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Die Pos, gestapelt.
Die Straße wird im Nebenan vertont.
Ich höre schon, wie es dort grollt.
Und selbst, wenn mal kein Wagen rollt,
So dröhnen jene gern, wie man betont.
Es kam schon vor, dass manche meiner Besen
Voll Wut und Zorn an jenen Decken
Sich ausprobierten ums Verrecken.
So war der ein und andre mal gewesen.
Es kommt auch vor, dass ich dann eiligst rufe:
Jetzt ist bald Schluss, ihr dummen Hunde!
Glaubt ja nicht, dass ich schweig zur Stunde,
Es ist das Recht, auf das ich mich berufe!
Doch Gott sei Dank ist damit nun auch Schluss:
Ein Anruf bei der rechten Stell'
Und weg sind sie, ganz blitzeschnell.
Denn Recht bleibt Recht; das ist Beschluss.
Die Straße wird im Nebenan vertont.
Ich höre schon, wie es dort grollt.
Und selbst, wenn mal kein Wagen rollt,
So dröhnen jene gern, wie man betont.
Es kam schon vor, dass manche meiner Besen
Voll Wut und Zorn an jenen Decken
Sich ausprobierten ums Verrecken.
So war der ein und andre mal gewesen.
Es kommt auch vor, dass ich dann eiligst rufe:
Jetzt ist bald Schluss, ihr dummen Hunde!
Glaubt ja nicht, dass ich schweig zur Stunde,
Es ist das Recht, auf das ich mich berufe!
Doch Gott sei Dank ist damit nun auch Schluss:
Ein Anruf bei der rechten Stell'
Und weg sind sie, ganz blitzeschnell.
Denn Recht bleibt Recht; das ist Beschluss.
#2
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 09.01.2007 21:36von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Pseudo
Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Text nicht kapiere. Jemand macht Krach und das lyr. Ich wehrt sich dagegen, ok. Zuerst – ganz „normal“ – mit Besenklopfen an die Decke (Aber warum an die Decke, wenn der Lärm doch nebenan statt findet?) und dann, weil das nichts nützt, wird es sich wohl bei der Polizei beschweren. Aber weshalb ein Gedicht daraus machen?
Ehm … versteh mich nicht falsch … natürlich kann man aus zu jedem Thema ein Gedicht schreiben … aber was willst Du mir damit sagen? Sehe ich den tieferen Sinn nicht dahinter? Weshalb in Gesellschaft? Und was bedeutet der Titel? Ich stehe komplett auf dem Schlauch! *g
Die Sprache ist eher einfach. Ich würde sie nicht als Gossensprache bezeichnen, doch ist sie mit den Wendungen ‚wenn mal’ / ‚ums Verrecken’ / ‚mal gewesen’ etc. doch eher gewöhnlich bzw. Umgangssprache. Wobei Du dann, mit ‚wie man betont’ / ‚eiligst’ / ‚schweig’ wieder eine etwas gehobere Sprache vermittelst. Kann sein, dass Du damit andeuten willst, dass das lyr. Ich gerne mehr darstellen würde, als es ist – oder es ist Zufall!
Die umarmenden Reime sind wenig originell: vertont/betont, rufe/berufe, Schluss/Beschluss praktisch identisch und die Elision Stell inkl. dem eingeschobenen ‚e’ bei blitzschnell doch eher gewöhnungsbedürftig.
Leider nicht mein Fall.
Gruss
Margot
Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Text nicht kapiere. Jemand macht Krach und das lyr. Ich wehrt sich dagegen, ok. Zuerst – ganz „normal“ – mit Besenklopfen an die Decke (Aber warum an die Decke, wenn der Lärm doch nebenan statt findet?) und dann, weil das nichts nützt, wird es sich wohl bei der Polizei beschweren. Aber weshalb ein Gedicht daraus machen?
Ehm … versteh mich nicht falsch … natürlich kann man aus zu jedem Thema ein Gedicht schreiben … aber was willst Du mir damit sagen? Sehe ich den tieferen Sinn nicht dahinter? Weshalb in Gesellschaft? Und was bedeutet der Titel? Ich stehe komplett auf dem Schlauch! *g
Die Sprache ist eher einfach. Ich würde sie nicht als Gossensprache bezeichnen, doch ist sie mit den Wendungen ‚wenn mal’ / ‚ums Verrecken’ / ‚mal gewesen’ etc. doch eher gewöhnlich bzw. Umgangssprache. Wobei Du dann, mit ‚wie man betont’ / ‚eiligst’ / ‚schweig’ wieder eine etwas gehobere Sprache vermittelst. Kann sein, dass Du damit andeuten willst, dass das lyr. Ich gerne mehr darstellen würde, als es ist – oder es ist Zufall!
