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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir
in Liebe und Leidenschaft 18.11.2006 23:05von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir
Die Zeit war da, doch was sind schon Minuten,
in einer Welt, die von Unendlichkeiten spricht?
Wo ist der Steg, wenn Fesseln Wege fluten
und jede Brücke zwischen unsren Ufern bricht?
War heute nicht schon letztes Jahr vergangen?
Und unser beider Morgen längst im Gestern kalt?
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
um einen Platz zu finden, der sich Abschied schalt?
Ich will den Blick nicht immer rückwärts wenden,
denn wenn ich’s täte, blieb mein Leben hinter mir.
Ich muss mich drehen - selbst mit leeren Händen -
in diesem Augenblick, im Schatten neben dir.
© Margot S. Baumann
Audioversion von Alcedo ... Anmerkung: der Link geht leider nicht mehr
Da haut's mir die Füße weg, das finde einfach stark. Einzig dieses "schalt" in S2, Z4 ist mir nicht ganz klar ("der sich Abschied schalt?"), was meinem Gefallen am Gedicht aber keinen Abbruch tut. Mehr kann ich gar nicht dazu sagen.
Gruß, Maya
Gruß, Maya
#4
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 19.11.2006 13:00von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Marge,
erstmal nochmal zum einen meine Bewunderung für Dein Stehvermögen als Nachtschwärmer. Ich schaffte es mit Müh und Not durch die heimelige Tür und brach auf der Matratze tendenziell zusammen, so platt war ich.
Zweites Lob gilt dem Gedicht, das sprachlich wieder hochkarätig gelungen ist. Ich muss mich allerdings nochmal in den ganzen Richtungen, vorwärts, rückwärts, gedreht, neben, letztes Jahr, morgen, gestern zurechtfinden, wozu dieses Gedicht aber auch einlädt. Vieleicht finde ich ja eine kleine Unschlüssigkeit, die ich Dir kritisch unter die Nase schreiben kann.
Und wenn nicht umso besser.
Das "schalt" habe ich ebenso wie Du es meintest gelesen und finde es wunderbar passend und einwandfrei - von meinem Sprachgefühl her zumindest.
Liebe Grüße,
GW
erstmal nochmal zum einen meine Bewunderung für Dein Stehvermögen als Nachtschwärmer. Ich schaffte es mit Müh und Not durch die heimelige Tür und brach auf der Matratze tendenziell zusammen, so platt war ich.
Zweites Lob gilt dem Gedicht, das sprachlich wieder hochkarätig gelungen ist. Ich muss mich allerdings nochmal in den ganzen Richtungen, vorwärts, rückwärts, gedreht, neben, letztes Jahr, morgen, gestern zurechtfinden, wozu dieses Gedicht aber auch einlädt. Vieleicht finde ich ja eine kleine Unschlüssigkeit, die ich Dir kritisch unter die Nase schreiben kann.
Und wenn nicht umso besser.
Das "schalt" habe ich ebenso wie Du es meintest gelesen und finde es wunderbar passend und einwandfrei - von meinem Sprachgefühl her zumindest.
Liebe Grüße,
GW
#5
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 19.11.2006 13:04von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
#6
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 19.11.2006 13:23von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
@ GW
Tja, jahrelanges Training zahlt sich eben aus. Wobei ich gestern Nacht doch langsam motorische Schwierigkeiten bekommen habe und annehmen musste, es wäre jetzt an der Zeit, sich doch einmal hinzulegen.
Freut mich, wenn Dir der Text zusagt. Die Richtungen spielen auch eine grosse Rolle im Gedicht. Sie sollen die Zerrissenheit und das Hin- und Her verdeutlichen und wenn Du eine Unschlüssigkeit findest, dann her damit. Ich lerne gerne dazu .... zmB. weiss ich jetzt, dass man in Kneipen Kartoffeln ohne Fleisch bestellen kann.
