|
|
Du hast Großes vor
Kamst du nicht jedes Mal zu einem Ende?
Hast du nicht jedes Mal gedacht, das war es jetzt?
Das ist die Welt, in Maß und Reim gesetzt,
wie man es immer drehe oder wende?
War das nicht Vater der Gedanken:
Ganz wenig Text und dennoch so komplex,
wie Enzyklopädien in einem Klecks
und Assoziationen ohne Schranken?
Nun gehst du fort und lernst, ganz neu zu lieben,
verlässt das Versmaß und hast Großes vor.
Ich stehe stumm und staunend, wie ein Tor:
Ach, wäre ich doch nur nicht hier geblieben.
Kamst du nicht jedes Mal zu einem Ende?
Hast du nicht jedes Mal gedacht, das war es jetzt?
Das ist die Welt, in Maß und Reim gesetzt,
wie man es immer drehe oder wende?
War das nicht Vater der Gedanken:
Ganz wenig Text und dennoch so komplex,
wie Enzyklopädien in einem Klecks
und Assoziationen ohne Schranken?
Nun gehst du fort und lernst, ganz neu zu lieben,
verlässt das Versmaß und hast Großes vor.
Ich stehe stumm und staunend, wie ein Tor:
Ach, wäre ich doch nur nicht hier geblieben.
Hallo!
Das ist eine starke Vorlage bezüglich des anonymen Postens. Das lyrIch beschäftigt sich mit dem neuen Weg, den das Du eingeschlagen hat. Das Du scheint nämlich in seiner Dichtung dem Versmaß und dem Reim abgeschworen zu haben, weil es Großes vorhat. Im Verlaufe des Textes wirft das Ich eine Menge (rhetorischer) Fragen auf, so dass das Gedicht wie eine Art Selbstgespräch wirkt.
Kamst du nicht jedes Mal zu einem Ende?
Hast du nicht jedes Mal gedacht, das war es jetzt?
Das ist die Welt, in Maß und Reim gesetzt,
wie man es immer drehe oder wende?
Die ersten Fragen, die gestellt werden, scheinen darauf anzuspielen, dass das Du wohl öfter daran zweifelte, ein angefangenes (metrisch und reimtechnisch „sauberes“) Gedicht auch zu Ende führen zu können. Aber selbst wenn es manchmal etwas mehr Zeit und Aufwand kostete, so hat die Sache doch jedes Mal ihren Abschluss gefunden, so dass letztlich immer eine kleine Welt entstanden war, die perfekt in Maß und Reim eingebettet war. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, es war eine runde Sache, keine Silbe zuviel, die kleine Welt hatte ihre Ordnung.
Auffallend in der ersten Strophe ist die Abweichung in der Silbenanzahl (11/12/10/11). Das lässt, in einem Gedicht, wo es ums rechte Maß geht, natürlich aufhorchen und wird nicht rein zufällig so gewählt worden sein.
War das nicht Vater der Gedanken:
Ganz wenig Text und dennoch so komplex,
wie Enzyklopädien in einem Klecks
und Assoziationen ohne Schranken?
Hier spricht das lyrIch die Gedanken an, die wohl beide mal hatten, von denen das Du aber mittlerweile abgekommen zu sein scheint. Beide empfanden es als eine großartige Leistung, mit möglichst wenigen Worten sehr komplexe Sachverhalte auszudrücken, Dinge und Zusammenhänge aufzuzeigen, die einem bestimmten Niveau entsprachen. Ja, eine Kunst für sich. Auch in dieser Strophe fällt das Ungleichgewicht in der Silbenzahl (9/10/10/11) auf, worauf ich später noch zu sprechen komme.
Nun gehst du fort und lernst, ganz neu zu lieben,
verlässt das Versmaß und hast Großes vor.
Ich stehe stumm und staunend, wie ein Tor:
Ach, wäre ich doch nur nicht hier geblieben.
