#1

Lyrik-Gourmet

in Philosophisches und Grübeleien 01.09.2006 08:40
von kein Name angegeben • ( Gast )
Lyrik-Gourmet (oder doch Gourmand?)


Wie glühen diese Zeilen mir beim Lesen,
wie warm sie meinen Seelenofen heizen,
sich mir ins innerste Gedärme spreizen,
vom Lyrikhungertod will ich genesen.

Es reimt sich jedes Wort zu neuem Wollen,
ergötzt sich bäuchlings mir im dorren Geiste,
weil ich mir einen Sinnspruch-Burger leiste.
Vorbei! das ausdrucksleere Magengrollen.

Entrückt hauch ich die Verse aus der Lunge.
Der Worte zarter Schmelz umfliesst die Zunge,
ihr bittersüsser Gout mein Gaumensegel.

Im Geiste hüpf ich wie ein kleiner Junge,
und fülle mir, vermittels Federschwunge,
mit Poesie - zum Rand - den Wortschatzpegel.

(C) September-2006 Bosco di Legno


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#2

Lyrik-Gourmet

in Philosophisches und Grübeleien 01.09.2006 09:34
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo Bosco,

ja, auch das ist in deinem neuen Stil geschrieben und bezieht sich auf ein neues Thema.
Schön, mal deine Stimme dazu zu hören.
Interessant, das Thema Poesie mit dem Geschmackssinn zu verknüpfen.
Witzig, den Begriff Burger, den ich für mich persönlich nicht mit einem wirklichen Gaumenschmaus verbinden kann, mit ins Spiel zu bringen und deswegen ist es auch eine passende Überschrift, die du da wählst...

Mit dem Ausdruck sich mir ins innerste Gedärme spreizen kann ich hingegen nichts positives verbinden. Das klingt brutal. Wenn du damit nen guten Stuhlgang meinst, der für den Gourmet ja auch wichtig ist, würde ich es umformulieren...

Am liebsten las ich:

Im Geiste hüpf ich wie ein kleiner Junge,
und fülle mir, vermittels Federschwunge,
mit Poesie - zum Rand - den Wortschatzpegel.


LG
B.


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#3

Lyrik-Gourmet

in Philosophisches und Grübeleien 01.09.2006 11:39
von kein Name angegeben • ( Gast )
@Bosch

Danke dir, für diese ausführliche Meinungsäusserung.

In die Gedärme spreizen...

Ja, zum einen brauchte ich natürlich einen Reim zu heizen
Und dann wollte ich auch die Überleitung vom geistigen in den Körperlichen Genuss der Lyrik herstellen.

Das ist mir offenbar nicht so gut gelungen.

Lesen könnte man es auch so:

Wie glühen diese Zeilen mir beim Lesen,
wie warm sie meinen Seelenofen heizen,
sich mir ins Eingeweide spreizen,
vom Lyrikhungertod will ich genesen.

obwohl zwei Silben fehlen, merkt man es nicht, oder ?

Die Aussage ist damit allerdings auch nicht anders. Hmmm.

wie wäre denn:

Wie glühen diese Zeilen mir beim Lesen,
wie warm sie meinen Seelenofen heizen,
sich mir ins innere Gewölbe spreizen,
vom Lyrikhungertod will ich genesen.

Gruss

Bosco


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#4

Lyrik-Gourmet

in Philosophisches und Grübeleien 01.09.2006 13:26
von kein Name angegeben • ( Gast )
Lieber Bosco,
spreizen ist immer noch drinnen und behagt mir nicht. (spreizen verbinde ich mit Gewalt, Sport aber nicht mit dem Inneren, nach meinem Geschmack- aber vielleicht sehen es die anderen ja anders)
Findest du nicht andere Reimnwörter auf "heizen"?
(reizen, nicht geizen,...)
LG
B.

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