Die umarmenden Reime sind wenig originell: vertont/betont, rufe/berufe, Schluss/Beschluss praktisch identisch und die Elision Stell inkl. dem eingeschobenen ‚e’ bei blitzschnell doch eher gewöhnungsbedürftig.
Leider nicht mein Fall.
Gruss
Margot
#3
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 11.01.2007 13:10von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Pseudonym,
ich habe mit diesem Stück Lyrik ebenfalls meine Schwierigkeiten.
Formal ist es sauber gestaltet: in umarmenden Reimen verwendest Du konsequent 5-hebige und 4-hebigen Jamben; nur in der letzten Zeile findet sich eine Hebung zuwenig, womöglich um zu verdeutlichen, dass sie, also die Ruhestörer, jetzt weg sind. Die Reime selbst sind vielleicht nicht die originellsten, aber das alleine macht ja eh kein gutes Gedicht aus.
Sprachlich sagt mir das alles irgendwie nicht so richtig zu, Deine Zeilen klingen arg seltsam. Vielleicht ist es der zeitweise etwas gestelzt wirkende Satzbau, der zu der zum Teil etwas schnoddrigen Spache nicht gut passt.
Einige stellen verstehe ich auch nicht richtig: "So dröhnen jene gern, wie man betont." Ich betone bestimmte Worte oder Satzteile, inwiefern kann man das "gerne dröhnen"? Die Formulierung "Die Straße wird im Nebenan vertont" finde ich aber ganz witzig und originell.
Inhaltlich bin ich nicht weiter gekommen als Margot, wobei ich schon das Gefühl habe, es geht nicht nur um normale, zur Unzeit lärmende Nachbarn. Aber wer nun wirklich dahintersteht, bleibt für mich im Dunkeln.
Den Titel verstehe ich übrigens auch nicht. Die Pos? Im Sinne von "Hintern"? Oder werden hier Positionen abgekürzt? Dann würde dem Verständnis ein Punkt helfen... Und inwiefern da was gestapelt wurde, geht aus dem Text, soweit ich ihn verstehe, auch nicht hervor.
Sorry, auch nicht meine Tasse Tee.
Gruß,
Don
ich habe mit diesem Stück Lyrik ebenfalls meine Schwierigkeiten.
Formal ist es sauber gestaltet: in umarmenden Reimen verwendest Du konsequent 5-hebige und 4-hebigen Jamben; nur in der letzten Zeile findet sich eine Hebung zuwenig, womöglich um zu verdeutlichen, dass sie, also die Ruhestörer, jetzt weg sind. Die Reime selbst sind vielleicht nicht die originellsten, aber das alleine macht ja eh kein gutes Gedicht aus.
Sprachlich sagt mir das alles irgendwie nicht so richtig zu, Deine Zeilen klingen arg seltsam. Vielleicht ist es der zeitweise etwas gestelzt wirkende Satzbau, der zu der zum Teil etwas schnoddrigen Spache nicht gut passt.
Einige stellen verstehe ich auch nicht richtig: "So dröhnen jene gern, wie man betont." Ich betone bestimmte Worte oder Satzteile, inwiefern kann man das "gerne dröhnen"? Die Formulierung "Die Straße wird im Nebenan vertont" finde ich aber ganz witzig und originell.
Inhaltlich bin ich nicht weiter gekommen als Margot, wobei ich schon das Gefühl habe, es geht nicht nur um normale, zur Unzeit lärmende Nachbarn. Aber wer nun wirklich dahintersteht, bleibt für mich im Dunkeln.
Den Titel verstehe ich übrigens auch nicht. Die Pos? Im Sinne von "Hintern"? Oder werden hier Positionen abgekürzt? Dann würde dem Verständnis ein Punkt helfen... Und inwiefern da was gestapelt wurde, geht aus dem Text, soweit ich ihn verstehe, auch nicht hervor.
Sorry, auch nicht meine Tasse Tee.
Gruß,
Don
#4
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 13.01.2007 02:12von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Hallo Margot.
