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funkelnde augen verzehren das bild,
zitternde hände auf hochglanzpapier.
ein schluckreflex plagt,
der atem jagt wild.
störend ist nur dieses publikum hier.
brennende augen befühlen den tanz,
bebende hände bezahlen die gier.
zum anfassen nah:
schönheit und glanz.
störend ist nur dieses publikum hier.
glühende augen verorten das kleid,
krampfende hände verschließen den schrei.
jetzt oder nie,
es ist an der zeit:
nur sie und er und sonst publikumsfrei.
© U. Würsig 2006
Ja, das ist ein erotisches Stimmungsbild, welches ein Lächeln abringt.
Zunächst gibt es ein Papier-Bild (Veranstaltungsplakat, Programmheft?), das erregt, danach eine Art Show (Bühne, Peepshow, Tanzshow etc.) oder Tanzeinlage, die Stimmung heizt sich auf...Lust steigert sich und der Erzähler würde dies gern mit einem Akt zu zweit auskosten...woran ihn leider das Publikum noch eine Weile hindert.
Das ganze könnte auch aus der Sicht eines Tänzers passieren, der diese Vorführung lieber im Privaten erleben würde...er kann sich kaum auf sein Publikum konzentrieren und wünschte es über den Jordan....um die freie Wildbahn mit seiner Partnerin genießen zu können.
Gern gelesen!
LG
B.
Zunächst gibt es ein Papier-Bild (Veranstaltungsplakat, Programmheft?), das erregt, danach eine Art Show (Bühne, Peepshow, Tanzshow etc.) oder Tanzeinlage, die Stimmung heizt sich auf...Lust steigert sich und der Erzähler würde dies gern mit einem Akt zu zweit auskosten...woran ihn leider das Publikum noch eine Weile hindert.
Das ganze könnte auch aus der Sicht eines Tänzers passieren, der diese Vorführung lieber im Privaten erleben würde...er kann sich kaum auf sein Publikum konzentrieren und wünschte es über den Jordan....um die freie Wildbahn mit seiner Partnerin genießen zu können.
Gern gelesen!
LG
B.
Hallo DOCC!
Nein, keine Ahnung, was genau abgeht, von Masturbation bis Vergewaltigung ist alles möglich. Auf jeden Fall ist es sprachlich hochstehend, metrisch nahezu perfekt und mit der Ellipse in der jeweils letzten Strophe ein durchkomponiertes Werk, das mir zu gefallen weiß. Wermutstropfen, wie die erst pfunkelnden, dann gar glühenden Kohlen, äh: Augen, der Schluckreflex (ist mir zuviel Sabber) und die geradezu nazimäßig anmutende Sprachvergewaltigung der Verortung (so einen Scheiß sollte man gerade als Dichter nicht mitmachen) schmälern das Vergnügen ein wenig, aber es bleibt ein vergnügen.
Gern gelesen, auch wenn die Kleinschreibung mir hier nicht einleuchtet: So klein ist das Werk nicht.
DG
Mattes
Nein, keine Ahnung, was genau abgeht, von Masturbation bis Vergewaltigung ist alles möglich. Auf jeden Fall ist es sprachlich hochstehend, metrisch nahezu perfekt und mit der Ellipse in der jeweils letzten Strophe ein durchkomponiertes Werk, das mir zu gefallen weiß. Wermutstropfen, wie die erst pfunkelnden, dann gar glühenden Kohlen, äh: Augen, der Schluckreflex (ist mir zuviel Sabber) und die geradezu nazimäßig anmutende Sprachvergewaltigung der Verortung (so einen Scheiß sollte man gerade als Dichter nicht mitmachen) schmälern das Vergnügen ein wenig, aber es bleibt ein vergnügen.
Gern gelesen, auch wenn die Kleinschreibung mir hier nicht einleuchtet: So klein ist das Werk nicht.
DG
Mattes
Zitat: |
Mattes schrieb am 15.09.2006 15:29 Uhr: ...und die geradezu nazimäßig anmutende Sprachvergewaltigung der Verortung (so einen Scheiß sollte man gerade als Dichter nicht mitmachen) schmälern das Vergnügen ein wenig, aber es bleibt ein vergnügen. |
Und das ist genau die Stelle, lieber Matthes, die mir am besten vom ganzen gefiel!
glühende augen verorten das kleid,...
Ich liebe Wortneuschöpfungen...und das ist ne ganz harmlose, leicht gängige, verständliche.
Warum müssen wir Zeitgenossen immer nur altes Zeug verwenden? Wieso durften die Altvorderen Sprache schöpfen und wir nicht? Das ist mir unbegreiflich. Solchen Zwängen mag ich nicht gehorchen. Ich verstehe wohl, dass es auch zu viel des guten werden kann...was hier aber nie und nimmer der Fall ist.
Und es ist hier vollkommen verständlich, was damit ausgedrückt werden sollte.
Geschmäcker sind halt verschieden.
LG
B.