Das Du dichtet nicht mehr auf konventionelle Art. Vielleicht hat es das Gefühl, dass es nur Erfolg haben kann, wenn es sich in eine modernere Richtung bewegt und freie Lyrik produziert. Im Ich scheint deshalb ein Bedauern aufzukommen, ich habe das Gefühl, dass es ihm gerne folgen würde, sogar Versuche in diese Richtung unternimmt (Abweichungen von der Silbenzahl in den ersten beiden Strophen), aber dem Du nicht folgen kann. Nein, das Ich ist ein Dichter der „alten“ Schule, sieht das auch ein und zeigt es den Lesern, indem er eine in der Silbenanzahl stimmige dritte Strophe schreibt. Genial! Nur die letzten beiden Zeilen bereiten mir Kopfzerbrechen, denn warum bezeichnet sich das Ich als Tor? Es staunt über die Fertigkeiten des Du’s, fühlt sich in seiner Dichtung vielleicht etwas unterlegen, weil es diese Wende nicht hinbekommen hat. Die letzte Zeile bleibt mir ein Rätsel, denn sie involviert ja, dass das Ich absichtlich „hier geblieben“ ist, d.h. seinen Stil nicht änderte, obwohl die Möglichkeit gegeben war. Das wiederum würde aber nicht zum Toren passen, der es einfach nicht geschafft hat, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Schwierig.
Was du hier abgeliefert hast, gefällt mir ausgesprochen gut.
Gruß, Maya
Das ist eine starke Vorlage bezüglich des anonymen Postens. Das lyrIch beschäftigt sich mit dem neuen Weg, den das Du eingeschlagen hat. Das Du scheint nämlich in seiner Dichtung dem Versmaß und dem Reim abgeschworen zu haben, weil es Großes vorhat. Im Verlaufe des Textes wirft das Ich eine Menge (rhetorischer) Fragen auf, so dass das Gedicht wie eine Art Selbstgespräch wirkt.
Kamst du nicht jedes Mal zu einem Ende?
Hast du nicht jedes Mal gedacht, das war es jetzt?
Das ist die Welt, in Maß und Reim gesetzt,
wie man es immer drehe oder wende?
Die ersten Fragen, die gestellt werden, scheinen darauf anzuspielen, dass das Du wohl öfter daran zweifelte, ein angefangenes (metrisch und reimtechnisch „sauberes“) Gedicht auch zu Ende führen zu können. Aber selbst wenn es manchmal etwas mehr Zeit und Aufwand kostete, so hat die Sache doch jedes Mal ihren Abschluss gefunden, so dass letztlich immer eine kleine Welt entstanden war, die perfekt in Maß und Reim eingebettet war. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, es war eine runde Sache, keine Silbe zuviel, die kleine Welt hatte ihre Ordnung.
Auffallend in der ersten Strophe ist die Abweichung in der Silbenanzahl (11/12/10/11). Das lässt, in einem Gedicht, wo es ums rechte Maß geht, natürlich aufhorchen und wird nicht rein zufällig so gewählt worden sein.
War das nicht Vater der Gedanken:
Ganz wenig Text und dennoch so komplex,
wie Enzyklopädien in einem Klecks
und Assoziationen ohne Schranken?
Hier spricht das lyrIch die Gedanken an, die wohl beide mal hatten, von denen das Du aber mittlerweile abgekommen zu sein scheint. Beide empfanden es als eine großartige Leistung, mit möglichst wenigen Worten sehr komplexe Sachverhalte auszudrücken, Dinge und Zusammenhänge aufzuzeigen, die einem bestimmten Niveau entsprachen. Ja, eine Kunst für sich. Auch in dieser Strophe fällt das Ungleichgewicht in der Silbenzahl (9/10/10/11) auf, worauf ich später noch zu sprechen komme.
Nun gehst du fort und lernst, ganz neu zu lieben,
verlässt das Versmaß und hast Großes vor.
Ich stehe stumm und staunend, wie ein Tor:
Ach, wäre ich doch nur nicht hier geblieben.
