#1

Stillstand

in Philosophisches und Grübeleien 28.05.2007 14:09
von Michael Lüttke (gelöscht)
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Stillstand



Ich kenne die kleinen Geschenke,
die man sich zur Beerdigung macht.
Es sind Blumen, Tränen und
komische langweilige Lieder.
Vielleicht fragst du mich vorher,
was mir gefällt.

Dann könnten wir reden.
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#2

Stillstand

in Philosophisches und Grübeleien 28.05.2007 22:04
von Erebus (gelöscht)
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Hallo Michael,

gefällt mir das?
Ok, in den ersten 6 Zeilen schneidest Du ein Begräbnis an, wobei es mich lockt, im LI den Kandidaten zu vermuten, der abtrat.
Was Dein Text aber nicht rechtfertigt.
Da ist von Geschenken die Rede, was mich verwundert. Es öffnet mir eine neue Sicht.
Eine Beerdigung als Anlaß, Geschenke zu verteilen? Ist das jetzt Ironie oder Zynismus?

Dann kommt ein Loch in Form einer Leerzeile.

Dann ein Verhandlungsangebot?

Ich bin definitiv zu blöde, das zu verstehen.
Was ich aber erkenne, ist das oberflächliche Kratzen an Tabus.
Du beherrscht die Provokation wie kein Zweiter. Aber machst Du was daraus?
Tut mir leid, gefällt mir nicht.

Es ist in meinen Augen leeres Wassertreten - na gut, vielleicht reicht Dir das ja.
Dann wäre der Titel wohl Programm?


LG

Ulrich
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#3

Stillstand

in Philosophisches und Grübeleien 29.07.2007 18:05
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo Michael

ich denke es geht in deinen Zeilen weniger um den Tod bzw um eine Beerdigung, als vielmehr um das Leben.
Die immer gleiche Ablauf einer Trauerfeier, (Blumen, Tränen und die Lieder) resultiert ja nicht aus den Vorlieben des Verstorbenen, sondern aus der Unkenntnis seiner Vorlieben und Wünsche.
Also wird nach Schema F verfahren.

Der eigentliche Kernpunkt ist die letzte kleine Zeile.
Die Menschen leben aneinander vorbei anstatt miteinander, und es wird solchen Standart Handlungen, wie Blumen zur Beerdigung mitbringen (weil man das eben so macht) oft mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht, als dem Menschen selbst.

Die Zeilen sind sicher etwas provokativ, was aber meiner Meinung nach ein guter Weg ist, auf solche weit verbreiteten Gefühldefizite aufmerksam zu machen.

LG nin
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#4

Stillstand

in Philosophisches und Grübeleien 29.07.2007 20:10
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Kein großes Werk, doch den ironischen Gedanken scheine ich richtig aufgefaßt zu haben.

Stets meine ich, schon zu Lebzeiten sollte man Extrawünsche kundtun.
Genau aus dem Grund verbreite ich unter meinen Bekannten die Ansicht: jeder in Kleidug, wie sie ihm beliebt, nur nicht in Schwarz. Reden und singen darf jeder und sollte es auch, wenn er Lust dazu hat. Und nur kein Verteter irgend einer Sekte oder ein Glaubensfanatiker sollte teilnehmen.
Es sollte ein lockeres gemütliches erinnerungsschwelgendes Zusammentreffen sein.

Rechnerisch werden dann 0 Personen (außer einigen Tümplern) teilnehmen.
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