Hallo erstmal,
ihr seht mich jetzt ziemlich am Boden zerstört...aber von vorn:
lieben Dank für die Kommentare und dafür, dass ihr beide zumindest das Teil angenommen habt. Klar geht es um Vergewaltigung (aber so klar scheint das ja nun auch wieder nicht zu sein). Grundlage ist meine These, dass das (Über)Angebot an sexuellen Objekten nach sexuellen Subjekten zur tatsächlichen und höchsten Befriedigung schreit. Gemeinhin meint man ja, dass Pornografie ein Ventil sei und viele von sexuellen Straftaten abhält. Ich denke eben eher andersrum: sie provoziert auch zu Straftaten.
Das Gedicht versucht nun einen Prozess zu skizzieren, ein Anwachsen eben sowohl im Inhalt als auch in der Ausdruckform – also vom toten Bild, über das lebenden Anschauungsobjekt bis zum tatsächlich leibhaftigen Opfer. Dieser Steigerung sollten eigentlich auch die Augen und die Hände des Typen durch die Adjektivwahl folgen...
Aber nun zum „verorten“. Mich damit in die Naziecke zu stellen macht mich schon erheblich fertig. Ich bin vielleicht zu alt, um in deren Jargon aktuell zu Hause zu sein, aber ich war, bin und kann mir nicht bewusst sein, mich brauner Verbalitäten befleißigt zu haben. Ich habe dieses Verb gewählt, um eine strategische Dimension zu beschreiben: der Typ macht bereits aus, wo er ansetzen muss, damits dann schnell geht. Er ortet also die Schwachpunkte des Kleides...warum bin ich deshalb nazimäßig?
Ich muss mich jetzt erstmal beruhigen.
DOCC
ihr seht mich jetzt ziemlich am Boden zerstört...aber von vorn:
lieben Dank für die Kommentare und dafür, dass ihr beide zumindest das Teil angenommen habt. Klar geht es um Vergewaltigung (aber so klar scheint das ja nun auch wieder nicht zu sein). Grundlage ist meine These, dass das (Über)Angebot an sexuellen Objekten nach sexuellen Subjekten zur tatsächlichen und höchsten Befriedigung schreit. Gemeinhin meint man ja, dass Pornografie ein Ventil sei und viele von sexuellen Straftaten abhält. Ich denke eben eher andersrum: sie provoziert auch zu Straftaten.
Das Gedicht versucht nun einen Prozess zu skizzieren, ein Anwachsen eben sowohl im Inhalt als auch in der Ausdruckform – also vom toten Bild, über das lebenden Anschauungsobjekt bis zum tatsächlich leibhaftigen Opfer. Dieser Steigerung sollten eigentlich auch die Augen und die Hände des Typen durch die Adjektivwahl folgen...
Aber nun zum „verorten“. Mich damit in die Naziecke zu stellen macht mich schon erheblich fertig. Ich bin vielleicht zu alt, um in deren Jargon aktuell zu Hause zu sein, aber ich war, bin und kann mir nicht bewusst sein, mich brauner Verbalitäten befleißigt zu haben. Ich habe dieses Verb gewählt, um eine strategische Dimension zu beschreiben: der Typ macht bereits aus, wo er ansetzen muss, damits dann schnell geht. Er ortet also die Schwachpunkte des Kleides...warum bin ich deshalb nazimäßig?
Ich muss mich jetzt erstmal beruhigen.
DOCC
Mann, Mann, abregen. Die Vergewaltigung habe ich, Bosch hat so ziemlich gar nichts erkannt. Die "Verortung" hat nichts mit brauner Soße zu tun, die du dir etwa ans Hemd kleckertest, sondern mit der Nazi-Eigenart, Sprache zu verwursten. Ver-orten ist für mich kein Neologismus und auch schon gar nicht von Herrn DOCC erfunden, sondern ein Unwort im Stile Nazideutscher Sprachverhunzung und Sprachverschleierung. Was heißt das denn - verorten? Das Wort wird haufenweise gebraucht und doch gibt es das nicht.
Das heißt aber nicht, mein lieber DOCC, dass ich dich etwa für einen Nazi hielte, weiß Gott nicht! Nur erwarte ich von einem Literaten einen bewussteren Umgang mit Sprache, insbesondere bei Neuschöpfungen und Bedeutungszuschreibungen, mithin Vorgehensweisen, die bei unseren kleinen, braunen Freunden A & O der Propaganda waren, nicht wahr? Die Endlösung war dann letztendlich auch nur eine Verortung der Judenfrage, gelle?
Beruhigt?
Das heißt aber nicht, mein lieber DOCC, dass ich dich etwa für einen Nazi hielte, weiß Gott nicht! Nur erwarte ich von einem Literaten einen bewussteren Umgang mit Sprache, insbesondere bei Neuschöpfungen und Bedeutungszuschreibungen, mithin Vorgehensweisen, die bei unseren kleinen, braunen Freunden A & O der Propaganda waren, nicht wahr? Die Endlösung war dann letztendlich auch nur eine Verortung der Judenfrage, gelle?
Beruhigt?
Nein!