Das Du dichtet nicht mehr auf konventionelle Art. Vielleicht hat es das Gefühl, dass es nur Erfolg haben kann, wenn es sich in eine modernere Richtung bewegt und freie Lyrik produziert. Im Ich scheint deshalb ein Bedauern aufzukommen, ich habe das Gefühl, dass es ihm gerne folgen würde, sogar Versuche in diese Richtung unternimmt (Abweichungen von der Silbenzahl in den ersten beiden Strophen), aber dem Du nicht folgen kann. Nein, das Ich ist ein Dichter der „alten“ Schule, sieht das auch ein und zeigt es den Lesern, indem er eine in der Silbenanzahl stimmige dritte Strophe schreibt. Genial! Nur die letzten beiden Zeilen bereiten mir Kopfzerbrechen, denn warum bezeichnet sich das Ich als Tor? Es staunt über die Fertigkeiten des Du’s, fühlt sich in seiner Dichtung vielleicht etwas unterlegen, weil es diese Wende nicht hinbekommen hat. Die letzte Zeile bleibt mir ein Rätsel, denn sie involviert ja, dass das Ich absichtlich „hier geblieben“ ist, d.h. seinen Stil nicht änderte, obwohl die Möglichkeit gegeben war. Das wiederum würde aber nicht zum Toren passen, der es einfach nicht geschafft hat, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Schwierig.
Was du hier abgeliefert hast, gefällt mir ausgesprochen gut.
Gruß, Maya
#3
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Du hast Großes vor
in Philosophisches und Grübeleien 21.11.2006 09:10von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tach
Im Gegensatz zu Maya, muss ich bei diesem Text nicht an Dichter und ihre Verse, Silben und Reime denken, sondern an eine (Liebes)-Beziehung, die durch die obigen Begriffe beschrieben wird.
In der 1. Str. wird die jetzige Situation bzw. die Vergangenheit erklärt. Die Resignation wird vermittelt: das war es jetzt .... es kommt nichts mehr... kommt nichts Besseres mehr etc.
In der 2. Str. die Anklage des lyr. Ichs an das lyr. Du. Motto: War das alles, was du geben konntest? Minimalist!
Und in der 3. Str. steht das lyr. Ich, etwas konsterniert, da und sieht dem Du nach, das plötzlich neue Ufer anstrebt bzw. neue Jagdgründe wittert. Die letzte Zeile macht für mich soweit Sinn, dass das lyr. Ich (auch) die Chance gehabt hätte, den Trott zu verlassen, es aber – aus Feigheit oder Pflichtbewusstsein – nicht getan hat. Und jetzt schimpft es sich einen Deppen und ist wohl auch etwas neidisch.
So sehe ich das bzw. lese das daraus.
Was die Form angeht, schliesse ich mich Mayas Erklärungen an. Evtl. hätte ich das Koma in der letzten S/Z1 weg gelassen, scheint mir unnötig. Ein durchdachtes Werk, das nicht nur eine Interpretation zulässt. Von daher ist es sicher gelungen.
Gruss
Margot
Im Gegensatz zu Maya, muss ich bei diesem Text nicht an Dichter und ihre Verse, Silben und Reime denken, sondern an eine (Liebes)-Beziehung, die durch die obigen Begriffe beschrieben wird.
In der 1. Str. wird die jetzige Situation bzw. die Vergangenheit erklärt. Die Resignation wird vermittelt: das war es jetzt .... es kommt nichts mehr... kommt nichts Besseres mehr etc.
In der 2. Str. die Anklage des lyr. Ichs an das lyr. Du. Motto: War das alles, was du geben konntest? Minimalist!
Und in der 3. Str. steht das lyr. Ich, etwas konsterniert, da und sieht dem Du nach, das plötzlich neue Ufer anstrebt bzw. neue Jagdgründe wittert. Die letzte Zeile macht für mich soweit Sinn, dass das lyr. Ich (auch) die Chance gehabt hätte, den Trott zu verlassen, es aber – aus Feigheit oder Pflichtbewusstsein – nicht getan hat. Und jetzt schimpft es sich einen Deppen und ist wohl auch etwas neidisch.