"Nebenan" kann man auch für obendrüber oder untendrunter nehmen. Wenn man von „Nachbarn“ spricht, dann meint man ja auch nicht nur die auf derselben Etage, sondern jene, die nun mal auch obendrüber oder untendrunter wohnen.
Weshalb ein Gedicht draus machen? *g Weshalb überhaupt Gedichte schreiben? Du machst mir Spaß. Nee, also es ist dort – wenngleich natürlich versteckt – eine Erweiterung vorhanden. Anstoß für diese kann sowohl der Titel als auch die letzte Strophe geben (hier v.a. die letzte Zeile.) Jene ist verkürzt, wie Don dann auch erkannt hat.
Die Sprache ist hier etwas zweigeteilt, das ist gut erkannt worden. Darüber freue ich mich. Es ist einerseits die dritte Strophe („gehobenere“ Sprache), die eine sprachlich-aktive Kommunikation zur Außenwelt darstellt und somit einen anderen Akzent des Ichs hervortut; und andererseits ein Mittel, den Leser hin- und herzuwerfen. Hier stimmt etwas nicht. Und schon bin ich wieder bei der letzten Strophe, auf die ich hin arbeite. Darauf komme ich dann bei Don zu sprechen.
Die umarmenden Reime sind ja gerade ein Mittel, das Ich zu charakterisieren. Es ist ja kein Zufall, dass so viele Reime quasi gleich sind. „Blitzeschnell“ ist in meiner Umgebung geläufig, will heißen auch Umgangssprache. Das reiht sich – so finde ich – wunderbar in die Strophen 1-2 ein.
Soweit bis hierhin. Bei Don geht’s weiter.
Hey Don.
Bzgl. letzter Zeile: Sicher kann man es auch so begründen, dass die Bewohner jetzt weg sind. Meine Intention war aber eher, dass das Formale auf das Inhaltliche Rücksicht nimmt. Hier wird verkündet, dass Recht auch immer Recht bleibt – und dass das so ist, weil es einmal beschlossen wurde. Hier greift das Wissen oder besser: Verständnis oder der Intellekt des lyr. Ichs einfach zu kurz. Mit Blick auf die Überschrift bin ich hier sehr schnell in der Geschichte. „Die Pos, gestapelt“ bedeutet für mich in erster Linie, dass Ärsche (nennen wir es jetzt beim Namen *g) gelagert werden. Sie sind vielleicht kategorisiert und katalogisiert. Ihre Daten wurden aufgenommen. Und wenn man nicht aufpasst, dann gibt’s dort immer wieder ne Riesen-Schweinerei. Wenn man die Überschrift etwas freier nimmt/ behandelt, dann kann man auch – und das war eigentlich beabsichtigt – GeStaPo lesen. Jetzt mal nicht mit den Augen rollen! *g Ich weiß, dass es nicht offensichtlich ist. Ich hatte es auch umgestellt, um das Offensichtliche zu nehmen und den Leser sich einfach fragen zu lassen, was hier nicht stimmt. Es ist also ein Bewohner, der sich von seinen Nachbarn gestört fühlt (ob nun zu Recht oder ohne Grund sei dahingestellt) und keinerlei Bedenken dabei hat, diese ans Messer zu liefern. Die letzte Zeile ist deshalb auch verkürzt, weil hier die Rechte der Bewohner mit Füßen getreten werden. Der Anruf war ja auch bei der „rechten“ Stell.. das kann natürlich die normale Polizei der heutigen Zeit sein.. das kann aber auch einfach das sein, was da steht.
Nun ist die erweiterte Deut-Art nicht zwingend notwendig, aber es bringt den Leser doch etwas weiter, als nur bis zur eigenen Haustüre. *g Ich möchte noch darauf hinweisen, dass nicht nur die Reime umarmend sind, sondern auch noch die Kadenzen – bezogen auf die Strophen (die männlichen außen und die weiblichen innen).
„Dröhnen“ ist ja nichts anderes als „grollen“ oder „krawallen“ oder dgl. mehr. Insofern sind es Nachbarn, die gerne Krach machen – und das betonen sie sogar (hier wieder: laut dem lyr. Ich!!). Es gibt keine weitere Instanz, die dem lyrischen Ich widersprechen könnte. Der Leser bekommt nur dessen Meinung vorgesetzt und sagt sich im ersten Moment „ja gut, wenn sie Krawall machen, dann muss eben die Polizei kommen“. Inwiefern das aber eine verquere oder falsche Sicht ist, darauf muss der Leser erst kommen.. und die Chance hat er, wie ich meine. Ihr wart da auch schon dran. Es fehlte halt nur der letzte Kick.