Lieber muh,
Wenn es in Deinen Augen eine Vergewaltigung der deutschen Sprache ist – okay. Damit könnte ich gut leben und denken. Aber da muss die Attributierung „nazimäßig“ her - und Judenfrage - und nazideutsche Sprachverhunzung. Also bleibt der Vorwurf des nazimäßigen Umgangs mit Worten. (Unter der Devise: Am Anfang war das Wort).
„verorten“ steht im Online-Duden hier:
(http://www.)duden.de/index2.html?duden-suche/werke/felix/000/176/verorten.176927.html
Als Synonyme werden genannt:
ausgemacht, bekannt, bestimmt, definiert, durchschaut, erfasst, festgelegt, geortet, identifiziert, klar umrissen, lokalisiert, registriert, zur Kenntnis genommen; (besonders Soziologie): verortet.
(Quelle: Duden - Das Synonymwörterbuch)
Der bei der Universität in Leipzig dokumentierte deutsche Wortschatz (http://)wortschatz.uni-leipzig.de/ führt „verorten“ so:
Wort: verorten
Anzahl: 160
Häufigkeitsklasse: 16 (d.h. der ist ca. 2^16 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Morphologie: ver|ort|en
Links zu anderen Wörtern:
• Grundform: verorten
• -ung-Form von: Verortung
• Form(en): verortet, verorten, verortende, verortenden, verortender, verortend
Und dort kannst Du dann auch seitenweise sowohl den Gebrauch des Wortes „verorten“ als auch „Verortung“ seit ca. 1987 abrufen. Wahrscheinlich alles nazimäßig...
Wir hatten gerade in diesem Forum angeregte Diskussionen, die mir wirklich weitergeholfen haben – und Dein Urteil war und ist mir immer wichtig. Warum Du jetzt von oben herab mit Kanonen schießt – na ja, Du wirst Deine Gründe haben. Trotzdem schade.
Liebe Grüße von
DOCC
Lieber muh,
Wenn es in Deinen Augen eine Vergewaltigung der deutschen Sprache ist – okay. Damit könnte ich gut leben und denken. Aber da muss die Attributierung „nazimäßig“ her - und Judenfrage - und nazideutsche Sprachverhunzung. Also bleibt der Vorwurf des nazimäßigen Umgangs mit Worten. (Unter der Devise: Am Anfang war das Wort).
„verorten“ steht im Online-Duden hier:
(http://www.)duden.de/index2.html?duden-suche/werke/felix/000/176/verorten.176927.html
Als Synonyme werden genannt:
ausgemacht, bekannt, bestimmt, definiert, durchschaut, erfasst, festgelegt, geortet, identifiziert, klar umrissen, lokalisiert, registriert, zur Kenntnis genommen; (besonders Soziologie): verortet.
(Quelle: Duden - Das Synonymwörterbuch)
Der bei der Universität in Leipzig dokumentierte deutsche Wortschatz (http://)wortschatz.uni-leipzig.de/ führt „verorten“ so:
Wort: verorten
Anzahl: 160
Häufigkeitsklasse: 16 (d.h. der ist ca. 2^16 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Morphologie: ver|ort|en
Links zu anderen Wörtern:
• Grundform: verorten
• -ung-Form von: Verortung
• Form(en): verortet, verorten, verortende, verortenden, verortender, verortend
Und dort kannst Du dann auch seitenweise sowohl den Gebrauch des Wortes „verorten“ als auch „Verortung“ seit ca. 1987 abrufen. Wahrscheinlich alles nazimäßig...
Wir hatten gerade in diesem Forum angeregte Diskussionen, die mir wirklich weitergeholfen haben – und Dein Urteil war und ist mir immer wichtig. Warum Du jetzt von oben herab mit Kanonen schießt – na ja, Du wirst Deine Gründe haben. Trotzdem schade.
Liebe Grüße von
DOCC
Spinnst du? Von oben mit Kanonen? Arsch offen, DOCC, oder was ist los? Ich lobte dein Werk, wie seltener eines, nahm lediglich Anstoß an einem Wort, so wie ich es immer gemacht hätte. Ich kann doch nichts dafür, dass das in meinen Augen ein Wort ist, wie es die Nazis hätten prägen können. Meine Fresse, ich stellte ja wohl klar, dass weder du, noch dein Gedicht etwas danit zu tun hätten. Wenn jemand ein wunderfeines, gar nicht nazimäßiges Gedicht schriebe und darin gedankenlos z.B. das Wort Endlösung benutzte, wärest du wahrscheinlich nicht so angefasst, falls jemand auf das Naziwort hinwiese.
Übrigens: Im Duden steht alles, was benutzt wird und dass dieses Nichtwort benutzt wird, steht ebenfalls außer Zweifel. Nur gefallen muss es einem nicht. Und ich wollte dir begründen, warum es mir nicht gefällt. Aber nur weiter so. Ich werde mich hüten, irgendwann noch einmal etwas zu deinen Werken zu schreiben.
