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Sehnsuchtsmonolog
Auf einer schwarzen Zunge aus Kohle
verbrenne ich die kalten Worte.
So Unsägliches bleibt wohl
besser ungesagt, als Rauch
und Schall wär’s viel zu laut
für Ohren aus Papier, in denen
besser alte Klänge bleiben,
als noch nichts verspielt gewesen
und der Ton noch heller war.
Ich kann auch locker ohne Dich,
und selbst aus leeren Seiten lesen.
Ohne Dich ist alles leichter!
Nur vermiss' ich Dich halt so.
Vielleicht kommt doch noch Regen auf?
Ach, bis ins Letzte ausgetrocknet
wäre jeder kleine Tropfen
wie ein ganzes Meer.
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Sehnsuchtsmonolog
Auf einer schwarzen Zunge aus Kohle
verbrenne ich die kalten Worte.
So Unsägliches bleibt wohl
besser ungesagt, als Rauch
und Schall wär’s viel zu laut
für Ohren aus Papier, in denen
besser alte Klänge bleiben,
als noch nichts verspielt gewesen
und der Ton noch heller war.
Ich kann auch locker ohne Dich,
und selbst aus leeren Seiten lesen.
Ohne Dich ist alles leichter!
Nur vermiss' ich Dich halt so.
Vielleicht kommt doch noch Regen auf?
Ach, bis ins Letzte ausgetrocknet
wäre jeder kleine Tropfen
wie ein ganzes Meer.
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#2
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Sehnsuchtsmonolog
in Düsteres und Trübsinniges 18.05.2007 12:29von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Wortklaubär … ach, was seid Ihr doch alles so witzige Sportwieler *g
Es gibt in Deinem Text zwei Zeilen, die mir wirklich gut gefallen.
Die haben Aphorismusqualität! Alles andere überzeugt mich nicht.
Es geht um einen Abschied, um die Verwünschungen, Anschuldigungen, Schuldzuweisungen etc. die man danach dem Gegenüber noch so gerne auf „die Reise“ mitgibt … einfach, weil das wohl tut, wenn man den Kropf leeren kann. Aber das lyr. Ich ist so intelligent, es zu lassen. Und doch trauert es natürlich und wünscht sich den/die Andere/n zurück. Verständlich, nachvollziehbar, aus dem Leben gegriffen. Jedoch schafft es der Text nicht wirklich, die zum Teil originellen Wendungen und Vergleiche so miteinander zu verbinden, dass am Ende etwas Rundes, Ganzes entsteht.
Beispiel:
Hier macht die Doppellung von Unsägliches (gross) und ungesagt die Aussage nicht intensiver, sondern langweiliger. Das Wortspiel verfehlt seine Wirkung.
Bei diesem Abschnitt stimmt die Zeitform nicht. Das ‚als’ ist falsch, es müsste – mE. – zwingend eine zeitliche Spanne eingefügt werden. Etwa: wie damals, als ….. oder wie vordem, als …oÄ.
Hier fällt die Doppelung ‚ohne Dich’ unangenehm auf und die letzte Zeile klingt etwas gar weinerlich und umgangssprachlich. Sorry, aber da hab ich gleich das Bild eines schmollenden Kindes vor mir, das mit dem Fuss aufstampft.
In der letzten Strophe würde ich nicht mit einer Frage beginnen, sondern mit einer Möglichkeit. Das würde etwas Hoffnung und das Gefühl von jetzt-erst-recht und wird-schon-weiter-gehen aufkommen lassen. Was ja auch nicht das Schlechteste wäre.
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu direkt und Du kannst mit meiner Art zu kritisieren leben und aus dem Gestammel etwas für Dich herausziehen.
Gruss
Margot
Es gibt in Deinem Text zwei Zeilen, die mir wirklich gut gefallen.
Zitat: |
Ich kann auch locker ohne Dich, und selbst aus leeren Seiten lesen …. und …. bis ins Letzte ausgetrocknet wäre jeder kleine Tropfen wie ein ganzes Meer (ohne das ‚ach’). |
Die haben Aphorismusqualität! Alles andere überzeugt mich nicht.
Es geht um einen Abschied, um die Verwünschungen, Anschuldigungen, Schuldzuweisungen etc. die man danach dem Gegenüber noch so gerne auf „die Reise“ mitgibt … einfach, weil das wohl tut, wenn man den Kropf leeren kann. Aber das lyr. Ich ist so intelligent, es zu lassen. Und doch trauert es natürlich und wünscht sich den/die Andere/n zurück. Verständlich, nachvollziehbar, aus dem Leben gegriffen. Jedoch schafft es der Text nicht wirklich, die zum Teil originellen Wendungen und Vergleiche so miteinander zu verbinden, dass am Ende etwas Rundes, Ganzes entsteht.
Beispiel:
Zitat: |
So unsägliches bleibt wohl besser ungesagt .. |
Hier macht die Doppellung von Unsägliches (gross) und ungesagt die Aussage nicht intensiver, sondern langweiliger. Das Wortspiel verfehlt seine Wirkung.
Zitat: |
in denen besser alte Klänge bleiben, als noch nichts verspielt gewesen und der Ton noch heller war. |
Bei diesem Abschnitt stimmt die Zeitform nicht. Das ‚als’ ist falsch, es müsste – mE. – zwingend eine zeitliche Spanne eingefügt werden. Etwa: wie damals, als ….. oder wie vordem, als …oÄ.