@ Knud
Es freut mich natürlich sehr, wenn ich Dich zu meinen Lesern zählen darf, die ich dann und wann begeistern kann. Und ja, ich weiss, ich schreibe viel über Sehnsucht und unerfüllte Liebe. Das scheint mir einfach ein Thema zu sein, das viele Menschen (mich) beschäftigt und wo sie sich hinein fühlen können bzw. Ähnliches erlebt haben. Aber ich verfasse ja auch zu anderen Themen Gedichte. So einseitig bin ich dann ja doch nicht .... hoffe ich zumindestens.
Liebe Grüsse
Margot
Tja, jahrelanges Training zahlt sich eben aus. Wobei ich gestern Nacht doch langsam motorische Schwierigkeiten bekommen habe und annehmen musste, es wäre jetzt an der Zeit, sich doch einmal hinzulegen.
Freut mich, wenn Dir der Text zusagt. Die Richtungen spielen auch eine grosse Rolle im Gedicht. Sie sollen die Zerrissenheit und das Hin- und Her verdeutlichen und wenn Du eine Unschlüssigkeit findest, dann her damit. Ich lerne gerne dazu .... zmB. weiss ich jetzt, dass man in Kneipen Kartoffeln ohne Fleisch bestellen kann.
@ Knud
Es freut mich natürlich sehr, wenn ich Dich zu meinen Lesern zählen darf, die ich dann und wann begeistern kann. Und ja, ich weiss, ich schreibe viel über Sehnsucht und unerfüllte Liebe. Das scheint mir einfach ein Thema zu sein, das viele Menschen (mich) beschäftigt und wo sie sich hinein fühlen können bzw. Ähnliches erlebt haben. Aber ich verfasse ja auch zu anderen Themen Gedichte. So einseitig bin ich dann ja doch nicht .... hoffe ich zumindestens.
Liebe Grüsse
Margot
#7
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 22.11.2006 17:32von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Margot
einen harmonisch alternierenden Jambus, akatalektisch-fünfhebig und sechshebig-katalektisch, bringst du hier. schön.
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxX
der Einstieg (Z1+2) und die letzte Strophe gefallen mir auf Anhieb. auch das metaphorische Kartenhaus wirkt stark.
aber dann ist von einem Platz die Rede, welcher sich selber schilt. zuerst dachte ich an einen Tippfehler und meinte ein schallen, ein hallen, auf einem leeren (Markt)Platz vernommen zu haben. doch nein, du meinst partout diese linkische Personifizierung. das finde ich dann doch gleich Optimierungsfähig und versuch dir mal einen "galt"-Reim schmackhaft zu machen (vielleicht fällt dir auch noch was besseres auf "hallt" ein):
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
um jenen Platz zu finden, der dem Abschied galt? <- Vorschlag
dann wären da noch die Fesseln, die Wege fluten. das verstehe ich nicht.
aber ich würde es gerne verstehen.
(ist jener Teil der Beine, zwischen Waden und Fußgelenk gemeint, und die dann in großer Zahl vorhanden? hier versagt meine Vorstellungskraft kläglich.)
genug gemeckert.
die entschlossene Körperdrehung und die passende finale Umrahmung durch den wiederaufgenommenen Titel sind sehr gelungen.
Gruß
Alcedo
einen harmonisch alternierenden Jambus, akatalektisch-fünfhebig und sechshebig-katalektisch, bringst du hier. schön.
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxX
der Einstieg (Z1+2) und die letzte Strophe gefallen mir auf Anhieb. auch das metaphorische Kartenhaus wirkt stark.
aber dann ist von einem Platz die Rede, welcher sich selber schilt. zuerst dachte ich an einen Tippfehler und meinte ein schallen, ein hallen, auf einem leeren (Markt)Platz vernommen zu haben. doch nein, du meinst partout diese linkische Personifizierung. das finde ich dann doch gleich Optimierungsfähig und versuch dir mal einen "galt"-Reim schmackhaft zu machen (vielleicht fällt dir auch noch was besseres auf "hallt" ein):
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
um jenen Platz zu finden, der dem Abschied galt? <- Vorschlag
dann wären da noch die Fesseln, die Wege fluten. das verstehe ich nicht.
aber ich würde es gerne verstehen.