Übrigens: Im Duden steht alles, was benutzt wird und dass dieses Nichtwort benutzt wird, steht ebenfalls außer Zweifel. Nur gefallen muss es einem nicht. Und ich wollte dir begründen, warum es mir nicht gefällt. Aber nur weiter so. Ich werde mich hüten, irgendwann noch einmal etwas zu deinen Werken zu schreiben.
Hallo Mattes, Hallo Tümpler
Nur noch ein letztes Wort zu diesem Thema von mir:
„verorten“ ist kein Naziwort, sondern kommt aus der Soziologie. Wenn aber irgendjemandem das Wort nicht gefällt, dann ist das okay und für mich überdenkenswert – dann kann man das sagen: das Wort ist Scheiße, eines Dichters unwürdig, DOCC verwendet Worte aus der Gülle und kann sie nicht einordnen, er benutzt Worte, die zwar im Duden stehen aber allgemein anerkannte Unworte sind oder was weiß ich; wenn mir aber ein nazimäßiger Gebrauch bzw. Umgang mit der deutschen Sprache vorgeworfen wird - dann knallt es auf den Gebraucher zurück – nicht als Wort, sondern als Ideologie. Ich hab mir schon Mitte der 70er Jahre mehr als ein blaues Auge in der Auseinandersetzung mit faschistoiden Tendenzen geholt (und das in der angeblich so sehr entnazifizierten DDR), dass ich eine solche Einschätzung schon tief in der Ehre spüre. Ich musste mit 2 Monaten Jugendwerkhof (so hieß das bei uns) bezahlen, weil ich einen mit Hitlergruß herumlaufenden Vietnamesenhasser... na ja, das will hier sicher auch keiner mehr wissen. Lustig wars jedenfalls nicht – und es hat geprägt!
Vielleicht bin ich deshalb übersensibilisiert – egal! Inzwischen habe ich ja auch noch den Arsch offen und bin ein Spinner !!!
Da ich davon ausgehe, dass diese Charakterisierung meiner Person allgemeiner Konsens ist, jedenfalls hat niemand widersprochen und die Moderation scheint auch zu nicken, möchte ich dieses Forum gern verlassen. Mattes und andere werden mich, wie ja angekündigt, nicht mehr beachten, was soll ich hier noch schreiben??
Ich war hier ehrlich gern zu Hause, nachdem ich mir Überheblichkeiten, Verunglimpfungen, und Diskriminierungen einer bestimmten Person bei gedichte.com nicht mehr antun wollte. Ich bedanke mich nochmals für die freundliche Aufnahme und die Geduld mit mir.
Jetzt trifft es mich aber mal selbst – und ich gebe zu: ich kann damit nicht einfach so umgehen. Ich wünsche euch allen eine gute Zeit und bedanke mich für die Unterstützung. Ich werde sicher oft noch als Gast hier rumstromern. Auch Dir, muh, hab ich zu danken...aber das wird Dich nicht mehr interessieren...
Viel Erfolg allen! Und wie immer
Liebe Grüße von
DOCC
Nur noch ein letztes Wort zu diesem Thema von mir:
„verorten“ ist kein Naziwort, sondern kommt aus der Soziologie. Wenn aber irgendjemandem das Wort nicht gefällt, dann ist das okay und für mich überdenkenswert – dann kann man das sagen: das Wort ist Scheiße, eines Dichters unwürdig, DOCC verwendet Worte aus der Gülle und kann sie nicht einordnen, er benutzt Worte, die zwar im Duden stehen aber allgemein anerkannte Unworte sind oder was weiß ich; wenn mir aber ein nazimäßiger Gebrauch bzw. Umgang mit der deutschen Sprache vorgeworfen wird - dann knallt es auf den Gebraucher zurück – nicht als Wort, sondern als Ideologie. Ich hab mir schon Mitte der 70er Jahre mehr als ein blaues Auge in der Auseinandersetzung mit faschistoiden Tendenzen geholt (und das in der angeblich so sehr entnazifizierten DDR), dass ich eine solche Einschätzung schon tief in der Ehre spüre. Ich musste mit 2 Monaten Jugendwerkhof (so hieß das bei uns) bezahlen, weil ich einen mit Hitlergruß herumlaufenden Vietnamesenhasser... na ja, das will hier sicher auch keiner mehr wissen. Lustig wars jedenfalls nicht – und es hat geprägt!
Vielleicht bin ich deshalb übersensibilisiert – egal! Inzwischen habe ich ja auch noch den Arsch offen und bin ein Spinner !!!
Da ich davon ausgehe, dass diese Charakterisierung meiner Person allgemeiner Konsens ist, jedenfalls hat niemand widersprochen und die Moderation scheint auch zu nicken, möchte ich dieses Forum gern verlassen. Mattes und andere werden mich, wie ja angekündigt, nicht mehr beachten, was soll ich hier noch schreiben??
Ich war hier ehrlich gern zu Hause, nachdem ich mir Überheblichkeiten, Verunglimpfungen, und Diskriminierungen einer bestimmten Person bei gedichte.com nicht mehr antun wollte. Ich bedanke mich nochmals für die freundliche Aufnahme und die Geduld mit mir.