So sehe ich das bzw. lese das daraus.
Was die Form angeht, schliesse ich mich Mayas Erklärungen an. Evtl. hätte ich das Koma in der letzten S/Z1 weg gelassen, scheint mir unnötig. Ein durchdachtes Werk, das nicht nur eine Interpretation zulässt. Von daher ist es sicher gelungen.
Gruss
Margot
#4
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Du hast Großes vor
in Philosophisches und Grübeleien 21.11.2006 19:56von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo mehrfach verschachteltes Pseudonym
first:
zunächst mal fühl ich mich ziemlich direkt angesprochen, durch diese unmittelbare Fragerei. nach zwei Zeilen denke ich noch an Sex (exzessiven natürlich), danach an eine Drehmaschine, dann Metrikwerkstatt, dann Wendespanner. es erscheint mir ein viertes, virtuelles, Fragezeichen nach der ersten Strophe: was denn nun?
entscheide mich spontan und bleibe in der Werkstatt.
in S2 muss ich an die kristalline Struktur einer Schneeflocke denken, wische sie aber fort und baue mir die komplexen Streben und Gerüstmuster eines aufgerichteten Mäklers gedanklich nach. ein Konstrukt das in den Himmel ragt. bei dieser letzten Strophenzeile blendet sich mir die "Coloana infinitului" (Endlose Säule), des Bildhauers Constantin Brâncu?i ein und ich verweile einen Augenblick länger als es die Zäsur benötigen würde.
dann will ich aber der intuitiv verstandenen Aufforderung nicht das Feld überlassen und überfliege schnell den Rest > gut, keine Fragezeichen mehr!
jedenfalls nicht auf den ersten Blick. doch dann: neu zu lieben lernen?
eine enttäuschende Floskel, ein herausgebrochener Weisheitszahn aus Herzschmerzkiefern! grässlich! erst denkt man hier hat vielleicht wirklich jemand Großes vor, und dann das. soll ich das Lesen abbrechen? nein. es ist ja nicht mehr viel.
aha. das Versmaß verlassen heißt für mich dann gleich: außerhalb der Toleranzen... nun gut, deklarierter Ausschuß.
moment mal - da ist ja noch jemand der gleichen Meinung wie ich soeben! diese letzte Zeile ist eindeutig ein Vorgriff auf meine Gedanken. es fehlte nur noch ein Nachwort à la "keine Fragen mehr" und meine Verblüffung wäre perfekt gewesen.
so, schau ich aber nochmal drüber und lasse die Möglichkeit aufkommen, mich verrannt zu haben. soll ich das lyr.Ich trösten falls es die Posterei im Forum meint? nein. wo simmerdennda...
afterMaya:
das lyr.Ich möchte die altbewährten Werkzeuge zur Seite legen und eingefahrene Abläufe verlassen? hm. möglich. Ungleichgewichte waren mir aber nicht aufgefallen. dafür aber die vielsilbigen Fremdwortstocker in S2. was man ja auch als dicht aufeinanderfolgende Katarakte im Lesefluss bezeichnen könnte. schöne Stellen. hatte ich vorhin vergessen zu erwähnen. habe aber Zweifel ob es einem Leid tun kann wenn einen ein "hier" verändert. Veränderung geschieht doch laufend, hie wie dort: panta rhei.
so ein Tor? ich Tor, denn ich hatte kurz erwägt ob ich eine Scheunen- oder ein Fußballtor nehmen sollte.
afterMargot:
eine Liebelei?
höchsten was die Liebe zum Handwerk betrifft.
stimmt: das Komma zwischen "lernst" und "ganz" passt nicht. aber auch dies verbessert nicht die Abnutzungserscheinungen dieser Zeile.
ansonsten kann ich mich dem Lob dann doch verhalten anschliessen,
denn es gefiel letztendlich.