(ist jener Teil der Beine, zwischen Waden und Fußgelenk gemeint, und die dann in großer Zahl vorhanden? hier versagt meine Vorstellungskraft kläglich.)
genug gemeckert.
die entschlossene Körperdrehung und die passende finale Umrahmung durch den wiederaufgenommenen Titel sind sehr gelungen.
Gruß
Alcedo
#8
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 24.11.2006 10:30von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Alcedo
Gemäss Statistik sind es jetzt zwei, die das 'schalt' dämlich finden, einer, der es verstanden hat und einer, der es nicht erwähnt. Tja, was tut jetzt die kluge Hausfrau? Ich muss es mir nochmals durch den Kopf gehen lassen. Für mich passt es nämlich immer noch.
Die Fesseln sind/ist das normale Leben. Die Verpflichtungen, das Pflichtbewusstsein etc. Also, ganz banal, eine andere Beziehung. An schlanke Knöchel dachte ich da weniger ...
Danke fürs Lesen und Kommentieren und es freut mich natürlich, dass es Dir (trotzdem) gefällt.
Gruss
Margot
Gemäss Statistik sind es jetzt zwei, die das 'schalt' dämlich finden, einer, der es verstanden hat und einer, der es nicht erwähnt. Tja, was tut jetzt die kluge Hausfrau? Ich muss es mir nochmals durch den Kopf gehen lassen. Für mich passt es nämlich immer noch.
Die Fesseln sind/ist das normale Leben. Die Verpflichtungen, das Pflichtbewusstsein etc. Also, ganz banal, eine andere Beziehung. An schlanke Knöchel dachte ich da weniger ...
Danke fürs Lesen und Kommentieren und es freut mich natürlich, dass es Dir (trotzdem) gefällt.
Gruss
Margot
#9
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 24.11.2006 12:19von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Liebe Margot!
Als dämlich bezeichne ich das 'schalt' nicht,
nur ein wenig härter oder auffallender.
(Sinngemäß gar keine Debatte, ... der sich Abschied nannte bzw. schalt)
Ich dachte etwas nach, was da möglich wäre, ohne irgend etwas
umstellen zu müssen.
Dabei kam ich nur auf diese eine Lösung,
ob die jedoch befriedigend sein kann,
weiß ich nicht:
War heute nicht schon letztes Jahr vergangen?
Und unser beider Morgen längst im Gestern kalt?
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
bis hin zum Platz, der doch des Abschieds Hinterhalt.
Gruß
Joame
Als dämlich bezeichne ich das 'schalt' nicht,
nur ein wenig härter oder auffallender.
(Sinngemäß gar keine Debatte, ... der sich Abschied nannte bzw. schalt)
Ich dachte etwas nach, was da möglich wäre, ohne irgend etwas
umstellen zu müssen.
Dabei kam ich nur auf diese eine Lösung,
ob die jedoch befriedigend sein kann,
weiß ich nicht:
War heute nicht schon letztes Jahr vergangen?
Und unser beider Morgen längst im Gestern kalt?
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
bis hin zum Platz, der doch des Abschieds Hinterhalt.
Gruß
Joame
#11
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 24.11.2006 13:55von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
@ Joame
Danke für den Vorschlag, aber das würde etwas ganz anderes heissen, als ich eigentlich meinte. Ich versuchte es auch schon Maya zu erklären... ist noch schwierig ... lach.... aber ich kann's ja noch mal versuchen. Also die beiden gehen durch das Kartenhaus, was an sich ja schon schwierig ist, weil es jeden Moment einstürzen kann, und alles, was sie dahinter finden, ist - nein, nicht das Paradies bzw. eine mögliche Beziehung - sondern eben nur den Abschied. Geht jetzt grade Konfizius um?
@ Alcedo
Keine Ursache und danke für das 'hat was'.
Es grüsst aus weiter Ferne, zwei blaue Augensterne!
