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#1
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Singe und Tanze!
in Diverse 17.10.2006 19:03von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Singe und Tanze!
Ich schlurfe wochenlang halb stolpernd,
anderthalb im Stehen dösend,
durch die Tagestunnel und gestehe,
dass ich vieles um mich übersehe
in dem Rummel, der nichts ist,
außer, dass man täglich speist und arbeitet,
den eignen Sinn bewahrheitet
und gleich vergisst,
paar Einsichten auf seinen eignen
Wesenskern beklarheitet,
und der sitzt rum und sieht gern fern,
fährt zwanghaft mit der Hand durchs Haar,
verpasst sich selbst als gute Tat
und rollt sich wie die Raupe krumm
in dem Salat.
Und dieses grüne Licht umfällt
mich wie es mich in seinen Blättern hält
als Decke, die mich schützt und wärmt,
obwohl die Sonne draußen schwitzt.
Versuche, sich mal hoch zu zerrn,
verhallen in der Ferne nur,
jedoch ich schwöre bei dem Leben,
das noch an mir hängt,
verbockt zum Knotenknäul verschränkt,
und von sich selbst nichts Gutes denkt
und somit diesen Schwur von seinem Wert entleert,
ich würde gerne.
Doch heute fang ich an zu singen,
ja, zu singen, in der Hoffnung,
so mich selber zu bestärken,
zu bedingen, zu bemerken,
umgekehrt als sonst
Entscheidungen zu fällen,
aber Bäume stehn zu lassen.
Hörst du meine Stimme?
Eine Melodie ist nicht zu fassen,
doch ich schicke meine Worte tanzen.
Komm wir tanzen, meine Schöne, meine Stimme,
lass uns schleichend kleine Sprünge pflanzen,
heiter einen ganzen Garten toben,
schlag ein Rad in dem Salat
und lass uns diesen Tag
noch vor dem Abend loben!
Spiele, alles wäre leicht,
und was du musst, wär was du willst
und was dir reicht!
Ich bitte die Damen zum Walzer,
und lass mich ein zum Herrentango,
merk mir Namen, Farben, fang so
vieles ein wie möglich,
all die Leute, Bilder, Worte
flattern in mir weiter,
so wie Schwärme wilder Vögel
in dem alten, leeren Turm, heiter
wie ein bunter Sturm.
So sind nun ihre Lieder mein Begleiter.
Ich schlurfe wochenlang halb stolpernd,
anderthalb im Stehen dösend,
durch die Tagestunnel und gestehe,
dass ich vieles um mich übersehe
in dem Rummel, der nichts ist,
außer, dass man täglich speist und arbeitet,
den eignen Sinn bewahrheitet
und gleich vergisst,
paar Einsichten auf seinen eignen
Wesenskern beklarheitet,
und der sitzt rum und sieht gern fern,
fährt zwanghaft mit der Hand durchs Haar,
verpasst sich selbst als gute Tat
und rollt sich wie die Raupe krumm
in dem Salat.
Und dieses grüne Licht umfällt
mich wie es mich in seinen Blättern hält
als Decke, die mich schützt und wärmt,
obwohl die Sonne draußen schwitzt.
Versuche, sich mal hoch zu zerrn,
verhallen in der Ferne nur,
jedoch ich schwöre bei dem Leben,
das noch an mir hängt,
verbockt zum Knotenknäul verschränkt,
und von sich selbst nichts Gutes denkt
und somit diesen Schwur von seinem Wert entleert,
ich würde gerne.
Doch heute fang ich an zu singen,
ja, zu singen, in der Hoffnung,
so mich selber zu bestärken,
zu bedingen, zu bemerken,
umgekehrt als sonst
Entscheidungen zu fällen,
aber Bäume stehn zu lassen.
Hörst du meine Stimme?
Eine Melodie ist nicht zu fassen,
doch ich schicke meine Worte tanzen.
Komm wir tanzen, meine Schöne, meine Stimme,
lass uns schleichend kleine Sprünge pflanzen,
heiter einen ganzen Garten toben,
schlag ein Rad in dem Salat
und lass uns diesen Tag
noch vor dem Abend loben!
Spiele, alles wäre leicht,
und was du musst, wär was du willst
und was dir reicht!
Ich bitte die Damen zum Walzer,
und lass mich ein zum Herrentango,
merk mir Namen, Farben, fang so
vieles ein wie möglich,
all die Leute, Bilder, Worte
flattern in mir weiter,
so wie Schwärme wilder Vögel
in dem alten, leeren Turm, heiter
wie ein bunter Sturm.
So sind nun ihre Lieder mein Begleiter.
#2
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Singe und Tanze!
in Diverse 17.10.2006 21:40von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi GW,
das ist ein eigenartiges Stück Lyrik, das Du hier präsentiert hast - und ich will gleich vor ab sagen, dass mir diverse andere Deiner zuletzt geposteten Texte mehr gefallen haben (wie gemein: zu denen habe ich mich nicht geäußert ).
Dein Gedicht hat viel Schwung und Wortwitz, der einen durch die Zeilen trägt, derer es letztendlich für meinen Geschmack dann doch etwas zu viele geworden sind. Irgendwann geht der Faden dann etwas verloren, auch wenn man ihn in der zweiten Strophe wieder aufnimmt, zwischendurch treibst Du mich als verwirrten Leser durch den Gemüseanbau und in den nahenden Verlust meiner Aufmerksamkeit. Sprachlich erinnert mich das alles zweitweise an einen Raptext, was Reime, Reimstruktur und auch Metrum angeht.
Einige Bilder sind dabei toll und gehen fast etwas unter, während man sich durch diesen Wortschlauch kämpft. Manchmal habe ich das Gefühl, Du hättest eine Art Clustering betrieben und Deine lyrischen Gedanken ohne Umschweife auf Papier gebannt. Das macht die Sache zwar schwungvoll - lässt aber das Gefühl aufkommen, ein wenig mehr Ausarbeitung hätte aus dem Thema mehr herausholen können.
Hm, insgesamt bleibe ich ein wenig unentschlossen zurück.
Don
P.S.: Gleich Zeile 1 wohl ein Vertipper: "wochelang"?
Und hier schlägst Du metrisch ganz schön aus dem Rahmen: Ich bitte die Damen zum Walzer, ansonsten wechseln sich doch Hebungen und Senkungen stets ab.
das ist ein eigenartiges Stück Lyrik, das Du hier präsentiert hast - und ich will gleich vor ab sagen, dass mir diverse andere Deiner zuletzt geposteten Texte mehr gefallen haben (wie gemein: zu denen habe ich mich nicht geäußert ).
Dein Gedicht hat viel Schwung und Wortwitz, der einen durch die Zeilen trägt, derer es letztendlich für meinen Geschmack dann doch etwas zu viele geworden sind. Irgendwann geht der Faden dann etwas verloren, auch wenn man ihn in der zweiten Strophe wieder aufnimmt, zwischendurch treibst Du mich als verwirrten Leser durch den Gemüseanbau und in den nahenden Verlust meiner Aufmerksamkeit. Sprachlich erinnert mich das alles zweitweise an einen Raptext, was Reime, Reimstruktur und auch Metrum angeht.
Einige Bilder sind dabei toll und gehen fast etwas unter, während man sich durch diesen Wortschlauch kämpft. Manchmal habe ich das Gefühl, Du hättest eine Art Clustering betrieben und Deine lyrischen Gedanken ohne Umschweife auf Papier gebannt. Das macht die Sache zwar schwungvoll - lässt aber das Gefühl aufkommen, ein wenig mehr Ausarbeitung hätte aus dem Thema mehr herausholen können.
Hm, insgesamt bleibe ich ein wenig unentschlossen zurück.
Don
P.S.: Gleich Zeile 1 wohl ein Vertipper: "wochelang"?
Und hier schlägst Du metrisch ganz schön aus dem Rahmen: Ich bitte die Damen zum Walzer, ansonsten wechseln sich doch Hebungen und Senkungen stets ab.
#3
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Singe und Tanze!
in Diverse 17.10.2006 21:52von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Don,
ja, da haben wir es. Es ist ein Wortschlauch.
Ich kann Deine Kritik nachvollziehen, würde aber nicht auf eine Zeile bei dem Streifzug durch diesen Gemüsegarten missen wollen. Da verlange ich meinem Leser einfach mal ein vielleicht etwas übermäßiges Maß an Konzentration ab.
Ich fand es übrigens einen schönen Kunstgriff von mir bei dem Vers "Ich bitte die Damen zum Walzer" in einen Daktylus zu verfallen, um so den Walzer auch sprachlich anzudeuten.
Vielen Dank für Deinen Kommentar.
Grüße,
GW
ja, da haben wir es. Es ist ein Wortschlauch.
Ich kann Deine Kritik nachvollziehen, würde aber nicht auf eine Zeile bei dem Streifzug durch diesen Gemüsegarten missen wollen. Da verlange ich meinem Leser einfach mal ein vielleicht etwas übermäßiges Maß an Konzentration ab.
Ich fand es übrigens einen schönen Kunstgriff von mir bei dem Vers "Ich bitte die Damen zum Walzer" in einen Daktylus zu verfallen, um so den Walzer auch sprachlich anzudeuten.
Vielen Dank für Deinen Kommentar.
Grüße,
GW
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Singe und Tanze!
in Diverse 17.10.2006 22:02von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Ja, das sollte drin sein, dem Leser etwas mehr Aufmerksamkeit abzuverlangen. Aber Du weißt ja, dass ich bei langen Texten immer meine Scheuklappen aufsetze...
Mit dem Metrumwechsel habe ich überlegt, ob Du das beabsichtigt hast - und Deine Erklärung macht diesbezüglich Sinn. Ich ziehe meine Kritik diesbezüglich zurück .
Grüße,
Don
Mit dem Metrumwechsel habe ich überlegt, ob Du das beabsichtigt hast - und Deine Erklärung macht diesbezüglich Sinn. Ich ziehe meine Kritik diesbezüglich zurück .
Grüße,
Don
#5
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Singe und Tanze!
in Diverse 17.10.2006 23:27von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
sEweil, der bemerkt hatte, dass ich den Text schon in anderer Form ohne die Zeilenumbrüche in den Zwischenwelten drin hatte, meinte, dass ihm die alte besser gefiel. Daher stelle ich die auch mit ein.
Abgesehen von den Umbrüchen sind die Text übrigens identisch.
Danke sEweil. Ich glaube, die alte gefällt mir doch auch besser.
Singe und Tanze!
Ich schlurfe wochenlang halb stolpernd, anderthalb im Stehen dösend, durch die Tagestunnel und gestehe, dass ich vieles um mich übersehe in dem Rummel, der nichts ist, außer, dass man täglich speist und arbeitet, den eignen Sinn bewahrheitet und gleich vergisst, paar Einsichten in seinen eignen Wesenskern beklarheitet, und der sitzt rum und sieht gern fern, fährt zwanghaft mit der Hand durchs Haar, verpasst sich selbst als gute Tat und rollt sich wie die Raupe krumm in dem Salat. Und dieses grüne Licht umfällt mich wie es mich in seinen Blättern hält als Decke, die mich wärmt und schützt, obwohl die Sonne draußen schwitzt.
Versuche, sich mal hoch zu zerrn, verhallen in der Ferne nur, jedoch ich schwöre bei dem Leben, das noch an mir hängt, verbockt zum Knotenknäul verschränkt, und von sich selbst nichts Gutes denkt und somit diesen Schwur von seinem Wert entleert, ich würde gerne.
Doch heute fang ich an zu singen, ja, zu singen, in der Hoffnung, so mich selber zu bestärken, zu bedingen, zu bemerken, umgekehrt als sonst Entscheidungen zu fällen, aber Bäume stehn zu lassen. Hörst du meine Stimme? Eine Melodie ist nicht zu fassen, doch ich schicke meine Worte tanzen.
Komm wir tanzen, meine Schöne, meine Stimme, lass uns schleichend kleine Sprünge pflanzen, fröhlich einen ganzen Garten toben, schlag ein Rad in dem Salat und lass uns diesen Tag noch vor dem Abend loben! Spiele, alles wäre leicht, und was du musst, wär was du willst und was dir reicht!
Ich bitte die Damen zum Walzer, und lass mich ein zum Herrentango, merk mir Namen, Farben, fang so vieles ein wie möglich, all die Leute, Bilder, Worte flattern in mir weiter, so wie Schwärme wilder Vögel in dem alten, leeren Turm, heiter wie ein bunter Sturm. So sind nun ihre Lieder mein Begleiter.
Abgesehen von den Umbrüchen sind die Text übrigens identisch.
Danke sEweil. Ich glaube, die alte gefällt mir doch auch besser.
Singe und Tanze!
Ich schlurfe wochenlang halb stolpernd, anderthalb im Stehen dösend, durch die Tagestunnel und gestehe, dass ich vieles um mich übersehe in dem Rummel, der nichts ist, außer, dass man täglich speist und arbeitet, den eignen Sinn bewahrheitet und gleich vergisst, paar Einsichten in seinen eignen Wesenskern beklarheitet, und der sitzt rum und sieht gern fern, fährt zwanghaft mit der Hand durchs Haar, verpasst sich selbst als gute Tat und rollt sich wie die Raupe krumm in dem Salat. Und dieses grüne Licht umfällt mich wie es mich in seinen Blättern hält als Decke, die mich wärmt und schützt, obwohl die Sonne draußen schwitzt.
Versuche, sich mal hoch zu zerrn, verhallen in der Ferne nur, jedoch ich schwöre bei dem Leben, das noch an mir hängt, verbockt zum Knotenknäul verschränkt, und von sich selbst nichts Gutes denkt und somit diesen Schwur von seinem Wert entleert, ich würde gerne.
Doch heute fang ich an zu singen, ja, zu singen, in der Hoffnung, so mich selber zu bestärken, zu bedingen, zu bemerken, umgekehrt als sonst Entscheidungen zu fällen, aber Bäume stehn zu lassen. Hörst du meine Stimme? Eine Melodie ist nicht zu fassen, doch ich schicke meine Worte tanzen.
Komm wir tanzen, meine Schöne, meine Stimme, lass uns schleichend kleine Sprünge pflanzen, fröhlich einen ganzen Garten toben, schlag ein Rad in dem Salat und lass uns diesen Tag noch vor dem Abend loben! Spiele, alles wäre leicht, und was du musst, wär was du willst und was dir reicht!
Ich bitte die Damen zum Walzer, und lass mich ein zum Herrentango, merk mir Namen, Farben, fang so vieles ein wie möglich, all die Leute, Bilder, Worte flattern in mir weiter, so wie Schwärme wilder Vögel in dem alten, leeren Turm, heiter wie ein bunter Sturm. So sind nun ihre Lieder mein Begleiter.
Lieber GerateWohl!
Du schlürfst und läßt die Sonne schwitzen,
dann singst Du, turnst noch im Salat.
Als ich das las, mußte ich grinsen,
Du bist fidel und gar nicht fad.
Dann auch noch Walzer mit den Damen
und Herrentango obendrein.
Ich sprenge gar nicht gern den Rahmen,
deshalb stopfte ich Taschentücher
(und diese dämpften mein Gekicher)
mir schnellstens in den Mund hinein.
Freundlichen Gruß
Joame
Du schlürfst und läßt die Sonne schwitzen,
dann singst Du, turnst noch im Salat.
Als ich das las, mußte ich grinsen,
Du bist fidel und gar nicht fad.
Dann auch noch Walzer mit den Damen
und Herrentango obendrein.
Ich sprenge gar nicht gern den Rahmen,
deshalb stopfte ich Taschentücher
(und diese dämpften mein Gekicher)
mir schnellstens in den Mund hinein.
Freundlichen Gruß
Joame
#7
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
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in Diverse 17.10.2006 23:41von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
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