Soweit erstmal von mir.
Besten Dank vorerst für eure Mühe.
Grüße,
arno.
"Nebenan" kann man auch für obendrüber oder untendrunter nehmen. Wenn man von „Nachbarn“ spricht, dann meint man ja auch nicht nur die auf derselben Etage, sondern jene, die nun mal auch obendrüber oder untendrunter wohnen.
Weshalb ein Gedicht draus machen? *g Weshalb überhaupt Gedichte schreiben? Du machst mir Spaß. Nee, also es ist dort – wenngleich natürlich versteckt – eine Erweiterung vorhanden. Anstoß für diese kann sowohl der Titel als auch die letzte Strophe geben (hier v.a. die letzte Zeile.) Jene ist verkürzt, wie Don dann auch erkannt hat.
Die Sprache ist hier etwas zweigeteilt, das ist gut erkannt worden. Darüber freue ich mich. Es ist einerseits die dritte Strophe („gehobenere“ Sprache), die eine sprachlich-aktive Kommunikation zur Außenwelt darstellt und somit einen anderen Akzent des Ichs hervortut; und andererseits ein Mittel, den Leser hin- und herzuwerfen. Hier stimmt etwas nicht. Und schon bin ich wieder bei der letzten Strophe, auf die ich hin arbeite. Darauf komme ich dann bei Don zu sprechen.
Die umarmenden Reime sind ja gerade ein Mittel, das Ich zu charakterisieren. Es ist ja kein Zufall, dass so viele Reime quasi gleich sind. „Blitzeschnell“ ist in meiner Umgebung geläufig, will heißen auch Umgangssprache. Das reiht sich – so finde ich – wunderbar in die Strophen 1-2 ein.
Soweit bis hierhin. Bei Don geht’s weiter.
Hey Don.
Bzgl. letzter Zeile: Sicher kann man es auch so begründen, dass die Bewohner jetzt weg sind. Meine Intention war aber eher, dass das Formale auf das Inhaltliche Rücksicht nimmt. Hier wird verkündet, dass Recht auch immer Recht bleibt – und dass das so ist, weil es einmal beschlossen wurde. Hier greift das Wissen oder besser: Verständnis oder der Intellekt des lyr. Ichs einfach zu kurz. Mit Blick auf die Überschrift bin ich hier sehr schnell in der Geschichte. „Die Pos, gestapelt“ bedeutet für mich in erster Linie, dass Ärsche (nennen wir es jetzt beim Namen *g) gelagert werden. Sie sind vielleicht kategorisiert und katalogisiert. Ihre Daten wurden aufgenommen. Und wenn man nicht aufpasst, dann gibt’s dort immer wieder ne Riesen-Schweinerei. Wenn man die Überschrift etwas freier nimmt/ behandelt, dann kann man auch – und das war eigentlich beabsichtigt – GeStaPo lesen. Jetzt mal nicht mit den Augen rollen! *g Ich weiß, dass es nicht offensichtlich ist. Ich hatte es auch umgestellt, um das Offensichtliche zu nehmen und den Leser sich einfach fragen zu lassen, was hier nicht stimmt. Es ist also ein Bewohner, der sich von seinen Nachbarn gestört fühlt (ob nun zu Recht oder ohne Grund sei dahingestellt) und keinerlei Bedenken dabei hat, diese ans Messer zu liefern. Die letzte Zeile ist deshalb auch verkürzt, weil hier die Rechte der Bewohner mit Füßen getreten werden. Der Anruf war ja auch bei der „rechten“ Stell.. das kann natürlich die normale Polizei der heutigen Zeit sein.. das kann aber auch einfach das sein, was da steht.
Nun ist die erweiterte Deut-Art nicht zwingend notwendig, aber es bringt den Leser doch etwas weiter, als nur bis zur eigenen Haustüre. *g Ich möchte noch darauf hinweisen, dass nicht nur die Reime umarmend sind, sondern auch noch die Kadenzen – bezogen auf die Strophen (die männlichen außen und die weiblichen innen).