.... mir ist heute etwas albern zu Mute, sorry.
Danke für den Vorschlag, aber das würde etwas ganz anderes heissen, als ich eigentlich meinte. Ich versuchte es auch schon Maya zu erklären... ist noch schwierig ... lach.... aber ich kann's ja noch mal versuchen. Also die beiden gehen durch das Kartenhaus, was an sich ja schon schwierig ist, weil es jeden Moment einstürzen kann, und alles, was sie dahinter finden, ist - nein, nicht das Paradies bzw. eine mögliche Beziehung - sondern eben nur den Abschied. Geht jetzt grade Konfizius um?
@ Alcedo
Keine Ursache und danke für das 'hat was'.
Es grüsst aus weiter Ferne, zwei blaue Augensterne!
.... mir ist heute etwas albern zu Mute, sorry.
#12
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 24.11.2006 16:30von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
#14
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 25.11.2006 13:20von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Margot,
eine tolle Stimmung, die Du hier transportierst, das Zerissene, was Du anprachst, kommt überzeugend rüber.
Mit dem "schalt" habe ich auch Schwierigkeiten, wenn ich auch kein Problem habe, dass sich nun ein Platz schalt (dieses Verb sehe ich nicht personengebunden) - aber das sich ein solcher "Abschied" schimpft... hm. Es geht, ja, aber so richtig (sprachlich) schön ist es nicht.
Da ich gerade beim Meckern bin: in Str. 3 Z. 2 fehlt nach "täte" ein Komma und eigentlich ist "blieb" falsch, denn so ist es schlicht die Vergangenheitsform von bleiben - hier ist aber doch aber eigentlich der Konjunjtiv "bliebe" gemeint, oder? Insofern würde ich zur Klarstellung da ein Apostroph anhängen oder aber vielleicht
denn täte ich's, mein Leben bliebe hinter mir
schreiben...
Abgesehen davon sind einige wirklich tolle Formulierungen und Gedanken enthalten: die Welt, die die Minuten nicht mehr achtet, weil sie nur auf Unendlichkeiten schielt, die Frage Str. 2 Z.1, das Sich-drehen mit leeren Händen - dies alles regt zum Denken an und lässt einen die Gefühle des lyrischen Ichs gut nachempfinden.
Tolles Gedicht, wirklich, das inhaltlich wie formal beeindruckt; und der Titel gefällt mir auch.
Gern gelesen,
Don
eine tolle Stimmung, die Du hier transportierst, das Zerissene, was Du anprachst, kommt überzeugend rüber.
Mit dem "schalt" habe ich auch Schwierigkeiten, wenn ich auch kein Problem habe, dass sich nun ein Platz schalt (dieses Verb sehe ich nicht personengebunden) - aber das sich ein solcher "Abschied" schimpft... hm. Es geht, ja, aber so richtig (sprachlich) schön ist es nicht.
Da ich gerade beim Meckern bin: in Str. 3 Z. 2 fehlt nach "täte" ein Komma und eigentlich ist "blieb" falsch, denn so ist es schlicht die Vergangenheitsform von bleiben - hier ist aber doch aber eigentlich der Konjunjtiv "bliebe" gemeint, oder? Insofern würde ich zur Klarstellung da ein Apostroph anhängen oder aber vielleicht
denn täte ich's, mein Leben bliebe hinter mir
schreiben...
Abgesehen davon sind einige wirklich tolle Formulierungen und Gedanken enthalten: die Welt, die die Minuten nicht mehr achtet, weil sie nur auf Unendlichkeiten schielt, die Frage Str. 2 Z.1, das Sich-drehen mit leeren Händen - dies alles regt zum Denken an und lässt einen die Gefühle des lyrischen Ichs gut nachempfinden.
Tolles Gedicht, wirklich, das inhaltlich wie formal beeindruckt; und der Titel gefällt mir auch.
Gern gelesen,
Don
#15
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 25.11.2006 14:12von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Fidel! *g
Freut mich, wenn's Dir gefällt.