Jetzt trifft es mich aber mal selbst – und ich gebe zu: ich kann damit nicht einfach so umgehen. Ich wünsche euch allen eine gute Zeit und bedanke mich für die Unterstützung. Ich werde sicher oft noch als Gast hier rumstromern. Auch Dir, muh, hab ich zu danken...aber das wird Dich nicht mehr interessieren...
Viel Erfolg allen! Und wie immer
Liebe Grüße von
DOCC
Mann, bist du empfindlich. Aber ich akzeptiere das und entschuldige mich, eben weil du so empfindlich bist. Und eben weil du so empfindlich bist, sollte dich das auch tangieren und vielleicht nachempfinden lassen, dass ich auch empfindlich bin, wenn es um den Umgang mit Sprache geht. Und wenn ich dabei übers Ziel hinausgeschossen bin, okay, aber nimm nicht die anderen Tümpler in Haft für meine Ausfälle. In Sippenhaft sozusagen, weil das ja auch schon wieder nazimäßig wäre, gelle? Schweigen ist nicht Zustimmung, DOCC, du bist ja hier nicht gerichtet worden. Und wenn du dich jetzt selbst zum Abschied verurteilst, musst du das auch selbst wissen.
Aber dein Zuhause ist und war hier nicht, nicht einmal dein virtuelles, diesen Popanz solltest du nicht aufbauen.
Digitale Grüße
Mattes
Aber dein Zuhause ist und war hier nicht, nicht einmal dein virtuelles, diesen Popanz solltest du nicht aufbauen.
Digitale Grüße
Mattes
Zitat: |
Da ich davon ausgehe, dass diese Charakterisierung meiner Person allgemeiner Konsens ist, jedenfalls hat niemand widersprochen und die Moderation scheint auch zu nicken, möchte ich dieses Forum gern verlassen. Mattes und andere werden mich, wie ja angekündigt, nicht mehr beachten, was soll ich hier noch schreiben?? |
Hallo DOCC,
ich bin nicht der Auffassung von Mattes und fände es schade, wenn du deswegen gehst.
Wer von sich behauptet, sensibel zu sein, würde in solchen Vergleichen nicht einmal denken. Man kann mit vielem Scherzen. Bei Nazivergleichen hört bei mir das Scherzen ganz auf.
Allerdings ging es nicht um eine Gesamtcharakterisierung deiner Person, es ist auch nur einer, der so etwas verglich- also musst du auch nicht gehen. Ein Forum und eine Atmosphäre werden nicht nur von einer Person bestimmt. Und wenn dir nur daran lag, hier von Matthes charakterisiert zu werden...nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
LG
B.
Zitat: |
Bosch schrieb am 18.09.2006 22:41 Uhr: Wer von sich behauptet, sensibel zu sein, würde in solchen Vergleichen nicht einmal denken. |
Wer bist du, das beurteilen zu können? Das Maß aller Dinge?
Zitat: |
Man kann mit vielem Scherzen. Bei Nazivergleichen hört bei mir das Scherzen ganz auf. |
Wer scherzte?
Zitat: |
Allerdings ging es nicht um eine Gesamtcharakterisierung deiner Person |
Nicht einmal um eine Teilcharakterisierung. Es ging und geht um das Wort und auch wenn Hans Volk damit scherzt, so hat er doch nicht verstanden, worum es geht. "Verortung" ist kein Nazi-Wort, aber eben ein Unwort, wie es schlechter von den Nazis nicht hätte erfunden werden können, eben jenen, die sich besonders bei Euphemismen, Umdeutungen und Neologismen hervortaten, mithin Sprache für ihre Zwecke verbogen und missbrauchten.
Zitat: |
Ein Forum und eine Atmosphäre werden nicht nur von einer Person bestimmt. |
Das kommt immer ganz darauf an. Wenn also jemand behauptete, dieses Forum und seine Atmosphäre würden eindeutig von Arno Boldt bestimmt, wer wollte da widersprechen?
Zitat: |
Und wenn dir nur daran lag, hier von Matthes charakterisiert zu werden...nein, das kann ich mir nicht vorstellen. |
Das kannst du halten, wie eine Dachdeckerin, aber von Mattes kritisiert und kommentiert (nicht charakterisiert) kann man eben nur exklusiv im Tümpel werden. Das gibt es sonst nirgendwo.
#17
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
crescendo
in Gesellschaft 19.09.2006 10:53von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo DOCC,
Du wurdest von Mattes weder als Nazi noch als träger entsprechenden Gedankenguts bezeichnet. Daher sehe ich keinen Grund von der Modministration einzuschreiten.
Eine Diskussion ohne Unterstellung von Mutwilligkeit, ob ein Ausdruck für Wortschöpfungen aus der Nazizeit typisch ist, halte ich in einem Literaturforum für legitim.
Ich kann auch verstehen, dass keiner mit irgendetwas, was von ihm kommt mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden will. Daher können solche Diskussionen schnell zu persönlichen streitereien ausarten. Daher würde ich persönlich auch jedem davon abraten, solche Vergleiche hier im Forum zu ziehen, besonders wenn es nur eine Meinung ist und nicht stichhaltig belegt wird, doch das muss letztlich jeder selbst wissen.