„Dröhnen“ ist ja nichts anderes als „grollen“ oder „krawallen“ oder dgl. mehr. Insofern sind es Nachbarn, die gerne Krach machen – und das betonen sie sogar (hier wieder: laut dem lyr. Ich!!). Es gibt keine weitere Instanz, die dem lyrischen Ich widersprechen könnte. Der Leser bekommt nur dessen Meinung vorgesetzt und sagt sich im ersten Moment „ja gut, wenn sie Krawall machen, dann muss eben die Polizei kommen“. Inwiefern das aber eine verquere oder falsche Sicht ist, darauf muss der Leser erst kommen.. und die Chance hat er, wie ich meine. Ihr wart da auch schon dran. Es fehlte halt nur der letzte Kick.
Soweit erstmal von mir.
Besten Dank vorerst für eure Mühe.
Grüße,
arno.
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 13.01.2007 10:26von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tach Arno
Also auf Gestapo wäre ich nie im Leben gekommen, noch hätte ich das Gedicht aus der Sicht eines Denunzianten gelesen. Vielleicht ist meine Denkweise ... ehm ... etwas einfacher, als deine ... aber wenn man mir Krümel hinwirft, sehe ich nicht zwangsläufig das Brot.
Hätten wir hier keine Rubriken und der Text würde einfach so dastehen, dann wäre er lediglich (ich sprech jetzt für mich) einer, wo sich jemand über seine lauten Nachbarn (ob jetzt oben oder unten *g) aufregt und die Polente ruft. Ist ja sein gutes Recht, ne? Also funktioniert er "nur", wenn ein Aspekt zur Gesellschaft vornherein gegeben ist. Ich persönlich sehe das als Manko an, aber das ist nur meine Sichtweise.
Der grosse Aha-Effekt stellt sich aber nicht ein, sorry. Ich sehe - nach Deinen Ausführungen - zwar etwas klarer, aber so richtig überzeugt bin ich nicht. Für meinen Geschmack sind die Verbindungen zu Deiner Intention zu versteckt, als dass sie so ein einfaches Gemüt, wie moi, sehen bzw. finden könnte. Kurz gesagt, ich bin wohl zu blöd dafür.
Gruss
Margot
Also auf Gestapo wäre ich nie im Leben gekommen, noch hätte ich das Gedicht aus der Sicht eines Denunzianten gelesen. Vielleicht ist meine Denkweise ... ehm ... etwas einfacher, als deine ... aber wenn man mir Krümel hinwirft, sehe ich nicht zwangsläufig das Brot.
Hätten wir hier keine Rubriken und der Text würde einfach so dastehen, dann wäre er lediglich (ich sprech jetzt für mich) einer, wo sich jemand über seine lauten Nachbarn (ob jetzt oben oder unten *g) aufregt und die Polente ruft. Ist ja sein gutes Recht, ne? Also funktioniert er "nur", wenn ein Aspekt zur Gesellschaft vornherein gegeben ist. Ich persönlich sehe das als Manko an, aber das ist nur meine Sichtweise.
Der grosse Aha-Effekt stellt sich aber nicht ein, sorry. Ich sehe - nach Deinen Ausführungen - zwar etwas klarer, aber so richtig überzeugt bin ich nicht. Für meinen Geschmack sind die Verbindungen zu Deiner Intention zu versteckt, als dass sie so ein einfaches Gemüt, wie moi, sehen bzw. finden könnte. Kurz gesagt, ich bin wohl zu blöd dafür.
Gruss
Margot
#6
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 14.01.2007 10:59von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Mir geht es ähnlich, dann sind wir schonmal zwei schlichte Gemüter, Margot !
Hi AB,
nun hast Du zwar Ebenen offenbart, deren Vorhandensein ich schon irgendwie vermutete, und hast auch Deine Gedanken anhand des Textes belegt, aber so richtig komme ich dennoch nicht über die Brücke... Die Gestapo ist zwar in der Überschrift versteckt, man grübelt aber - meine ich - so sehr über deren grundlegenden Sinn, dass man Wortspiele gar nicht zulässt. "Ärsche lagern"= "Pos stapeln" als Synonym für "Daten erfassen" finde ich (zu) viel verlangt, selbst wenn ich es erklärt bekomme .