Ja, das Koma, das wollte ich eigentlich noch einfügen. Danke, dass Du mich daran erinnerst. Ich habe ja die Gewohnheit, überall dort eins zu setzen, wo ich selber Sprechpausen mache, deshalb vertraue ich diesem Gefühl nicht immer, aber natürlich muss da eins hin.
Ich kennzeichne die Elisionen in meinen Texten nie. Kann sein, dass das eine Marotte ist, aber ich finde, die Apostrophe zerstören das Schriftbild. Natürlich müsste es 'bliebe' heissen, da vertraue ich jetzt mal ganz einfach auf die Intelligenz des Lesers.
Ach, das 'schalt'. Die Waage neigt sich langsam zu dessen Ungunsten. Ich bin aber noch nicht hundert Pro überzeugt, dass ich es schmeissen sollte. Doch steter Tropfen höhlt den Stein ...
Danke fürs Kommentieren!
Gruss
Margot
P.S. Werde mal den Audiolink noch einfügen, damit ihr meinen Dialekt nicht so schnell vergesst!
Freut mich, wenn's Dir gefällt.
Ja, das Koma, das wollte ich eigentlich noch einfügen. Danke, dass Du mich daran erinnerst. Ich habe ja die Gewohnheit, überall dort eins zu setzen, wo ich selber Sprechpausen mache, deshalb vertraue ich diesem Gefühl nicht immer, aber natürlich muss da eins hin.
Ich kennzeichne die Elisionen in meinen Texten nie. Kann sein, dass das eine Marotte ist, aber ich finde, die Apostrophe zerstören das Schriftbild. Natürlich müsste es 'bliebe' heissen, da vertraue ich jetzt mal ganz einfach auf die Intelligenz des Lesers.
Ach, das 'schalt'. Die Waage neigt sich langsam zu dessen Ungunsten. Ich bin aber noch nicht hundert Pro überzeugt, dass ich es schmeissen sollte. Doch steter Tropfen höhlt den Stein ...
Danke fürs Kommentieren!
Gruss
Margot
P.S. Werde mal den Audiolink noch einfügen, damit ihr meinen Dialekt nicht so schnell vergesst!
#16
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 29.11.2006 10:10von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Margot,
lass Dich mal nicht wuschig machen, wenn Dir am "schalt" liegt, lass es, denn das ist ja eine reine Geschmacksfrage und zieht das Gedicht keineswegs herunter.
Elisionen nicht mehr zu kennzeichnen, dazu bin ich ja in letzter Zeit auch übergangen. Schwierig wird es nach meinem Empfinden dann, wenn das Wort ohne Apostroph eine andere Bedeutung o.ä. hat; außerdem hast Du bei "ich's" in derselben Zeile eine Auslassung mit Apostroph gekennzeichnet, was mir ein wenig inkonsequent erscheint. Aber natürlich kann und sollte man immer auf die Intelligenz des Lesers vertrauen .
Die Audioversion finde ich übrigens etwas träge und Unendlichkeiten hast Du zudem seltsam betont. Auch wenn das Gedicht eine elegische Stimmung vermittelt, wäre ihm eine etwas schwungvollere Vortragsweise sicher zuträglich. Naja, dann lese ich es mir eben selbst vor .
Grüße,
Don
lass Dich mal nicht wuschig machen, wenn Dir am "schalt" liegt, lass es, denn das ist ja eine reine Geschmacksfrage und zieht das Gedicht keineswegs herunter.
Elisionen nicht mehr zu kennzeichnen, dazu bin ich ja in letzter Zeit auch übergangen. Schwierig wird es nach meinem Empfinden dann, wenn das Wort ohne Apostroph eine andere Bedeutung o.ä. hat; außerdem hast Du bei "ich's" in derselben Zeile eine Auslassung mit Apostroph gekennzeichnet, was mir ein wenig inkonsequent erscheint. Aber natürlich kann und sollte man immer auf die Intelligenz des Lesers vertrauen .
