Hi Fabian,
beim ersten Lesen dachte ich: ach, wie schön, so schwermütig. Beim zweiten Lesen überwog jedoch ein stirngerunzeltes
Häh?.
Strophe 1 versteh ich noch dahingehend, dass jemand oder etwas frei wird. Zunächst vermutete ich noch, dass jemand aus dem Leben geschieden ist, doch scheinen hier doch andere Wege beschritten zuwerden. Auf jeden Fall wurde von denjenigen, die das lyrIch "entpflichtet" haben, nur scheinbar großzügig ein Gnadenbrot beigelegt, in Wirklichkeit ist es bereits verschimmelt. An eine Kündigung und Abfindung könnte man in dem Zusammenhang auch noch denken.
Strophe 2 zeigt nun auf, wie sehr das lyrIch dadurch aus der Bahn geworfen wird. Ziel- und hoffnungslos lässt es sich treiben in düstrer Nacht. Aber welchen Meister früher Dichtung hält es in den Händen? Und ist wirklich ein Meister der frühen Dichtung (welche ist das?) oder ein früherer Meister der Dichtung gemeint? Und wer hält da jetzt eigentlich genau das Buch in den Händen, Syntax und Inhalt folgend wäre das eigentlich...
das Boot !
Arbeitslos, hoffnungslos, deppressiv und mit Suizidgedanken, dabei Goethe lesend(
häh?), das scheint mir die Quintessenz zu sein, die ich mir herausziehe, oder dass das wirklich passt.
In Strophe 2 Z.3 holpert zudem das Metrum, denn oder auf der zweiten Silbe zu betonen, bin ich nicht bereit, daran kann man sicher noch bauen.
gibt Hilfe oder Richtung
statt
Hilfe sind natürlich zig Alternativen denkbar: Auskunft, Halt mir etc.
Die Reime sind allerdings gelungen. Dennoch, so richtig funktionieren Deine Zeilen bei mir nicht, sorry,
Gruß,
Don