Hallo Ulli,
Du schaffst es hier wiedermal so kleine, feine Dinge überaus nachdenklich auszudrücken. Im Groben und Ganzen verstehe ich das wesentlich weniger feinfühlig ausgedrückt so:
Großes Ziel verfolgt -> Ziel erreicht -> noch kein neues Ziel da -> daher ziellos -> Dunkelheit
An diesem Punkt gefällt mir, dass dem Ich das Fehlen des neuen Ziels zunächst nicht gleich gewahr wird, sondern zunächst das Fehlen zu verfolgender Spuren.
-> Nach Erkenntnis der Ziellosigkeit -> Ruhe -Wahrnehmung verändert sich von sehen zu Hören und Tasten -> Offenheit für Neues
Neulich las ich einen Artikel über die neue Langsamkeit als zeitgeistige Lebensformel mit einem Plädoyer für mehr Achtsamkeit und Offenheit für die Dinge, die einem direkt vor den Füßen liegen. Die Verse hier passen da ganz gut rein.
Deine Verse hier gefallen mir gut, weil sie den Inhalt beim Lesen gut transortieren und das ganze vom Rythmus her auch gut zusammenpasst.
Allerdings, um doch noch etwas zu meckern, ein wenig missfallen tun mir die Pünktchen. Von sowas bin ich ja nicht so ein Fan. Eine einfache Leerzeile hätte es hier auch getan. Die Pünktchen sehen da etwas aus wie ein Platzhalter, wie so eine Stelle im Lied, wo man schon eine Melodie aber noch keinen Text hat und die dann mit so Summen oder Lala füllt.
Ansonsten schön.
Grüße,
GW