Aber ich dachte, ihr, Du und Mattes, könnt das wie vernünftige Erwachsene unter Euch klären und kommt aus ohne bandenkriegmäßig Eure Meinungsgenossen hinter Euch zu schaaren. Das hatten wir in letzter Zeit oft genug und das war nicht gerade gewinnbringend. Daher kein Einschreiten.
Und persönlich: Ich fänd's ziemlich blöd, wenn Du gingest, DOCC. Ich mag deine Arbeit und würde sie weiter gerne hier lesen.
Grüße,
GW
Du wurdest von Mattes weder als Nazi noch als träger entsprechenden Gedankenguts bezeichnet. Daher sehe ich keinen Grund von der Modministration einzuschreiten.
Eine Diskussion ohne Unterstellung von Mutwilligkeit, ob ein Ausdruck für Wortschöpfungen aus der Nazizeit typisch ist, halte ich in einem Literaturforum für legitim.
Ich kann auch verstehen, dass keiner mit irgendetwas, was von ihm kommt mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden will. Daher können solche Diskussionen schnell zu persönlichen streitereien ausarten. Daher würde ich persönlich auch jedem davon abraten, solche Vergleiche hier im Forum zu ziehen, besonders wenn es nur eine Meinung ist und nicht stichhaltig belegt wird, doch das muss letztlich jeder selbst wissen.
Aber ich dachte, ihr, Du und Mattes, könnt das wie vernünftige Erwachsene unter Euch klären und kommt aus ohne bandenkriegmäßig Eure Meinungsgenossen hinter Euch zu schaaren. Das hatten wir in letzter Zeit oft genug und das war nicht gerade gewinnbringend. Daher kein Einschreiten.
Und persönlich: Ich fänd's ziemlich blöd, wenn Du gingest, DOCC. Ich mag deine Arbeit und würde sie weiter gerne hier lesen.
Grüße,
GW
hallo DOCC
schon nach der ersten Strophe war das lyr.Ich für mich ein maskuliner Triebtäter.
die Wiederholung der Endzeile bestätigt es genügend. die "krampfenden Hände" sind fast nicht mehr nötig. die Beschreibung von Motivation und Vorgehensweise finde ich gelungen und ich sehe die Typen vor mir, wie ich sie kennenlernen "durfte". vor allem kann ich jenen Ausdruck in den Augen nie mehr vergessen, den ich als Viertklässler aufblitzen sah, als mich ein Fremder mal in einem Ferienlager fragte wo die Schafbaracke der Mädchen wäre. ich hatte zunächst gedacht es wäre ein Vater und gab bereitwillig Auskunft. es war am hellichten Tag. aber dann fragte er, schlecht verborgen beiläufig, wie alt die Mädchen denn wären, so wie ich, "nicht älter, oder?" und die Vorfreude die sich nicht verbergen ließ in seiner Körpersprache brachte mir das Grauen bei. seither erkenn ich sie immer wieder, zuverlässig.
"verorten" ist ein Wort dass ich selber auch nie gebrauchen würde. so weit wie Mattes mit seiner aggressiven Toleranz, würde ich aber nicht gehen. du bezeichnest es ja selber als strategisches Vokabular und ich finde es angemessen und legitim gerade wegen den implizierten (und möglichen) negativen Assoziationen. ich glaube sogar die Kleinschreibung liegt auch darin begründet dass sich dieser Begriff gleichrangig zu den herkömmlichen Substantiven einreihen darf (und sollte).
"verorten ohne Publikum"
liest sich ganz anders als
"verortung mit publikum"
es gibt Worte, ja sogar ganze Sätze die wurden für immer "beschädigt".
denk doch mal an "Arbeit macht frei". ich mag auch gar keine weiteren Beispiele aufführen. ich selber verwende in meinem Geschreibe manche Wörter deshalb nicht und werde es nie tun. zum Beispiel "Heimat".
wir sind fast alle hier Poeten und Hypersensibelchen gleichzeitig. sieh manch einem seine Macken nach, oder werf sie ihm vor, aber zeig Größe, wenn du kannst, und bleib. bitte.
Gruß
Alcedo
schon nach der ersten Strophe war das lyr.Ich für mich ein maskuliner Triebtäter.
die Wiederholung der Endzeile bestätigt es genügend. die "krampfenden Hände" sind fast nicht mehr nötig. die Beschreibung von Motivation und Vorgehensweise finde ich gelungen und ich sehe die Typen vor mir, wie ich sie kennenlernen "durfte". vor allem kann ich jenen Ausdruck in den Augen nie mehr vergessen, den ich als Viertklässler aufblitzen sah, als mich ein Fremder mal in einem Ferienlager fragte wo die Schafbaracke der Mädchen wäre. ich hatte zunächst gedacht es wäre ein Vater und gab bereitwillig Auskunft. es war am hellichten Tag. aber dann fragte er, schlecht verborgen beiläufig, wie alt die Mädchen denn wären, so wie ich, "nicht älter, oder?" und die Vorfreude die sich nicht verbergen ließ in seiner Körpersprache brachte mir das Grauen bei. seither erkenn ich sie immer wieder, zuverlässig.
