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Papa
Papa, überwinde dich,
gib mir deinen Segen!
Schau, die Welt verändert sich,
auch du musst dich bewegen.
Räume Vorurteile aus,
schleife die Verbote!
Schmeiße alle Diener raus
und sei ein Freiheitsbote!
Bied’re dich dem Zeitgeist an,
alles zu erlauben!
Deine Sprüche, alter Mann,
ich kann sie nicht mehr glauben.
Kodex, Credo und Moral?
Quatsch, ich will nur segeln.
Hart am Wind, du kannst mich mal.
Geh weg mit deinen Regeln!
Bin nur ich allein so klug,
will den Schlaf mir rauben.
Warum gibt es noch genug
Schafe, die dir glauben?
Papa, überwinde dich,
gib mir deinen Segen!
Schau, die Welt verändert sich,
auch du musst dich bewegen.
Räume Vorurteile aus,
schleife die Verbote!
Schmeiße alle Diener raus
und sei ein Freiheitsbote!
Bied’re dich dem Zeitgeist an,
alles zu erlauben!
Deine Sprüche, alter Mann,
ich kann sie nicht mehr glauben.
Kodex, Credo und Moral?
Quatsch, ich will nur segeln.
Hart am Wind, du kannst mich mal.
Geh weg mit deinen Regeln!
Bin nur ich allein so klug,
will den Schlaf mir rauben.
Warum gibt es noch genug
Schafe, die dir glauben?
Ein lyr. Ich das so stark glaubt, dass es vom Herrn verlangt er solle sich verändern? Wir warn ja schonmal bei Kirche hier im Forum....
Hier sieht es nun ganz anders aus. Was möchte er denn? Er spricht von Gesetz, dass nicht mehr passt, weil er sich gut fühlen will mit dem was er tut und nicht lassen kann - das ist neu. Die Alten Interpretatoren waren zumindest so cool (oder so dämlich) sich von allem was sie taten hinterher frei kaufen zu können. Er hier will einen kostenlosen Freibrief?
Der Author zumindest nimmt das auf die Schippe, habe ich Recht?
lg
Richard
*edit: Auf das Thema kam ich zugegebenermaßen noch vorbelastet durch andrere Werke und weil die "Schafe" nun mal so verführerisch nach Bibel riechen... "und siehe, so sendete er die Schafe mitten unter die Wölfe" (Verlange bitte nicht das ich die Stelle ordentlich zitiere... Matthäus irgendwas so wie ich vermeine)
Hier sieht es nun ganz anders aus. Was möchte er denn? Er spricht von Gesetz, dass nicht mehr passt, weil er sich gut fühlen will mit dem was er tut und nicht lassen kann - das ist neu. Die Alten Interpretatoren waren zumindest so cool (oder so dämlich) sich von allem was sie taten hinterher frei kaufen zu können. Er hier will einen kostenlosen Freibrief?
Der Author zumindest nimmt das auf die Schippe, habe ich Recht?
lg
Richard
*edit: Auf das Thema kam ich zugegebenermaßen noch vorbelastet durch andrere Werke und weil die "Schafe" nun mal so verführerisch nach Bibel riechen... "und siehe, so sendete er die Schafe mitten unter die Wölfe" (Verlange bitte nicht das ich die Stelle ordentlich zitiere... Matthäus irgendwas so wie ich vermeine)
Der König ist wieder im Lande!? Eitel Freude herrscht unter dem Fußvolk, zumal, wenn er einem dann auch noch die Ehre gibt!
Hi Richard!
Ja, dieses Gefühl kann ich gut nachvollziehen und mir schwant, es ist nicht ganz zufällig entstanden. Hier soll auf die Schippe genommen werden, das ist korrekt. Es geht dabei nicht etwa um die Auseinandersetzung mit Gott, das wäre eine Etage zu hoch gegriffen. Aber die Schäfchen hast du schon korrekt eingeordnet, na klar.
DG
Mattes
Hi Richard!