Zitat: |
Ich kann auch locker ohne Dich, und selbst aus leeren Seiten lesen. Ohne Dich ist alles leichter! Nur vermiss' ich Dich halt so. |
Hier fällt die Doppelung ‚ohne Dich’ unangenehm auf und die letzte Zeile klingt etwas gar weinerlich und umgangssprachlich. Sorry, aber da hab ich gleich das Bild eines schmollenden Kindes vor mir, das mit dem Fuss aufstampft.
In der letzten Strophe würde ich nicht mit einer Frage beginnen, sondern mit einer Möglichkeit. Das würde etwas Hoffnung und das Gefühl von jetzt-erst-recht und wird-schon-weiter-gehen aufkommen lassen. Was ja auch nicht das Schlechteste wäre.
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu direkt und Du kannst mit meiner Art zu kritisieren leben und aus dem Gestammel etwas für Dich herausziehen.
Gruss
Margot
Hi Margot,
Schön!
Nicht schön!
Deine Interpretation trifft. Nichts zu mäkeln.
Die Ansicht teile ich nicht. "unsägliches" ist etwas völlig anderes als "Ungesagtes", und genau hierauf kam es mit an: Dass man unsäglich Bitteres ungesagt lässt.
Hast recht, peinlich, und das mir
Ja, mag sein, obwohl gerade dies Absicht war, um ein und dasselbe in zwei unterschiedlichen Weisen zu beleuchten.
Jaaa, hab's gekillt. War mir auch selbt bewusst, dass das wohl bisschen arg ist.
Ich nicht. Es soll eigentlich kein Hoffnungstext sein, daher steht er auch hier in "Düsteres und Trübsinniges".
Pfff, ich denk schon.Das ist eine fundierte, textnahe Kritik, und ich bin kein Anfänger, auch wenn dieser Text so aussieht - er ist mehr als Beiprodukt entstanden und - naja - gerade so über die Schubladenkante gekommen.
Toby grüß ich noch, hab's nicht vergessen (*klingel* )
LG: WKB
Anbei meine überarbeitete Fassung 2:
Sehnsuchtsmonolog
Auf einer schwarzen Zunge aus Kohle
verbrenne ich die kalten Worte.
Besser bleibt das Unsäglichliche
ungesagter Rauch in mir,
als Schall wär’ es doch viel zu laut
für Ohren aus Papier, in denen
leise noch die Zeit verhallt,
in der noch nichts verspielt gewesen
und der Ton noch heller war.
Ich kann auch locker ohne Dich,
und selbst aus leeren Seiten lesen.
Ohne Dich ist alles leichter -
(wenn ich nur vergessen könnte).
Kommt nicht doch noch Regen auf?
Für mich, so plötzlich ausgetrocknet
wäre auch ein kleiner Tropfen
wie ein ganzes Meer.
Zitat: |
Es gibt in Deinem Text zwei Zeilen, die mir wirklich gut gefallen. Die haben Aphorismusqualität! |
Schön!
Zitat: |
Alles andere überzeugt mich nicht. |
Nicht schön!
Deine Interpretation trifft. Nichts zu mäkeln.
Zitat: | ||
Hier macht die Doppellung von Unsägliches (gross) und ungesagt die Aussage nicht intensiver, sondern langweiliger. Das Wortspiel verfehlt seine Wirkung. |
Die Ansicht teile ich nicht. "unsägliches" ist etwas völlig anderes als "Ungesagtes", und genau hierauf kam es mit an: Dass man unsäglich Bitteres ungesagt lässt.
Zitat: | ||
Bei diesem Abschnitt stimmt die Zeitform nicht. |
Hast recht, peinlich, und das mir
Zitat: |
Hier fällt die Doppelung ‚ohne Dich’ unangenehm auf |
Ja, mag sein, obwohl gerade dies Absicht war, um ein und dasselbe in zwei unterschiedlichen Weisen zu beleuchten.
Zitat: |
und die letzte Zeile klingt etwas gar weinerlich und umgangssprachlich. Sorry, aber da hab ich gleich das Bild eines schmollenden Kindes vor mir, das mit dem Fuss aufstampft. |
Jaaa, hab's gekillt. War mir auch selbt bewusst, dass das wohl bisschen arg ist.
Zitat: |
In der letzten Strophe würde ich nicht mit einer Frage beginnen, sondern mit einer Möglichkeit. |
Ich nicht. Es soll eigentlich kein Hoffnungstext sein, daher steht er auch hier in "Düsteres und Trübsinniges".
Zitat: |
Ich hoffe, ich war jetzt nicht zu direkt und Du kannst mit meiner Art zu kritisieren leben und aus dem Gestammel etwas für Dich herausziehen. |
Pfff, ich denk schon.Das ist eine fundierte, textnahe Kritik, und ich bin kein Anfänger, auch wenn dieser Text so aussieht - er ist mehr als Beiprodukt entstanden und - naja - gerade so über die Schubladenkante gekommen.
Toby grüß ich noch, hab's nicht vergessen (*klingel* )
LG: WKB
Anbei meine überarbeitete Fassung 2:
Sehnsuchtsmonolog
Auf einer schwarzen Zunge aus Kohle
verbrenne ich die kalten Worte.
Besser bleibt das Unsäglichliche
ungesagter Rauch in mir,
als Schall wär’ es doch viel zu laut
für Ohren aus Papier, in denen
leise noch die Zeit verhallt,
in der noch nichts verspielt gewesen
und der Ton noch heller war.
Ich kann auch locker ohne Dich,
und selbst aus leeren Seiten lesen.
Ohne Dich ist alles leichter -
(wenn ich nur vergessen könnte).
Kommt nicht doch noch Regen auf?
Für mich, so plötzlich ausgetrocknet
wäre auch ein kleiner Tropfen
wie ein ganzes Meer.
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