"verorten" ist ein Wort dass ich selber auch nie gebrauchen würde. so weit wie Mattes mit seiner aggressiven Toleranz, würde ich aber nicht gehen. du bezeichnest es ja selber als strategisches Vokabular und ich finde es angemessen und legitim gerade wegen den implizierten (und möglichen) negativen Assoziationen. ich glaube sogar die Kleinschreibung liegt auch darin begründet dass sich dieser Begriff gleichrangig zu den herkömmlichen Substantiven einreihen darf (und sollte).
"verorten ohne Publikum"
liest sich ganz anders als
"verortung mit publikum"
es gibt Worte, ja sogar ganze Sätze die wurden für immer "beschädigt".
denk doch mal an "Arbeit macht frei". ich mag auch gar keine weiteren Beispiele aufführen. ich selber verwende in meinem Geschreibe manche Wörter deshalb nicht und werde es nie tun. zum Beispiel "Heimat".
wir sind fast alle hier Poeten und Hypersensibelchen gleichzeitig. sieh manch einem seine Macken nach, oder werf sie ihm vor, aber zeig Größe, wenn du kannst, und bleib. bitte.
Gruß
Alcedo
Es mag nun gerne jede/r über mich spekulieren, ob ich nun sensibel oder doch aggressiv tolerant bin. Auch wird ein jeglicher für sich selbst entscheiden müssen, ob er das Unwort Verortung benutzen mag oder nicht und/oder ob es eine Wortkreation ist, die auch in Nazideutschland hätte entstehen können.
Über die Tatsache, dass kein anderer Zeitabschnitt in Deutschland von einer annähernd großen Anzahl von Wort- und Sprachkreationen begleitet, ja, bestimmt ist, bedarf es keiner Spekulation mehr, das ist erwiesen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jede Wortschöpfung nun gleich braun angehaucht und daher per se zu verdammen wäre. Aber die Frage muss erlaubt sein, welchem Zwecke eine Wortschöpfung dient. Und wenn die Soziologen nun das Wort „Verortung“ erfinden, welchem Zwecke dient das denn? Was heißt es überhaupt? Nun, es heißt nichts Anderes, als dass da ein oder mehrere Dinge von einem oder mehreren Orten an einen oder mehrere andere Orte gedingst werden. Gedingst? Ja, genau. Das ist den Soziologen offenbar zu kompliziert, nun jedes Mal überlegen zu müssen, ob da nun eingereiht, platziert, gestellt, gelegt, gesetzt oder nur gebracht wird, nur um die gängigsten Möglichkeiten zu nennen. Und da gedingst ihnen zu blöd und geortet leider besetzt war, entschieden sie sich für verorten, was also damit übersetzt werden kann, dass da etwas neuortgemacht wird.
„Verorten“, das gefiel ihnen, das verstand keiner, außer ihnen, das klang irgendwie schon nach terminus technicus und grenzte schön aus. Es verortete alle Nichtsoziologen zu den Unwissenden und verschleierte die eigene Spracharmut, schließlich hatte man ja sogar ein neues Wort erfunden.
So haben das die Nazis damals auch gemacht. Deswegen sind die Soziologen keine Nazis. Aber Nichtsoziologen, Sprachkünstler zumal, sollten sich ihren Sprachschatz dadurch nicht einengen lassen. Denn eine arme, eine gleichgeschaltete Sprache ist ein wunderbarer Bodensatz für eine Gleichschaltung der Gesellschaft. Wenn beispielsweise Umsiedelungen, Entvölkerungen, Säuberungen, Ausradierungen ... upps, schau an, gleiche Falle! Erkannt? Alles auch nur Verortungen, ganz wertfrei zunächst einmal. Wenn – nur beispielsweise - sogar das gewaltsame Entkleiden von Menschen als Verortung der Kleider bezeichnet wird, dann mutet das doch seltsam an. Das war nicht gemeint? Ja, was dann? Was denn? Verorten sagt alles und nichts.
Wenn ich jetzt dein Gedicht zum wiederholten Male anschaue, lieber DOCC, dann mag es sein, dass ich dir und dem Werk ganz furchtbar Unrecht tat. Vielleicht hast du ja absichtlich diesem Unmenschen ein Wort aus dem Wörterbuch des Unmenschen verortet und ich bin einfach, zu einfach, nur einem, meinem Signalreflex gefolgt. Dann bitte ich um Entschuldigung. Ich fand, dass es einem Poeten nicht gut zu Gesichte steht, wenn er ohne triftigen Grund einer Spracharmut das Wort redet.
Letzter Satz: Wie gesagt, jeder mag spekulieren, doch den Popanz aufzubauen oder dem Geplärre kritiklos zu folgen, dass DOCC etwa von mir vertrieben wurde, das ist doch hanebüchen!
