#1

Linientreu

in Gesellschaft 21.01.2007 22:36
von Albert Lau (gelöscht)
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Linientreu


Witzfigur,
so nennst du mich
und meinst das Gegenteil,
denn dir ist nicht zum Lachen,
wenn, dann lachst du nur,
weil du vor mir
dir keine Schwäche eingestehen magst.

Hampelmann,
so nenn’ ich dich
und mein’ das Gegenteil,
da ich im Stillen fürchte,
ja, ich zog an dir
und gab dir Grund dafür,
dass du mein Tun zurecht beklagst.

So ist dein Lachen furchtsam,
meines bitter,
weil wir beide lieber weinten,
du vor Enttäuschung,
ich aus Selbstmitleid,
wir beide,
weil wir lieben wollten
und uns nun
verachten.

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#2

Linientreu

in Gesellschaft 25.01.2007 15:55
von Fabian Probst (gelöscht)
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Gedanken, die so manche Beziehung gut beschreiben.

Es geht um Unvernögen, Angst und Selbstschutz, der mehr zerstört und unwiederbringlich jede Liebe, oder nennen wir es "verliebtsein", beseitigt.

Kann sich irgendjemand gänzlich von solchem Verhalten, wenigstens im Ansatz, frei sprechen?
Ich persönlich jedenfalls nicht.

Gut getroffen, obwohl das "Witzfigur" nicht ganz den Kern trifft, den ich hier erkenne, aber das ist nicht weiter tragisch und für den weiteren Verlauf deines Gedichtes ja wichtig.

Gerade die letzte Strophe finde ich am besten, weil sie alles zusammenfasst, was so oft wahr ist.

Nicht so ganz verstehe ich, dass du in den ersten beiden Strophen keinen Punkt setzt. Ist da ein wichtiger Hintergrund oder war es einfach nur Zufall?
Das eingestehen >magst< ist mir zudem auch etwas zu leicht und kommt dem inneren Zustand nicht so wirklich nahe, denke ich.

die erste hätte mir z.B. so noch besser gefallen:

Witzfigur,
so nennst du mich
und meinst das Gegenteil.
Dir ist ja nicht zum Lachen,
Ja, du benutzt es nur,
weil du vor mir
dir keine Schwäche eingestehst.

Insgesamt ein gelungenes Gedicht, das eigene Schwächen aufdeckt. Vielleicht kamen bisher deswegen keine Kommentare, weil man sie sich nicht eingestehen wollte.

Gruß, Fabian

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#3

Linientreu

in Gesellschaft 25.01.2007 16:19
von Albert Lau (gelöscht)
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Zitat:

Fabian Probst schrieb am 25.01.2007 15:55 Uhr:
Vielleicht kamen bisher deswegen keine Kommentare, weil man sie sich nicht eingestehen wollte.


Dieser Grund, diese Argumentation, die ich dir hiermit klaue und fortan hemmungslos verwende, ist um ein Vielfaches inspirierter, als das Gedicht!

Danke für deine Kritik. Dass die Witzfigur nicht recht passen mag, teile ich, ist aber die wahre Ironie: Denn sie ist ein Zitat und der eigentliche Auslöser für dieses Gedicht.

Obwohl, das ist ja gar nicht ironisch, sondern nur traurig und zwar für mich, bedeutet es doch, dass das Gedicht seinen eigentlichen Kern gar nicht trifft.

Auch peinlich: Das unpassende "magst" ist reimgeschuldet.

Keine Punkte? Endlich einer für mich bzw. deren zwei. Da sind doch zwei!

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#4

Linientreu

in Gesellschaft 25.01.2007 19:38
von Fabian Probst (gelöscht)
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Zitat:

Albert Lau schrieb am 25.01.2007 16:19 Uhr:
Keine Punkte? Endlich einer für mich bzw. deren zwei. Da sind doch zwei!



*lach* ja, so gesehen hast du mich Lügen gestraft.

Den Reim habe ich gar nicht bemerkt am Ende und ich finde ihn auch nicht wichtig. Aber die Erklärung ist natürlich plausibel.

Gruß, Fabian

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