Auch mit dem "dröhnen" bin ich nicht glücklich. Oder nein, es ist eher die Formulierung: "wie man betont"; das erinnert mich eher an ein "wie man sagt". Hm, also irgendwie klingt das komisch...
Zur letzten Zeile: Den Gestapo-Gedanken zugrunde gelegt ist nachvollziehbar, dass auch die Nachbarn, nicht nur die Krachmacher weg sein könnten (und dann wohl gegangen wurden). Diese Sinneben ist aber, da geht es mir ähnlich wie Margot, schon reichlich gut verborgen. Natürlich könnten auch bei anderen Deutungen die Braven den Krawalleuren weichen, aber in diesem Gedicht hört es sich ja aber eigentlich so an, dass sie sich diesem Unrecht nicht beugen wollten.
Kurz gesagt: den Zugang zu Deinem Text finde ich auch mit Deinen Wegweisern nicht. Das ist natürlich nicht schlimm, ich befürchte aber, dass Du Deine Intentionen einfach zu gut versteckt hast.
Gruß,
Don
Hi AB,
nun hast Du zwar Ebenen offenbart, deren Vorhandensein ich schon irgendwie vermutete, und hast auch Deine Gedanken anhand des Textes belegt, aber so richtig komme ich dennoch nicht über die Brücke... Die Gestapo ist zwar in der Überschrift versteckt, man grübelt aber - meine ich - so sehr über deren grundlegenden Sinn, dass man Wortspiele gar nicht zulässt. "Ärsche lagern"= "Pos stapeln" als Synonym für "Daten erfassen" finde ich (zu) viel verlangt, selbst wenn ich es erklärt bekomme .
Auch mit dem "dröhnen" bin ich nicht glücklich. Oder nein, es ist eher die Formulierung: "wie man betont"; das erinnert mich eher an ein "wie man sagt". Hm, also irgendwie klingt das komisch...
Zur letzten Zeile: Den Gestapo-Gedanken zugrunde gelegt ist nachvollziehbar, dass auch die Nachbarn, nicht nur die Krachmacher weg sein könnten (und dann wohl gegangen wurden). Diese Sinneben ist aber, da geht es mir ähnlich wie Margot, schon reichlich gut verborgen. Natürlich könnten auch bei anderen Deutungen die Braven den Krawalleuren weichen, aber in diesem Gedicht hört es sich ja aber eigentlich so an, dass sie sich diesem Unrecht nicht beugen wollten.
Kurz gesagt: den Zugang zu Deinem Text finde ich auch mit Deinen Wegweisern nicht. Das ist natürlich nicht schlimm, ich befürchte aber, dass Du Deine Intentionen einfach zu gut versteckt hast.
Gruß,
Don
#7
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 14.01.2007 16:07von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Hey..
Also "Pos stapeln" als Synonym für "Daten erfassen" wäre mit Sicherheit zu viel verlangt - das sollte aber kein Synonym sein.. die Ärsche sollen - wenn schon - dann Synonyme für die Menschen sein. Und das ist - glaub ich - keine lange Brücke. Sorry, falls das oben schlecht rüberkam..
Das "betonen" kommt natürlich auf Nachfrage des lyr. Ichs. Es ist aber nicht nur eine Bestätigung, sondern eine mit - ich möchte sagen - positivem Überschwang. 2 in 1. *g
Die Sache ist, dass du von Krawallmachern ausgehst.. natürlich bleibt dir nichts anderes übrig, da die einzige Meinung dazu die des Lyrischen Ichs ist. Und da ist der Angelhaken.
Summa Sumarum: Jeder braucht mal n faules Ei! .. oder eben eines, das erst noch reifen muss. Doch leider ist es jetzt schon zerstört, ehe es schlüpfen konnte. *g
Grüße an euch,
arno.
Also "Pos stapeln" als Synonym für "Daten erfassen" wäre mit Sicherheit zu viel verlangt - das sollte aber kein Synonym sein.. die Ärsche sollen - wenn schon - dann Synonyme für die Menschen sein. Und das ist - glaub ich - keine lange Brücke. Sorry, falls das oben schlecht rüberkam..
Das "betonen" kommt natürlich auf Nachfrage des lyr. Ichs. Es ist aber nicht nur eine Bestätigung, sondern eine mit - ich möchte sagen - positivem Überschwang. 2 in 1. *g
Die Sache ist, dass du von Krawallmachern ausgehst.. natürlich bleibt dir nichts anderes übrig, da die einzige Meinung dazu die des Lyrischen Ichs ist. Und da ist der Angelhaken.
