wir wie toll
kühn in unserem sprachflussbett

schäumen uns auf,
bestaunen unsere silben-
reiher, die bei jedem flug-
ansatz bis zur betäubung
das drahtgitter anstoßen

komm, warten wir
auf den sonnen-
goldregen der unsere
offenen münder stopft
bis wir uns da wahrnehmen
wo worte in unnot versickern.

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#2

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:33
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Uschi

Was heisst denn kabbeln? Ich dachte da eher an krabbeln... Fehler oder Neologismus? Anyway ....

Ich kann, bei solchen Texten, rein vom Gefühl aus gehen, da ich sie meist nicht ganz schnalle .... Hier sehe ich ein Paar, vielleicht ein älteres, das schon eine Weile zusammen ist (Knickerbocker), die sich bemühen, miteinander zu sprechen, ohne wirklich auf einen grünen Ast zu kommen.
Welcher Ort die Unnot verdeutlichen soll, weiss ich nicht so recht .... das Ende der Beziehung? Der Tod sogar? Hm ....

Was mir gefällt ist die übergreifende Bedeutung von tollkühn, das passt 100 Pro. Die Silbenreiher gefallen mir auch aber der Sonnengoldregen ist wieder etwas, das ich nicht kapiere .... Wofür soll der denn stehen? F1!

Gruss
Margot

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#3

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:39
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi Margot,
es kann ein Liebespaar sein, muss es aber nicht, deshalb steht das hier in 'Gesellschaft'. Der Knickerbocker ist ja eigentlich eine Hose (daher Deine Assoziation des alternden oder bereits vertrauten Paares...), hier steht er aber auch für ein Geknicktsein und ein Bockigsein darüber (Frauen nennt man ja eher zickig). Es versteckt sich, um mal die Lösung kurz darzustellen, das Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, dahinter. Eine Begegnung, die nicht in Sprache, schon gar nicht in Sprachkämpfen geschieht - der Unnot, nach der Du fragtest. Eine Begegnung ist in einer sprachlosen tiefen Stille. Sei dahingestellt, ob das dann ein Tod ist. Ich weiß es nicht. Ich hab darüber auch nicht nachgedacht.
Danke für die Auseinandersetzung damit.
LG Uschi
achje, jetzt habe ich das kabbeln vergessen:
kabbeln ist ein spielerisches kampf, ein leichter kampf... ein sich-necken evtl., naja, etwas mehr schon

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#4

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:44
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Siehst du eigentlich immer Paare, Marge? Kabbeln heißt soviel wie streiten, allerdings ein wenig euphemistischer, ein Neologismus ist es nicht, eher wohl Mundart.

Mir scheint das Gedicht (ein solche erkenne ich eigentlich gar nicht) eher eine Bescheibung der Kabbeleien auf diesem Forum, als irgendeine Beziehungskiste zu sein. Die Knickerbocker beruhen wohl eher auf Bürstes Alter, als auf dem der Angesprochenen, die sollen eher als Kinder (kindisch) dargestellt werden.

So wunderprächtig die Wortkaskaden auch sein mögen, so stoßen sie sich spätestens am Lüftungsgitter des PC, heraus kommen sie nicht. Die letzte Strophe stellt den Wunsch dar, die plärrenden Kinder sollten die Schnauze halten, auf die Lyrik (den Sonnengoldregen) achten und sich von dieser läutern lassen, da die anderen Worte doch wahrlich unnötig sind (in unnot versickern).

Ich kann mit so Eins-zu-Eins-Kryptisierungen wenig anfangen. Ich mag es nicht, wenn ein klares Statement so verklausuliert wird. Soll es dadurch netter wirken? Poetischer wirkt es auf mich nicht, eher etwas bemüht, sorry.

Nicht mein Fall, vielleicht, weil ich mich angesprochen fühlte.

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#5

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:46
von Krabü2 (gelöscht)
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Hä? Mattes?
Wie kommst Du auf sowas? Daran habe ich gar nicht gedacht, überhaupt nicht...

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#6

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:50
von Mattes | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte

Zitat:

Kratzbürste schrieb am 13.07.2006 12:46 Uhr:
Wie kommst Du auf sowas?


Habe ich doch beschrieben. Es gibt eben immer andere Interpretationsansätze, es kommt immer auf die Stimmung an. Das wollte ich mit dem Hinweis an Margot verdeutlichen.

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#7

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:50
von Fabian Probst (gelöscht)
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ich hatte auch sofort mattes Assoziationen. Kommt wohl daher, dass hier gerade jeder einen "selbstkritischen" Text rein stellt.

Anders als Mattes finde ich ihn aber nicht schlecht.
Mir gefällt die Wortwahl und die Bildsprache.

lg,Fabian

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#8

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:54
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Öhm, ja .... da sehe ich einfach Paare, wenn man von 'wir' schreibt.... weil ich - persönlich - eigentlich nie über die gesamte Menschheit als 'wir' schreibe. Mir ist das zu allgemein. Aber natürlich habt ihr Recht, es steht in Gesellschaft ..... da hätte ich weiter denken sollen.

Ich habe persönlich Mühe, mich in Wortkonstrukte hinein versetzen zu können. Bis ich alles heraus geknobelt habe, weiss ich am Ende gar nicht mehr, ob ich es mag oder nicht. Interessant finde ich solche Texte aber schon, jedoch bin ich halt kein Fan von.

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#9

sprechblasen

in Gesellschaft 13.07.2006 12:57
von Krabü2 (gelöscht)
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*schulterzuck*
es ist meine art zu schreiben. sie ist ein stück von mir,diese art.

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