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#1
von Primel (gelöscht)
Wann wird der Frühling für mich enden?
in Liebe und Leidenschaft 06.02.2007 18:21von Primel (gelöscht)

So stieg ich in den Frühling ein.
Der war so weit entfernt noch, dass ich kaum erst spürte,
als dort, wo dies zumeist geschieht,
ein angenehmes Krabbeln mich verführte
mit neuer Zuversicht, mein fast entwöhntes Glied
zu jenem Akt mich drängte, der allein
zum Zwecke einer Lendenkühlung
ein frisches Zeichen der schon welken Männlichkeit,
sie zu beweisen, wollte setzen,
wie dies erforderlich von Zeit zu Zeit;
doch will man die Moral damit auch nicht verletzen,
so einigt man sich zu der Schambefühlung.
Es folgte, was man nicht allein
aus Gründen der Mechanik und auch der Chemie
zu Stande bringt, denn kein Ersatz
ist's, wenn man nur sich selbst als vis-à-vis
zu eigener Lust bemüht mit offnem Hosenlatz:
So stieg ich in den Frühling ein...
Der war so weit entfernt noch, dass ich kaum erst spürte,
als dort, wo dies zumeist geschieht,
ein angenehmes Krabbeln mich verführte
mit neuer Zuversicht, mein fast entwöhntes Glied
zu jenem Akt mich drängte, der allein
zum Zwecke einer Lendenkühlung
ein frisches Zeichen der schon welken Männlichkeit,
sie zu beweisen, wollte setzen,
wie dies erforderlich von Zeit zu Zeit;
doch will man die Moral damit auch nicht verletzen,
so einigt man sich zu der Schambefühlung.
Es folgte, was man nicht allein
aus Gründen der Mechanik und auch der Chemie
zu Stande bringt, denn kein Ersatz
ist's, wenn man nur sich selbst als vis-à-vis
zu eigener Lust bemüht mit offnem Hosenlatz:
So stieg ich in den Frühling ein...
#2
von Joame Plebis •
| 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Wann wird der Frühling für mich enden?
in Liebe und Leidenschaft 06.02.2007 19:11von Joame Plebis •

Guten Abend, Primel!
Die Metrik ist etwas uneinheitlich turbulent.
Zuerst wurde in der 1. Person geschrieben,
in der 2. Strophe fällt der schamhafte Schwenk
auf die Verallgemeinerung 'man' an zwei Stellen auf.
Das Thema erscheint mir nicht sonderlich interessant,
das organische Gefühle beschreibt
und in einer umständliche Erklärung
zur Aussage hinlenkt, wie das Lyrische Ich
in den Frühling einstieg.
Die wesentlichste Bemerkung, die ich ansonsten
dazu machen will ist, daß er Frühling noch nicht
da ist, aber hoffentlich bald kommt!
Mit Gruß
Joame
Die Metrik ist etwas uneinheitlich turbulent.
Zuerst wurde in der 1. Person geschrieben,
in der 2. Strophe fällt der schamhafte Schwenk
auf die Verallgemeinerung 'man' an zwei Stellen auf.
Zitat: |
doch will man die Moral damit auch nicht verletzen, so einigt man sich zu der Schambefühlung. |
Das Thema erscheint mir nicht sonderlich interessant,
das organische Gefühle beschreibt
und in einer umständliche Erklärung
zur Aussage hinlenkt, wie das Lyrische Ich
in den Frühling einstieg.
Die wesentlichste Bemerkung, die ich ansonsten
dazu machen will ist, daß er Frühling noch nicht
da ist, aber hoffentlich bald kommt!
Mit Gruß
Joame
#3
von Primel (gelöscht)
Wann wird der Frühling für mich enden?
in Liebe und Leidenschaft 07.02.2007 10:21von Primel (gelöscht)