Summa Sumarum: Jeder braucht mal n faules Ei! .. oder eben eines, das erst noch reifen muss. Doch leider ist es jetzt schon zerstört, ehe es schlüpfen konnte. *g
Grüße an euch,
arno.
Hi Boldt!
Wann hast Du das letzte Mal Frauen zum Lachen gebracht??
Mach mal endlich weiter! (Ich dachte, DU hast keine Zeit?), und dann das? Ich wäre auch nicht drauf gekommen. Es ist über und über verschlüsselt - warum nicht deutlicher? Na gut, das nächste Mal :-))
So, und jetzt... SCHREIB, worauf ich warte!
(zugegeben: Insider-Info *smile*)
Gruß
Uschi
Wann hast Du das letzte Mal Frauen zum Lachen gebracht??
Mach mal endlich weiter! (Ich dachte, DU hast keine Zeit?), und dann das? Ich wäre auch nicht drauf gekommen. Es ist über und über verschlüsselt - warum nicht deutlicher? Na gut, das nächste Mal :-))
So, und jetzt... SCHREIB, worauf ich warte!
(zugegeben: Insider-Info *smile*)
Gruß
Uschi
#9
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 14.01.2007 16:31von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Hallo Boldt!
Ist das doof, zu spät zu kommen! Wer nimmt mir jetzt noch ab, dass ich keine Sekunde daran zweifelte, dass es hier nicht um lärmende Nachbarn geht?
Nicht, dass ich etwa die Gestapo erkannt hätte, aber ich hatte auf den ersten Blick ein poetologisches Gedicht vor mir, mehr noch eines, welches sich unmittelbar auf die Forenwelt bezieht. Und da hängen (liegen) eben stapelweise Ärsche herum, Neunmalkluge, Besserwisser, Dogmatiker, wie dieses lyrische Ich im vorliegenden Gedicht. Ich meine, dass man die letzte Zeile der ersten Strophe gar nicht anders lesen kann, als ich es tu: Das lyrI beklagt sich darüber, dass jene beständig darüber schwadronieren (dröhnen!), wie man nun was betont, nur um sofort einräumen zu müssen, dass auch er bisweilen tobte, aber so sei schließlich jeder mal gewesen.
In der dritten Strophe aber kann er dann nicht mehr an sich halten und outet sich als ebensolcher Hilfssheriff/Denunziant/Blockwart was auch immer. Schließlich in der letzten Strophe hatte ich sofort Zappas „Who is the brainpolice?“ in meinem geistigen Ohr und solche können ja nur schlichteste Gemüter sein, weshalb auch die ganz simplen Reime erklärlich sind. Verzeihen muss ich sie ohnehin nicht, aber gestehen, dass ich das Gedicht dennoch gerne las und lese. Nicht nur das saubere Versmaß, der Wechselgesang, auch die grundsätzlich einfache Sprache hatten und haben es mir angetan. Vielleicht bin auch ich einfach gestrickt, mir gefällt es. Bis auf S3Z1 vielleicht, die im Gegensatz zu den anderen nicht leichtfüßig, sondern konstruiert daherkommt.
Aber wie ich schon sagte, wer glaubt das jetzt noch und sieht mich nicht schon im Darm des Admin verschwunden?
Digitale Grüße!
Ist das doof, zu spät zu kommen! Wer nimmt mir jetzt noch ab, dass ich keine Sekunde daran zweifelte, dass es hier nicht um lärmende Nachbarn geht?
Nicht, dass ich etwa die Gestapo erkannt hätte, aber ich hatte auf den ersten Blick ein poetologisches Gedicht vor mir, mehr noch eines, welches sich unmittelbar auf die Forenwelt bezieht. Und da hängen (liegen) eben stapelweise Ärsche herum, Neunmalkluge, Besserwisser, Dogmatiker, wie dieses lyrische Ich im vorliegenden Gedicht. Ich meine, dass man die letzte Zeile der ersten Strophe gar nicht anders lesen kann, als ich es tu: Das lyrI beklagt sich darüber, dass jene beständig darüber schwadronieren (dröhnen!), wie man nun was betont, nur um sofort einräumen zu müssen, dass auch er bisweilen tobte, aber so sei schließlich jeder mal gewesen.