Die Audioversion finde ich übrigens etwas träge und Unendlichkeiten hast Du zudem seltsam betont. Auch wenn das Gedicht eine elegische Stimmung vermittelt, wäre ihm eine etwas schwungvollere Vortragsweise sicher zuträglich. Naja, dann lese ich es mir eben selbst vor .
Grüße,
Don
#17
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 29.11.2006 10:48von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Don
Nein, nein, ich werde nicht wuschig ... *g. Aber man macht sich natürlich so seine Gedanken darüber und wenn mich etwas überzeugt, dann ändere ich das immer mal wieder. Hier verstehe ich zwar Eure Bedenken, aber mir gefällt das ‚schalt’ und ich werde es wohl so lassen.
Inkonsequenz ist mir eigen ... lach .... und ich gewöhne mich nur schwer daran: ists, hats, wirds zu schreiben. Da bin ich wohl – genau wie Alcedo mit dem behände – etwas altmodisch. Ich werde aber in Zukunft darauf achten, wenigstens in einem Gedicht, die gewählte Schreibart durchzuhalten.
Apropos, zu dem Thema:
Apostroph bei Auslassungen
Was den Ausfall des „e” im Pronomen „es” angeht, wenn dieses Pronomen mit dem vorangehenden Wort verschmilzt, kann man Entwarnung geben und raten: „Nimm's leicht!” Oder aber auch: „Nimms leicht!” Solche Verschmelzungen sind leicht zu lesen und zu verstehen. Daher kann man „sich's” (bzw. „sichs”) ruhig leicht machen und entweder mit oder ohne Apostroph schreiben.
Anders sieht es aus, wenn Buchstaben am Anfang eines Wortes ausgelassen werden und das Wort ohne Kennzeichnung der Auslassung schwer lesbar oder missverständlich würde: „'s ist nicht leicht mit 'ner Sechs in Deutsch.”
Quelle Duden /Ganzer Artikel : hier
Zur Vertonung: Schrecklich, ja! Aber lies es Dir nicht vor, sondern lies es ein, und ich ersetze meine Version durch die Deine. Übrigens werde ich, wenn ich denn mal berühmt bin (sollte es noch zu Lebzeiten sein *g), mir einen Profi leisten, der meine Texte einspricht und dann erledigt sich das Problem.
Gruss
Margot
Nein, nein, ich werde nicht wuschig ... *g. Aber man macht sich natürlich so seine Gedanken darüber und wenn mich etwas überzeugt, dann ändere ich das immer mal wieder. Hier verstehe ich zwar Eure Bedenken, aber mir gefällt das ‚schalt’ und ich werde es wohl so lassen.
Inkonsequenz ist mir eigen ... lach .... und ich gewöhne mich nur schwer daran: ists, hats, wirds zu schreiben. Da bin ich wohl – genau wie Alcedo mit dem behände – etwas altmodisch. Ich werde aber in Zukunft darauf achten, wenigstens in einem Gedicht, die gewählte Schreibart durchzuhalten.
Apropos, zu dem Thema:
Apostroph bei Auslassungen
Was den Ausfall des „e” im Pronomen „es” angeht, wenn dieses Pronomen mit dem vorangehenden Wort verschmilzt, kann man Entwarnung geben und raten: „Nimm's leicht!” Oder aber auch: „Nimms leicht!” Solche Verschmelzungen sind leicht zu lesen und zu verstehen. Daher kann man „sich's” (bzw. „sichs”) ruhig leicht machen und entweder mit oder ohne Apostroph schreiben.
Anders sieht es aus, wenn Buchstaben am Anfang eines Wortes ausgelassen werden und das Wort ohne Kennzeichnung der Auslassung schwer lesbar oder missverständlich würde: „'s ist nicht leicht mit 'ner Sechs in Deutsch.”
Quelle Duden /Ganzer Artikel : hier
Zur Vertonung: Schrecklich, ja! Aber lies es Dir nicht vor, sondern lies es ein, und ich ersetze meine Version durch die Deine. Übrigens werde ich, wenn ich denn mal berühmt bin (sollte es noch zu Lebzeiten sein *g), mir einen Profi leisten, der meine Texte einspricht und dann erledigt sich das Problem.