Über die Tatsache, dass kein anderer Zeitabschnitt in Deutschland von einer annähernd großen Anzahl von Wort- und Sprachkreationen begleitet, ja, bestimmt ist, bedarf es keiner Spekulation mehr, das ist erwiesen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jede Wortschöpfung nun gleich braun angehaucht und daher per se zu verdammen wäre. Aber die Frage muss erlaubt sein, welchem Zwecke eine Wortschöpfung dient. Und wenn die Soziologen nun das Wort „Verortung“ erfinden, welchem Zwecke dient das denn? Was heißt es überhaupt? Nun, es heißt nichts Anderes, als dass da ein oder mehrere Dinge von einem oder mehreren Orten an einen oder mehrere andere Orte gedingst werden. Gedingst? Ja, genau. Das ist den Soziologen offenbar zu kompliziert, nun jedes Mal überlegen zu müssen, ob da nun eingereiht, platziert, gestellt, gelegt, gesetzt oder nur gebracht wird, nur um die gängigsten Möglichkeiten zu nennen. Und da gedingst ihnen zu blöd und geortet leider besetzt war, entschieden sie sich für verorten, was also damit übersetzt werden kann, dass da etwas neuortgemacht wird.
„Verorten“, das gefiel ihnen, das verstand keiner, außer ihnen, das klang irgendwie schon nach terminus technicus und grenzte schön aus. Es verortete alle Nichtsoziologen zu den Unwissenden und verschleierte die eigene Spracharmut, schließlich hatte man ja sogar ein neues Wort erfunden.
So haben das die Nazis damals auch gemacht. Deswegen sind die Soziologen keine Nazis. Aber Nichtsoziologen, Sprachkünstler zumal, sollten sich ihren Sprachschatz dadurch nicht einengen lassen. Denn eine arme, eine gleichgeschaltete Sprache ist ein wunderbarer Bodensatz für eine Gleichschaltung der Gesellschaft. Wenn beispielsweise Umsiedelungen, Entvölkerungen, Säuberungen, Ausradierungen ... upps, schau an, gleiche Falle! Erkannt? Alles auch nur Verortungen, ganz wertfrei zunächst einmal. Wenn – nur beispielsweise - sogar das gewaltsame Entkleiden von Menschen als Verortung der Kleider bezeichnet wird, dann mutet das doch seltsam an. Das war nicht gemeint? Ja, was dann? Was denn? Verorten sagt alles und nichts.
Wenn ich jetzt dein Gedicht zum wiederholten Male anschaue, lieber DOCC, dann mag es sein, dass ich dir und dem Werk ganz furchtbar Unrecht tat. Vielleicht hast du ja absichtlich diesem Unmenschen ein Wort aus dem Wörterbuch des Unmenschen verortet und ich bin einfach, zu einfach, nur einem, meinem Signalreflex gefolgt. Dann bitte ich um Entschuldigung. Ich fand, dass es einem Poeten nicht gut zu Gesichte steht, wenn er ohne triftigen Grund einer Spracharmut das Wort redet.
Letzter Satz: Wie gesagt, jeder mag spekulieren, doch den Popanz aufzubauen oder dem Geplärre kritiklos zu folgen, dass DOCC etwa von mir vertrieben wurde, das ist doch hanebüchen!
Nach meinem Geschmack ist die Problematik des Gedichtes nicht in einem einzelnen Wort zu "verorten". Ich halte die ganze Sprache für das, was sie beschreibt, hochgradig unangemessen. Denn hier wird ganz offenbar ein sexueller Gewaltakt bewußt sprachlich verharmlost, teils mit versachlichenden teils mit euphemisierenden Formulierungen. Statt die Geilheit als Geilheit zu beschreiben, bemüht der Autor Formulierungen, die so spröde sind, das sie nicht einmal in einem Polizeibericht vorstellbar wären: "Ein Schluckreflex plagt". Tut mit leid, DOCC, aber das regt mich auf. Ich kann mir beim besten oder schlechtesten Willen keinen Vergewaltiger vorstellen, der sich in dieser extremen körperlichen Situation in solchen Bildern empfindet. Warum also verwendest du diese hochgestochene Ästhetik, strene Metrik, Reime und Wörterfolgen wie verzehren - verorten - verschließen ???
Ob du nun die Sicht des Täters einnimmst, oder die eines "neutralen" Beobachters - was mir nicht ganz klar wird - die Sprache, die du verwendest, beschreibt das Verbrechen nicht. Sie redet es harmlos und schön. Fasst es in klingende Verse. Das Gedicht endet mit dem Wort "publikumsfrei". Gemeint ist ungestörte Gewalt, die sich vor niemandem rechtfertigen muss. Unworter geht es nicht.
Ob du nun die Sicht des Täters einnimmst, oder die eines "neutralen" Beobachters - was mir nicht ganz klar wird - die Sprache, die du verwendest, beschreibt das Verbrechen nicht. Sie redet es harmlos und schön. Fasst es in klingende Verse. Das Gedicht endet mit dem Wort "publikumsfrei". Gemeint ist ungestörte Gewalt, die sich vor niemandem rechtfertigen muss. Unworter geht es nicht.
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