In der dritten Strophe aber kann er dann nicht mehr an sich halten und outet sich als ebensolcher Hilfssheriff/Denunziant/Blockwart was auch immer. Schließlich in der letzten Strophe hatte ich sofort Zappas „Who is the brainpolice?“ in meinem geistigen Ohr und solche können ja nur schlichteste Gemüter sein, weshalb auch die ganz simplen Reime erklärlich sind. Verzeihen muss ich sie ohnehin nicht, aber gestehen, dass ich das Gedicht dennoch gerne las und lese. Nicht nur das saubere Versmaß, der Wechselgesang, auch die grundsätzlich einfache Sprache hatten und haben es mir angetan. Vielleicht bin auch ich einfach gestrickt, mir gefällt es. Bis auf S3Z1 vielleicht, die im Gegensatz zu den anderen nicht leichtfüßig, sondern konstruiert daherkommt.
Aber wie ich schon sagte, wer glaubt das jetzt noch und sieht mich nicht schon im Darm des Admin verschwunden?
Digitale Grüße!
#11
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 16.01.2007 12:36von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Zitat: |
Albert Lau schrieb am 16.01.2007 11:15 Uhr: Aber wie ich schon sagte, wer glaubt das jetzt noch und sieht mich nicht schon im Darm des Admin verschwunden? |
Na, Hauptsache, Du bleibst nicht allzu lange weg, Albert !
Hier ein Gedicht über die Forenwelt herauszulesen, gefällt mir übrigens gut (und erscheint mir gar schlüssiger); mit dem entsprechenden Hintergrundwissen passt das auch alles, obwohl ich mal vermute, dass das nicht die Intention war.
#12
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 16.01.2007 13:07von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Intention hin oder her - da muss man als Autor flexibel sein, und nehmen, was man kriegen kann!
Na, da bin ich aber erleichtert, dass es wenigstens irgendwie funktioniert. Könnte ja auch bei S3Z1 das "eiligst" durch "sofort" ersetzen... das kann man ja auch unterschiedlich betonen, wie ich hier mal betonen möchte!
Wäre das Konstruierte dann weitestgehend entfernt?
Grüße,
arno
Na, da bin ich aber erleichtert, dass es wenigstens irgendwie funktioniert. Könnte ja auch bei S3Z1 das "eiligst" durch "sofort" ersetzen... das kann man ja auch unterschiedlich betonen, wie ich hier mal betonen möchte!
Wäre das Konstruierte dann weitestgehend entfernt?
Grüße,
arno
Nein, denn eine Strophe vorher kam schon vor, dass etwas vorkommt und unabhängig davon, wie du sofort betont haben möchtest, sehen die Besen das jedenfalls anders. Mir geht es mehr um die Kombination von "dann" und "eiligst" und das auch noch vor dem "bald" in der nächsten Zeile. "Dann eiligst" sind zwei zeitliche Bestimmungen und ein eiligstes Rufen, dass bald Schluss sein werde, ist mit Verlaub idiotisch. "Beleidigt" würde helfen, aber was weiß denn ich, was du sagen willst? Verzweifelt? Verärgert? Versoffen?
Auf jeden Fall ehrt dich deine Dankbarkeit.
Auf jeden Fall ehrt dich deine Dankbarkeit.
#14
von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Pos, gestapelt.
in Gesellschaft 16.01.2007 13:51von Arno Boldt • | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Die Zeitformen sind so korrekt, meine ich: von Strophe 1 (Gegenwart) springt der Text in die Vergangenheit (Strophe 2), bleibt dann dort, hat aber auch Ausblick auf das Zukünftige (Strophe 3) und springt dann wieder in die Gegenwart.
Das "dann" und "eiligst" ist kein Widerspruch. Es ist wie folgt gemeint: sobald etwas passiert ist (in der Vergangenheit, logisch), rief das Lyr Ich sofort (also in der Vergangenheit). als Bsp... "Als ich damals einen Unfall auf der A13 gesehen hatte, rief ich sofort (analog: eiligst) die Polizei. Das "dann" im Text oben bezieht sich einfach nur auf solcher Art Situationen. Und das "bald" gehört natürlich zum Zitat, da schräg geschrieben; will heißen, in solchen Situationen, die geschehen (sind), rief das Lyr. Ich wie folgt: "Jetzt ist bald Schluss...."
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