Ja, dieses Gefühl kann ich gut nachvollziehen und mir schwant, es ist nicht ganz zufällig entstanden. Hier soll auf die Schippe genommen werden, das ist korrekt. Es geht dabei nicht etwa um die Auseinandersetzung mit Gott, das wäre eine Etage zu hoch gegriffen. Aber die Schäfchen hast du schon korrekt eingeordnet, na klar.
DG
Mattes
Zitat: |
Margot schrieb am 21.07.2006 09:03 Uhr: Ist das von dir so gewollt, dass praktisch jede letzte Zeile im Vers um eine Silbe zu lang ist? Und wenn ja, warum? |
Ja, das ist gewollt, weil sich das lyrische Ich vier Strophen lang in seiner Anklage steigert und sinnbildlich nach dem lyrDu schnappt. Die jeweils letzte Zeile soll dieses Schnappen unterstützen, eine gewisse Atemlosigkeit hineinbringen und insofern auf die nächste Strophe überleiten. Das lyrI überholt sich quasi selbst mit seiner Anklage, die ja auch immer schärfer und beleidigender wird, bis es in der letzten Strophe dann doch so etwas wie nachdenklich wird und sich endlich an die eigene Nase fasst. Konsequenterweise endet hier dann auch das Schnappen. Man beißt sich ja nicht gerne selbst.
Nachvollziehbar? Gelungen? Jedenfalls danke für das Erkennen und die formale Frage!
Inhaltlich geht es nicht grundsätzlich um einen Generationenkonflikt, jedenfalls nicht im direkten Sinne. Dass es faktisch meist einer ist, steht auf einem anderen Blatt. Das Predigen in dem Zusammenhang gefällt mir.
DG
Mattes
Zitat: |
Margot schrieb am 21.07.2006 11:08 Uhr: Aber wer bin ich schon, dir Ratschläge zu erteilen ....? |
Wer du bist, weiß ich nicht. Was du bist, jedenfalls in diesem Fall, ist kokett.
Wenn ich dringend Luft holen müsste, meinen Satz aber noch zu Ende bringen wollte, dann stieße ich das mit letzter Luft hervor. So auch hier: Anlauf mit dem Auftakt, Stoßen (Schnappen) mit der ersten Hebung, die dadurch unweigerlich noch stärker betont wird. Ich nehme es dir gelegentlich auf, dann wird es vielleicht klarer.
Hi Mattes.
Habe die Kommentare nicht gelesen, wollte mich selbst nicht beeinflussen, wenn du nun was doppelt liest ignore it.
Papa, überwinde dich,
gib mir deinen Segen!
Schau, die Welt verändert sich,
auch du musst dich bewegen.
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schleife die Verbote!
Schmeiße alle Diener raus
und sei ein Freiheitsbote!
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Bied’re dich dem Zeitgeist an,
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Deine Sprüche, alter Mann,
ich kann sie nicht mehr glauben.
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Quatsch, ich will nur segeln.
Hart am Wind, du kannst mich mal.
Geh weg mit deinen Regeln!
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Bin nur ich allein so klug,
will den Schlaf mir rauben.
Warum gibt es noch genug
Schafe, die dir glauben?
XxXxXxX
XxXxXx
XxXxXxX(xXxXxxX)
XxXxXx
DurchgeXt.
Erst dachte ich es hackt, ob deiner metrischen Unfähigkeit, aber das zu denken wäre wirklich ein Schuss in den Ofen gewesen.
Strophe 1-4; letzter Vers Jamben, sonst Trochäen.
Es liest sich schon abgehackt, wenn man sich nicht mit der Metrik beschäftigt sieht man wohl auch nicht das Gewollte darin.
Inhaltlich sehe ich hier den Papst als Papa, der angefeindet wird, der sich ändern solle, mit der Zeit gehen, Regeln schleifen, Diener entlassen solle, etc.
Sprachlich hat mir die erste Strophe gleich zugesagt, leicht, toll.
Der Wechsel der Metrik - Veränderung, vielleicht? Ich weiß es nicht.
Nur in der ersten Strophe liest es sich auch noch flüssig herab, die nächsten stolpern schon, vom Gefühl her.
