#1

Ticke...tack

in Philosophisches und Grübeleien 06.02.2007 16:14
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Ticke...tack

Ticke..tack, die Räder mahlen,
Lebenszeit zu feinem Sand,
staubfein sind nun Freud und Qualen,
in der bleichen, kalten Hand.

Schwergewichtig, manche Stunden,
leicht und sorglos auch die Zeit,
an die Zeiger festgebunden,
drehten wir uns nah und weit.

An uns stets Gewichte zogen,
niemals kamen wir zur Ruh,
krümmten uns, bis wir uns bogen,
nun deckt feiner Sand uns zu.
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#2

Ticke...tack

in Philosophisches und Grübeleien 12.02.2007 14:03
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hi Knud...


Zitat:

Ticke..tack, die Räder mahlen,
Lebenszeit zu feinem Sand,
staubfein sind nun Freud und Qualen,
in der bleichen, kalten Hand.



Also ich weiß nicht. Ich kann mich einfach nicht mit dem "ticke" anfreunden... Es ist so verstarkst. Wegen der Metrik nehme ich an? Die werde ich jetzt nicht analysieren . Aber dennoch würde ich in keinem Fall "ticke..tack" schreiben. "tick tack" würde zwar metrisch auch hinkommen, allerdings dann nicht mehr mit dem Artikel danach. Schade. Trotzdem finde ich "ticke" sehr befremdlich. Verbesser mich, wenn es das als Dialekt oder so gibt, damit kenne ich mich nicht so gut aus. Als Verb könnte es gemeint sein, wenn du es so stehen lässt, aber viel Sinn sehe ich darin dann nicht.
Eine Frage: Warum nach jedem Vers ein Komma? Auch da, wo keines hingehört?
Die Dopplung von "fein" (Vers 2 | 3) finde ich nicht so schön. Das Bild aber gefällt.


Zitat:

Schwergewichtig, manche Stunden,
leicht und sorglos auch die Zeit,
an die Zeiger festgebunden,
drehten wir uns nah und weit.



Bei Vers eins musste ich lächeln. Ein sehr treffender Vergleich... "schwergewichtig" weiß hier einfach zu gefallen und passt nahtlos.
Auch die Metapher der festgebundenen Zeit sagt mir sehr gut zu. Ich stelle mir so eine schöne alte Uhr vor. Mit etwas Unbestimmten an den Zeigern. Winzige Fesseln...
Heißt es nicht "drehen" in Vers 4? Oder ist es absichtlich Vergangenheit...


Zitat:

An uns stets Gewichte zogen,
niemals kamen wir zur Ruh,
krümmten uns, bis wir uns bogen,
nun deckt feiner Sand uns zu.



Na gut, hier immer noch Vergangenheit, also ist das Gedicht eher als ein zeitloser Rückblick, ein Überblick vielleicht sogar geschrieben.
Die Zeit bedeckt lyr. Ich und Du. (wieder die Metapher des feinen Sandes. Gut aufgegriffen.. andere Worte fallen mir leider nicht zum selben Bild ein, da ich die Wortwiederholung eigentlich nicht so sehr mag...)
Die Erinnerung verstaubt, Zeit heilt alle Wunden, auch wenn man widerstrebt oder sie noch so tief sind. Erinnerungen verblassen...

Ganz gut. Ich finde hier ja immer mehr "Formgedichte"... mist, ihr steckt mich doch nur wieder an damit

Liebste Grüße.
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#3

Ticke...tack

in Philosophisches und Grübeleien 12.02.2007 16:47
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi cute,
Ja "ticke...tack" das ist Absicht, das ist Kindersprache, das ist klein, so wie wir vor der Zeit.
Die Vergangenheit ist auch gewollt, es ist eine Nachbetrachtung der abgelaufenen Zeit des lyr.I. u.D. Eine Erkenntnis das alles was einmal gross und wichtig war nun zu Sand zerfallen ist, der uns letztlich zudeckt. "Wir kommen von Staub, wir gehen zu Staub" Die Kommasetzung, nun da nehme ich mir immer wieder Freiheiten heraus und bin schluderig, verzeih Du hast recht. Form und Metrik müssten stimmen, will das nochmal überprüfen und hoffentlich stecken wir Dich an
Gruss
Knud
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