Guten Morgen, lieber Joame
Dies ist freilich kein Meisterwerk und ich habe es nur geschrieben, als mich die erste (und letzte) Zeile anstieß. Auch die Platzierung könnte bezweifelt werden, da der etwas sarkastische Ton vielleicht unter „Humor“ eher angemessen sein könnte, doch ich dachte, dass unter „Leidenschaft“ auch diese Antileidenschaft, also die Sachlichkeit beim Lustvollzug, eingefügt werden könnte, um gegen die sensibelnden, romantischen Herzergüsse, die andere, verhinderte Ergüsse ersetzen sollen oder erfolgte verklären, einen vielleicht realistischeren Aspekt anzuzeigen. Und dies in gewollt schwülstiger Weise und Verschachtelung.
Das Zahlenspiel mit den Strophen, die jeweils abcbca gereimt sind und aus 4, 6, 4, 5, 6, 5 Silben (ausgenommen die letzte Zeile der 3. Strophe) bestehen, kann man kaum als kunstvoll bezeichnen, doch als „turbulent“ wohl auch nicht.
Dir, Joame, erklären zu wollen, dass nicht das Thema, sondern dessen Verarbeitung unsere Aufmerksamkeit erhalten sollte, wäre wohl reine Vermessenheit, also kann ich dir nur dafür danken, dass du , obwohl dich das Thema nicht ansprach, trotzdem eine prompte Stellungnahme abgabst.
Das aussagende Ich – lyrisch trägt für mich zu viel Emotion – kann doch auch zu Reflexionen kommen, in denen allgemein moralisierende und andere Bemerkungen durch das neutrale „man“ angezeigt werden, oder sollte man besser darauf verzichten? Man hätte auch auf den Text insgesamt verzichten können, ohne dass man der Menschheit dadurch geschadet hätte. Also, was sagt man dazu, lieber Joame?
Dies ist freilich kein Meisterwerk und ich habe es nur geschrieben, als mich die erste (und letzte) Zeile anstieß. Auch die Platzierung könnte bezweifelt werden, da der etwas sarkastische Ton vielleicht unter „Humor“ eher angemessen sein könnte, doch ich dachte, dass unter „Leidenschaft“ auch diese Antileidenschaft, also die Sachlichkeit beim Lustvollzug, eingefügt werden könnte, um gegen die sensibelnden, romantischen Herzergüsse, die andere, verhinderte Ergüsse ersetzen sollen oder erfolgte verklären, einen vielleicht realistischeren Aspekt anzuzeigen. Und dies in gewollt schwülstiger Weise und Verschachtelung.
Das Zahlenspiel mit den Strophen, die jeweils abcbca gereimt sind und aus 4, 6, 4, 5, 6, 5 Silben (ausgenommen die letzte Zeile der 3. Strophe) bestehen, kann man kaum als kunstvoll bezeichnen, doch als „turbulent“ wohl auch nicht.
Dir, Joame, erklären zu wollen, dass nicht das Thema, sondern dessen Verarbeitung unsere Aufmerksamkeit erhalten sollte, wäre wohl reine Vermessenheit, also kann ich dir nur dafür danken, dass du , obwohl dich das Thema nicht ansprach, trotzdem eine prompte Stellungnahme abgabst.
Das aussagende Ich – lyrisch trägt für mich zu viel Emotion – kann doch auch zu Reflexionen kommen, in denen allgemein moralisierende und andere Bemerkungen durch das neutrale „man“ angezeigt werden, oder sollte man besser darauf verzichten? Man hätte auch auf den Text insgesamt verzichten können, ohne dass man der Menschheit dadurch geschadet hätte. Also, was sagt man dazu, lieber Joame?
#4
von Joame Plebis •
| 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Wann wird der Frühling für mich enden?
in Liebe und Leidenschaft 07.02.2007 11:03von Joame Plebis •

Guten Morgen, lieber Primel!
Das Schema der Metrik war für mich zu ersehen,
nur erscheinen mir Hebungen und Senkungen
nicht ganz einheitlich, was aber nicht das Wesentliche ist.
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xXxXxXxX
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xXxxXxXxXxXxX
xXxXxXxX
-------------------
Etwas verwundert war ich, da ich schon andere Gedichte von Dir las.
Dem Gedanken mit 'unter Humorvolles' kann ich mich anschließen,
fasse es insgesamt als persiflagenhaft auf.
Mit Gruß
Joame
Das Schema der Metrik war für mich zu ersehen,
nur erscheinen mir Hebungen und Senkungen
nicht ganz einheitlich, was aber nicht das Wesentliche ist.
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Etwas verwundert war ich, da ich schon andere Gedichte von Dir las.
Dem Gedanken mit 'unter Humorvolles' kann ich mich anschließen,
fasse es insgesamt als persiflagenhaft auf.
Mit Gruß
Joame
#5
von Primel (gelöscht)
Wann wird der Frühling für mich enden?
in Liebe und Leidenschaft 07.02.2007 17:22von Primel (gelöscht)

Lieber Joame, du hast natürlich richtig gesehen, dass "eigener" eine Silbe zuviel hat, die ich durch "eigner" - ich denke, man darf dies auch ohne Apostroph schreiben - eliminieren sollte.
Du bist wirklich ein aufmerksamer Leser.
Du bist wirklich ein aufmerksamer Leser.
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