Strophen 2-4 finde ich nicht so erquickend. Vor allem Nr. 4 ist schon sehr schwach.
Die letzte Strophe, ich gebe zu ich verstehe Vers 2 hier nicht, offenbart auch die Arroganz des Lyr Ichs.
Bemängelt sein Verständnis, warum es noch so viele gibt, die den (Scheiß) glauben.
Metrisch nochmal am Ende gab es für mich 2 Arten es zu lesen. DIe in Klammer war die erste, natürlich wirkende, die "wirkliche" war jene, die ich mit ein wenig biegen so lesen konnte und wie ich denke, dass du es auch angedacht hast.
Wie gesagt, erste Strophe famos, der Rest überzeugt mich nicht so.
Einfach gestrickt sind die Zeilen, das Lyr Ich auch, polemisch, arrogant und ignorant - das spricht schon alles dafür. LyrIch - Sprache - Form.
Trotzdem mag ichs nicht.
Lg Thomas
Habe die Kommentare nicht gelesen, wollte mich selbst nicht beeinflussen, wenn du nun was doppelt liest ignore it.
Papa, überwinde dich,
gib mir deinen Segen!
Schau, die Welt verändert sich,
auch du musst dich bewegen.
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Räume Vorurteile aus,
schleife die Verbote!
Schmeiße alle Diener raus
und sei ein Freiheitsbote!
XxXxXxX
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xXxXxXx
Bied’re dich dem Zeitgeist an,
alles zu erlauben!
Deine Sprüche, alter Mann,
ich kann sie nicht mehr glauben.
XxXxXxX
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Kodex, Credo und Moral?
Quatsch, ich will nur segeln.
Hart am Wind, du kannst mich mal.
Geh weg mit deinen Regeln!
XxXxXxX
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Bin nur ich allein so klug,
will den Schlaf mir rauben.
Warum gibt es noch genug
Schafe, die dir glauben?
XxXxXxX
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XxXxXxX(xXxXxxX)
XxXxXx
DurchgeXt.
Erst dachte ich es hackt, ob deiner metrischen Unfähigkeit, aber das zu denken wäre wirklich ein Schuss in den Ofen gewesen.
Strophe 1-4; letzter Vers Jamben, sonst Trochäen.
Es liest sich schon abgehackt, wenn man sich nicht mit der Metrik beschäftigt sieht man wohl auch nicht das Gewollte darin.
Inhaltlich sehe ich hier den Papst als Papa, der angefeindet wird, der sich ändern solle, mit der Zeit gehen, Regeln schleifen, Diener entlassen solle, etc.
Sprachlich hat mir die erste Strophe gleich zugesagt, leicht, toll.
Der Wechsel der Metrik - Veränderung, vielleicht? Ich weiß es nicht.
Nur in der ersten Strophe liest es sich auch noch flüssig herab, die nächsten stolpern schon, vom Gefühl her.
Strophen 2-4 finde ich nicht so erquickend. Vor allem Nr. 4 ist schon sehr schwach.
Die letzte Strophe, ich gebe zu ich verstehe Vers 2 hier nicht, offenbart auch die Arroganz des Lyr Ichs.
Bemängelt sein Verständnis, warum es noch so viele gibt, die den (Scheiß) glauben.
Metrisch nochmal am Ende gab es für mich 2 Arten es zu lesen. DIe in Klammer war die erste, natürlich wirkende, die "wirkliche" war jene, die ich mit ein wenig biegen so lesen konnte und wie ich denke, dass du es auch angedacht hast.
Wie gesagt, erste Strophe famos, der Rest überzeugt mich nicht so.
Einfach gestrickt sind die Zeilen, das Lyr Ich auch, polemisch, arrogant und ignorant - das spricht schon alles dafür. LyrIch - Sprache - Form.
Trotzdem mag ichs nicht.
Lg Thomas
Hi sEweil!
Hab Dank für deinen Kommentar, auch weil jetzt der Papa einsortiert wurde.