Gruss
Margot
#18
von Fabian Probst (gelöscht)
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 29.11.2006 20:44von Fabian Probst (gelöscht)
ich finde das "schalt" auch, gelinde gesagt, scheiße!
So, jetzt musst du es, statistisch gesehen, raus nehmen.
Mein Vorschlag:
War heute nicht schon letztes Jahr vergangen?
Und unser beider Morgen längst im Gestern kalt?
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
dem Abschied zu, ganz ohne Zwischenhalt?
das würde den Aspekt der "Zeit" auch weiter transportieren, der hier in den ersten Zeilen die Kernaussage trägt.
Du hast die Fesseln erklärt. Gerade da passt doch das "fluten" überhaupt nicht. Es ist letztendlich das Bild der Fesseln, die einen Menschen binden, wie auch immer. Wie soll ich mir da das fluten vorstellen? Die beiden Bilder sind nicht zusammenfügbar, weil Fesseln einfach nichts fluten können, egal, welche Allegorie sich dahinter versteckt.
Der Rest ist saustark geschrieben. Da gibt es nichts auszusetzen.
Ich finde das allerdings schade, dass du die Schlusswende schon im Titel verrätst.
Ich lese das so, dass sich Lyrich bewußt wird, dass sie sich letztendlich deswegen klein fühlt, weil sie sich klein fühlt neben Lydu. (geiler Satz*örks*)
Insofern fände ich das besser, wenn es nicht schon im Titel raus käme.
Die Formulierung ansich ist genial. (darf ich die verwenden?)
Gruß, Fabian
So, jetzt musst du es, statistisch gesehen, raus nehmen.
Mein Vorschlag:
War heute nicht schon letztes Jahr vergangen?
Und unser beider Morgen längst im Gestern kalt?
Sind wir durchs Kartenhaus hindurchgegangen,
dem Abschied zu, ganz ohne Zwischenhalt?
das würde den Aspekt der "Zeit" auch weiter transportieren, der hier in den ersten Zeilen die Kernaussage trägt.
Du hast die Fesseln erklärt. Gerade da passt doch das "fluten" überhaupt nicht. Es ist letztendlich das Bild der Fesseln, die einen Menschen binden, wie auch immer. Wie soll ich mir da das fluten vorstellen? Die beiden Bilder sind nicht zusammenfügbar, weil Fesseln einfach nichts fluten können, egal, welche Allegorie sich dahinter versteckt.
Der Rest ist saustark geschrieben. Da gibt es nichts auszusetzen.
Ich finde das allerdings schade, dass du die Schlusswende schon im Titel verrätst.
Ich lese das so, dass sich Lyrich bewußt wird, dass sie sich letztendlich deswegen klein fühlt, weil sie sich klein fühlt neben Lydu. (geiler Satz*örks*)
Insofern fände ich das besser, wenn es nicht schon im Titel raus käme.
Die Formulierung ansich ist genial. (darf ich die verwenden?)
Gruß, Fabian
#19
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 29.11.2006 21:17von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Wäh, Mann schikaniert mich hier!
Ok, ok … wenn Euch so viel daran liegt, dann werde ich es nicht ersetzen! So viel Druck erzeugt unweigerlich Trotz.
Danke für den Vorschlag, Fabian. Würde passen, aber ich lass das ‚schalt’ jetzt mal. Sollen sich in 100 Jahren die Literaturwissenschaftler ihre Zähne daran ausbeissen.
Ja, stimmt, Fesseln können nicht fluten, aber die Hoffnungslosigkeit vermag das sehr wohl. Es ist ja die Erkenntnis, dass es keine Zukunft für die Beiden gibt, die alle (selbstgebastelten) Brücken niederreisst und über ihnen zusammenschlägt. Für mich passt das Bild.