Gruß
Alcedo
first:
zunächst mal fühl ich mich ziemlich direkt angesprochen, durch diese unmittelbare Fragerei. nach zwei Zeilen denke ich noch an Sex (exzessiven natürlich), danach an eine Drehmaschine, dann Metrikwerkstatt, dann Wendespanner. es erscheint mir ein viertes, virtuelles, Fragezeichen nach der ersten Strophe: was denn nun?
entscheide mich spontan und bleibe in der Werkstatt.
in S2 muss ich an die kristalline Struktur einer Schneeflocke denken, wische sie aber fort und baue mir die komplexen Streben und Gerüstmuster eines aufgerichteten Mäklers gedanklich nach. ein Konstrukt das in den Himmel ragt. bei dieser letzten Strophenzeile blendet sich mir die "Coloana infinitului" (Endlose Säule), des Bildhauers Constantin Brâncu?i ein und ich verweile einen Augenblick länger als es die Zäsur benötigen würde.
dann will ich aber der intuitiv verstandenen Aufforderung nicht das Feld überlassen und überfliege schnell den Rest > gut, keine Fragezeichen mehr!
jedenfalls nicht auf den ersten Blick. doch dann: neu zu lieben lernen?
eine enttäuschende Floskel, ein herausgebrochener Weisheitszahn aus Herzschmerzkiefern! grässlich! erst denkt man hier hat vielleicht wirklich jemand Großes vor, und dann das. soll ich das Lesen abbrechen? nein. es ist ja nicht mehr viel.
aha. das Versmaß verlassen heißt für mich dann gleich: außerhalb der Toleranzen... nun gut, deklarierter Ausschuß.
moment mal - da ist ja noch jemand der gleichen Meinung wie ich soeben! diese letzte Zeile ist eindeutig ein Vorgriff auf meine Gedanken. es fehlte nur noch ein Nachwort à la "keine Fragen mehr" und meine Verblüffung wäre perfekt gewesen.
so, schau ich aber nochmal drüber und lasse die Möglichkeit aufkommen, mich verrannt zu haben. soll ich das lyr.Ich trösten falls es die Posterei im Forum meint? nein. wo simmerdennda...
afterMaya:
das lyr.Ich möchte die altbewährten Werkzeuge zur Seite legen und eingefahrene Abläufe verlassen? hm. möglich. Ungleichgewichte waren mir aber nicht aufgefallen. dafür aber die vielsilbigen Fremdwortstocker in S2. was man ja auch als dicht aufeinanderfolgende Katarakte im Lesefluss bezeichnen könnte. schöne Stellen. hatte ich vorhin vergessen zu erwähnen. habe aber Zweifel ob es einem Leid tun kann wenn einen ein "hier" verändert. Veränderung geschieht doch laufend, hie wie dort: panta rhei.
so ein Tor? ich Tor, denn ich hatte kurz erwägt ob ich eine Scheunen- oder ein Fußballtor nehmen sollte.
afterMargot:
eine Liebelei?
höchsten was die Liebe zum Handwerk betrifft.
stimmt: das Komma zwischen "lernst" und "ganz" passt nicht. aber auch dies verbessert nicht die Abnutzungserscheinungen dieser Zeile.
ansonsten kann ich mich dem Lob dann doch verhalten anschliessen,
denn es gefiel letztendlich.
Gruß
Alcedo
Auch für dieses Machwerk zeichne ich verantwortlich. Vielen Dank für die nahrhaften Kommentare. Besonderer Dank gilt Maya, weil sie das Gedicht ebenso las, wie ich es dachte. Den von ihr aufgeworfenen Gedanken des inneren Zwiegespräches verfolgte sie nicht bis zum Ende, eventuell ist er auch nicht deutlich genug durchgehalten. Ansonsten hat sie aber aus dieser Blüte an Nektar gesogen, was immer darinnen war, besser geht es nicht. Wer Großes vorhat, muss über seinen Schatten springen können. Das lyr. Ich stellt resignierend fest: Ich kann es nicht. Das erzählende Ich sagt: Vielen Dank.