Ich sagte an anderer Stelle, dass Aggression nicht zwingend eine gute Muse sei und das ist hier wohl eingetreten. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was du schreibst, hast du schon recht, dass das Ganze etwas mutwillig daherkommt. Es wurde vielleicht auf allzu große Schnelle ins Korsett gezwängt.
Polemisch – arrogant – ignorant, stimmt genau. Und insofern ist das alles zu einseitig, um gut zu gehen. Ich habe das lyrI überzeichnet, aber eben nicht mit Esprit, sondern eher mit Schaum vor dem Mund. Vielleicht bin ich ihm zu ähnlich, als dass es funktionieren könnte.
Danke für die Rückmeldung, um so mehr, weil du es nicht gelungen findest!
DG
Mattes
Hab Dank für deinen Kommentar, auch weil jetzt der Papa einsortiert wurde.
Ich sagte an anderer Stelle, dass Aggression nicht zwingend eine gute Muse sei und das ist hier wohl eingetreten. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was du schreibst, hast du schon recht, dass das Ganze etwas mutwillig daherkommt. Es wurde vielleicht auf allzu große Schnelle ins Korsett gezwängt.
Polemisch – arrogant – ignorant, stimmt genau. Und insofern ist das alles zu einseitig, um gut zu gehen. Ich habe das lyrI überzeichnet, aber eben nicht mit Esprit, sondern eher mit Schaum vor dem Mund. Vielleicht bin ich ihm zu ähnlich, als dass es funktionieren könnte.
Danke für die Rückmeldung, um so mehr, weil du es nicht gelungen findest!
DG
Mattes
Heißt das nicht "verschippert"? Aber ja, das soll es. Nur steht der Autor dann auf dem gleichen Pidestal, wie das von ihm vermeintlich geschipperte lyrDu. Diesem Schippern fehlt vielleicht ein Augenzwinkern, die nötige Distanz. Es ist weder ironisch, noch satirisch, sondern nur noch verletzend, gemein, zynisch. Da kann kein Heil mehr entstehen, was in Ordnung wäre, wenn die Sprache insgesamt eine solche wäre. Ist sie aber nicht. der Autor gaukelt eine Leichtigkeit vor, die er hier gar nicht hat. Was amüsiert wirken soll, klingt nach beleidigter Leberwurst.
sEweil hat leider Recht. Spätestens dem intensiveren Blick hält das Reimwerk nicht Stand.
sEweil hat leider Recht. Spätestens dem intensiveren Blick hält das Reimwerk nicht Stand.
Ehrlich gesagt und ich will jetzt sicher nicht ohne Ende dein Werklein verteidigen - soooo gut ist es ja auch wirklich nicht.. finde ich tatsächlich: Na und?! Und das mit einem verschippierten Ausrufe-Fragezeichen. Dann ist es eben nicht distanziert, dann sagt es eben ganz klar: Halt doch einfach mal die Fresse und das ohne Augenzwinkern. Schließlich hau ich dir ja auch keins aufs Maul und lächle dich dabei freundlich an.
Das ist mal so meine bescheidene Meinung. Das lyrische Ich kann ja nicht mal mehr seinen eigenen Authoren ernst nehmen, wenn jener immer sagt: Ach - ist ja doch alles nur Spaß und eigentlich bin ich ja der große Zyniker, der niemals Schaum vor dem Mund trägt, sondern nur lässig mit den Schultern zuckt. Ach tja - das ist nicht ehrlich - Meiner MEINUNG nach! Aber was ist schon Meinung, sprach da ein Anderer...
Das ist mal so meine bescheidene Meinung. Das lyrische Ich kann ja nicht mal mehr seinen eigenen Authoren ernst nehmen, wenn jener immer sagt: Ach - ist ja doch alles nur Spaß und eigentlich bin ich ja der große Zyniker, der niemals Schaum vor dem Mund trägt, sondern nur lässig mit den Schultern zuckt. Ach tja - das ist nicht ehrlich - Meiner MEINUNG nach! Aber was ist schon Meinung, sprach da ein Anderer...
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