Auch mit dem Titel hast Du Recht. Er zeigt bereits am Anfang, dass jemand im Schatten eines anderen – im Dunkeln und abseits – steht. Aber das Gedicht hat ja eigentlich keine „Pointe“. Ich meine, ich muss keinen Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten, um dann mit Paukenschlag zu verkünden, dass …. Zuerst hiess das Stück aber ‚Kartenhaus’ und erst später habe ich es umgetauft.
Ich wähle oft Zeilen aus einem Text als Titel, und dieser hier schien mir passender, interessanter und „blickfängerischer“. Wenn er Dich inspiriert, dann kannst Du ihn gerne verwenden, sobald die Tantiemen auf meinem Konto eingetroffen sind.
Lass mich wissen, was daraus entstanden ist, ok?
Es grüsst
Margot
Ok, ok … wenn Euch so viel daran liegt, dann werde ich es nicht ersetzen! So viel Druck erzeugt unweigerlich Trotz.
Danke für den Vorschlag, Fabian. Würde passen, aber ich lass das ‚schalt’ jetzt mal. Sollen sich in 100 Jahren die Literaturwissenschaftler ihre Zähne daran ausbeissen.
Ja, stimmt, Fesseln können nicht fluten, aber die Hoffnungslosigkeit vermag das sehr wohl. Es ist ja die Erkenntnis, dass es keine Zukunft für die Beiden gibt, die alle (selbstgebastelten) Brücken niederreisst und über ihnen zusammenschlägt. Für mich passt das Bild.
Auch mit dem Titel hast Du Recht. Er zeigt bereits am Anfang, dass jemand im Schatten eines anderen – im Dunkeln und abseits – steht. Aber das Gedicht hat ja eigentlich keine „Pointe“. Ich meine, ich muss keinen Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten, um dann mit Paukenschlag zu verkünden, dass …. Zuerst hiess das Stück aber ‚Kartenhaus’ und erst später habe ich es umgetauft.
Ich wähle oft Zeilen aus einem Text als Titel, und dieser hier schien mir passender, interessanter und „blickfängerischer“. Wenn er Dich inspiriert, dann kannst Du ihn gerne verwenden, sobald die Tantiemen auf meinem Konto eingetroffen sind.
Lass mich wissen, was daraus entstanden ist, ok?
Es grüsst
Margot
#20
von Fabian Probst (gelöscht)
Im Schatten neben dir (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 29.11.2006 21:33von Fabian Probst (gelöscht)
pöh!
Ich wollte freundlich fragen und dann sowas.
Mir fällt gerade ein, dass ich die Formulierung schon... äh... 1986 mal benutzt habe, in einem Gedicht von mir, das... Dingens, hier ... weiß ich jetzt gar nicht..., hieß. Deswegen fand ich das auch so gut.
Ich Dösbaddel, das hatte ich glatt vergessen.
Und als du mich vorletzten Monat besucht hast, habe ich mich noch gewundert, was du mit den Zetteln machen willst, die du nicht mitgebracht, aber mitgenommen hast. Dachte, du hättest unser Treffen gleich in dein Tagebuch geschrieben, aber jetzt ist ja wohl klar, was das war!
Margot, Margot! Tzetzetze!
Aber ich bin nicht so! Du darfst es stehen lassen.
Gruß, Fabian
Ich wollte freundlich fragen und dann sowas.
Mir fällt gerade ein, dass ich die Formulierung schon... äh... 1986 mal benutzt habe, in einem Gedicht von mir, das... Dingens, hier ... weiß ich jetzt gar nicht..., hieß. Deswegen fand ich das auch so gut.
Ich Dösbaddel, das hatte ich glatt vergessen.
Und als du mich vorletzten Monat besucht hast, habe ich mich noch gewundert, was du mit den Zetteln machen willst, die du nicht mitgebracht, aber mitgenommen hast. Dachte, du hättest unser Treffen gleich in dein Tagebuch geschrieben, aber jetzt ist ja wohl klar, was das war!
Margot, Margot! Tzetzetze!
Aber ich bin nicht so! Du darfst es stehen lassen.
Gruß, Fabian
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