Hi Irene,
die von Joame gehegte Vermutung liegt auch für mich Nahe, warum sonst hättest Du so explizit auf das Alter des Gedichtes verwiesen. So eine alte Kamelle habe ich auch von mir kürzlich gepostet und das bekommen, was ich verdiene: eins auf die Mütze. Und wenn ich ehrlich bin, kann für Dich nichts anderes gelten, auch wenn es bei Dir womöglich eine Nikolausmütze ist
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Der Paarreim ist für komische Gedichte durchaus angemessen, allerdings gehen Reim und Satzbau nicht locker von der Zunge, sondern klingen bemüht und umständlich. Formal hast Du auf diesem Gedicht offenbar auf nichts geachtet, außer auf den Reim, und wenig verwunderlich liest es sich sehr unrund. Bei einem Gedicht wie diesen würde eine saubere Metrik sehr zur flüssigen Lesbarkeit beitragen, so haut es einen regelmäßig aus der Kurve.
Dummerweise sagt mir auch der Inhalt nicht unbedingt zu. Das Christkind fand einst ein vom Weihnachtsmann ausgesetztes Bier; als es sich darob beschweren möchte, nimmt es stattdessen dessen Rentiere mit und säuft sich mit diesen die Realität aus der Schüssel. Woher dafür die anderen Bierchen kommen, bleibt übrigens unklar, ebenso, warum das eine spezielle verschont wurde. Der verwunderte Leser fragt sich eigentlich nur, nach wievielen Bierchen der Autor für dieses Machwerk die Feder in Hand nahm und möchte - quasi als eine Art Schadensersatz - wenigstens das letzte Bier zur Frustbekämpfung.
Nee, Irene, das ist echt ein weihnachtlicher Fehlgriff, ein Wunder, dass Du dafür letztes Jahr keine Rute erhalten hast. Aber das ist ja auch wiederum für die Weihnachtszeit passend: es gibt Wunder allenthalben
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Grüße,
Don