Die ganz andere Interpretation Margots hatte ich nicht im Kopf, weshalb sie mich um so mehr freut. Ganz zufällig wird sie nicht sein, weil doch auch die Beziehung zwischen Dichter und Werk so etwas wie eine Liebesbeziehung ist, wenn auch in meinem Fall keine ganz glückliche. Dass das Gedicht als gelungen bezeichnet wird, macht mich daher stolz.
Der abschließende Kommentar Alcedos ist geeignet, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Das ist gut so, wenn ich auch Schwierigkeiten habe, dem Kommentar zu folgen. Ich kann nicht recht einschätzen, was eventuell als gelungen und was als Bockmist bezeichnet wird. Bis auf den Toren der vorletzten Zeile, der ist ganz offensichtlich schrecklich und ich gebe zu, mit diesem Vers gekämpft zu haben. Das ist vielleicht um so peinlicher, dass mir dann nicht Größeres gelungen ist, aber es passt ganz gut in den Tenor des Gedichtes.
Herzlichen Dank für das Feedback. Ich werde bemüht sein, mich zu revanchieren.
Die ganz andere Interpretation Margots hatte ich nicht im Kopf, weshalb sie mich um so mehr freut. Ganz zufällig wird sie nicht sein, weil doch auch die Beziehung zwischen Dichter und Werk so etwas wie eine Liebesbeziehung ist, wenn auch in meinem Fall keine ganz glückliche. Dass das Gedicht als gelungen bezeichnet wird, macht mich daher stolz.
Der abschließende Kommentar Alcedos ist geeignet, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Das ist gut so, wenn ich auch Schwierigkeiten habe, dem Kommentar zu folgen. Ich kann nicht recht einschätzen, was eventuell als gelungen und was als Bockmist bezeichnet wird. Bis auf den Toren der vorletzten Zeile, der ist ganz offensichtlich schrecklich und ich gebe zu, mit diesem Vers gekämpft zu haben. Das ist vielleicht um so peinlicher, dass mir dann nicht Größeres gelungen ist, aber es passt ganz gut in den Tenor des Gedichtes.
Herzlichen Dank für das Feedback. Ich werde bemüht sein, mich zu revanchieren.
Guten Morgen, Albert!
Kannst du genauer erklären, worin sich deine Intention hier von meiner Interpretation unterscheidet?
Grüße, Maya
Zitat: |
Den von ihr aufgeworfenen Gedanken des inneren Zwiegespräches verfolgte sie nicht bis zum Ende, eventuell ist er auch nicht deutlich genug durchgehalten. |
Kannst du genauer erklären, worin sich deine Intention hier von meiner Interpretation unterscheidet?
Grüße, Maya
Ich las und verstand deinen letzten Absatz in die Richtung, dass das Du tatsächlich ein anderer sei, wobei wir doch alle spätestens seit Rimbaud wissen, dass es das Ich ist, welches ein anderer ist.
Vergiss es, vielleicht habe ich es falsch verstanden. Mir schien, du nähmest am Ende doch eine klare Trennung vor. Auch irritierte dich, warum denn das Ich nicht sprang, wo es doch wollte und konnte. Aber es konnte und kann eben nicht. Auch als Du nicht.
Ich grüße dich auch.
Vergiss es, vielleicht habe ich es falsch verstanden. Mir schien, du nähmest am Ende doch eine klare Trennung vor. Auch irritierte dich, warum denn das Ich nicht sprang, wo es doch wollte und konnte. Aber es konnte und kann eben nicht. Auch als Du nicht.
Ich grüße dich auch.
Alles klar, und ja, ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass wir es mit einem lyrIch und Du zu tun haben, nicht mit zwei Seiten ein und desselben Menschen.
Besucher
0 Mitglieder und 167 Gäste sind Online Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Christian87655 |
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220
Themen
und
61619
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53). |
Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen |