#1

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 20:20
von Fabian Probst (gelöscht)
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Ich kann ...

Ich kann dich lieben
das mach ich gerne
Ich kann dich beschützen
das kriege ich hin

Ich kann dich gehen lassen
wenn ich mich zwinge
Doch ich kann dich nur hassen
wenn du mir hilfst



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#2

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 20:55
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Irgendwie erscheint es mir logisch, es gerne zu machen,
zu lieben. Das Lieben ist die Tätigkeit, die mehr
als ein ganz starkes Gernehaben beschreibt.
Wobei die Tätigkeit nicht ganz willkürlich erfolgt,
es sei denn, es ist damit jetzt das Intimsein gemeint.
Das sehe ich hier nicht genau, weiß nur, es ist sehr schwierig, einen geliebten Menschen zu hassen, obwohl das parallel dazu die Liebe nicht ausschließt - so glaube ich.

Gruß von
JOame

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#3

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 21:51
von Fabian Probst (gelöscht)
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nein, das Intim sein ist nicht gemeint.

Es geht, grob gesagt, um Unschuld.

Danke dir, und auch Maya für die Hilfe.

Mal sehen, ob da noch jemand was zu äußert.
Sonst erkläre ich meine Intention.

Gruß, Fabian

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#4

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 22:29
von Maya (gelöscht)
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Also, dass es hier um Unschuld geht, darauf wäre ich nicht gekommen. Für mich liest es sich ein bisschen wie ein Rätsel, ohne dass das jetzt abwertend gemeint ist. Aber eigentlich würde nur die Einleitung für das Rätsel fehlen: Was ist das....?
Ist mit dem „dich“ gar kein Du im Sinne einer anderen Person gemeint? Ich hatte es so verstanden, mich aber gleichzeitig gefragt, warum Du es hier und nicht unter L&L gepostet hast. Ich bleibe mal bei meiner Sicht der Dinge und versuche, Deinen Hinweis unterzubringen.
Das Ich könnte das Du lieben und beschützen, wenn dieses es zuließe. Doch scheint das nicht der Fall zu sein, weil sich nur das Ich ins Du verliebt hat, aber nicht umgekehrt. Daher hast Du „ich könnte dich lieben“ geschrieben, denn zur wirklichen Liebe braucht es beide Seiten, zum Verliebtsein nur eine. Die von Dir angesprochene Unschuld würde ich nun so in meine Interpretation einfügen, dass das Ich das Du nur hassen kann, wenn dieses eine „Schuld“ auf sich lädt, indem es sich in einen anderen verliebt. So würde es sich verschulden, ohne wirklich schuld zu sein, denn man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.

So ungefähr habe ich es verstanden.
Gruß, Maya

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#5

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 23:04
von Fabian Probst (gelöscht)
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Also:

Auch, wenn das jetzt vielleicht auf Unverständnis stößt, aber es spricht hier ein Kind zu seiner Mutter oder seinem Vater.

Ich denke, ein Kind entwickelt die Liebe zu den Eltern, ohne dass es dazu groß animiert werden muss. Aus sich selbst heraus.

Genauso entwickelt es eine Form der Loyalität und Verbundenheit, die es dazu bringen kann, sich vor die Eltern zu stellen, weil es sie braucht. Es ist eine Form des Gefühls. Meine Kinder sehen, wenn es mir nicht gut geht und sie kommen dann zu mir und wollen mich trösten, sogar mit einer Entschlossenheit als wüssten sie, dass es ganz einfach ist. Sie wollen mich dann regelrecht beschützen.
Das "Gehen lassen" bezieht sich darauf, das Kinder eine Trennung verarbeiten können. Auch das habe ich selbst erlebt. Das geht zwar nicht ohne dass etwas zurück bleibt, aber deswegen ja auch das "zwingen".
Und es soll den Kreis zum letzten Punkt schließen.
Hass ist nach meiner Erfahrung ein Gefühl, dass gepflanzt wird. Wenn ein Vater (beispielsweise) sein Kind verlässt, wird es (zumindest solange es Kind bleibt) ihn nicht hassen. Davon bin ich überzeugt.
Dazu muss man ihm sehr weh tun. Das wird, aus der kindlich naiven Sicht, durch die "Hilfe" symbolisiert.

Vielleicht kann man die Intention besser verstehen, wenn man meine Sichtweise versteht. Ich habe dieses Gedicht geschrieben, nachdem ich mehrere Berichte über Kinder gelesen hatte, die misshandelt und missbraucht wurden.
Es ist meistens so, dass Kinder ihre Eltern auch lieben, wenn sie von Anfang an schlecht behandelt wurden.
Selbst nach Vergewaltigungen haben sich Kinder noch schützend vor ihre Väter gestellt und nicht verstanden, warum man sie dafür bestrafen wollte. Die Liebe ging oft nur durch wirklich massive Misshandlungen und Missbrauch in eine Form des Hasses über.

Aber es geht nicht vordergründig darum. Es war nur der Denkanstoß dazu.
Deswegen Unschuld, weil hier ein Kind spricht, dass noch keine dieser Erfahrungen gemacht hat. Ich meine, so ist die Ausgangssituation.

Gruß, Fabian

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#6

Ich kann

in Diverse 10.11.2006 23:53
von Maya (gelöscht)
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Mal schnell antworten, bevor Dein Gedicht unter einem Wust von Plaudereckenfäden verschwunden ist.
Tatsächlich ist die Sprache so einfach gehalten, dass ein anderer Leser vielleicht darauf gekommen wäre, dass diese Worte von einem Kind geäußert werden. Ob ich jemals darauf gekommen wäre? Keine Ahnung. Ich fände es nicht schlecht, dem Leser einen Hinweis mit auf den Weg zu geben, nur einen ganz kleinen, damit er wenigstens ahnt, in welche Richtung es gehen soll. Zu Deinen weiteren Ausführungen kann oder will ich mich gar nicht weiter äußern, ich bin kein Psychologe und halte mich diesbezüglich zurück.

Grüße, Maya

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