Hi Timo,
zunächst einmal herzlich willkommen im Tümpel. Ich muss gestehen, mir geht es ähnlich wie Maya: die Form, in der Du Dein Gedicht präsentierst, sagt mir leider gar nicht zu.
Den Paarreim (und anderes liegt trotz der willkürlichen Zeilenumbrüche letztlich einfach nicht vor) hat Maya schon angeführt. Meist erinnern Gedicht mit diesem Reim an Büttenreden und passen daher am ehsten in den Bereich der komischen Dichtung. Zumindest empfiehlt es sich aber, das eher simple Reimschema durch Inhalt oder besondere Reime aufzuwerten. In meinen Augen ist Dir das leider nicht gelungen.
Denn auch die Metrik dieser Zeilen ist wirr. Ich weiß nicht, ob Du Dich mit Gesichtspunkten der Metrik schon einmal auseinandergesetzt hast, falls nicht und Du Fragen hast, schieß los. Am Ende dieses Posts habe ich noch
eine metrische Analyse angehängt, damit Du siehst, wo die Probleme im Einzelnen liegen. Insgesamt gibt es diesbezüglich einige Holperer und nicht nachvollziehbare Abweichungen in der Silbenzahl.
Wenn aber schon formgebunden dichtet, dann sollte das auch stimmig sein.
Insbesondere am Ende hat man aufgrund der diversen formalen Unsauberkeiten "Reim-dir-oder-ick-fress-dir"-Assoziationen. Wahre Begebenheit hin oder her, etwas mehr Verdichtung und formale Sauberkeit hätte ich begrüßt. Unter lyrischen Gesichtspunkten ist das daher leider nix und Gefallen kann ich auch nicht empfinden - sorry.
Ich hoffe mal, Du fühlst Dich nicht persönlich angegriffen, denn mir geht es nur ums Gedicht. Ansonsten wünsche ich Dir viel Vergnügen im Tümpelmatsch.
Don
P.S.: Die Metrik, wobei ich Deine Zeilen aus Gründen der Übersichtlichkeit etwas umgestellt habe (an den Betonungen ändert das ja nichts); x=unbetonte Silbe, X= betonte Silbe:
Ein Spatz rief ganz erschreckt:
Eine Elster hat mich entdeckt.
Vor Angst sprang er hin und her,
er wusste keinen Ausweg mehr.
xXxXxX
XxXxxXxX (!)
XxXxXxX (!)
xXxXxXxX
Silbenzahl ist nicht stimmig; in Zeile 2 stimmt das Metrum nicht. Zeile 3 kann man zwar dem Metrum getreu lesen, die "Angst" nicht zu betonen, im Gegensatz dazu aber "vor" und "sprang" ist einfach nicht schön...
Er flog gegen eine Wand,
da nahm ich ihn in meine Hand.
Ich nahm ihn mit zu mir nach Haus,
hier ruhte er sich von seinen Ängsten aus.
XxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXXxXxXxX (!)
Wie oben; in Z 4 findet wiederum ein Wechsel des Versfußes statt.
Nun brachte ich ihn zu einer Hecke,
damit keine Elster ihn mehr entdecke.
Manchmal kommt es mir so vor,
dass dankbar er zwitschert mit den anderen im Chor.
xXxXxxXxXx (!)
xXXxXxXxxXx (!)
XxXxXxX
xXxxXxxxXxxxX (!)
Hier stimmt sehr viel nicht, gerade am Ende entlässt das einen Leser daher sehr unbefriedigt.